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Re: Die Horrorgeschichten und der Unsinn über den demographischen Wandel

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Von Kurt Nickel am 23. Dezember 2011 10:39:27:

Als Antwort auf: Re: Die Horrorgeschichten und der Unsinn über den demographischen Wandel von Fatima Özoguz am 20. Dezember 2011 20:08:17:

>Hallo Kurt
>prinzipiell ist es nicht mal schlimm, wenn Deutschland schrumpft, da es ohnehin sehr dicht besiedelt ist. Aber da ist erstens die ungleiche Zusammensetzung. Zu wenige Junge, die in die Renten einzahlen und die vielen Alten versorgen müssen, die eine riesige Lebenserwartung haben.
>Was noch nicht erwähnt wurde, falls ich es nicht übersehen habe: Der Niedriglohnsektor. Er verhindert nämlich auch, dass ausreichend in die Sozialkassen eingezahlt werden kann. Wenn es nicht genügend sozialpflichtige Jobs gibt, dann kommt es zu diesen Verwerfungen, u.a. zu Altersarmut. Mehr Kinder allein werden es kaum richten.
>
>>Doch gibt es bei diesen Prognosen erhebliche Denkfehler, die zumeist außer Acht gelassen wurden:
>> 1. Fehler: Man berechnet die vergangenen Zahlen einfach in die Zukunft.
>>Dabei wird alles so belassen, wie es ist. Die Vergangenheit ist hier die einzige Grundlage der Berechnungen und wird einfach in die Zukunft projiziert. Keinerlei Veränderungen werden dabei eingepflegt, wie etwa, dass Globalisierung und Überbevölkerung auf der Erde zwangsläufig dazu führen wird, dass sich Zuströme verändern werden und zwar dorthin, wo Arbeit vorhanden ist. Wir haben mittlerweile sieben Milliarden Menschen auf dem Planeten Erde und die Zahl steigt ständig. Das Bevölkerungsproblem wird das Vordringlichste sein, dass die Menschheit meistern muss! Und gleichzeitig warnen hierzulande einige Wissenschaftler davor, dass Deutschland auszusterben droht, dass unsere Sozialsysteme in absehbarer Zeit keine Beitragszahler mehr hätten?? Wie passt dies denn zusammen...??

>Wie Herr Darokakis schon anmerkte, die, die hierher wollen, sind ja meistens nicht die, die in die Sozialkassen einzahlen, sondern genau das Gegenteil, auch wenn das etwas politisch inkorrekt ist. Denn einfache Arbeiter werden nicht mehr gebraucht, sondern Hochqualifizierte. Hochqualifizerte Inder und Chinesen und "sonstwer" aber meiden Deutschland und gehen lieber nach England oder in die Schweiz. Viele hochqualifizierte Türken, die hier einen Uniabschluss erworben oder eine Ausbildung absolviert haben, wandern ab, weil sie sich die Islamophobie nicht mehr antun wollen sowie die ablehnende Haltung der Mehrheitsgesellschaft, die sie erst als vollwertige Deutsche akzeptieren wird, wenn sie sich die Haare blondgefärbt haben, blaue Kontaktlinsen tragen und last but not least natürlich dem Islam abgeschworen haben. Das ist jetzt etwas überspitzt und richtet sich natürlich nicht gegen jeden einzelnen Deutschen, aber wenn ich allein an das Gezeter denke, als eine türkischsstämmige Sozialministerin (Aygül Özkan) berufen wurde - und das auch noch nur auf Landesebene. Da gabs Nettigkeiten wie "trojanisches Pferd der Islamisierung" und derlei geistige Höhenflüge.
>> 2. Fehler: Die Naivität zu glauben, dass Anreize durch Geldzuwendungen die Geburtenrate steigern könnte.
>>Machen wir uns doch nichts vor: Im Grunde ist die gezeigte Liebe zu Kindern, wie sie von allen Seiten der Politik und der führenden Köpfe vorgelebt wird genauso eine Heuchelei (oftmals!), wie die Sympathie zu behinderten Menschen. In unserer Konsum-Gesellschaft, in der sich praktisch alles um Karriere, neues Auto, eigenes Häuschen, ausgiebigen Urlaub und..., und..., und... dreht, ist doch kaum noch Platz für Kinder und deren Erziehung. Das paradoxe hier ist, dass es sich keiner traut zu sagen, denn dieser könnte sofort einpacken und seine politische Karriere wäre beendet.

>da gebe ich dir leider recht. Hedonismus und Egoismus regieren, vor allem die "besserverdienenden" Kreise.
>>Ich selbst habe ab meinem 21. Lebensjahr seinerzeit zwei Kinder großgezogen. Wenn ich die Zeit Revue passieren lasse, so war mir stets klar, dass ich zeitlebens auf Einschränkungen und Verzicht aufgrund der Kinder geprägt war. Währen Bekannte, die kinderlos waren, immer das neuste Auto, die tollste Weltreise oder an allen Gesellschaften teilnehmen konnten, wie sie wollten, war für mich und meiner damaligen Frau, schon in jungen Jahren die Einschränkung der stetige Begleiter.
>>Sei es die Buchung einer Reise in den Sommerferien mit mehreren Kindern oder sonst was: Wer Kinder hat ist immer erheblich im Nachteil als jene, die keine haben. Da kann man drehen, wie man es will, man kommt immer zu dem gleichen Schluss. Das bisschen Kindergeld, was wir seinerzeit bekamen, war schon lächerlich. Immer nur Verzicht und Nachteile wegen der Kinder, ein Leben lang.

>ich hoffe wirklich für dich, dass deine Kinder das nicht lesen, dass sie anscheinend deine Lebensqualität so sehr eingeschränkt haben. Und noch mehr hoffe ich für dich, dass du für deine Eltern nicht zu so einer Belastung warst. Denn damit offenbarst du eine Denkweise, die du weiter oben kritisierst, nämlich die rein materialistische. Kein Wort davon, wieviel Lebensfreude Kinder schenken können.
>>Und jetzt sollte plötzlich ein Ruck durch die Gesellschaft gehen und die Deutschen bekommen wieder Lust auf Kinder...? Eher wird der Papst evangelisch!! Würde man das Kindergeld auf 1000 Euro erhöhen, dann wäre ich mir noch nicht einmal sicher, ob dann Kinder der Anschaffung eines neuen Autos dienten (bei vielen jedenfalls) oder in gewissen Kreisen sogar Missbrauch mit dem Geld betrieben würde.
>
>solange der Materialismus die Deutschen beherrscht und zehntausendfach Kinder im Mutterleib getötet werden, wird das wohl so sein. Wir brauchen eine geistige Wende statt finanzieller Anreize zum Kinderkriegen. Aber das dauert, da hilft auch kein "Ruck", sondern nur ein langfristiger Wertewandel. Wo ist eigentlich Gott in all unseren den Überlegungen? Mir fällt nämlich auf, dass wir wieder nur über Geld reden....
>
>Die Umverteilung der Menschen dorthin, wo sie gebraucht werden, kann jedoch nur durch Anreize geschaffen werden, die allen Seiten dienlich sind. Die Politik muss umdenken und sich zusammenraufen, inwieweit die Lösungen der Probleme gemeinsam zu organisieren sind.
>
>Das Problem ist nur, dass diejenigen, die in Deutschland ge-, bzw. hier leider oft auch als Lohndrücker miss-braucht werden, in ihren Heimatländern genauso gebraucht werden, bzw. noch sehr viel dringender! Es ist das Heer der Armen und Ungebildeten, die sich auf Wanderschaft begeben. Man sollte eher dabei helfen, bessere Lebensbedingungen vor Ort zu schaffen, vor allem mit Bildung, aber auch fairen Bedingungen auf dem Weltmarkt. Es kann z.B. nicht sein, dass EU-Ware billiger ist als heimische Produkte. Was soll denn aus Afrika werden, wenn alle Intellektuellen nach Europa abwandern, um hier dem Bevölkerungsrückgang entgegenzuwirken? Das hat auch einen imperialistischen Touch, Stichwort Braindrain. Wenn sich Bildungs- und Lebensstandard erhöhen, wird auch die Geburtenrate automatisch sinken. Damait wäre auch dem Problem "Überbevölkerung" begegnet. Aber das sind wie gesagt langfristige Entwicklungen, die einfache, schnelle Lösung gibt es nicht.

Liebe Fatima,

was ich darüber schrieb, in Deutschland Kinder großzuziehen, dazu stehe ich. Zumal das in keiner Weise eine Wertung gegenüber den Kindern ist, sondern eine Anklage der Rahmenbedingungen, die diese Gesellschaft bietet. Insofern können meine Kinder das ruhig lesen.

Doch bei einer pauschalen Wertung deinerseits solltest du versuchen, objektiv zu sein. So lange Kinder auf den Schoß sitzen und sich die kleinen Ärmchen um deinen Hals legen, so lange ist das Leben schön. Es gibt aber auch Beziehungen Eltern/Kinder, wo heile Welten Existenzen zugrunde gingen. Zwar ist das Gott sei Dank nicht die Regel, aber es kommt vor. So war z.B. der Sohn eines ferner Bekannten in der rechten Szene etabliert und hat durch seinen Fremdenhass seine Eltern Tyrannisiert. Er brachte einzig Unglück über die Familie. Oder die Eltern von extrem Drogensüchtigen, kannst du eigentlich vorstellen, was diese Menschen überhaupt mitmachen...?

Also sollte man mit Wertungen immer zurückhaltend sein, so lange man nicht die gesamte Geschichte kennt!!

Ich möchte dir und deinen Lieben ein besinnliches Weihnachtsfest wünschen. Mögen sich die Völker endlich gegenseitig respektieren und sich gegenseitig ihren Frieden gönnen.

Kurt



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