Im Namen des Erhabenen

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Aufruf zum Dschihad-un-Nafs


Muslim-Markt ruft auf zum Dschihad-un-Nafs!

Sehr geehrte Geschwister im Islam, liebe deutschsprachige muslimische Mitbürger in Deutschland, Österreich und der Schweiz,

as-salamu-alaikum, der Friede Gottes sei mit Ihnen! Aufgrund der Ereignisse der letzten Tage hat sich der Muslim-Markt nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, alle Muslime zu drastischen Maßnahmen aufzurufen!

Eine Busentführung vor wenigen Tagen in Bremen von einem verirrten Jugendlichen mit einer Schreckschusspistole; eine weitere Entführung heute in Berlin mit einem Klappmesser, noch drastischer lässt sich die Verzweiflung unter der muslimischen Jungend kaum dokumentieren! Der scheinbar mühelose Einmarsch der USA in den Irak im Namen der Freiheit, die täglichen Verbrechen und Demütigungen Israels gegenüber den Palästinensern mit lächerlichen Herumgekarre von leeren Containern im Namen von "Zugeständnissen", die Unterdrückung der Muslime in den ehemaligen Sowjetrepubliken, das andauernde Elend in Afghanistan, die andauernde skrupellose Unterstützung tyrannischer Despoten durch die "demokratischen" Staaten, die grausamen Verbrechen in Algerein, die sich letztendlich gegen die Gläubigen richten, die zügellose Drohung mit Atomwaffen, die scheinbare Hilflosigkeit mit der die Muslime im reichen Europa zusehen müssen, wie überall in der Welt ein faktischer Kreuzzug gegen ihre Glaubensgeschwister praktiziert wird, all das und noch viel viel mehr hat sich zu einem fürchterlichen explosiven Gebräu aus Frustration einiger zusammengemischt, welches sich in kleinen Einzelaktionen frustrierter Einzeltäter zu entladen versucht.

Zwar steckt hinter diesen Verzweiflungstaten, die bei allem Verständnis dennoch Verbrechen sind und bleiben und daher zu verurteilen sind, keine "organisierte Struktur" dahinter, wie einige profiliersüchtige deutsche Politiker gedankenlos und ohne jegliches Verantwortungsgefühl für das eigene Land und Volk daherquatschen, aber es ist wahrscheinlich die Spitze eines Eisberges von aufgestautem Hass gegen unaufhörliche Demütigung, verzweifelter Hilflosigkeit im Angesicht von so viel Ungerechtigkeit und dem Wunsch, irgend etwas - und sei es noch so absurd - für die hilflosen Geschwister in der Welt zu tun.

Sicherlich wird in der Regel kein Hass in den Moscheen im deutschsprachigen Raum gepredigt, und die wenigen Ausnahmen stehen in keinem Verhältnis zu der Propagandagehetze einiger Politiker. Die allermeisten Moscheen haben eher das Problem, dass sie ihre Glaubwürdigkeit durch eine ja-nicht-anecken-Politik gegenüber ihren eigenen Mitgliedern - insbesondere der Jugend - verloren haben und daher nicht mehr leitend wirksam sein können, so dass radikale Rattenfänger aus zumeist ausländischen unislamischen Systemen unislamische Propaganda im Namen des Islam verbreiten können. Daher tragen die Moscheen dieser Tage in unseren Ländern eine enorm große Verantwortung! Ist nicht die Moschee ein wichtiges Sprachrohr für die Muslime? Ist nicht die Moschee das Sammelbecken unserer Gemeinsamkeit und Heimstätte unserer Einheit? Die Moscheen müssen sicher dieser Tage mehr als zuvor fragen, ob sie ihre Zuhörer, und insbesondere die Jugend, noch effektiv erreichen! Wir können und dürfen nicht tatenlos mit zusehen, wie so viel Unrecht gegen die Muslime angerichtet wird, denn die Jugend verlangt von uns mehr Aufrichtigkeit, Mut zur Wahrheit und Standhaftigkeit auch gegen Widerstände und Furchtlosigkeit gegenüber ungerechtfertigten staatlichen Übergriffen. Aber gleichzeitig dürfen wir auch nicht tatenlos mit ansehen, wenn verzweifelte und/oder auch verirrte Muslime neues Unrecht begehen.

Alle Muslime in unseren Ländern sind aufgefordert - mehr als je zuvor - das Gewicht Ihrer Sprache und ihrer Handlungen in die Wagschale der Gerechtigkeit zu legen! Die Moscheen und alle Vertreter der Muslime müssen aufhören mit einem Einschmeichelkurs, der ihnen zwar Ansehen bei einigen Politikern einbringt, aber jegliche Glaubwürdigkeit bei der eigenen Jugend verlieren lässt, so dass Leute, die eine Moschee selten oder nie von Innen sehen, sich bei der Jungend als muslimische Vorreiter aufspielen können!

Was in Bremen, Berlin oder anderswo passiert ist, ist sicherlich nur die Tat verirrter Einzelpersonen. Aber wir alle müssen uns fragen, warum wir nicht auch diese Menschen erreicht haben und von solchen Taten abbringen konnten! Und auch diese Menschen haben ein Umfeld. Auch diese Menschen kennen andere Muslime, die Sie zur Vernunft hätten aufrufen können. Aber möglicherweise haben diese sie nicht erreicht, weil die Glaubwürdigkeit im aufrichtigen Wiederstand gegen das Unrecht fehlte!

Es ist mehr denn je zuvor an der Zeit, dass die Muslime einheitlich aufstehen! Es ist mehr denn je zuvor an der Zeit, dass Muslime ihre Stimme erheben gegen Unrecht, gegen die Ausbeutung, gegen die Besatzung der muslimischen Länder, gegen das zum Himmel schreiende Unrecht zionistischer Verbrechen, gegen die Unterdrückung und die Vernichtung von Muslimen! Es ist an der Zeit, dass Muslime aufhören sich von Politikern einschüchtern zu lassen, die ihnen genau diese Stimme verbieten wollen. Es ist an der Zeit, dass verantwortungsbewusste Muslime zur Speerspitze des Widerstandes gegen Unrecht werden und nicht zu Mitschwimmern eines reißenden Stroms gegen die Gerechtigkeit! Nicht ein verirrter Busentführer muss mit seiner kriminellen Tat den Widerstand gegen zionistische Verbrechen ausdrücken sondern wir Muslime, die anständigen und gesetzestreuen Bürger in den deutschsprachigen Ländern, an die wir uns wenden! Wenn wir laut genug aufschreien, dann kann kein noch so verirrter mit solch einer Tat versuchen, unsere Schweigsamkeit und falsche Duldsamkeit zu durchbrechen. Nur wenn es uns gelingt den unbändigen und undifferenzierten Hass in so manchen verzweifelten Herzen der Muslime in einen kanalisierten gottgefälligen und damit kontrollierten Zorn umzulenken, können wir dem Islam und den Muslimen dienlich sein.

Ob die Muslime es in einer mehrheitlich nichtmuslimischen Gesellschaft wollen oder nicht, jeder von uns ist zwangsläufig ein Repräsentant des Islam in unseren guten Taten, wie auch in unseren Fehlern. Die allerwenigsten Menschen können differenzieren. Alles was wir tun, fällt nicht nur auf uns persönlich zurück, sondern auf den gesamten Islam und die Muslime. Leider ist uns das noch gar nicht bewusst genug! Daher sind wir verpflichtet, den Islam in bestmöglicher Weise zu repräsentieren. Diejenigen, die Busse entführen, oder andere Straftaten mit "islamistischem" Hintergrund begehen, geben nicht nur kurzsichtigen und verantwortungslosen Politikern die Gelegenheit, einmal mehr gegen den Islam und die Muslime zu hetzen, sondern hinterlassen auch ein Bild der Muslime in der Gesellschaft, das auf Unrecht basiert und tausende und abertausende mühevolle Arbeiten der Muslime auf dem Weg des Islam und zu einem friedlichen Miteinander zerstört. Dafür werden sie eines Tages die schwere Verantwortung vor Gott zu tragen haben. Aber auch jeder Bruder, jede Schwester im Umfeld einer solchen Person, der ihn nicht zur Vernunft gerufen hat, trägt eine gewisse Mitschuld! Und diese Mitschuld ist nicht gering, führt es doch mit dazu, das leuchtende Bild einer wunderbaren Religion zu verdrecken.

Der Muslim-Markt gilt sicherlich nicht als "angepasst" und selbst die vergleichsweise "fairsten" Berichte über uns versuchen uns in eine "extremistische" Ecke zu drängen. Und der Hauptgrund dafür liegt in unserem deutlichen Widerstand gegen zionistische Verbrechen. Und wir sind dankbar für so viel Gegnerschaft unter ahnungslosen machtgierigen Politikern und Journalisten, die sich kein Stück um die Interessen der eigenen muslimischen Bevölkerung kümmern, es sei denn Wahlen stehen bevor! Wir sind auch dankbar für jede Ausgrenzung durch Verantwortliche, die nichts mit den "Extremisten" zu tun haben wollen, weil sie fürchten, dann selbst an Ansehen in den antiislamisch dominierten Medien zu verlieren. Unsere Mitarbeiter haben allesamt schon deshalb Probleme im Beruf gehabt, und wir müssen uns inzwischen gleich gegen drei zionistisch motivierte Strafanzeigen wegen angeblicher Volksverhetzung erwehren, die uns allein die Veröffentlichung der Verbrechen Israels eingebracht hat. Aber die Wahrheit kann nur so lange unterdrückt werden, solange die Wahrheit von der Minderheit veröffentlicht wird. Sobald die Wahrheit von der Mehrheit offen und ohne Scheu geäußert wird, kann diese auch nicht mehr unterdrückt werden, so dass dann der Eindruck der Tatenlosigkeit der Gläubigen korrigiert und ein aufrichtiges, selbstbewusstes Auftreten als wertvoller Teil dieser Gesellschaft ersetzt wird. 

Daher fordern wir erstmalig alle unsere Leser und alle aufrichtigen und glaubwürdigen Muslime offen zum Dschihad-un-Nafs auf:

- Wir fordern dazu auf, dass jeder Muslim den Glaubenskampf in größter Intensität in seinem Herzen durchführt und sich selbst läutert und reinigt und zum Vorbild für die Gesellschaft wird, in der er lebt.

- Wir fordern dazu auf, dass jeder Muslime in unserem deutschsprachigen Leserkreis (Deutschland, Österreich und Schweiz) sich selbst erzieht und zum besten Repräsentanten des Islam in seiner Umgebung wird, so dass seine Familie, seine Nachbarn, seine Mitarbeiter und Kollegen sich an ihm erfreuen und seine Abwesenheit ein Verlust für sich empfinden würden!

- Wir fordern dazu auf, dass jeder Muslime sich der Sunna (dem Vorbild) des Propheten (s.) entsprechend zu einem "Amin" (einem Zuverlässigen) und in jeder Hinsicht aufrichtigen und vorbildhaften Person entwickelt, so dass auch alle Nichtmuslime ihn als gerechten und anständigen Menschen empfinden und ihm seine wertvollen Güter zur Sicherung anvertrauen, wie es zu Zeiten des Propheten war.

- Wir fordern dazu auf, dass die Moscheen ihre falsche Sorge vor dem Anecken überwinden und sich zu Sprachrohren der Muslime entwickeln, so dass kein verstörter muslimischer Jugendlicher Hilflosigkeit empfindet sondern in der Moschee seine Heimstätte für einen gerechten und disziplinierten Aufschrei gegen das Unrecht in der Welt sieht und sich diesem geordnet und geläutert anschließt.

- Wir fordern dazu auf, dass die Muslime erkennen, dass wir selbst einen Grossteil unseres Schicksals in unserer Hand tragen, und kein noch so antiislamisch ausgerichteter Politiker oder Journalist uns von dem Weg der Wahrheit abbringen kann, genau so wenig, wie wir die Miseren unter uns immer nur auf andere schieben können!

- Wir fordern dazu auf, das sowohl jeder einzelne Muslim als auch ihre Vertreter und der Repräsentanten in den Verbänden die Zeichen und Chancen der Zeit erkennen, und in der Einheit der Muslime sich für die Wahrheit einsetzen und - bei Einhaltung aller Gesetze des Landes - keine Widerstände fürchten, und Personen in den eigenen Reihen, die vom diesem Weg abzuweichen drohen, zur Vernunft mahnen!

- Und nicht zuletzt fordern wir dazu auf, bei allen politischen Wirren der Welt, den eigentlichen und wichtigsten Aspekt des Glaubens, das Bekenntnis der Einheit, Allmacht und Allbarmherzigkeit Gottes niemals zu vergessen und das Gespräch und das Bittgebet zum Schöpfer allen Seins in den Mittelpunkt all unserer Handlungen zu stellen, denn wer aufrichtig betet, wird seine Handlungen besser kontrollieren können.

Der Dschihad im Herzen, der Kampf gegen das Böse in uns selbst ist der wahre Kampf und der eigentliche Sinn unseres Daseins. Der Widerstand gegen das Unrecht in uns selbst ist die Basis für den Widerstand gegen das Unrecht in der Welt. Wer diese beiden Dinge verwechselt, der läuft Gefahr sein Leben in beiden Welten zu betrüben! Die Mitarbeiter des Muslim-Markt sind weit davon entfernt, berechtigt zu sein, andere verbindlich zu etwas aufzurufen, und daher verstehen wir die obigen Aufforderungen vor allem an uns selbst und auch als Motivation für uns selbst und an diejenigen, die diesen Weg versuchen zu beschreiten, dass wir jetzt etwas ändern müssen!

Gott braucht uns nicht, um die Welt zu verändern, aber Er wird unsere Lage nicht verändern, bevor wir nicht den Kampf in unseren Seele aufrichtig gefochten haben, um uns zu ändern.

Jeder Muslim in Deutschland Österreich oder der Schweiz - an die wir uns richten - ist verpflichtet, die Gesetze dieser Länder einzuhalten, und neben all den Pflichten, die wir Muslime haben, haben wir auch Rechte, das Recht die Wahrheit auszusprechen, für die Wahrheit einzustehen und gegen Unrecht aufzustehen - ob es den Politikern passt oder nicht - aber eben nur mit Mitteln, mit denen wir mit reinem Herzen vor unserm Schöpfer und einer Ummah, die wir repräsentieren, eines Tages auferstehen und treten können. Unser heutiger Aufstand muss im Einklang mit dem Aufstehen am Jüngsten Tag stehen. Der Dschihad-un-Nafs (der Kampf gegen das Böse in uns selbst) ist der größte, wertvollste und heiligste aller Kämpfe, und zu genau diesem bitten wir alle - aber insbesondere uns selbst - als ihre geringsten Geschwister.

Ihre Brüder und Schwestern vom Muslim-Markt (28.4.2003)

 

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