Im Namen des barmherzigen Gottes - Kommentar vom Fuß des iranisch-deutschen Berges (16) In der Islamischen Republik Iran wird derzeit das gesamte gesellschaftliche Leben dominiert und maßgeblich geprägt von den Trauerzeremonien am Anfang des Monats Muharram, vom Gedenken an die Ereignisse zu Kerbela, von den Aschura-Prozessionen, von der Erinnerung des Aufstandes Imam Husains (s. ) gegen den Herrenmenschen seiner Zeit. Unabhängig davon ob in den Nachrichten, den Straßenzügen, den Fernsehprogrammen und Zeitungen, ob im Betrieb, in der Schule oder Universität, in den Moscheen und Husainiyas, ja selbst in den Kirchen, überall begegnet man dem Fürsten der Märtyrer und damit einem der größten Vorbilder des Islam. Jedes Kleinkind auf den Straßen des Iran könnte einem Fragenden erklären, worum es an diesen Tagen geht, selbst wenn er kein Muslim wäre. Wie gegensätzlich doch die Welten sein können. Auch in Deutschland ist eine heilige Zeit angebrochen, die Adventszeit. Advent bedeutet Ankunft und deutet auf die bevorstehende Ankunft des Heilandes hin, des Messias, dessen Geburtstag am 24/25. Dezember in der Westlichen Welt gedacht wird. Ankunft bedeutet aber auch die Hoffnung auf eine wiederkehrende Ankunft des Erlösers, um die Welt vom Unrecht zu befreien. Das Problem dabei ist: Kaum jemand in Deutschland denkt wirklich daran. Vorweihnachtszeit heißt nicht, dass die Kirchen überfüllt wären, sondern die Kauftempel. Vorweihnachtszeit heißt nicht, dass sämtliche Fernsehprogramme an Jesus und Maria erinnern würden, sondern an den Weihnachtsmann und einen ominösen Tannenbaum, den es in der Region, in der Jesus gelebt hat, gar nicht gibt. Es soll hier nicht bestritten werden, dass es auch Christen gibt, die wissen, was Advent bedeutet, doch sie sind genau so in der Minderheit in dieser Gesellschaft, wie es Muslime sind. Der Glaube an das Goldene Kalb dominiert den Glauben, das Handeln, die Nachrichten, die Tempel und vieles andere mehr. Es mag aus muslimischer Sicht merkwürdig anmuten, aber selbst in manchen Kirchen gibt es einen Weihnachtsbaum (der auch nach kirchlichem Verständnis nichts mit Jesus zu tun haben kann!) und einen Weihnachtsmann, eine Erfindung zur Huldigung des Goldenen Kalbes im missbrauchen Namen Jesu. Entsprechend werden auch die Nachrichten dominiert von der Anbetung des künstlich erzeugten Geldes. http://german.irib.ir/analysen/kommentare/item/133821-vom-umgang-mit-herrenmenschen-zu-aschura |