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Kriegsdrohungen gegen die Islamische Republik - wo sind die deutschen Muslime?

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Von Fatima Özoguz am 01. Dezember 2011 15:10:54:

International stehen die Zeichen immer mehr auf Eskalation. Nachdem iranische Studenten die ständige Untergrabung der Souveränität ihres eigenen Landes Leid waren und die britische Botschaft angriffen, kennt das Propagandageheul in der westlichen Presse keine Grenzen mehr, der iranische Botschafter in Deutschland wurde sogar einbestellt. Die Attacken auf die iranische Souveränität bestanden nicht nur in Spionage, sondern auch in der Ermordung iranischer Wissenschaftler und zuletzt der Verschärfung der Sanktionen, ganz abgesehen von der allgemein imperialistischen Politik Großbritanniens. Es ist die Rede davon, dass „die Mullahs“ diesen Angriff inszeniert hätten. Dass keinem britischen Botschaftsangehörigen ein Haar gekrümmt , dafür aber iranische Polizisten verletzt wurden beim Versuch, die Studenten am Eindringen zu hindern, wird völlig unterschlagen. Man will einfach nicht wahrhaben, dass das Volk fest an der Seite seiner Führung steht, die im Gegensatz zu den westlichen Regierungen umgekehrt aber auch fest an der Seite ihres Volkes steht und dessen Interessen vertritt. Es braucht daher keinerlei „Inszenierungen“!
Libyen wurde ins Mittelalter gebombt, Syrien soll folgen. In Pakistan sorgt die North Atlantic Terror Organization (NATO) für Spannungen, da sie kürzlich erst 24 pakistanische Soldaten bei einem Angriff tötete, angeblich „aus Versehen“. Dazu hier ein guter Artikel:

http://alles-schallundrauch.blogspot.com/2011/11/die-nato-gegen-pakistan.html

Dass nahezu täglich Zivilisten mit Drohnen getötet werden, nicht nur in Pakistan, sondern auch in Afrika, wird schon genauso hingenommen wie die israelischen Angriffe auf Gaza oder die katastrophale Hungersnot am Horn von Afrika. CIA-gesteuerte Fanatiker werfen im Irak und in Pakistan täglich Bomben, „vorzugsweise“ auch auf Besucher der Muharram-Trauerveranstaltungen. Die „normalen“ 40000 Hungertoten jeden Tag interessieren sowieso niemanden mehr. Und wieder bewahrheitet sich : Jeder Tag ist Aschura, jeder Ort ist Kerbala.
Auf jeden Fall sieht es so aus, als ob alle Staaten um Iran herum neutralisiert werden sollen, damit die nordatlantische Terrororganisation weitgehend ungestört dort einfallen kann. Aber so einfach wird das nicht werden, denn China und Russland sind nicht gewillt, da mitzuspielen.

Wie gehen wir deutschen Muslime damit um? Wir befinden uns mitten in den Gedenktagen zu Aschura, und der 10 Moharram, der Tag des Märtyrertodes Imam Hussains (a.s), rückt immer näher. Unser Imam, der Enkel Imam Hussains (a.s), wird mit Atomwaffen bedroht! Aber was tun die deutschen Islamverbände? Sie treffen sich lieber mit dem Innenminister und beraten über die angebliche Gefahr durch ein paar Nazis, anstatt dass sie die atomare Bedrohung nicht von, sondern gegen den Iran thematisieren oder auch die deutsche Sanktionspolitik verurteilen. Auch sonst scheinen die deutschen Muslime weitgehend abgetaucht zu sein. Jeden Abend rufen wir „Labbayka Ya Hussain!“ Aber erinnern wir uns: Muslim ibn Aqil wurde als Abgesandter von Imam Hussain (a.s) nach Kufa geschickt. Zuvor hatten sehr viele Kufiten Imam Hussain Briefe mit Hilferufen geschickt, dass er sie befreien möge. Wie aber behandelten sie Muslim? Die Kufiten wurden vom Gouverneur Ubaidullah ibn Ziyad bedroht, gekauft oder gar getötet, so dass Muslim schließlich weitgehend allein da stand, bis auf wenige, darunter Habib ibn Muzahir. Hani ibn Urwah, der ihn versteckt hatte, wurde zu Tode gefoltert, weil er das Versteck von Muslim nicht preisgeben wollte.
Nun aber zu uns: Wie behandeln wir den HEUTIGEN Muslim ibn Aqil? Imam Khamenei hat uns nicht befohlen, unser Leben zu riskieren. Wie sollen nur einmal im Jahr – vorerst – zum Quds-Tag gehen. Aber selbst da zögern schon viele, weil sie Angst haben vor Arbeitsplatzverlust oder Ähnlichem. Auch wenn die Beteiligung schon zahlreicher geworden ist, aber das reicht nicht! Wie soll denn das erst werden, wenn wirklich mal echte Opfer von uns gefordert werden? Warum melden sich die Muslime so wenig zu Wort in einer Zeit, in der eine Propagandalüge nach der anderen lanciert wird, um Vorwände zu finden, um den einzigen Islamischen Staat mit Krieg zu überziehen? Dankenswerterweise gibt es einige Linke, die sich dieser Sache annehmen, aber das heißt doch nicht, dass wir uns zurücklehnen dürfen.
Wir müssen einfach wacher werden, in jeder Hinsicht. Was unser tägliches Leben angeht, unser Konsumverhalten, unsere Kindererziehung, unsere Lebensziele, vor allem aber unsere Bildung. Wir müssen lauter als je zuvor unsere Stimme gegen das Unrecht erheben, das die Anbeter des Goldenen Kalbes über die gesamte Welt bringen. Das können wir aber nur , wenn wir auch ihre Sprache sprechen. Erst dann können wir aus vollem Herzen „Labbayka Ya Hussain“ rufen.
Wir können nicht „Labbayka Ya Hussain“ rufen, und uns gleichzeitig vor einem kleinen Spaziergang durch Berlin fürchten.
Wir können nicht „Labbayka Ya Hussain“ rufen und gleichzeitig uns und unsere Kinder mit Haram-Geld ernähren, beispielsweise in dem wir Soziallleistungen mit Schwarzarbeit aufbessern.
Männer können nicht „Labbayka Ya Hussain“ rufen, auf der anderen Seite aber ihre Frauen schlagen.
Mütter können nicht „Labbayka Ya Hussain“ rufen, aber Schläge als legitimes Erziehungsmittel betrachten.
Jugendliche können nicht „Labbayka Ya Hussain“ rufen , und ihre Eltern respektlos behandeln.
Wir können nicht „Labbayka Ya Hussain“ rufen, und gleichzeitig uns verschulden, weil wir meinen, dass wir dauernd neue Möbel oder neue Autos brauchen, die dann auf Kredit angeschafft werden. Genau dieses Konsumverhalten hat nämlich die Finanzkrise erst möglich gemacht.
Imam Hussain (a.s.) rief damals : „Hal min naser, yansuruni? - Gibt es jemanden, der mir hilft?“ Die Engel riefen „Labbayk, Ya Imam“, Aber sie durften nicht eingreifen, Imam Hussains Appell ging an die materielle Welt, an die Menschen.
Die deutschen Muslime müssen endlich ihre Angst überwinden, sich selbst informieren, aufklären und mit legalen Mitteln Widerstand leisten gegen den Kurs, den die deutsche Regierung zur Zeit fährt, auch gegen ihr eigenes Volk. Nicht nur, weil wir Imam Khamenei lieben, sondern auch, weil wir unser Land lieben!



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