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Was ist eigentlich “organisierte Kriminalität“?

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Von Yavuz Özoguz am 27. September 2011 09:27:37:

Was ist eigentlich “organisierte Kriminalität“?

Wenn von organisierter Kriminalität die Rede ist, dann fallen einem sofort Begriffe wie Mafia, Camorra und ähnliche unschöne Vereinigungen ein. Aber sind das die einzigen?

Schaut man bei Wikipaedia nach, beginnt der Artikel zum Thema mit der Definition des Begriffs in Deutschland:

Organisierte Kriminalität (fachliche Abkürzung OK) bezeichnet Gruppierungen, die kriminelle Ziele systematisch verfolgen. In Deutschland wird der Tatbestand wie folgt definiert:

„Organisierte Kriminalität ist die von Gewinn- oder Machtstreben bestimmte planmäßige Begehung von Straftaten, die einzeln oder in ihrer Gesamtheit von erheblicher Bedeutung sind, wenn mehr als zwei Beteiligte auf längere oder unbestimmte Dauer arbeitsteilig
a) unter Verwendung gewerblicher oder geschäftsähnlicher Strukturen, b) unter Anwendung von Gewalt oder anderer zur Einschüchterung geeigneter Mittel oder c) unter Einflussnahme auf Politik, Massenmedien, öffentliche Verwaltung, Justiz oder Wirtschaft

zusammenwirken.

Klingt etwas nach Fachchinesisch, aber nach mehrmaligem Lesen kann man es durchaus verstehen. Die Motivation ist also Gewinnstreben oder Machtstreben, die Handlung besteht in geplanten Straftaten, die ein Mindestmaß an Bedeutung überschreiten, es sind mindestens drei Leute daran beteiligt, und sie arbeiten diesbezüglich auch länger zusammen. Zur Durchsetzung ihrer gegen das Recht verstoßenden Handlungen wirken mehrere Faktoren zusammen.

Dazu eine Frage an die Justizfachleute unter unseren Lesern. Nehmen wir einmal an, jemand “leiht“ sich Geld von einer anderen Person, allerdings ohne jemals deren Zustimmung einzuholen! Er nutzt dieses Geld dafür, um übelste Despoten, die ihr eigenes Volk und auch einige benachbarte Völker mit Waffengewalt unterdrücken, mit üblen Waffen auszustatten. Dadurch gehen jene Despoten noch gewaltsamer gegen unschuldige Menschen vor. Liegt hier nicht ein Gewinnstreben, Machtstreben oder beides vor? Und wenn es sich bei dem “geliehenen“ Geld ohne Zustimmung desjenigen, der dafür die Zinsen bezahlen muss, um Summen handelt, die weit über alle Summen gehen, die jemals vor einem deutschen Gericht verhandelt wurden, kann man dann von “erheblicher Bedeutung“ sprechen?

Bei obiger Beschreibung könnte man zu dem Schluss kommen, dass der Kapitalismus in der Westlichen Welt die größte Form organisierter Kriminalität ist, die man sich vorstellen kann. Und das geschickte am Kapitalismus besteht darin, dass wirklich alles aber auch alles zu Kapital umgewandelt werden kann nach der eigenen Vorstellung; selbst Menschen, selbst das Verbrechen oder gar der eigene Untergang. Hollywood dreht derzeit einen Film nach dem anderen drüber und spült Geld in die Kassen.

Sicherlich wird kaum ein deutscher Jurist die Auffassung teilen, dass Kapitalismus ein Verbrechen, sogar eines der größten Verbrechen unserer Zeitepoche ist. Denn in der Aufteilung der Welt, der Spaltung der Menschen, der Entfremdung der Menschheit von der Schöpfung wird mit allen Mitteln das ganzheitliche Einheitsprinzip der menschlichen Natur, das auch Monotheismus genannt wird, verfälscht. So gelten Verbrechen, welche Politiker im Rahmen ihrer Politik begehen, nicht als Verbrechen, sondern fallen unter die Immunität. Verbrechen, welche Militärs in der Ausübung Ihres Berufes begehen, fallen unter die Politik, wenn die Vorgaben der Politik erfüllt wurden. In beiden Fällen spielt es keine Rolle, wie viele Zivilisten dabei ermordet werden.

Deutschland verfügt – trotz Jahrzehntelanger Degenerationsversuche durch bestimmte Zeitungen – immer noch über hinreichend Menschen mit hinreichend Verstand, die dem Treiben der etablierten Politik nicht tatenlos zusehen wollen und daher exotische Neuparteien wählen. Man nennt sie “Wutbürger“ oder “Protestwähler“, als wenn es ein angeborenes Recht der “etablierten“ kapitalistischen Parteien wäre, dass sie immer wieder gewählt werden. Wird hier nicht der wahre Charakter der sogenannten “Demokraten“ deutlich, die dann auch noch mit ihrem faktischen Fraktionszwang das eigene Grundsgesetz aushöhlen. Bei der bevorstehenden Abstimmung über den EU-Rettungsschirm wird die Gewissensfrage der Abgeordneten durch die Herrschaftsstrukturen untergraben, indem eine namentliche Abstimmung durchgesetzt wurde. Und für das bevorstehende Finanzdilemma hat man auch frühzeitig durch eine weitere Spaltung der Gesellschaft in Menschen mit und ohne “Migrationshintergrund“ bereits die Basis für das Sündenbockdenken geschaffen und etabliert. Um Missverständnissen vorzubeugen sei hier darauf verwiesen, dass auch “die Linke“ zunehmend in jenes materialistische Kapitalismusmodell hineingehört, denn sie sind noch materialistischer als die anderen Parteien, selbst wenn sie sich äußerlich antikapitalistisch geben.

Warum aber – so fragen sich immer mehr Menschen – ist es nicht möglich, eine menschliche Politik zu gestalten? Warum können Politiker nicht für Frieden im eigenen Land eintreten? Warum sollte eine Art Mindestgerechtigkeit unmöglich sein? Die Antwort liegt im Menschen und der Zulassung seiner Herrenmenschenideologie. In historischen Werken wird eines Tages die heutige USA als eines der größten Verbrecherstaaten ihrer Epoche beschrieben werden. Wird es dann rückblickend nicht auch eine Form der “organisierten Kriminalität sein“, seinen eigenen Staat auf Gedeih und Verderb mit jenem Anbetersystem des Goldenen Kabels verbündet zu haben? Und ist das nicht eine Form des Hochverrats?

Der “kleine“ Bürger wird alle obigen Fragen nicht beantworten können. Die Zeitungen, die ihm vorgelegt werden, führen ihn in die Irre. Er weiß das. Aber er kennt die Alternative nicht. Aber es gibt die Alternative: Sie beginnt damit, dass man sich mit seiner Familie, seinen Nachbarn und allen Arbeitskollegen, mit denen man evtl. im Streit ist, aussöhnt. Sie beginnt damit, dass man vernünftig wirtschaftet und seine materiellen Wünsche auf ein Minimum reduziert und stattdessen seine geistigen Wünsche immer mehr steigert und zu befriedigen sucht (noch gibt es in diesem Land Staatsbibliotheken!). Der Beginn ist beim eigenen Ich. Wenn ich selbst fleißig werde, dann werde ich Vorbilder wählen – auch in demokratischen Wahlen – die fleißig sind. Wenn ich mich bilde, dann werde ich gebildetere Menschen wählen. Wenn ich Bescheidenheit dem Prunk vorziehe, dann wähle ich bescheiden lebende Menschen. Wenn ich aufrichtig und ehrlich bin, dann suche ich nach aufrichtigen und ehrlichen Menschen, um Ihnen Verantwortung aufzuerlegen. Wenn für mich wahrhaftige innere Werte mehr bedeuten, als gekaufte Titel und Modedesign, dann halte ich Ausschau nach der Wirkung von wahrhaftigen inneren Werten.

Jedes Volk erhält die Führung, die es verdient. Ich bete darum und setze mich dafür ein, dass wir in Deutschland irgendwann eine Führung erhalten, die nach meiner subjektiven Einschätzung nicht die organisierte Kriminalität des Kapitalismus anbetet, sondern den Schöpfer, an den alle gottesehrfürchtigen Menschen glauben. Aber dafür müssen wir selbst aufhören, das Kapital anzubeten. Und jeder beginne bei sich selbst.



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