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Deutsch-iranische Parallelen und Unterschiede zu Palästina

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Von Fatima Özoguz am 09. Oktober 2011 11:25:01:

Deutsch-iranische Parallelen und Unterschiede zu Palästina

Die Woche hatte es in sich. Einmal mehr hat Imam Chamene’i – Gott schütze ihn – eine historische Rede bei der Palästina-Konferenz in Teheran gehalten.
Ich bin eigentlich gewillt, jede Rede Imam Chamene’is als bedeutsam zu ehren, aber jene Rede hatte es aus deutsch-iranischer Sicht wirklich in sich. Denn Imam Chamene’i hat einmal mehr in aller Deutlichkeit und unmissverständlich klar gemacht, dass es nur eine vernünftige und eigentlich von jedem Demokraten mitzutragende Lösung für Palästina gibt. Die einheimische Bevölkerung soll darüber entscheiden, wie das Schicksal des Landes ist und nicht diejenigen, die aus fernen Ländern dorthin gebracht wurden und die einheimische Bevölkerung dabei vertrieben wurde. Insofern ist Imam Chamene’i klipp und klar gegen die sogenannte Zwei-Staatenlösung, die ja ohnehin nichts anderes ist, als eine Hinhaltetaktik gegenüber der ganzen Welt um Palästina vollständig auszulöschen.

Die Kuriosität der Parallelität zur deutschen Haltung besteht darin, dass auch Deutschland die in der UN beantragte Anerkennung Palästinas in den Grenzen von 1967 ablehnt. Doch das war es dann auch mit der Parallelität, denn die Motive zur Ablehnung könnten unterschiedlicher gar nicht sein. Während das Oberhaupt der Islamischen Republik Iran rein menschliche Gründe anführen kann zu fordern, dass Juden, Christen und Muslime gemeinsam und gleichberechtigt im Heiligen Land leben müssen, kann Deutschland für seine ablehnende Haltung lediglich die deutsche Geschichte anbringen. Während Iran die Anerkennung gleichberechtigter Bürger im gleichen Land verlangt, verlangt Deutschland, dass Zionisten darüber entscheiden, wie das Schicksal von Nichtjuden zu gestalten ist. Ist das demokratisch? Deutschland verlangt, dass Israelis und Palästinenser auf dem “Verhandlungsweg“ zu einer Vereinbarung gelangen. Wann hat jemals in der Geschichte der Menschheit ein unterdrücktes und besetztes Volk auf dem “Verhandlungsweg“ gegen die Unterdrücker und Besatzer auch nur eine Minimum seiner Rechte erhalten können? Besatzung ist stets durch Widerstand beendet worden. Entweder haben andere Staaten Widerstand geleistet und die Besatzer dazu “bewegt“ von ihrer Besatzung Abstand zu nehmen, oder aber das besetzte Volk hat durch seinen Widerstand den Besatzern so viel Leid zugefügt, dass sie Abstand von ihrer Besatzung genommen haben. “Von allein“ ist nie eine Besatzung zu Ende gegangen! Warum sollte auch ein Besatzer seine nunmehr über ein halbes Jahrhundert andauernde Besatzung beenden, wenn es für sich darin keinen Vorteil sieht? Deutschland vertritt mit seiner gesamten Wirtschaftsmacht und seinem politischen Einfluss in der Welt die Einstellung, dass man keinerlei Druck auf Israel ausüben darf. Ist das eine vernünftige Position für Frieden? Ist das eine Position, die Menschlichkeit fördert? Ist das eine demokratische Position? Die deutsche Position ist maßgeblich mitverantwortlich dafür, dass den Palästinensern keine einzige Tür offen bleibt, als der gewaltsame Widerstand, und der ist für sie selbst gemäß UN-Maßstäben legitim! Deutschland vertritt hier gemeinsam mit einigen Westlichen Staaten (die allerdings immer weniger werden) eine rein zionistische Position, die dazu führt, dass immer mehr Siedlungen gebaut werden, immer mehr palästinensischen Landes enteignet wird, immer mehr Palästinenser vertrieben werden und der Rückweg zum Frieden immer schwieriger wird.

http://german.irib.ir/analysen/kommentare/item/131206-kommentar-vom-fuß-des-iranisch-deutschen-berges



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