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Re: Woran wir arbeiten muessen fuer einen wahren Frieden

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Von Willi Übelherr am 16. September 2011 14:31:03:

Als Antwort auf: Re: Woran wir arbeiten muessen fuer einen wahren Frieden von Yavuz �zoguz am 12. September 2011 08:47:04:

lieber herr oezoguz,

bisher habe ich leider noch nicht die moeglichkeiten genutzt, mich tiefer mit den aussagen der grossen geister der islamischen kultur und des arabischen sprachraums ausreichend zu beschaeftigen. in ihrer antwort sind allerdings elemente enthalten, die ich direkt aufgreifen will. dabei geht es mir nicht um ihre vorstellung von kommunistischen visionen und anderen orientierungen, sondern um die logik so mancher aussagen.

sie sagen:
> Die Selbtaufopferung für Wahrheit und Gerechtigkeit
> sind in solch einem Lebensmodell unlogisch.
dabei unterstellen sie, dass das streben nach wahrheit mit einem "materiellem" "lebensbild" unlogisch sei. wahrheit und gerechtigkeit sind relative groessen, die als absolute werte nicht existieren. selbst wenn ich das NaturRecht zugrunde lege und damit die allgemeinste form einer rechtlichen instanz auf diesem planeten waehle, so bleibt es ein subjektiver akt meiner projektion.
das gilt selbstverstaendlich auch im bezug auf eine von mir ausserhalb meiner realen existenzform angesiedelte instanz, weil sie nur ueber unsere projection existieren kann. indem sie traeger allgemeiner einsichten in eine verantwortsame existenzform wird, kann sie uns orientierung geben. kann sie zur instanz der rationalitaet unserer lebensideen werden.
aus dieser meiner haltung kann in jeder ideellen umgebung eine "Selbtaufopferung für Wahrheit und Gerechtigkeit" entstehen, weil sie nicht gebunden ist an eine externe instanz, sondern ihre wurzeln hat in der eigenen wahrnehmung von verantwortung.

"Eigentum" ist eine hoechst problematische instanz. sie basiert auf dem ausschluss anderer. sie lebt gewissermassen als ausschlussaktion und deren legitimierung. "Eigentum" an leben, wie z.b. einem kind oder einem haustier wird jeder vernuenftig denkende mensch zuerueckweisen. wohl auch an guetern, die ausserhalb und unabhaengig von unserem tun existieren. wie der planet, das wasser, die luft, eine idee, erfahrung und wissen. wir finden die herausbildung der begrifflichen kategorie "Eigentum" nur in umgebungen, wo eine individuelle anhaeufung oder privilegierte nutzungsvorrechte der materieller instanzen legitimiert werden soll. also immer als eine reaktion eines individuellen aktes gegenueber der gemeinschaft, die aber die grundlage der aktionsfaehigkeit ist. das sehen wir sofort, wenn wir die vertreter der "Eigentum"-legitimierung fuer sich alleine lassen. dann haben sie keine handlungsbasis mehr.

die gemeinsamkeiten und ueberschneidungen ideologischer instanzen, also ideeller raeume, liegen nicht in diesen selbst, sondern in den traegern, den menschen mit ihren ideen, visionen und erfahrungen. es ist ausdruck gleicher lebensgrundlagen, gleicher existenzbedingungen, gleicher faktischer bedingungssysteme. es gibt so manche bayerische sprichwoerter, die dies zum ausdruck bringen.
"zum Kloo geht auch der Kaiser zu Fuss"
"es wird ueberall mit Wasser gekocht"

es sind dies durchdachte lebenserfahrungen, die die gemeinsamkeit des wesens zum thema machen.

mit lieben gruessen, willi uebelherr



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