MM: Sehr
geehrte Frau Dr. Weber. Was hat Sie zu Ihren Aktivitäten bezüglich
Palästina geführt? Schließlich sind Sie seit 1989 mit einem
Palästinenser verheiratet aber erst seit wenigen Jahren haben wir von
Ihnen gehört?
Dr. Gabi Weber: In den ersten Jahren meiner
Ehe war ich - neben Familie und Haushalt - damit beschäftigt, mich mit
der "fremden Welt", dem Islam, all den in unserer "Zivilisation"
verbreiteten Vorurteilen gegen Araber im Allgemeinen, Palästina und
Islam im Besonderen auseinander zu setzen. Mein Bild von Palästinensern
und Muslimen war geprägt von Worten wie Terroristen, Rache, Attentate,
bombende Fanatiker, verschleierte, unterdrückte Frauen. Wir bekamen
durch die Erziehung in der Schule und durch die mediale
Berichterstattung das unglaublich gut funktionierende
Schwarz-Weiß-Klischee vom "guten Israeli" und "bösen Palästinenser"
geliefert, das eigentlich alle Menschen um mich herum vorbehaltlos
akzeptierten.
Anfangs habe ich die Dinge, die mein Mann mir
über sein Land erzählt hat, die ich dann bei den Besuchen in Gaza auch
selbst erlebt habe, immer noch stark hinterfragt, da das falsche
"Wissen" bezüglich der "einzigen Demokratie im Nahen Osten" tief saß.
Die Vorstellungen, dass die Israelis die Wüste in Palästina zum Blühen
gebracht haben, dass die Palästinenser keinen Frieden wollen, dass sie
einfach unschuldige Menschen in den Tod bomben, dass sie dumm und faul
sind, waren der Wahrheit nur schwer zugänglich. Niemand erzählte uns
etwas vom Unrecht, das seit mehr als 60 Jahren an den Palästinensern
begangen wurde. Ich habe jedes Ereignis, das in den Medien
Israel-freundlich dargestellt wurde, ohne zu Hinterfragen hingenommen,
die arabische Berichterstattung anfangs jedoch angezweifelt.
MM: Und wie kam es zum Umdenken?
Dr. Gabi Weber: Im Laufe der Zeit erkannte
ich durch die einseitige Berichterstattung in unseren Medien und durch
die eigenen Erlebnisse, wie groß die Fehlinformation ist und wie sehr
wir manipuliert sind. Ich begann mich zu fragen, wie es möglich ist,
dass ich so lange gebraucht habe, zu erkennen, wie undifferenziert unser
Bild ist, das wir von Palästina, Israel, den "Arabern" im Allgemeinen,
der nahöstlichen Kultur, der Religion des Islam und vielen anderen
Dingen haben. Ich war früher kein politischer Mensch, sondern habe mich
für karitative Dinge interessiert und eingesetzt. Bis heute war ich nie
Mitlied einer Partei und werde es auch niemals sein. Ich empfinde
Politik als ein schmutziges Geschäft, in dem es nicht um uns Menschen,
um die Bürger, sondern um Macht, Ressourcen und Geld geht. Diese
"Definition" mag vielleicht zu simpel sein, doch entspricht sie meinem
eigenen, subjektiven Empfinden. Dennoch habe ich mich zu einem politisch
denkenden Menschen entwickelt - glücklicherweise.
Die Besuche in Gaza, die vielen schrecklichen
Übergriffe durch den israelischen Staat und seine unmenschliche
Kriegsmaschinerie, über die meist nur sehr einseitig berichtet wurde,
die Doppelmoral der Politik und der Medien, aber auch die vielen
Aggressionskriege der USA und deren Gehilfen, das unglaubliche Unrecht,
das wir alle durch unser Schweigen zulassen, haben bei mir bewirkt, dass
ich zu Beginn des Jahres 2009 (zum Zeitpunkt der israelischen
Militäroffensive "Gegossenes Blei") begann, Informationen zu diesen
Konflikten zu suchen und zu verbreiten. Ich glaube, dass "Cast Lead"
(Operation Gegossenes Blei) für mein persönliches Unrechtsempfinden das
Fass zum Überlaufen gebracht hat. Es war das Ereignis, das mich dazu
bewogen hat, in die Öffentlichkeit zu treten, meine Scheu und Bedenken,
mich eventuell zu weit aus dem Fenster zu lehnen, zu überwinden und zu
versuchen, zumindest einen kleinen Beitrag gegen Ungerechtigkeit und
Unmenschlichkeit zu leisten.
Ich kann nicht erklären, warum ich zuvor nie
über diese Möglichkeit nachgedacht habe. Vielleicht traut man sich
nicht, da man kein "Spezialist" ist, da es so Viele gibt, die das viel
besser können oder weil einfach immer noch nicht genug Unrecht geschehen
war, bis die eigene Schmerzgrenze überschritten war.
MM: Wie sieht Ihr Einsatz für Frieden in
Palästina aus?
Dr. Gabi Weber: Meine Arbeit für Palästina
teilt sich in zwei große Bereiche: seit Januar 2009 führe ich
Internetrecherchen durch, verbreite Informationen über einen
Email-Verteiler, der ständig erweitert wird. Durch den Aufbau des
Netzwerkes ergaben sich Kontakte zu sehr vielen Organisationen und
Menschen weltweit, die sich für die Lösung des Nahostkonfliktes
einsetzen. Nur dadurch wurde der nächste Schritt, die Gründung des Cafe
Palestine Freiburg, möglich.
Im Januar 2010, nachdem ich bei der
Eröffnungsveranstaltung des Cafe Palestine in Zürich teilgenommen hatte,
ließ mich der Gedanke nicht los, etwas Ähnliches in Freiburg zu
versuchen. Glücklicherweise zog meine Freundin, Annie Sauerland, gerade
nach Freiburg und war sofort von der Idee des Cafes begeistert. Im Mai 2010 fand dann unser erstes Cafe
Palestine statt: Annie und ich referierten über Kinder in Gaza.
Seitdem findet monatlich mindestens einmal eine
Veranstaltung statt: Vorträge, Lesungen, Konzerte, Ausstellungen,
Tanztheater usw. . Im Herbst organisieren wir die "Palästinatage
Freiburg", eine mehrtägige Veranstaltungsreihe. Viele renommierte
Persönlichkeiten palästinensischer, israelischer, deutscher und anderer
Herkunft, aus den verschiedensten Glaubensrichtungen waren bis jetzt
unsere Gäste. Wir sind seit einigen Monaten ein eingetragener,
gemeinnütziger Verein.
MM: Wie sind die Reaktionen auf Ihre
Rundmails und Ihre Veranstaltungen?
Dr. Gabi Weber: Die Informationsarbeit, die
ich mit meinen "Newslettern" leiste, kommt allgemein wirklich gut an.
Ich habe einige sehr fleißige Kontakte, die mir tagtäglich interessante
Links schicken. Meine Rundbriefe beinhalten zu verschiedenen
Themen, die ich als interessant und wichtig erachte (natürlich
subjektiv) eine Zusammenstellung von Artikeln, Filmen, Reporten
und mehr. Dies sind zum einen Materialien von meinen Kontakten, zum
anderen Informationen, die ich selbst bei meiner Recherche finde. Viele
Artikel stammen zum Beispiel von israelischen regierungskritischen
Journalisten, Friedensgruppen usw. Da ich nicht jede Woche einen
Newsletter verschicke, enthalten sie dann aber umso mehr Links. Der
Gedanke dabei ist, dass Jede/Jeder sich das heraus sucht, was sie/ihn
interessiert. Ab und zu werde ich angeschrieben und gebeten, die Adresse
aus der Liste heraus zu nehmen, da die Menge an Informationen für manche
nicht zu bewältigen ist.
Ich bekomme viele positive Rückmeldungen und
weiß, dass sowohl Politiker als auch Organisationen, Lehrer usw. mit
meinen Materialien arbeiten. Das freut mich natürlich sehr. Im September
2010 gab es allerdings eine sehr unschöne Reaktion auf meine
Berichte aus Gaza. Ein Professor der katholischen Theologie, hat sich
unmöglich über mein Geschriebenes geäußert. Ich hatte die Mail mit den
Worten "Liebe Alle" begonnen und der Professor schrieb dann, in
Unwissenheit über die Größe meines Verteilers, dass ich seine Antwort
gerne an "Alle" weiter leiten könne. Dies habe ich mit großem Vergnügen
getan - die Reaktion auf seine unqualifizierten Worte war enorm. Er hat
sich ziemlich viel Ärger damit eingehandelt. Nachzulesen ist diese
Begebenheit beim
Palästina-Portal.
MM: Wen versuchen Sie mit dem Cafe
Palestine zu erreichen?
Dr. Gabi Weber: Das Cafe Palestine Freiburg
wendet sich vor allem an die Menschen vor Ort, die sich für das Thema
interessieren. Auch hier ist es so, dass ganz unterschiedliche
Interessen bestehen und wir uns bemühen, so viele Personen wie möglich
anzusprechen. Wir haben regelmäßig ca. 70 Zuhörer bei unseren
Veranstaltungen. Manchmal sind es weniger, aber es
gab auch schon mehrere Male mehr als 100 Zuschauer. Das hängt immer vom
Thema, dem Datum und anderen Umständen ab. Die Reaktionen auf die
Veranstaltungen sind überwiegend positiv, doch gibt es natürlich auch in
Freiburg Gruppen, denen wir ein Dorn im Auge sind. Ausdrücke wie "die
Antisemiten vom Cafe Palestine" sowie Gegenaktionen zu unseren
Aktivitäten finden sich regelmäßig.
Im Rahmen der Palästina-Tage 2010 hatten wir
von der Stadtbibliothek Freiburg die offizielle Genehmigung, die
Nakba-Ausstellung zwei Wochen lang zu zeigen. Da mir bewusst war, dass
es eventuell Gegenreaktionen geben würde, haben wir die Werbung für die
Ausstellung erst dann begonnen, als die Programme der Bibliothek
gedruckt waren. Und prompt kam die Maschinerie der Israellobby ins
Rollen. Neun Tage vor der Eröffnung verbot uns Oberbürgermeister Salomon
persönlich in einem Schreiben, die Ausstellung durchzuführen. Die
Begründung lautete: zu einseitig.
Nachdem sich der erste Schock gelegt hatte,
begannen Annie und ich, per Telefonkonferenz mit zwei begabten
Jurastudenten, den Antrag auf einstweiligen Rechtsschutz zu stellen. Wir
reichten ihn beim Verwaltungsgericht Freiburg ein, mussten die
Begründung der Stadt abwarten, legten dann nochmals unsere Gründe dar
und bekamen Recht!!! Der Skandal in Freiburg war perfekt. Die
Ausstellung war die meistbesuchte, die die Stadtbibliothek jemals
hatte. Ein großer Erfolg für uns und die gesamte Palästina-Solidarität.
MM: Wie gehen Sie mit der
Problematik um, dass in Deutschland eine besondere Sensibilität
gegenüber Israel besteht aufgrund der eigenen Geschichte?
Dr. Gabi Weber: Jahrelang hat diese uns
eingetrichterte "besondere Sensibilität" dazu geführt, dass ich blind
dafür war, was in Palästina geschieht. Wie schon erwähnt saß das Bild
vom "guten, unschuldigen Israel" tief. Eigentlich sollten wir aus
unserer Geschichte etwas gelernt haben. Doch ist dies in meinen Augen
nicht der Fall. Anstatt aus den dunklen Kapiteln der deutschen
Vergangenheit Lehren gezogen zu haben, schweigen wir wieder - oder immer
noch - und lassen unglaubliches Unrecht geschehen. Das macht mich
einerseits wirklich wütend und andererseits unsagbar traurig, da ich
mich frage, wie es möglich ist, dass - in unserem Namen - tagein, tagaus
mit Doppelmoral und fadenscheinigen Begründungen,
Menschenrechtsverletzungen, rassistische Übergriffe und viele andere
Grausamkeiten nicht nur in Palästina/Israel geschehen.
Unsere Sensibilität, das Leid anderer Menschen
zu sehen, mitzufühlen, unser Verständnis von Gerechtigkeit, unser
Einstehen für fundamentale, demokratische Rechte, wie das Recht auf
Meinungsfreiheit (um nur ein Einziges zu nennen) sind auf ein Minimum
geschrumpft. Wir sind ein Volk von bequemen, desinteressierten,
egoistischen Konsumenten, das sich mit dem Versagen seiner
Politiker auf allen Ebenen und der unsäglichen "deutschen Staatsräson"
zufrieden gibt.
Jede Gesetzesänderung, die unsere persönlichen
Freiheiten weiter einschränkt und uns zum gläsernen, allseits
überwachten und kontrollierten Menschen werden lässt, wird von der
Mehrheit der Bevölkerung schweigend hingenommen. Es kommt mir oft so
vor, als ob wir unser Menschsein verloren haben. Blinder Gehorsam,
Kuschen, Schweigen und das Verinnerlichen der durch Politik und Medien
vermittelten Feindbilder scheinen weiterhin deutsche
Charaktereigenschaften zu sein. Dazu kommt eine Überheblichkeit und
Blindheit, was die Einschätzung "westlicher Werte", darunter vor allem
des "westlichen Demokratieverständnisses", angeht. Das ist tragisch!
MM:
Bei Ihren Besuchen in Gaza haben Sie regelmäßig "Briefe aus Gaza"
versendet. Worauf wollten sie vor allem Aufmerksam machen?
Dr. Gabi Weber: Die Diskrepanz zwischen
unserem Leben hier und dem Leben, das die Menschen in Gaza führen, hat
mich schon bei meinem ersten Besuch 1994 sehr geschockt. Es ist für uns
Deutsche oder andere "Westler" kaum vorstellbar, unter welchen
Bedingungen die Gazaner leben. Ich wollte durch meine Berichte im
September 2010 schildern, wie die Situation aktuell war, wie ich sie
empfunden habe.
Gaza ist jetzt seit 1668 Tagen unter Blockade.
"Operation Cast Lead" vom Dezember 2008/Januar 2009 fand in diesem
Zeitraum statt. Uranhaltige Munition, Phosphorbomben und andere
abscheuliche Waffen, die man im "Gaza-Laboratorium" getestet hat, haben
unsägliches Leid, viele Tote, schwere Verletzungen, eine Zunahme an
Krebserkrankungen, Missbildungen bei Neugeborenen usw. verursacht. Die
Menschen in Gaza sind dauer-traumatisiert. Sie erholen sich kaum von
einem Übergriff, schon kommt es zu neuen Attacken.
Das Leben war nie einfach dort, doch die
Tatsache, diesen Ort nicht verlassen zu können, bei den häufigen
israelischen Angriffen nicht fliehen zu können, nicht die Möglichkeit zu
haben, sich durch Reisen (auch wenn sie noch so kurz sein mögen) zu
bilden und andere Lebensformen kennen zu lernen, halte ich für wirklich
tragisch. Keiner von uns kann dieses ständige Gefühl des
Ausgeliefertseins und der Resignation nachempfinden. Viele Menschen
haben den Glauben an eine bessere Zukunft verloren. Und trotzdem können
sie immer noch lachen, das ist einfach unglaublich!
Für meine Kinder und mich waren die ständig
anwesenden Drohnen, die Aufklärungsflugzeuge, die detailgetreu alles
sehen können, die Apache-Hubschrauber, die die entsetzlichen "gezielten
Tötungen" ausführten, eine immense Bedrohung, die zu Unsicherheit und
Angst geführt haben. Meine Berichte sollten vor allem dazu dienen,
Verständnis für die Menschen zu wecken, die für uns unvorstellbare
"Alltagsprobleme" wie Wasserknappheit und -verschmutzung, mangelnde
medizinische Versorgung und Aufklärung, häufig abgeschalteter Strom,
Abwasserprobleme und vieles mehr bewältigen müssen.
Ich empfinde großen Respekt vor den Menschen in
Gaza, die trotz all dieser widrigen Umstände ihre Menschenwürde nicht
verloren haben.
MM:
Und hatten sie keine Angst vor der Hamas und den Kopftuch tragenden
Frauen?
Dr. Gabi Weber: Diese Frage kann ich
persönlich mit einem klaren NEIN beantworten. Ich habe mich noch nie so
sicher in Gaza gefühlt, wie bei meinem letzten Besuch im September 2010
- abgesehen von der israelischen Bedrohung von Außen. Es gab kaum
Polizisten oder Soldaten in den Straßen und auch sonst habe ich keine
Gewalt erlebt, allerdings konnten wir aufgrund der übergroßen Hitze
tagsüber nur wenig unterwegs sein. Auch weiß ich, dass es Menschen gibt,
die schlechte Erfahrungen mit entsprechenden Institutionen vor Ort
gemacht haben.
Insgesamt ist die Gesellschaft in Gaza aufgrund
der extrem schwierigen Lebensbedingungen eine sehr traditionelle,
sich aus der existentiellen Not heraus stark an Familie und Religion
orientierende. Dies soll keinerlei Wertung darstellen, da ich finde,
dass es uns, die wir in relativer "Freiheit" und überdimensionalem
Wohlstand leben, nicht zusteht, eine Wertung und Verurteilung
durchzuführen. Jede Gesellschaft bietet Vorteile und Nachteile. Wir
sollten anfangen, uns an die eigene Nase zu fassen und dafür zu sorgen,
dass wir unsere Probleme, von denen es wahrhaft mehr als genug gibt, in
den Griff bekommen.
Vor Kopftuch tragenden Frauen hatte ich noch
nie Angst und ich weigere mich standhaft, solche Klischees, die sich an
Äußerlichkeiten festmachen, weiter zu verbreiten. Ich weiß, dass sehr
viele Musliminnen, ob mit oder ohne Kopftuch, sehr emanzipiert sind und
dem hier verbreiteten Bild der unterdrückten Frau in keiner Weise
entsprechen. Es wäre schön, wenn dies unsere sogenannten
"Frauenrechtlerinnen" und "Islamspezialisten" endlich wahrnehmen
würden, damit sie zu einem echten Dialog beitragen und helfen,
Vorurteile abzubauen. Religionsfreiheit und die freie Entscheidung für
die eigene Weltanschauung stellen in meinen Augen fundamentale
Menschenrechte dar. Damit verbunden ist auch die persönliche Wahl, sich
äußerlich zu seiner Religion bzw. Lebensweise zu bekennen. Ich lehne
prinzipiell alle durch Ideologien, Gesetze oder Strafandrohungen bzw.
-maßnahmen erzwungenen Verhaltenskodices ab.
MM:
Was ist Ihr Wunsch für Ihre Freunde in Gaza?
Dr. Gabi Weber: Mein Wunsch nicht nur für
die Freunde in Gaza, sondern für alle Palästinenserinnen und
Palästinenser ist, dass sie ein Leben in Würde und Freiheit leben
können. Dies würde ich mir natürlich für alle Menschen weltweit
wünschen. Die israelische Besatzung muss endgültig beendet werden!
International gültige Rechte müssen für alle gelten, nicht nur für eine
"auserwählte" Minderheit. Politiker und andere Verantwortliche müssen
ihre Doppelmoral in der Bewertung von Menschenrecht und Völkerrecht
genauso wie das Einknicken vor den Lobbyisten aufgeben und sich für
ECHTE Gerechtigkeit einsetzen. Freunde sind dazu da, den anderen von
offensichtlichem, schwerem Fehlverhalten abzuhalten, nicht dieses
falsche Verhalten mitzutragen und selbst zu übernehmen.
Da Politik und Wirtschaft nicht nur in der
Palästinafrage seit Jahrzehnten erbärmlich versagen, dürfen wir als
Zivilgesellschaft nicht länger warten. Wir dürfen nicht die Hände
resigniert in den Schoß legen und darauf hoffen, dass irgendwann bessere
Zeiten anbrechen. Jeder ist verantwortlich, jeder kann entsprechend
seinen Fähigkeiten und Möglichkeiten etwas tun. Gemeinsam können wir uns
für Wahrheit, Gerechtigkeit und Frieden einsetzen - TRUTH, JUSTICE AND
PEACE!
MM:
Frau Dr. Weber, wir danken für das Interview. |