Seit dem Attentat von Oslo fällt auf, dass vor allem linksliberale Zeitungen sehr ausführlich über die virtuellen antiislamischen Hass-Kloaken berichten. Man gibt sich besorgt, so scheint es. Doch warum gerade jetzt die ganze Aufregung? Das allerübelste Portal wurde 2004 gegründet und gibt sich auch nicht erst seit gestern so, wie es ist. Auch der gräßliche Mord an Marwa al- Sherbini war kein Grund für die Massenmedien, mal ein kritisches Auge auf die Hassblogs zu werfen. Jetzt auf einmal werden die Kommentare dazu thematisiert, die schon einige Jahre alt sind: Als im Dresdener Landgericht die schwangere Ägypterin Marwa er-Sherbini erstochen wurde, jubilierte ein PI-Nutzer über den Tod der „verschleierten Kopftuchschlampe“ - „und noch dazu ein Moslem im Bauch weniger!“
Ja liebe Rundschau, warum denn erst jetzt diese gespielte Empörung? Könnte es damit zusammenhängen, dass die Islamhasser auch EU-kritiker sind? Könnte es nicht vielmehr sein, dass sich in der Bevölkerung wie in den etablierten Parteien zunehmend Widerstand gegen die EU-Banken-Rettungsschirme regt? Will man jetzt jeden EU-Kritiker zu den Menschenverächtern rechnen? Dann sei daran erinnert, dass bei der Demo gegen den Lissabon-Vertrag auch Muslime teilgenommen haben! |