Im Namen des Erhabenen  
  Interview mit Flo Osrainik
 

Muslim-Markt interviewt
Flo Osrainik - Freier Publizist und Autor von "Lügen, Lügen, Lügen"
30.7.2023

Flo Osrainik ist 1976 als Sohn eines Grazer Bauunternehmers in München geboren und aufgewachsen - zwischendurch auch in Tirol. Der Deutsch-Österreicher mit südslawischem Nachnamen lernte als Nonnenschüler der Maria-Ward-Schwestern deren christliche Lehre kennen, entschied sich aber bald für eine Form von Atheismus, die das Wirken einer höheren Macht offenlässt.

Nach dem Abitur 1996 wurde er Rennfahrer in der Formel Ford, einer Einsteigerklasse des Formel-Rennsports, leistete Militärdienst bei der Luftwaffe der deutschen Bundeswehr, beendete eine Ausbildung zum Bankkaufmann und absolvierte nach eigenen Angaben "mehr oder weniger intensive Besuche diverser Universitäten, Hochschulen und Schulen, um Diplome in Wirtschaftswissenschaften und (Foto-) Journalismus zu sammeln". Er entschied sich Anfang 2008 zum Eintritt in eine Freimaurer-Loge, wo er nach einer mehrjährigen Beurlaubung Anfang 2020 zum Meister aufstieg.

Als freier Redakteur bei Münchner Lokalmedien sammelte er erste journalistische Erfahrungen und schrieb 2012 seinen ersten und auch letzten Gastartikel für die taz. In den folgenden Jahren publizierte er bei zahlreichen alternativen oder unabhängigen Medien wie RT Deutsch, junge Welt, Telepolis, Hintergrund, amerika21, Rubikon, NEOPresse, Pressenza, Neue Debatte, NachDenkSeiten, DWN und vielen mehr. Von Anfang 2021 bis Mitte 2023 war er Geschäftsführer des Rubikon-Verlags. Heute arbeitet er vor allem als freier Journalist und Autor. Außerdem ist er im Vorstand von acTVism Munich, einem gemeinnützigen, unabhängigen und basisdemokratischem Onlinemedium in deutscher und englischer Sprache.

In den letzten Jahren hat er sechs Bücher veröffentlicht. Die ersten beiden Bücher waren Auftragsarbeiten: „Das FC Bayern-Buch. Dumm- und Frechheiten, Wahr- und Weisheiten“ (2018) und „Das CSU-Buch. Dumm- und Frechheiten, Wahr- und Weisheiten“. (2018). Ein Jahr später veröffentlichte er seine Anthologie „Im Namen der Russen. Tabulos gegen den Strich des Mainstreams“ (2019). Der Durchbruch als Autor gelang ihm mit dem Spiegel- & Amazon-Bestseller „Das Corona-Dossier. Unter falscher Flagge gegen Freiheit, Menschenrechte und Demokratie“ (2021). Im Jahr 2022 wurde mit „Chronik einer Abrechnung. In sechzehn Akten gegen Hetze, Apartheid und eine kranke Gesellschaft“ eine Anthologie seiner Artikel zur Corona-Krise veröffentlicht und im Juni 2023 erschien sein neustes Buch: „Lügen, Lügen, Lügen. Terror, Tyrannei und Weltenbrand als neue Normalität der Globalisten“,das ebenfalls zu einem Spiegel- & Amazon-Bestseller wurde.

Flo Osrainik lebt zur Zeit hauptsächlich in München, ab und zu auch in Tirol sowie gelegentlich in Istanbul.

MM: Sehr geehrter Herr Osrainik, studiert man ihre Vita, passt diese sehr gut zu ihrer Eigenbeschreibung „freier Journalist & Autor, sozialer Revolutionär, Anarchist, abenteuerlustiger Unternehmer, Bruder & mehr“. Nur der „Freimaurer“ scheint überhaupt nicht mit dem Bild zusammenzupassen, zumal Sie ja auch gegen Kartelle und Geheimbünde schreiben. Wie ist ihre "Meisterschaft" dort zu verstehen?

Osrainik: Nun, ich denke, das kommt darauf an. Nimmt man die freimaurerische Lehre oder besser gesagt die freimaurerische Ethik, jedenfalls die Theorie, also die Grundideale von Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität, so passt das wohl. Auch die ständige Arbeit an sich, um Selbsterkenntnis für ein menschliches Verhalten immer und überall zu erlangen, sich symbolisch als rauen Stein mit Ecken und Kanten zu sehen, den es ständig zu bearbeiten gilt, damit er sich in den großen Tempelbau der Humanität einfügen kann, wobei es egal ist, woran jemand glaubt, welcher Religion, welchem Berufsstand oder welcher Gesellschaft er angehört, welche Farbe sein Haar oder seine Haut hat, welche Sprache er spricht oder welche Buchstabenkombination auf seinem Reisepass steht, entspricht dem. Ich lasse mir die Freimaurerei übrigens auch und besonders wegen dieser Ethik und Ideale nicht nehmen oder schlecht machen. Auch nicht von Freimaurern, die es mit der freimaurerischen Ethik nicht genau oder ernst nehmen.

Dass die freimaurerischen Werte freiheitlich, also unabhängig und autonom, sozial und brüderlich, also anarchistisch sind, habe ich nicht nur zum Thema meiner damaligen Meister-Zeichnung gemacht, es ist auch offensichtlich. Allerdings muss man die gesellschaftlich vorgegebenen Grenzen sprengen und das eigene Weltbild hinterfragen oder revidieren, um das zuzugeben. Warum die Freimaurerei hauptsächlich – es gibt Frauen- oder gemischte Logen – ein Männerbund ist, was wohl am Umstand einer Bruderschaft liegt, wie sehr und warum die Freimaurerei hierarchisch ist und von England aus dominiert wird und was ich davon halte, lasse ich hier beiseite.

Aber noch einmal zurück zur Frage. Nehmen wir die in der Freimaurerei bedeutende Symbolik. Etwa das Winkelmaß, ein Hauptsymbol. Es steht dafür, dass man seine Handlungen am rechten Winkel des Winkelmaßes ausrichten soll, also nach Recht und Menschlichkeit. Oder die Wasserwaage, die im Profanen dazu dient, zu prüfen, ob eine Ebene horizontal ausgerichtet ist. In der Freimaurerei steht die Wasserwaage für die gleiche Ebene, auf der sich alle Brüder immer und überall auf Augenhöhe begegnen. Es steht also kein Mensch oder Bruder über, aber auch keiner unter einem anderen. Das alleine schließt eine Herrschaft von Menschen über andere Menschen aus und ist nichts anderes als Anarchie. Nun wird das aber auch von vielen Freimaurern nicht verstanden. Wie sehr die Freimaurerei bei der Umsetzung der eigenen Ideale im Übrigen versagt, hat das Mitläufertum in der von Neofaschisten fabrizierten Corona-Krise deutlich gezeigt und zeigt der Umgang oder eben die Heuchelei rund um den Ukraine-Krieg. Auch in der Freimaurerei gibt es leider viele Brüder, die aus Opportunismus, Neugierde, Geselligkeit, Vorteilssuche oder aus einem anderen Grund als der freimaurerischen Ethik dem Bund beitreten und dessen Vorteile nutzen. Das war vor Hunderten von Jahren so und ist heute nicht anders. Beispiele dafür lieferte der Umgang mit der Sklaverei und Rassentrennung in Nordamerika, die italienische Loge P2, die Beteiligung vieler Brüder an Kriegen und Verbrechen, wobei Freimaurer oft Täter, Opfer und Gegner waren oder die junge und elitäre Stresemann-Loge in Berlin, die gegründet wurde, um bekannten Personen einen besonders geschützten Raum zu bieten. Vermutlich laufen aber auch mehr Freimaurer ohne Schurz durch die Straßen als mit Schurz. Und Anarchisten ebenso.

Übrigens ist das, was die Herrschenden so alles über die Anarchie verbreiten und landauf, landab irrtümlich angenommen wird, nämlich dass es sich um einen chaotischen Zustand und eine Gewaltherrschaft handeln würde, falsch. Und zwar grundlegend. In diesem Fall handelt es sich nämlich um Anomie und ganz nebenbei auch um ein negatives Menschenbild. Die Anarchie leitet sich dagegen aus dem altgriechischen anarchía, der „Herrschaftslosigkeit“ ab und steht in der politischen Philosophie für eine soziale Ordnung, was Pierre-Joseph Proudhon mit „Anarchie ist Ordnung ohne Herrschaft“ beschrieb. Das wird unter anderem durch das berühmteste anarchistische Symbol, das große „A“ im Kreis oder „O“ dargestellt, wobei der Kreis oder eben das „O“ die soziale Ordnung und das „A“ die Herrschaftslosigkeit und Selbstbestimmung symbolisiert. Außerdem ist Anarchie echte Demokratie. Und die funktioniert ohne Parteien oder Politiker, aber mit freien Räten und mehr oder weniger engagierten Menschen einer Gemeinschaft, um Übereinkünfte autonom treffen zu können. So wie das regionale Gesellschaften schon immer und ohne staatliches Macht- oder Fremdherrschaftskonstrukt, das wie viele menschliche Erfindungen hauptsächlich zum Teilen und Spalten dient, gelebt haben. Und dass es sich bei der Freimaurerei um einen Geheimbund handelt, ist auch mehr Gerücht als Wahrheit, aber gelegentlich, etwa bei Verboten oder Verfolgung nötig. Zum einen ist Diskretion, abgesehen vom totalitär globalen Konzern-Überwachungs-Staat, gesellschaftlich ja überall zu finden. Vollkommen zu recht etwa im Privaten und im gesellschaftlichen oder wirtschaftlichen bei jedem Dorfverein, in jeder Firma und bei sonstigen Organisationen, dessen Sitzungen ja auch nicht jedermann nach Lust und Laune besuchen kann. Nur da, wo es eben die Gesellschaft etwas angeht, bei diversen Hinterzimmerveranstaltungen von Parteien, Regierungen, der UNO, WHO, dem WEF, den Bilderbergern und sonstigen Zirkeltreffen herrschen Intransparenz, Immunität und Stillschweigen. Außerdem kann sich in der Regel jeder an eine Freimaurerloge wenden, an Veranstaltungen oder sogenannten Suchenden-Abenden teilnehmen und dem Bund nach einer gewissen Zeit beitreten.

MM: Vielen Dank für die ausführliche Schilderung zu den Freimaurern, denen wir dennoch sehr skeptisch gegenüber stehen, sind sie doch tief in den britischen Kolonialismus verwickelt und haben eine sehr überhebliche Haltung zum Islam. Aber auch das haben Sie ja indirekt erklärt. Sie zitieren auf Ihrer Homepage den Naturforscher aus dem 18. Jahrhundert Georg Christoph Lichtenberg mit seiner Aussage „Der gewöhnliche Kopf ist immer der herrschenden Meinung und der herrschenden Mode konform.“ Im Islam hingegen gibt es die berühmte Aussage von Imam Ali, dass der Mensch eines Tages seinen Vorbildern ähnlicher aussieht als seinen eigenen Eltern. Sind Sie Hardrock-Fan und mögen Ian Gillan?

Osrainik: Eine überhebliche Haltung, egal gegenüber welcher Weltanschauung, widerspricht der freimaurerischen und meiner Ethik ebenso wie sämtliche Kolonialverbrechen und ist unentschuldbar, auch wenn ich diese Erfahrungen in Bezug auf den Islam nicht teilen kann und Brüder vieler verschiedenen Glaubensrichtungen kenne. Aber zu Ihrer Frage, nein, ich bin kein Hardrock-Fan. Und Ian Gillan kenne ich nicht. Aber die Beobachtungen von Lichtenberg und Ali treffen zu. Und Karl Marx und Friedrich Engels meinten ja auch, dass die Gedanken der herrschenden Klasse in jeder Epoche auch die herrschenden Gedanken sind. Ähnlich verhält es sich mit der Geschichtsschreibung oder der Gerichtsbarkeit. Das ist das Unrecht der Fremdbestimmung, der sich viel zu viele Menschen freiwillig und mehr oder weniger bewusst unterwerfen. Wegen der Manipulation und Propaganda, aus plumper Bequemlichkeit oder aus anerzogenem Untertanentum. Diese Unkultur setzt schon beim Ausbildungssystem, das irreführend Bildungssystem genannt wird, also bei unseren Kindern an und unterdrückt das Selbstbewusstsein und den Stolz des Einzelnen. Oder in der Konsumkultur, die wohl eher eine Unkultur ist. In dem sich Menschen aller Himmelsrichtungen und aller Alters- oder Berufsschichten etwa Trikots aus Kunststoff überziehen und die Namen von Konzernen und vulgär überbezahlten Jungmillionären durch die Gegend tragen. Oder Shirts und andere Werbeprodukte von Musikbands, Modemarken und so weiter. Die Ironie und Tragik oder eben der Clou und Witz ist dabei, dass die Menschen dafür auch noch bezahlen und diesen Schwachsinn finanzieren, anstatt sich als laufende Litfaßsäulen wenigstens anständig dafür bezahlen zu lassen. Aber simple Logik und kritisches oder selbstständiges Denken sowie Kreativität und Individualität außerhalb der Box sind Gift für das System und erfordern immer mehr Mut und Rückgrat.

Der Psychologe Rainer Mausfeld meinte in Bezug auf James Madison, den vierten US-Präsidenten einmal, dass sich die Mehrheit der Besitzlosen von der Minderheit der Besitzen nur durch die Kontrolle der Meinung regieren ließen. Dann sei kaum Widerstand zu befürchten. Das wurde studiert und geschah weltweit unter anderem durch das Aufbrechen von Identitäten. Zum Beispiel der Arbeiter durch Gründungen von Werksklubs wie bei Bayer. Es geschieht auch schon lange durch die imperiale Dominanz der englischen Sprache und gegenwärtig etwa mit der Genderpropaganda oder der Verunglimpfung von Heimatverbundenheit. Dabei ist die Entwurzelung der eigenen Geschichte behilflich, ein Identitätsverlust durch den Konsumismus, eine unersättliche Gier nach Formen von Falschidentitäten, die mit der eigenen Lebenswelt nichts zu tun haben, gefördert durch Facebook, Instagram sowie belanglose Unterhaltung und medial gepushte Pseudostars.

MM: Mit ihrem Buch „Lügen, Lügen, Lügen. Terror, Tyrannei und Weltenbrand als neue Normalität der Globalisten“, treffen sie den Zeitgeist der sogenannten Querdenker. Hoffen Sie darauf, dass auch andere ihnen glauben?

Osrainik: Zunächst geht es in meinem Buch „Lügen, Lügen, Lügen“ nicht darum, irgendetwas zu glauben, sondern um die größten Lügen seit dem Ende des Kalten Kriegs. Um Lügen wie die Brutkastenlüge oder die Lüge über Saddam Husseins nie und nimmer gefundene Massenvernichtungswaffen. Lügen wie die Kriegsmärchen rund um den Jugoslawienkrieg oder die NATO-Lüge, sich keinen Zoll nach Osten auszuweiten. Lügen, Widersprüche und Vertuschungen über 9/11, den islamistischen Terrorismus, Corona oder den Ukraine-Krieg. Saddams weapons of mass destruction wurden zum Beispiel nie gefunden. Die Brutkastenlüge ist unter anderem durch Recherche und Aussagen von Menschen vor Ort aufgeflogen, bei der NATO-Osterweiterung reicht ein kurzer Blick auf die Landkarte, um festzustellen, dass die in die NATO aufgenommenen Länder Osteuropas eben im Osten von Europa und bis an Russlands Grenzen liegen, mit den zahlreichen Coronalügen à la: „Es wird keine Impfpflicht geben oder der (Test-)Impfstoff ist sicher und hat keine Nebenwirkungen“ bis hin zu sämtlichen Verbrechen an den Grund- und Menschenrechten will ich erst gar nicht anfangen. Und dass der verlogene und sogenannte Ukraine-Krieg nicht erst mit dem Eingriff Russlands letztes Jahr, sondern bereits vor Jahren mit der Bombardierung der Menschen im Donbass begonnen hat, hat ja sogar NATO-Frontmann Jens Stoltenberg zugegeben.

Übrigens halte ich mich in meinem Buch schön brav an offizielle Stellen, gemachte und gut dokumentierte Aussagen, an Landkarten und Himmelsrichtungen oder schlicht an chronologische Abläufe. Also: In Bezug auf mein Buch hoffe ich auf rein gar nichts. Und wenn, dann auf einen gerechten Lohn. Ich hoffe aber sehr wohl, dass die Masse irgendwann rafft, dass sie von den Herrschenden nach der unguten und uralten Strategie des Teilens und Herrschens an der Nase herumgeführt und gegeneinander aufgehetzt wird, sich irgendwann vereint und als Menschheitsfamilie in ihrer Vielfalt gegenseitig respektiert. Besonders aber, dass nur die Grund- und Menschenrechte global, besser universal für alle Menschen immer und überall zu gelten haben. Bedingungslos für alle Kinder, Frauen und Männer, egal welcher Couleur, Glaubensrichtung und sexuellen Neigung oder was auch immer gerade zur Spaltung missbraucht wird. Dann hätte sich der Spuck vor morgenfrüh erledigt. Denn was alles möglich ist, das haben wir in den letzten Jahren ja alle mitbekommen.

MM: Die Brutkastenlüge ist ja inzwischen aufgedeckt. Dennoch gibt es viele Bürger, die immer noch an die Systemvorgaben bei zum Beispiel 9/11, Ukraine und so weiter glauben. Welche Argumente haben Sie für jene Gläubigen parat?

Osrainik: Mein Buch „Lügen, Lügen, Lügen“. Und zwar von vorn bis hinten.

MM: In Ihren Büchern legen Sie sich ja mit keinen geringeren als den Bilderbergern, Rockefeller und anderen Hochkarätern an. Obwohl Ihre Bücher Bestseller sind und entsprechend viele Leser über die Machenschaften dieser Systemleute informiert werden, erschüttert selbst die Wahrheit deren System nicht im Geringsten. Ist das nicht genial?

Osrainik: Doch ist es. Aber nicht perfekt. Und wenn Sie von den Bilderbergern oder dem Rockefeller-Clan sprechen: Ich kenne diese Personen zwar nicht persönlich, aber ich würde diese Kreise, zumindest die meisten und alt eingesessenen dieser mafiösen Clans weder als Hochkaräter noch als Eliten oder ähnliches bezeichnen. Jedenfalls nicht nach dem eigentlichen Wortsinn als Auslese der Besten in einem positiven Zusammenhang. In einem negativen Kontext trifft das dagegen schon eher zu. Diese Typen und Typinnen bezeichne ich vielmehr als Psychopathen. Also als Menschen, die sich vor allem durch eine besonders schwere Form einer antisozialen Persönlichkeitsstörung hervortun. Die Gelegenheits- und einige Dauergäste, die Baerbocks, Scholzs und Döpfners, dieser antidemokratischen, NATO-nahen, imperialistischen und totalitären Veranstaltungen würde ich dann eher als Opportunisten, Erfüllungsgehilfen, Höflinge, ferngesteuerte oder nützliche und herangezogene Idioten und Ideologen oder im besten Fall als korrumpier- und berechenbar bezeichnen.

MM: Sie beschreiben die Verbreitung von Angst über Krisen, Kriege und andere von Menschen beeinflussbare oder sogar erfundene Katastrophen als Machtmittel elitärer Globalisten. Jesus lehrt: „Fürchtet Euch nicht!“. Kann Ihrer Meinung nach ein Mensch, der nicht an Gott und das ewige Leben glaubt, auch dann noch Widerstand gegen Unrecht leisten, wenn ihm der Entzug seines diesseitigen Lebens angedroht wird?

Osrainik: Was ist Gott? Eine höhere Macht? Aber zunächst zu dem, was Jesus von Nazaret, wenn es ihn so gab, wie angenommen gesagt hat. Jedenfalls gesagt haben soll. Oder noch besser, gleich grundsätzlich zur christlichen Ethik, die auf Jesus von Nazaret zurückgeht, sich die Nächstenliebe so gerne auf die Fahnen schreibt und von der Kirche, dem wohl ältesten, mächtigsten und intransparentesten Unternehmen der Welt, vereinnahmt und geführt wird. Ginge es dieser Institution, die ja ihren eigenen kleinen und äußerst einflussreichen Staat besitzt, wirklich um Wahrhaftigkeit, also auch und vor allem um Nächstenliebe, dann würde es den Vatikan in dieser Form mit seinem dekadenten Reichtum und sämtlicher Heuchelei drumherum erst gar nicht geben. Wenn man außerdem meint, für die verschiedensten Glaubensansätze, die sich im Übrigen auch an die Menschenrechte zu halten haben, Institutionen zu benötigen, dann wäre die Kirche ein selbstloser Bettelorden. Oder etwas in der Art. Übrigens sind die meisten Christen ja nur oberflächlich Christen oder Pseudochristen, weil sie willkürlich oder gar nicht nach der christlichen Ethik leben. Das hat nicht nur die Corona-Krise – von wegen fürchtet euch nicht, der gesunde und erst recht kranke Mitmensch wurde zur Gefahr und zum Mörder erklärt, lieblos isoliert und kriminell inhaftiert – gezeigt, zeigen alle Angriffskriege und Widersprüche der Christenstaaten, sondern auch Weihnachten als längst reine Konsumveranstaltung. Wo geht es denn bitteschön um Sinn und Wahrhaftigkeit? Und das schließt alle, besonders die verlogenen Vorsteher christlich geführter oder geprägter Staaten, die sich im Kollektiv der „Westen“ nennen, ein. Vom imperial-industriell-rassistischen Sklavenhandel bis zum imperial-industriell-rassistischen (Neo-)Kolonialismus, der sich auch in westlicher Arroganz bemerkbar macht. Dass die Staaten unter anderen religiösen Flaggen nicht besser sind, ist auch klar. Vor allem jene im Nahen und Mittleren Osten oder im Rest der Welt.

Und nun zum Glauben, dem ewigen Leben und dem Widerstand: Zum Glauben benötigt man ja keine Religion, denn an etwas zu glauben hat mit der Freiheit der Gedanken, mit Hoffnung und Unwissenheit zu tun. Nun kann man natürlich gemeinsam an das Gleiche oder an etwas Ähnliches glauben, etwa an ein wie auch immer geartetes Leben nach dem Tod. Oder an eine Art jüngstes Gericht, an eine größere Sinngebung und Schöpfung, an eine menschlichere Welt oder den Sieg des Guten. Bestimmte Lehren und Satzungen unkritisch und unreflektiert zu übernehmen, egal welche, etwa weil man hineingeboren wurde, ist aber mehr Folgen als Glauben. Ich glaube auch, gehöre aber keiner Religion an, obwohl ich mich mit einigen Ansichten und Ansätzen unterschiedlicher Religionen sehr wohl und gerne identifizieren kann oder diese teile. Ich glaube etwa an das, worauf ich hoffe, weil es keiner weiß, weshalb es durchaus sein kann. An eine Form von Leben oder Bewusstsein nach dem Tod und die Wiedervereinigung unserer Seelen zum Beispiel. Außerdem muss jeder Mensch an irgendetwas glauben, spätestens bei der Frage nach Raum und Zeit oder nach dem ewigen Leben. Wer bei diesen Fragen aus Denkfaulheit, Mut- oder Fantasielosigkeit sagt, er glaube nichts, müsste dieses Nichts etwa unter der menschlichen Vorstellung von Raum und Zeit auch beschreiben oder erklären können. Oder zumindest, was vor dem Nichts war, wo es liegt und was danach kommt. Darüber wissen wir nämlich auch nichts. Jeder kann und sollte also Widerstand gegen Unrecht leisten, weil Widerstand vielfältig ist. Dafür muss man nicht zwangsläufig sein Leben riskieren und schießen.

MM: Sie beschreiben in Ihrem vorletzten Buch die Corona-Krise als vielleicht größtes Verbrechen der Menschheitsgeschichte. Möglicherweise ist die Fähigkeit, das Geld aus dem Nichts zu drucken, mit dem alle diese Verbrechen möglich sind, noch ein größeres Verbrechen. Aber rückblickend stellt sich die Frage: Was hätten wir alle anders machen müssen? Oder anders gefragt: Was müssen wir beim nächsten Mal anders machen?

Osrainik: Genauer gesagt hat Ullrich Mies, der zu meinem Buch „Das Corona-Dossier“ und für „Lügen, Lügen, Lügen“ das Vorwort geschrieben hat, wofür ich ihm dankbar bin, sich zunächst so über die Verbrechen im Namen von Corona ausgedrückt. Und ja, das Unrecht einiger weniger, sich aus dem Nichts Geld zu drucken, ist ein wohl noch größeres Verbrechen, denkt man nur an die ganzen Kriege und ihre Finanziers im Hintergrund.

Was wir rückblickend auf die Corona-Krise hätten anders machen sollen oder in Zukunft unbedingt anders machen müssen? Viel. Sehr viel. Etwa grundsätzlich immer und überall den gesunden Menschenverstand benutzen. Sich nicht verrückt machen und gegeneinander aufhetzen und spalten lassen. Die grundsätzlichen Menschenrechte wie das Recht am eigenen Körper und der Freiheit immer und überall bedingungslos respektieren und entschlossen verteidigen. Auf die eigene Lebensrealität achten – Teststationen an jeder Ecke, eine Sterblichkeit im Nullkomma-Bereich, Statistiktrickserein, Polizeikontrollen, Maskenpflichten oder Lockdowns sind kein Beweis für eine Katastrophe oder eine gefährliche Seuche, Berge von Toten in den Straßen dagegen schon. Nur: die gab es nicht. Also die medial-politisch gemachte Realität des Mainstreams am besten komplett abschalten. Zumindest hinterfragen und sie als das entpuppen, was sie immer dann ist, wenn es um Themen von globaler und sozialer Bedeutung geht: Manipulation. Eben Propaganda. Und ein Mittel zum Zweck der Herrschenden, um ihrer Fremdherrschaft einen Schein von Legitimität zu verpassen, die sie nicht hat, da jeder sein eigener König ist, was Selbstbestimmung heißt und von Natur aus so gegeben ist. Wir sollten uns also auf der Wasserwaage begegnen und nach dem Winkelmaß leben, auf unsere Sinne und Fähigkeiten setzen, nach den Idealen von Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit streben, eine natürliche Wirtschaftsordnung und die Achtung des Lebens sowie der Umwelt pflegen. Maßstab unseres Handelns hat das Wohl der Menschen zu sein, die Vernunft ist Urteilsinstanz und die Menschenrechte sind das unumstößliche Gesetz. Was denn sonst?

MM: Nun sind jene Zirkel, die Milliarden für Denkfabriken ausgeben, ja nicht so dumm, dass sie auf einen Virus sofort einen anderen Virus folgen lassen. Vielmehr ist der Virus jetzt der Russe und wieder fallen fast alle darauf rein. Allerdings spielen große Teile der Welt nicht mehr mit. Was machen die Deutschen und Österreicher so falsch, dass sie immer auf der Seite der Unterdrücker stehen?

Osrainik: Nicht nur die Deutschen und die Österreicher, auch und mindestens das mehrfach vor dem Willen der Völker gefilterte, also minderdemokratische Politkonstrukt der Europäischen Union steht auf der Seite der Aggressoren oder Unterdrücker der Menschen im Osten, etwa im Donbas oder überhaupt aller Menschen, die ihr Recht auf Autonomie und Unabhängigkeit wahrnehmen wollen.

Was die Deutschen und die Österreicher, die zwar neutral sein sollten, es aber nicht sind sowie den Rest der Europäer angeht: Europa ist seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs besetzt und fremdbestimmt. Diese Länder werden von den herrschenden Kreisen Nordamerikas, an der Wall Street und in der City of London dominiert. Um diese Tyrannen zu benennen, würde es wie üblich helfen, der Spur des Geldes zu folgen. Bei der Finanzierung der Nazis über die Schweiz oder rund um 9/11 genau so wie in der geplanten und künstlich aufgeblasenen Corona-Krise. Was die Deutschen und Österreicher falsch machen? Sich an der Nase übers Parkett ziehen, fernsteuern, erpressen, korrumpieren oder für dumm verkaufen lassen. Vom Politiker bis zum Durchschnittsbürger und wie die meisten.

MM: Eigentlich hätte das Buch über den Russen ja nach Corona kommen müssen. Was hat sie bereits 2019 dazu bewogen, über den Russen zu schreiben?

Osrainik: Leider liegt auch hier ein kleines Missverständnis vor. Ich schreibe nicht über „den Russen“. Mein Buch „Im Namen der Russen“ ist eine Anthologie, also eine Zusammenstellung einer Auswahl meiner bis zum Jahr 2019 auf dem russischen Auslandskanal Russia Today auf Deutsch, kurz RT Deutsch erschienen Artikel zu „geo- und gesellschaftspolitischen Themen und Ereignissen im In- und Ausland, die den gewöhnlichen Köpfen gegen den Strich gehen dürften, aber für einen umfassenden Blick durchaus taugen und so auch bestimmt in keinem herkömmlichen Medium zu finden sind“. So steht es auf meinem Klappentext. Das Buch habe ich unabhängig herausgegeben, weil mein damaliger Verlag, der Rubikon-Verlag, keine Anthologien veröffentlichen wollte. Und RT Deutsch ist in der deutschsprachigen Meinungsfreiheitswunderwelt und in Europa nach jahrelanger Anfeindung durch den westlichen Mainstream ja nun erfolgreich verbannt, verboten und zensiert. Das hat mit Totalitarismus zwar viel, aber mit freier Presse oder Meinungsfreiheit rein gar nichts zu tun. Nun habe ich dem Kanal seit seiner Gründung zunächst unentgeltlich Texte angeboten und RT Deutsch hat über die Jahre rund 60 Artikel von mir veröffentlicht. Aber über dieses sowie alle von mir bisher erschienen Bücher hat der Kanal bis heute kein Wort verloren. Keine Rezension, kein Auszug, kein Podcast. Auch nicht zu „Lügen, Lügen, Lügen“. Nun gut, so ist es eben.

MM: Herr Osrainik, wir danken für das Interview.

Osrainik: Ich danke für die Möglichkeit hier etwas ausführlicher Stellung nehmen zu können und wünsche Ihnen alles Gute.

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