Im Namen des Erhabenen  
  Interview mit Ay. Ramezani
 

Muslim-Markt interviewt
Ayatollah Dr. Reza Ramezani über die Briefe Imam Khameneis an die Jugend im Westen
24.12.2015

Ayatollah Dr. Reza Ramezani wurde 1963 in der nordiranischen Stadt Rascht geboren, wo er auch seine reguläre Schulausbildung mit dem Abitur abschloss, während er aufgrund seines ausgeprägten Interesses an theologischen Fragestellungen parallel dazu an der Theologischen Hochschule den Unterricht der renommierten Theologen und Rechtsgelehrten (Mudschtahid) besuchte und seinen ersten akademischen Abschluss erwarb.

1983 setzte er seine Studien der Islamischen Wissenschaften in Maschhad bei großen Gelehrten und auch dem bekannten Philosophen Aschtiani fort und schloss das Hauptstudium 1983 erfolgreich ab. Danach widmete er sich weiterführenden Studien in den klassischen Disziplinen der islamischen Wissenschaften bei den renommiertesten Gelehrten. Die islamische Rechtswissenschaft und selbständige Rechtsfindung (Idschtihad) studierte er u. a. bei den Gelehrten Ayatollah Fadhil Lankarani, Ayatollah Bahdschat, Ayatollah Nasir Makarim Schirazi, Chorasani und Sobhani. In den Bereichen Exegese, Philosophie und Gnostik zählten die Gelehrten Javadi Amoli, Ayatullah Hasanzade Amuli, Ansari Schirazi, Ahmad Beheschti und Askari Gilani unter anderem zu seinen Lehrern. 1994 schloss er seine Studien zum Theologen und Rechtsgelehrten mit der Promotion ab. Gleichzeitig lehrte Herr Dr. Ramezani in den Jahren 1982-2001 verschiedene Disziplinen, unter anderem Literatur, Logik, Exegese, Philosophie, Recht, Ethik, und Gnosis an verschiedenen Hochschulen in Rascht, Maschhad und Qum.

In den Jahren 2001-2005 Vorbeter des Freitagsgebets in Karadsch; auch in dieser Zeit setzte er seine Lehrtätigkeit fort. Bereits seit 1988 hatte er neben seinen bereits erwähnten Dozententätigkeiten an der Universität Karadsch unter anderem islamische Theologie, Historiographie und Methodologie gelehrt. Darüber hinaus nahm Dr. Ramezani weitere wissenschaftliche Aufgaben wahr, unter anderem als Experte für Ethik und Bildung im Rundfunksender "Ma‘arif" und als Mitglied der Arbeitsgruppe für Theologie und Philosophie der Qur‘an-Enzyklopädie. Fünf Jahre lang beaufsichtigte er die Prüfung von Lehrbüchern der Theologischen Hochschule in Qum, insgesamt 14 Jahre lang äußerte er sich als Experte zu vielfältigen religiösen Themen im Rundfunk. Seit 1996 ist er im Vorstand von "Itrat", einer im kulturellen und religiösen Bereich aktiven Gemeinschaft, und seit 2000 ist ihm das Institut für Religion und Ethik in Qum unterstellt.

Im Jahre 2000 übernahm er ferner die Leitung des Islamischen Zentrums Imam Ali in Wien. Er betreute eine Vielzahl von wissenschaftlichen Abhandlungen und Dissertationen, und ist zudem seit 2002 Mitglied des wissenschaftlichen Ausschusses des Forschungsinstituts für Kultur und Denken des Islam. Seit Mai 2009 ist er Leiter des Islamischen Zentrums Hamburg.

Ayatollah Dr. Ramezani hat eine Vielzahl von Artikeln und Schriften in den verschiedensten islamischen Disziplinen verfasst, wovon einige ausgezeichnet wurden. Er ist zudem Mitglied in der Expertenversammlung (Madschlis-e-Chobregaan) in der Islamischen Republik Iran und Leiters der Islamisch-Europäischen Union der Schia-Gelehrten und Theologen. Mehrere seiner Werke sind auch in deutscher Sprache erschienen.

Ayatollah Dr. Ramezani ist verheiratet und lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Hamburg.

Eines der großen gesellschaftlichen und kulturellen Ereignisse dieser Tage ist die Veröffentlichung eines Briefes von Imam Khamenei, dem Statthalter der Befehlsgewalt der Muslime auf der Welt. Es handelt sich um den zweiten Brief seiner Exzellenz an die Jugend im Westen innerhalb eines Jahres, nachdem im Januar sein erster Brief an die Jugend in Europa und Nordamerika erfolgte.

Aus diesem Anlass führte Ayatollah Dr. Reza Ramezani, Leiter der Islamisch-Europäischen Union der Schia-Gelehrten und Theologen (IEUS) und Vorsitzender des Gelehrtenrates der Islamischen Gemeinschaft der Schiitischen Gemeinden in Deutschland (IGS), mit den Redaktionen von „Muslim-TV.de und Muslim-Markt“ und „Islamisches-Erwachen.de“ ein gemeinsames Interview, um die verschiedenen Aspekte dieses Briefes besser zu erläutern.

MM: Zunächst einmal bedanken wir uns für die Gelegenheit, die Sie uns eingeräumt haben, um mit Ihnen über den zweiten Brief seiner Exzellenz Imam Khamenei an die Jugend im Westen zu sprechen. Zieht man in Betracht, dass Sie seit ungefähr einem Jahrzehnt in Europa leben und verschiedene europäische Staaten besuchten, würden wir gerne wissen, wie Sie den allgemeinen Seelenzustand der hiesigen Jugend einstufen. Denken Sie, dass die Jugend im Westen bereit für einen neuen Brief war?

Ayatollah Dr. Ramezani: Auch ich bedanke mich bei Ihnen für die Möglichkeit mit Ihnen über dieses Thema sprechen zu dürfen. Wie Sie wissen, ist das aktuelle Stimmungsbild in Europa aufgrund der aktuellen Ereignisse nicht besonders. In einigen Regionen herrscht ein Ausnahmezustand. Auf der einen Seite sind die Menschen mit den Flüchtlingsströmen aus Ländern wie Syrien, Irak, Afghanistan oder Jemen konfrontiert und können aus nächster Nähe ihr Leid beobachten. Auf der anderen Seite sind sie traurige Zeugen von terroristischen Anschlägen, die im voraus professionell organisiert und von extremistischen Gruppierungen ausgeführt wurden. Unweigerlich stellen sich der Jugend Fragen über die Ursachen und Gründe. Sie wollen zusehends unabhängig von der medialen Propaganda ehrliche Antworten auf ihre Fragen bekommen und sind ernsthaft an Lösungen zur Überwindung dieses gemeinsamen Schmerzes interessiert. Somit herrscht ein angemessenes Klima zum Dialog und Gedankenaustausch, gleichwohl einige Medien auf Basis von festen Feindbildern und Vorurteilen bestrebt sind falsche Analysen und Nachrichten über die Ereignisse zu präsentieren, um das allgemeine Stimmungsbild in Richtung einer im voraus vorgesehenen Position zu manipulieren.

Die Jugend macht sich Sorgen um ihre Zukunft. Die Vorstellung von einem Leben in Sicherheit fernab des Leids und Terrors in anderen Weltregionen existiert durch den organisierten Terrorismus und extremistischen Gruppierungen nicht mehr. Sie haben auch allen Grund zur Sorge, da sie täglich von diesen Fanatikern Drohungen erhalten, die von Mord und Totschlag sprechen und eines Tages, Gott bewahre, Wirklichkeit werden könnten. Dass in Hannover ein Länderspiel im Fußball aufgrund einer Drohung abgesagt wird, zeugt von dem Klima der Angst, welches hier vorherrscht und die Lebenswirklichkeit der Menschen in Europa erreicht hat. Durch die Rückkehr von einst exportierten Terroristen nach Europa, die in Syrien und Irak für unzählige Verbrechen verantwortlich sind, erhalten jene Gefühle des Misstrauens und der Angst zusätzlichen Antrieb.

MM: Wie bewerten Sie den zeitlichen Abstand zwischen beiden Briefen? War dieser im voraus so eingeplant gewesen?

Ayatollah Dr. Ramezani: Meine persönliche Einschätzung ist, dass seine Exzellenz Imam Khamenei als ein Lehrer und Erzieher auf internationaler Ebene in dieser komplizierten und sich im Wandel befindenden Welt einen kontinuierlichen Plan zur Erziehung der heutigen Jugend und speziell der Jugend im Westen verfolgt. In diesem Sinne ist eine Erhöhung der Gesprächsforen und Kanäle sinnvoll und einleuchtend. In der göttlichen Ideologie besteht kein Unterschied zwischen einem Menschen im Westen oder im Osten. Das Recht auf Rechtleitung besteht für jeden Menschen und jedem Menschen müssen die göttlichen Beweise vorgestellt werden. Es ist natürlich, dass durch Ereignisse wie den blinden Terrorismus in Frankreich eine angemessene Atmosphäre entsteht, um einen Dialog zu führen und Lösungsansätze zu erarbeiten.

Die Menschen in Europa können nun besser nachvollziehen, welches Leid muslimische Völker seit langen Jahren und insbesondere im letzten Jahrzehnt erleiden mussten. Die Menschen sind bereit neue Worte zu hören, um echte Lösungen für die gemeinsamen Probleme zu finden, die fern von den standardisierten und alten Analysen und Feindbildern sind, die seitens einiger Medien und Politiker im Westen stets skizziert werden. Wird nach diesen neuen Worten verlangt, ist eine Passivität und Abwiegelung in der Kultur der islamischen Statthalterschaft unangemessen. In diesem Lichte hat Imam Khamenei als ein religiöser Reformer und menschlicher Friedensstifter, dem sogar das Wohl von Atheisten am Herzen liegt, auf globaler Ebene und den gegebenen Umständen im Westen diesen Brief an die Jugend verfasst. Allerdings ist dieser zweite Brief eine Fortsetzung und Vervollständigung des ersten Briefes seiner Exzellenz an die Jugend im Westen, an dem wissenschaftlich noch zahlreiche Forschungen und Analysen zu tätigen sind, gleichwohl bereits einiges in dieser Richtung unternommen wurde.

MM: Welche Ähnlichkeiten und Unterschiede können Sie zwischen den beiden Briefen erkennen?

Ayatollah Dr. Ramezani: Beide Briefe wurden von einem großen Reformer und Friedensstifter an die Jugend im Westen geschrieben. Beide zeichnen sich durch Vernunft und Ehrlichkeit aus und sind sowohl direkt, als auch freundschaftlich verfasst. Der Verfasser des Briefes ist bestrebt seine Botschaften durch eine besondere Bescheidenheit und Demut, welche eine Eigenschaft von göttlichen Menschen ist, an die Empfänger seines Briefes zu übermitteln.

Beide Briefe wurden anlässlich aktueller Ereignisse und Erfahrungen verfasst. Anschließend werden die aufgekommenen Fragen thematisiert, um den Verstand und die Herzen der Empfänger zu wecken. Es wird auf ähnliche Vorfälle in anderen Regionen verwiesen, um die Doppelstandards der westlichen Politik aufzuzeigen. In beiden Briefen werden historische und logische Analysen dargeboten, die die Jugend dazu einladen über eine bessere und sicherere Zukunft nachzudenken und daran zu arbeiten.

Gleichwohl ist der erste Brief eine Einladung zum Studium und der direkten Bekanntschaft mit dem Islam. Der zweite Brief wirft auf Basis der vorangegangenen Angelegenheiten im ersten Brief sowie den Geschehnissen im Westen neue Themen auf. So wird der Terrorismus als gemeinsamer Schmerz aller Völker benannt, für dessen Bewältigung gemeinsame Lösungen erarbeitet werden müssen. Als eigentliche Ursache für den Terrorismus und seiner Verbreitung wird die Widersprüchlichkeit der westlichen Politik und ihre Doppelstandards benannt. Weiterhin wird die Korrektur der gewaltverherrlichenden Kultur im Westen und ihrer internationalen Politik als Hauptpfeiler zur Entstehung der Sicherheit für die Menschen aufgeführt. Ein beiderseitiger Dialog auf Augenhöhe zwischen den Völkern wird als eine gute Angelegenheit bezeichnet, die angestrebt werden sollte, wohingegen aufgezwungene Beziehungen mit dem Ziel der kulturellen Gleichschaltung entgegen dem Gedanken der Völkerverständigung und des gegenseitigen Respekts charakterisiert werden. Der ungerechte Umgang mit den Muslimen im Westen sei ein großer Fehler, der schädlich für die Gesellschaften im Westen ist. Darüber hinaus wird eine Beziehung gekennzeichnet durch gegenseitigen Respekt und Anerkennung zur Islamischen Welt als weiterer Punkt zum Erhalt einer besseren Zukunft in diesem zweiten Brief aufgeführt.

MM: Wie würden Sie die eben von Ihnen aufgeführten Inhalte des zweiten Briefes analysieren?

Ayatollah Dr. Ramezani: Unserer Meinung nach greift Imam Khamenei durch seine beiden Briefe an die Jugend im Westen direkt in das Geschehen ein, um einer großen globalen Berufung nachzukommen. Ihm obliegt diese historische Verantwortung einen Konsens zwischen den Völkern dieser Erde auf Basis der Vernunft und Spiritualität zu schaffen. In diesem Sinne ist der Geist des Briefes eine Einladung zur Besinnung und dem Dialog auf Augenhöhe. Der Verfasser weißt noch einmal auf die Notwendigkeit der Gerechtigkeit hin und verurteilt jedes ungerechte und diskriminierende Verhalten. Entsprechend sind die Schlüsselbegriffe des zweiten Briefes von großer Bedeutung. So wird an einer Stelle der intime Bund zwischen dem Westen und den offenkundigen Unterstützern des takfiristischen [1] Terrorismus, trotz ihrer rückständigsten politischen Systeme, scharf kritisiert. An einer anderen Stelle wird der doppelzüngige Umgang des Westens mit der Bewegung des Islamischen Erwachens in der Islamischen Welt angeprangert.

Zusätzlich wird die Unterstützung für den Staatsterrorismus gegen die unterdrückten Palästinenser gebrandmarkt. Weiterhin wird von den humanen, wirtschaftlichen und industriellen Verlusten anderer Staaten durch Aggressionen des Westens gesprochen, die sie in ihrer Entwicklung behinderten und um Jahrzehnte zurückwarfen. Überdies wird die Irreführung der Menschen hinsichtlich der wahren Geschehnisse auf der Welt sowie die Ausschmückung der eigentlichen teuflischen Ziele des Westens entschieden verurteilt. Dass bewusst ein Klima erzeugt wird, in dem die Muslime unter Generalverdacht gestellt werden, wird als ein Unrecht an den Pranger gestellt, welches auf die Unterdrücker zurückfallen wird und zusätzlich als ein Faktor aufgezählt, der zur Verbreitung der Unsicherheit führt.

Unserer Meinung nach greift Imam Khamenei durch seine beiden Briefe an die Jugend im Westen direkt in das Geschehen ein, um einer großen globalen Berufung nachzukommen. Ihm obliegt diese historische Verantwortung einen Konsens zwischen den Völkern dieser Erde auf Basis der Vernunft und Spiritualität zu schaffen.

All diese Thematiken sind allerdings äußerst bedeutend und wichtig, über die man ehrlich und aufrichtig mit den Menschen auf der Welt reden muss. Gewiss handelt aber einer der elementarsten Punkte dieses Briefes über die aggressive kulturelle Politik des Westens, welche als sanfte Aggression bezeichnet wird. Was als Gleichschaltung der globalen Kulturen aufgeworfen wird, ist äußerst gefährlich und schädigend. Eine solche Ideologie ist gekennzeichnet durch Unterdrückung, moralische Zügellosigkeit und Sinnentleerung. Sie kann die menschliche Gesellschaft nicht zu einem bleibenden Frieden und Glück führen. Abschließend ruft seine Exzellenz Imam Khamenei dazu auf die Gräben zu füllen, anstatt sie noch weiter zu vertiefen und fordert von der Jugend im Westen die oberflächlichen Schichten ihrer Gesellschaft zu durchbrechen und unter Gebrauch der bitteren Erfahrungen das Fundament eines gesunden und achtbaren Austauschs mit der Islamischen Welt zu legen. Auf dass wieder die Hoffnung für die Zukunft in der Menschheit zum Leben erweckt und der Traum einer allgemeinen Sicherheit für alle Menschen Wirklichkeit werden mögen.

MM: Welche Schritte haben die Islamischen Zentren in Europa zur Verbreitung des ersten und zweiten Briefes bisher unternommen?

Ayatollah Dr. Ramezani: Grundsätzlich obliegt den islamischen Zentren in Europa die Aufgabe die reinen göttlichen Botschaften, die im Besonderen im heiligen Qur’an und der Ahl-ul-Bayt (a.) offenbart wurden, der Gesellschaft auf richtige Art und Weise vorzustellen. Dies ist unsere natürliche und ständige Aufgabe in allen Angelegenheiten, an denen es keine Abstriche gibt. Hinsichtlich der Briefe seiner Exzellenz gab es auf Basis der uns erreichten Berichte gute Aktivitäten bei ihrer Verbreitung. So wurden u.a. Konferenzen und Symposien in Berlin und Frankfurt organisiert, die gut besucht waren. Auch fanden in Dutzenden Städten Verteilungsaktionen statt, an denen die Briefe von jungen muslimischen Aktivisten an Universitäten, Stadtzentren und anderen Orten verteilt wurden. Weiterhin gab es diverse Projekte im Internet, die die Briefe thematisierten.

MM: Wir bedanken uns herzlich für die Bereitstellung Ihrer Zeit, um dieses Interview mit Ihnen führen zu dürfen. Möchten Sie abschließend noch etwas sagen?

Ayatollah Dr. Ramezani: Aus unserer Sicht ist der geliebte Islam heilsbringend. Seine hauptsächlichen Faktoren sind die Sicherheit, Gerechtigkeit, Spiritualität, Moral, Vernunft und Ausgeglichenheit auf Basis der göttlichen Gnade. Es erscheint notwendig, dass auf Basis der aufgeführten Faktoren das Fundament einer neuen globalen Ordnung gelegt werden muss. Wir können eindeutig bezeugen, dass die aktuelle Ordnung, die einige große Mächte auf Basis des Imperialismus und gegossen in neuen Formen geschaffen haben, weder passende Antworten auf die heutigen Bedürfnisse der Welt liefern, noch an und für sich geeignet sind. Dies ist eine Wahrheit, die die Menschen zu einem genauen Nachdenken auffordert. Der Brief Imam Khameneis ist eine Einladung entsprechend diesem Sinne.

Es liegt auf der Hand, dass man zur Überwindung dieser globalen Krisen zu den goldenen Regeln der Religion zurückkehren muss.

Die große Katastrophe in unserer heutigen Welt ist, dass durch falsche Definitionen über das Wesen des Menschen, die Lehren der abrahamitischen Religionen mit einem säkularen Anstrich in den westlichen Gesellschaften zusehends an Bedeutung verlieren. Dies hat dazu geführt, dass die wahren Bedürfnisse des Menschen in verschiedenen Ebenen unberücksichtigt und unbeantwortet bleiben, welche Stück für Stück seelische, spirituelle und moralische Krisen hervorrufen.

Es liegt auf der Hand, dass man zur Überwindung dieser globalen Krisen zu den goldenen Regeln der Religion zurückkehren muss. Heutzutage ist es ersichtlich, dass man die realen Bedürfnisse des Menschen nicht mit surrealen Antworten befriedigen kann. Man kann eindeutig erkennen, dass die bisher erbrachten Methoden diese Krisen noch verschlimmert haben, sodass es in ihrem Rahmen unmöglich ist die Sicherheit zu gewährleisten und diese Angelegenheiten zu verwalten. Unserer Meinung nach ist die Zeit gekommen, um Strategien für den Menschen zu erarbeiten, die einen Ausweg aus diesen Sorgen, Depressionen und dieser Identitätslosigkeit und Unsicherheit aufzeigen. Diese Strategien müssen zur wahren Selbsterkenntnis führen, damit wahrer Frieden und tatsächliche Aussöhnung mit sich selbst, mit anderen und mit dem lieben Gott erfolgen kann.

Zur Verwirklichung von Frieden und Gerechtigkeit, welche alle vernünftigen Menschen auf der Welt wollen, muss die Würde des Menschen in allen Aspekten geachtet und geschützt werden.

Zur Verwirklichung von Frieden und Gerechtigkeit, welche alle vernünftigen Menschen auf der Welt wollen, muss die Würde des Menschen in allen Aspekten geachtet und geschützt werden. Die Herrscher dieser Welt müssen die Volkswillen bei der Gestaltung ihrer eigenen Zukunft akzeptieren und anerkennen. Sie müssen auf Basis eines gemeinsamen und friedvollen Miteinanders der Menschen von der Ausübung jeglicher rassistischer und diskriminierender Maßnahmen in der Gesellschaft Abstand nehmen. Ansonsten gibt es keinen anderen Weg, um eine moralische Herrschaft zu erhalten und den süßen Geschmack eines friedlichen Lebens zu kosten. Gemäß unserer Auffassung ist der erste Schritt dahingehend die Aufklärung über die wahren Geschehnisse in dieser Welt und ihr Vergleich mit dem optimalen Zustand, der unter Wahrung der menschlichen Würde erreichbar ist. Auch ich bedanke mich herzlichst bei Ihnen und hoffe, dass Sie Ihrer medialen Verantwortung auf korrekte Art und Weise gerecht werden mögen. Der Friede und Segen Gottes seien mit Ihnen.

[1] Anm.: „Takfirismus“ bezeichnet die Ideologie, die andersdenkende Menschen für ungläubig und vogelfrei erklärt.

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