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Gaddafi ist angeblich besiegt

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Von Brigitte Queck am 09. September 2011 13:03:51:

Gaddafi ist angeblich besiegt, doch der vermeintliche Sieg ist auch ein neuer Weckruf an die noch freien und sich befreienden Nationen der Welt

Muammar al-Gaddafi ist angeblich besiegt. Tripolis ist von NATO-Spezialkommados zum größten Teil eingenommen worden. Es gäbe in mehreren Stadteilen von Tripolis noch Widerstand, der vor allem nachts immer wieder aufflammt, sagt uns die bürgerliche Presse. Es sollen derzeit die letzten noch gehaltenen Bastionen der Truppen Gaddafis in Sirte, Bani Walid.und anderen Orten.fallen. Aber es treten dabei nicht zuletzt deswegen Schwierigkeiten auf, weil es auch zunehmenden Widerstand aus den Rebellengruppen selbst gegen die NATO-Intervention gibt.
Muammar al-Gaddafi leitet aus dem Untergrund weiter den Kampf des libyschen Volkes gegen seine Unterdrücker und Neo-Kolonialisatoren, wie uns seine Rede am heutigen 8. September an das kämpfende libysche Volk zeigt. An den Leistungen und Taten, die unter seiner Führung in den letzten 42 Jahren vollbracht wurden, werden sich noch Generationen von arabischen Staatsführern messen lassen müssen, auch wenn Gaddafi derzeit mit allen Mitteln verunglimpft und er auch aller möglicher erfundener Gräueltaten bezichtigt wird. Gaddafi hat Messlatten gesetzt, was ökonomische und soziale Leistungen für das Volk betrifft. Wie wir durch das venezolanische Fernsehen vor Ort erfuhren, kämpfen zur Zeit 6000-7000 Freiwillige aus allen Ländern der Welt an der Seite der Volks-Dschamariha.

Die Errungenschaften des islamischen Sozialismus begeistern, wie man sieht, Millionen Menschen in der Welt, welche mehr und mehr erkennen, dass der Kampf des libyschen Volkes auch ihr Kampf gegen ihre Unterdrücker und deren ausführendes Militärorgan, die NATO, ist.(s. u.a. „Der Funke“ vom September 2011, Postfach 501722, 22717 Hamburg oder http://www.informationclearinghouse.info/article27856.htm 16).

Selbst wenn Muammar al-Gaddafi den Märtyrertod sterben sollte, werden an seiner Statt neue Kämpfer die Führung übernehmen !!

Vorerst scheint das Kriegsziel der USA zu sein, in erster Linie angloamerikanischen und französischen Konzernen die volle Verfügungsgewalt über Libyens Bodenschätze, vor allem das qualitativ besonders hochwertige libysche Erdöl und das Erdgas verschafft zu haben, welche Maximalprofit bringend für die USA, Großbritannien, Frankreich und andere USA-Verbündete verwertet werden soll.

Mit den NATO-Bombardements ( der angeblichen „Hilfe für die Rebellen“ ) hat man unliebsame Konkurrenten wie die VR China, Russland, Brasilien, Indien, auch Deutschland und Italien vom libyschen Markt weitgehend verdrängt !!

Die neue libysche Regierung, die vom Ausland aus eingesetzt wurde und ihre Macht grausamen NATO-Bombardements und NATO-Luftangriffen verdankt, wird erst einmal keinerlei Basis im libyschen Volk und bei den arabischen Völkern haben, denn sie hat keinerlei demokratische Legitimation und verdankt ihre Macht allein einer ausländischen Militärintervention.

Diese Regierung ist also ihrem Wesen nach ( wie die in Jugoslawien, dem Irak, oder in Afghanistan ) eine reine Marionettenregierung volksfremder und völkerfeindlicher Mächte, die sich aufgrund der Ablehnung durch das libysche Volk auch noch nicht in Tripolis anzusiedeln wagt !! Auch manipulierte Wahlen, die angeblich schon innerhalb von 18 Monaten stattfinden sollen, werden ihren ramponierten Ruf nicht aufpolieren können. Das ist die Chance für die Wiedererrichtung der Volkssouveränität, sowie das Wiedererstehen eines neuen islamischen Sozialismus, eines Staates mit sozialer Gerechtigkeit.

Es entsteht die Frage, welche Fehler Gaddafi gemacht hat, die die derzeitige Situation, den heimtückischen NATO-Aggressionskrieg, verschärfen.
Natürlich ist Gaddafi ein spätes Opfer des Gorbatschowschen Verrats, der das sozialistische Weltsystem zum Zusammenbruch führte. Schuld an der derzeitigen Lage ist aber zweifellos auch die Vertrauensseligkeit, die Gutgläubigkeit Gaddafis in Versprechen und Garantien, die ihm westliche Politiker gegeben haben. Auch sein Vertrauen in Verträge, die westliche Politiker und Wirtschaftsbosse mit ihm und der libyschen Regierung abgeschlossen hatten. Gaddafi vergaß, und darin besteht die Tragik, dass kapitalistische Staaten, besonders im Stadium des Imperialismus um des Maximalprofits willen, grundsätzlich gewaltbereit und gewalttätig sind und darum auch immer dahin tendieren, wort- und vertragsbrüchig zu werden, wenn es um den Profit geht. Rechtstaatlichkeit, Vertragstreue wird dann nur vorgegaukelt.

Nicht vorwerfen kann man Gaddafi eine gewisse punktuelle Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten nach dem 11. September, zumal auch andere Staaten wie Russland, bei dem damaligen Erkenntnistand der Dinge, den USA selbst eine Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terrorismus zugesichert hatten.

Heute weiß man, dass es die USA selbst waren, die am 11.9.2001 einen Teil ihres Volkes opferten, um, wie weiland Hitler 1939, ein anderes Ziel anzuvisieren – den weltweiten Kampf gegen den Islamismus !!

Gaddafis Verzicht auf Massenvernichtungsmittel und moderne konventionelle Waffen zur Landesverteidigung erwiesen sich als verhängnisvolle Fehler. Letztlich misslang ihm der von ihm beabsichtigte Balanceakt zwischen Wahrung der libyschen Souveränität und Kooperation mit dem Westen. Er und das libysche Volk wurden dabei reingelegt und letztlich durch eine dadurch möglich gewordene militärische Aggression der USA und sieben weiterer NATO-Staaten in die Knie gezwungen. Gaddafi fiel auf zahlreiche Listen, inklusive Kriegslisten, und ihm gestellte Fallen herein. Und was die Mitarbeiter anbetrifft, die ihn im Februar 2011 und danach schmählich verraten haben, so hat er sich nicht an den Grundsatz auch aller erfolgreichen westlichen Politiker gehalten, der da lautet: Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser.

So konnten die NATO, mit den USA an der Spitze, einen vorläufigen militärischen Sieg verbuchen.
Sarkozy präsentierte sich sogar schon als strahlender Sieger. Er, als Chef der „Grande Nation“ stehe nun in der Tradition ruhmreicher Siege Frankreichs in seiner Geschichte, heißt es aus Paris. Doch ist Sarkozy wirklich der Chef einer Grande Nation und „große Sieger“? Betrachten sich nicht eher die USA oder Israel als solche?

Dieser Krieg gegen Libyen begann mit der heute idiotisch erscheinenden UNO-Resolution 1973, die angeblich der Errichtung einer Flugverbotszone zum so genannten „Schutz der libyschen Bevölkerung“ dienen sollte, hinter der die perfide Absicht stand, einen Angriffskrieg gegen das libysche Volk auch am Boden zu führen, um dessen Erdöl- und Erdgasressourcen Maximalprofit bringend ausbeuten zu können.

Eine Flugverbotszone hätte auch dem russischen Präsidenten Medwedjew, der die russische Weisung für eine Stimmenthaltung statt eines Vetos im Weltsicherheitsrat gab, als Falle erscheinen müssen, als die sie sich am Ende auch herausstellte, was übrigens von gefährlicher Dummheit des russischen Präsidenten Medwedjew zeugt, der damit auch seinen Anspruch auf das russische Präsidentenamt verwirkt hat. Denn, wer so dumm ist, dass er nicht mal einen gewieften, aber eigentlich leicht durchschaubaren Trick erkennen kann, hat sich als Politiker öffentlich disqualifiziert, hat das Recht auf das Amt eines russischer Präsidenten in der Tat verwirkt. Schlimmer noch wäre es allerdings, wenn ein verräterischer Vorsatz dahinter gestanden hat, so, wie es der ehemalige russische Botschafter in Libyen dem russischen Präsidenten Medwedjew vorwirft.

Die USA haben mit der Beihilfe von 7 Nato-Verbündeten einen vorläufigen Sieg errungen, aber dieser wird, wenn sie so weitermachen, nur ein Sieg auf dem Weg in die totale Niederlage sein, wie sie auch Hitler nach zahlreichen aufeinander folgenden Siegen erleben musste !!!

Als Ergebnis des sog. „Schutzes der libyschen Bevölkerung“ gibt es heute schon über 100 000 tote Libyer hauptsächlich aus der Zivilbevölkerung und es werden noch Tausende teils durch Hunger, Krankheiten und durch den Terror Gestorbene hinzukommen. Der so genannte Nationale Übergangsrat, den vorerst noch der Verräter Dschalil (langjähriger ehemaliger Justizminister unter Gaddafi) anführt, hat am 29.August die Zahl von 50 000 toten Soldaten und Zivilisten dieses Krieges in Umlauf gebracht.

Stadtkommandant von Tripolis wurde der von der CIA ausgebildete islamische Terroristenführer Abdelhakim Belhadj (Abdel Hakim Belhadsch), der von vielen Politikern und Journalisten der Al Qaida zugerechnet wird. Von Abdelhakim Belhadj heißt es, dass er sich vom Gotteskrieger zum Verbündeten des Westens gewandelt habe. Es ist aber völlig klar, dass er schon in Diensten der CIA stand, als er noch in Afghanistan gegen die sowjetischen Truppen kämpfte.
Die westliche „Wertegemeinschaft“ hat sich mit Schande bedeckt

Ja, die USA und ihre Verbündeten können einen vorläufigen Sieg feiern. Dieser vorläufige Sieg der USA und NATO in Libyen ist aber mit höchst mörderischen Taten , u.a. mit dem Einsatz von atomaren Waffen, Depleted Uranium, errungen worden.

Die im Vorfeld und während dieses Krieges an den Tag gelegte Niedertracht, Hinterhältigkeit und Gemeinheit sind in der Geschichte der Menschheit unübertroffen. Bis jetzt unübertroffen waren auch die Gewalttätigkeit, die Brutalität, Barbarei und Gnadenlosigkeit, aber auch perfide Gerissenheit und Verschlagenheit des Vorgehens der USA und NATO gegen das libysche Volk um des Maximalprofits wegen. Der Libyenkrieg ist auch eine Geschichte der Ehrlosigkeit und Feigheit, der Wortbrüchigkeit und des Rechtsbruchs seitens der USA und ihrer Verbündeten Großbritannien und Frankreich. Es ist ein vorläufiger Sieg der satanischen Kräfte, die von den USA vertreten werden.

Alle Grundsätze von Ehrbarkeit, auch Nächstenliebe, die diese in anderen Ländern immer gerne durch ihre zweifelhaften Aufrufe für die „Einhaltung der Menschenrechte“ proklamieren, sind in Libyen von ihnen außer Kraft gesetzt worden.

Von Ethik und Moral ist in der Politik der USA und NATO keine Spur mehr zu finden. Das geben selbst USA-Politiker zu, wenn sie erklären, ja, das Leben und auch die Politik sind hart und unschön, aber wenn man Erfolg haben will, geht es meist nicht anders. Eine solche Herangehensweise gestehen die NATO-Staaten in ihrer Doppelbödigkeit und Ehrlosigkeit aber anderen von ihnen angegriffenen Staaten nicht zu.

Natürlich wird es auch Deutsche geben, die vermeintlich stolz sind, dem „Lager der Sieger“ angehören zu dürfen, ist doch Deutschland als NATO-Staat Bundesgenosse der USA. Da winken schließlich die auch für Westeuropa reichlich gut verwertbaren afrikanischen Rohstoffe durch Ausrottung der afrikanischen Bevölkerung gleichsam wie bei der Ausrottung der Indianer in Nordamerika oder der Origines in Australien damals.

Aber es wird auch diesmal, wie in allen vorangegangenen Kolonialkriegen, in Libyen und Afrika nicht ein kollektiver Beutezug des „weißen Mannes“ werden. Denn profitieren werden nur wenige Reiche und Mächtige der kapitalistischen Gesellschaft, (s. auch, was Karl Marx und Friedrich Engels schon im 19. Jahrhundert über den britischen Kolonialismus schrieben und begründeten und warum auch das britische Proletariat im Allgemeinen vom „British Empire“ keinen persönlichen Nutzen ziehen konnte).

Hitler hat es den Deutschen schon einmal mit der Devise „unsere Kolonien liegen im Osten und dort werden die Slawen und Juden ausgerottet, damit Deutschland gedeihen kann“, in makabrer und perfiden Art vorgemacht. Daraus wurde der katastrophale Untergang des Großdeutschen Reiches im Ergebnis des Zweiten Weltkrieges, nachdem das deutsche Kaiserreich schon im Ersten Weltkrieg schmachvoll untergegangen war, als es nach der Herrschaft in Europa und der Weltherrschaft griff. Nun dünken sich in der Tat einige deutsche Bürger endlich mal als Sieger der Geschichte, auch wenn Deutschland diesmal nur als zweit- und drittklassiger Sieger in der Rolle eines Bündnispartners der USA wie z. B. die Ungarn im 2. Weltkrieg dasteht und die Frage im Raum steht, ob es vom übermächtigen „Großen Bruder USA“ was abbekommen darf.

Doch Deutschland läuft wieder Gefahr, sehr schnell in den Abgrund gerissen zu werden. Diesmal an der Seite der Noch-Supermacht USA, ohne sich dann aus der totalen Niederlage noch so glimpflich retten zu können, wie es seinerzeit 1944 die Hitler-Bundesgenossen Rumänien, Bulgarien und Finnland vermochten.

Es gibt natürlich auch eine große Anzahl von denkunfähigen Bürgern und Bürgerinnen, die sich von solchen romantischen leeren Phrasen des Westens wie Freiheit, Demokratie und Menschenrechten betölpeln lassen, sie nachplappern und auch gedankenlos nachplappern, dass Gaddafi ein Verbrecher sei.

Eine Kriegslüge ist in diesem Zusammenhang schon geplatzt, nämlich die, dass libysche Rebellen, sog.„libysche Freiheitskämpfer“ Tripolis und weitere Städte eingenommen hätten.

Tatsächlich wurde Tripolis, (wie u.a. in einem Artikel von Joachim Guilliard „Der Fall von Tripolis“ „junge Welt“, Berlin, vom 30. August 2011, Seiten 3-4, dargelegt wird), nach massiven NATO-Bombardements von britischen, französischen, jordanischen und katarischen Spezialeinheiten, die am Boden operierten, eingenommen. Das gilt vor allem für den sog. Compound (Regierungssitz) von Gaddafi. Dieser, auch als Ramadan-Offensive bezeichnete Operation, waren lediglich einige heran gekarrte unter dem Kommando von CIA-Instrukteuren stehende Libyer aus dem Rebellenlager beigemischt worden, z. B. Söldner aus arabischen Stämmen wie den Masweer. Man hatte zudem zur Verwirrung der Verteidiger von Tripolis auch bewusst Falschmeldungen über militärische Erfolge verbreitet, bevor diese erreicht worden waren. Auch die Meldung über die Gefangennahme von zwei Söhnen von Muammar al-Gaddafi erwies sich als eine der Falschmeldungen, die die Verteidiger von Tripolis demoralisieren sollten.

Nach einem Artikel des „Der Spiegel“, Nr. 36/2011 vom 5. 9. 2011 unter dem Titel „Die Stunde null“ auf den Seiten 90-94 sollen bei der Einnahme von Tripolis Untergrundzellen unter der Führung eines Mustafa Noah und solcher Gestalten wie Alewa (hier wird nur sein Code-Namen angegeben) die entscheidende Rolle gespielt haben. Das stimmt aber so nicht, wenn es auch solche Untergrundzellen gegeben hat, die speziell von der tunesischen Insel Djerba aus ihre Weisungen erhielten. Diese wären aber alleine nicht im Ansatz in der Lage gewesen, einen sog. Sturm auf Tripolis erfolgreich zu organisieren. In Wirklichkeit aber sind solche Untergrundzellen von westlichen Geheimdiensten aufgebaut worden und Djerba ist schon lange als Stützpunkt ausländischer Geheimdienste bekannt.

Um die tatsächlichen Fakten der Einnahme von Tripolis zu verschleiern, wurden speziell in Tripolis Massenexekutionen z. B. von gefangen genommenen Soldaten und Zivilisten (Männern, Frauen und Kindern), insbesondere im Compound, veranstaltet. Es sollten damit diejenigen beseitigt werden, die Zeugen waren, dass an der Eroberung, vor allem des Compounds, hauptsächlich Briten und Franzosen, die englisch oder französisch sprachen, und Jordanier und Katarer, die den arabischen Dialekt Jordaniens und Katars sprechen, beteiligt waren.

Durch die fast gänzliche Einnahme der libyschen Hauptstadt wäre Gaddafi nun besiegt, sagen uns die westlichen Zeitungen! Aber den Libyen-Krieg hat die NATO damit noch lange nicht gewonnen. Das libysche Volk wird sich zusammen mit den Völkern Afrikas gegen die gnadenlose Ausbeutung seiner Rohstoffressourcen erheben und genau wie das irakische und afghanische Volk, sowie andere unterdrückte Völker, gegen den Imperialismus weiterkämpfen. Der Aufruf von Gaddafi von 25. 8. 2011 (s. www.muslim-markt.de) oder der vom heutigen 8. September spiegeln wider, was jetzt auf die USA und die NATO auch in Libyen und den angrenzenden Staaten zukommt.

Gaddafi wird noch lange Objekt zügelloser Gräuelpropaganda des Westens sein. Der Westen wird ihm Grausamkeiten unterstellen, die die NATO und die sog. Rebellen ( in Wirklichkeit mehrheitlich internationale im Sold der NATO stehende Söldner ) schon jetzt mit ihren Bombardements und Massenexekutionen von Gaddafi-Anhängern um ein Vielfaches überboten haben !! Deren mörderischen Aktionen aber werden den nun wirklich einsetzenden Freiheitskampf des libyschen Volkes nur verstärken !!
Die Menschenfeindlichkeit des Eingreifens von NATO-Staaten in Libyen zeigte sich auch darin, dass man mit vielen Milliarden US-Dollars und Euros den Nachschub für die bewaffneten Einheiten der Gegner Gaddafis sicherte, aber bewusst versäumte, Versorgungsschiffe für die schlagartig unterversorgte Bevölkerung von Tripolis und Tripolitanien zu entsenden. Diese ließ und lässt man massenhaft hungern und sterben. Es gibt Meinungen, dass dies nicht nur der Schwächung des Verteidigungswillens der libyschen Nation dienen soll, sondern auch vorsätzlich Bestandteil der Planungen des Libyenkrieges ist, um Raum für Grundstücksmakler zu schaffen. Das ist ein weiteres Schandmal der westlichen Welt.

Das Gerangel um die Beute in Libyen hat auch schon eingesetzt.

Die Ausbeutungsmöglichkeiten, vor allem von Libyens Erdöl und Erdgas, sollen nun neu verteilt werden und zwar zu Gunsten der angloamerikanischen und französischen Energiekonzerne. .Ein Drittel beansprucht schon der Franzose Sarkozy für seine Energiefirmen, was impliziert, dass die Energiekonzerne aus den USA und Großbritannien auch je ein Drittel beanspruchen. Außen vor sollen neben Russland, die VR China und weitere Staaten wie Indien und Brasilien bleiben, die bisher Erdöl- und Erdgasförderkonzessionen von der libyschen Regierung unter Gaddafi erhalten hatten. Weitgehend außen vor sollen aber auch vor allem Deutschland ( wegen seiner nicht ausdrücklich die UNO_Resolution 1973 unterstützenden Haltung )und Österreich bleiben. Auch Italien soll abgestraft werden.

Betreten geht aus der ganzen „Show“ die Bundeskanzlerin Merkel und ihr Außenminister Westerwelle hervor. Die USA und ihre Mordkumpanen in der NATO lassen spüren, dass Deutschland sich nicht zur rechten Zeit auf die Seite des Nationalen Übergangsrats, sprich der konterrevolutionärer Kompradores-Rebellen, der Sieger, gestellt hatten.. Die Vertreter dieses Übergangsrates und der Regierung unter Dschibril hatten nämlich bereits erklärt, dass die neuen Konzessions- und Eigentumsrechte an den Erdöl- und Erdgasquellen und anderen Bodenschätzen, das heißt die Kriegsbeuteverteilung, DANACH erfolgen wird, WIE sich einzelne Staaten auf der Seite der „Rebellen“ gegen das Gaddafi-Regime gestellt und welche militärische Unterstützung sie im „Bürgerkrieg“ geleistet haben. Da schneidet Deutschland nicht so gut ab, hat doch ihr Außenpolitiker die „Sünde“ begangen, nicht zur rechten Zeit in den Krieg gezogen zu sein, schlimmer noch, sich bei der Abstimmung um Resolution 1973, die man in den USA, Frankreich und Großbritannien als Mandat zum uneingeschränkten Aggressionskrieg betrachtete, an der Seite Russlands, der VR China, Indiens, Brasiliens und Südafrikas der Stimme enthalten zu haben.

Das mit dem „von Hitler und Kaiser Wilhelm II. sowie aus dem Untergang in zwei Weltkriegen lernen“, zahlte sich eben diesmal nicht aus. Gefragt sind jetzt von der deutschen Regierung unbedingtes Unterwerfen unter die Ziele der USA und seien sie noch so verwerflich und mörderisch !! Dabei ist gar nicht sicher, ob Deutschland an der Seite Amerikas siegen und nicht stattdessen zum dritten Mal untergehen wird, wenn es dessen Kriegskurs weiter mitmacht. Dies sagte der 92 jährige Interbrigadist am spanischen Bürgerkrieg, Fritz Teppich, auf einer Feierlichkeit zu Ehren des spanischen Bürgerkrieges vor ein paar Tagen:

„Würden die Deutschen NICHT für eine unbedingte Auflösung der NATO -und US-Militärstützpunkte nebst ihrer Atomwaffen eintreten, könnte es für sie ein böses Erwachen geben, sollten es die USA wagen , Russland oder China von deutschem Territorium aus mit Atomwaffen anzugreifen !!!“

Doch jetzt müssen die deutschen und österreichischern Energiekonzerne für die „Versäumnisse“ ihrer Regierungen erst einmal bitter mit Verlusten im Libyengeschäft büßen. Sie haben in den Augen der Amerikaner noch nicht begriffen, dass Friedenswille DANN nicht am Platze ist, wenn es um US-amerikanische Interessen geht !!!!
Guilliard bringt es in seinem Artikel in der „junge Welt“ auf den Punkt.
Und dass da nicht irgendwelche Libyer das Sagen haben, sondern US-gesteuerte Politiker, dass legt sehr gut Knut Mellenthin, in seinem Artikel „Aufstand nach Plan“ in „junge Welt“ vom 31. August 2011, Seiten 10-11 dar. Der neue mächtige Mann Libyens soll nach dem Willen Washingtons der CIA-Agent Dschibril sein. Dieser Mann fordert schon auf Grund seines Werdegangs und politischen Hintergrunds zum Guerilla-Kampf heraus.

Im Grunde hatte der bundesdeutsche Außenminister Westerwelle recht, als er meinte, dass man mit dem Libyenkrieg nur riskiere, sich eine neue unkalkulierbare Dauerfront einzuhandeln, an der auch deutsche Soldaten verbluten könnten.

Afghanistan ist schon für alle, auch für die dort am Kriege teilnehmenden Deutschen, blutig und verlustreich genug und wird immer verlustreicher. Afghanistan stellt deshalb schon heute das Menetekel einer sich abzeichnenden Katastrophe für die USA und ihrer Verbündeten dar.

Bei der Beuteverteilung ist nun auch in Libyen der Raum für reichlich neuen Zündstoff geschaffen worden. Die benachteiligten politischen Lager in Libyen selbst werden um ihre Rechte klagen und kämpfen. Das gilt auch für die benachteiligten Staaten und Energiefirmen, die um ihrer Förderrechte bei Gerichten klagen wollen. Aber da die USA trotz , oder gerade wegen ihrer schwachen Währung, bereit sind, alle ihnen zur Verfügung stehenden militärischen Druckmittel als da wären: Depleted Uranium , bzw. HAARP, gegenüber ihnen nicht voll untergebenen Staaten auszuspielen und einzusetzen, dürften die Retorsionsmöglichkeiten dieser Staaten gegen Amerika, Frankreich und Großbritannien nicht allzu groß sein !!!
Gegenbewegungen gegen die USA-Vorherrschaft

Westerwelle hatte die Lage im März 2011 durchaus richtig eingeschätzt, dass in Libyen durch einen Krieg eine neue gefährliche NATO-Front entsteht. An der Irakfront z.B. mussten allein die USA im Jahre 2011 schon offiziell den 4490. gefallenen Soldaten der US-Army melden. Die Monate Juni, Juli 2011 sind dabei mit über 40 gefallenen Amerikanern die verlustreichsten Monate seit Beginn des Irakkrieges gewesen. Auch in Afghanistan meldeten die USA den August 2011 als den verlustreichsten seit Kriegsbeginn. Binnen vier Wochen sind dort 66 US-Soldaten ums Leben gekommen. Insgesamt starben vom 1. bis zum 31. August 2011 83 ausländische Soldaten. 31 Soldaten kamen bei einem Hubschrauberabschuss in der Provinz Wardak ums Leben. Die Augustbilanz übertrifft den Rekord vom Juli 2010, bei dem 65 US-Soldaten bei Kämpfen starben. Neben den Toten meldete die NATO zudem auch im August 2011 14 Soldaten als vermisst. So fehlten von zwei britischen, vier französischen, zwei australischen bzw. neuseeländischen Soldaten sowie fünf polnischen Soldaten und fünf weiteren Soldaten, deren Herkunft zunächst unbekannt blieb, jede Spur. Seit Jahresbeginn waren in Afghanistan 403 ausländische Soldaten und Soldatinnen, davon 299 US-amerikanische, getötet worden. Die Gesamtverluste der Aggressorstaaten werden in Afghanistan, einschließlich Söldnern von Privatarmeen, seit Oktober 2001 auf rund 15 000 Tote und 40 000 Verletzte geschätzt, im Irak sind es seit März 2003 rund 8000 Tote und
30 000 Verwundete aus den USA, Großbritannien, Polen und anderen beteiligten Angreiferstaaten. Es kommen weitere Verluste an anderen Fontabschnitten der Welt hinzu. Jetzt müssen auch die Verluste in Libyen und anderen afrikanischen Staaten dazu gerechnet werden.
Bei der Angabe von Zahlen von Gefallenen ist immer zu berücksichtigen, dass die wirkliche Zahl der Verwundeten etwa das Vierfache, die der schwer traumatisierten Soldaten und Soldatinnen, das Acht- bis Zehnfache beträgt.

Geheimdienstaufwendungen des Westens seit Oktober 2001, als der Afghanistan-Krieg begann Die Militär- und, werden auf über 15 Billionen US-Dollar veranschlagt und bilden eine der wesentlichen Ursachen der Finanz- und Wirtschaftskrise, insbesondere der Überschuldungskrise der USA und anderer westlicher Staaten.

Schwerwiegende Folgen bei den Staaten und Völkern der Welt hat jetzt schon die Vertrauens- und die Vertragsbrüchigkeit der westlichen Länder (seitens der USA, Frankreichs, Großbritanniens) hinterlassen, die diese bei der Umsetzung der Resolution 1973 des Weltsicherheitsrats praktiziert haben.

Die Völker der Welt sind im Ergebnis des Libyenkrieges zu dem Schluss gekommen: bis hierher und nicht weiter !! Der USA-Imperialismus steht vor der Wahl : ab sofort das Völkerrecht einzuhalten und auf weitere Aggressionen zu verzichten oder durch einen neuen Weltkrieg letztlich selbst in den Untergang gerissen zu werden.

Verschiedene Staaten der Welt haben bereits die Schlussfolgerung gezogen, selbst moderne Waffen zu entwickeln und in ihren Streitkräften einzuführen, wie sie von den US-Amerikanern in Kriegen eingesetzt werden. Man denke daran, dass sich einst auch Hitler anmaßte, die „besseren überlegenen Waffen“ zu besitzen, bis dann die anderen von ihm überfallenen und bedrohten Staaten nachrüsteten und ihn schließlich besiegten !!!

Als nächster Krieg wird seitens der NATO, mit den USA an der Spitze, schon Syrien anvisiert. Von der Kriegspropaganda werden bereits die virtuellen Bilder erzeugt, die den Rechtfertigungsgrund dafür vorgaukeln sollen. Ein unmittelbar bevorstehender Krieg droht auch dem Iran. Der vollständige Abzug der amerikanischen Truppen aus dem benachbarten Irak bis Ende 2012 ist nur ein Gaukelspiel, um den Iran in Sicherheit zu wiegen. Ein unmittelbarer Krieg droht auch Algerien und dem Sudan (Nordsudan). Es gibt hier schon bedrohliche Anzeichen, z. B. dass man das Asyl von Verwandten von Muammar al- Gaddafi als Aggressionsakt wertet. Bedroht werden auch solche Staaten wie Niger und Burkina Faso, Simbabwe und Angola, sowie Venezuela, Nicaragua, Ecuador, Peru, Bolivien, Kuba in Lateinamerika. Aber es formieren sich bereits nicht nur mächtige Antikriegsbewegungen, sondern auch neue militärische Blöcke als Gegengewicht zu den USA. Ein Artikel unter der Überschrift „Libysches Szenario nicht wiederholen“ in „junge Welt“, Berlin, vom 6. September 2011, Seite 1, macht deutlich, dass sich z. B. mit den sog. BRIGGS-Staaten (Russland, VR China, Brasilien, Indien und Südafrika) bereits eine nicht zu unterschätzende Gegenbewegung gegen die Durchsetzung der Weltherrschaftspläne der USA gebildet hat, der zudem immer mehr Staaten beitreten. Angesichts der sich herausbildenden neuen Kräftekonstellationen und intensiver Auf- und Nachrüstungen, wie sie jetzt in vielen Ländern stattfinden, könnte sich auch der Sieg im Libyenkrieg schnell in einen Pyrrhus-Sieg verwandeln.
Das Schlimme ist nur, dass wenn die Neocons der USA nicht endlich Frieden geben, dann auch Milliarden von Menschen der ganzen Welt mit in den Tod gerissen werden könnten.


Hans-Jürgen Falkenhagen/Brigitte Queck

8. September 2011



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