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Von Yavuz Özoguz am 02. September 2011 09:18:18:

Die Selbsterziehung geht jetzt weiter - Bitte an die Leser

Jetzt, da der heilige Monat Ramadan uns verlassen hat, denken manche, dass wir nunmehr geläutert für ein Jahr wieder in unseren “Alltag“ zurückkehren können. Dabei dürfen wir niemals in das “alte“ zurückkehren, wenn wir uns weiterentwickelt haben.

Zweifelsohne haben wir in den letzten Wochen “die Welt“ etwas vernachlässigt. Und unweigerlich richtet sich unser Blick nach den heiligen Tagen und Nächten wieder auf Bahrain, auf Jemen, auf Libyen. Wir haben Irak und Afghanistan nicht vergessen – wie sollten wir auch, wüten doch ausländische Soldaten immer noch in den Ländern, in denen sie nichts zu suchen haben. Wir denken vor allem an Palästina. Was soll da auf uns zukommen am Ende des Monats? Daneben denken wir auch an die weltweite Finanzkrise, an den im Gang befindlichen Zusammenbruch des Kapitalismus, den die Oberhäupter des Kapitalismus immer noch nicht so richtig wahrhaben wollen. Wir denken an die Hunderttausende an Hunger sterbenden in Afrika, selbst wenn die Medien sie inzwischen wieder vergessen haben. Sie waren eben nur gut genug für das Sommerloch. Aber was können wir tun?

Bei allen Blicken auf die Welt, sollten wir nie den wahren Sinn und Charakter unseres Daseins vergessen. Wir sind nicht hier für diese Welt! Nur wenn wir den wahren Charakter unserer Schöpfung durch die Pracht der Herrlichkeit niemals aus den Augen verlieren, nur dann können wir – so Gott will – einen bescheidenen Beitrag zum Frieden in dieser Welt leisten.

Im Heiligen Qur’an steht in der sinngemäß in der 4. Sure, Vers 100: „Und wer auf Allahs Weg auswandert, der wird auf der Erde einen Zufluchtweg und Fülle finden. Und wer aus seinem Haus heraustritt und zu Allah und seinem Gesandten auswandert daraufhin der Tod ihn ereilt, für seinen Lohn sorgt Allah, und Allah ist allverzeihend, begnadend.“

Der Heilige Qur’an ist an jeden Menschen gerichtet, ob er nun daran glaubt oder nicht, wie auch der mit dem Qur’an untrennbar gekoppelte Prophet Muhammad (s.) eine Gnade für die gesamte Schöpfung ist. Und so gibt der Vers jedem das, was er davon braucht. Der Gottesleugner sieht in jenem Vers Horden von mit Schwertern bewaffneten Turbanträgern, die mit ihren Kopftuchfrauen auswandern, um ihn zu töten und wird in letzter Konsequenz selbst zum Mörder bzw. Befürworter von Morden, indem er Präventivmorde (sie werden Präventivkrieg genannt) unterstützt. Der von US-Saudis bezahlte Wahhabit sieht sich selbst als schwerttragenden Kämpfer im modernen Gewandt mit aus der Westlichen Welt stammenden Waffen, der glaubt, um Gottes Willen auswandern und morden zu dürfen; welch eine Pervertierung des Islam, finanziert und unterstützt von der Westlichen Welt!

Der “einfache“ Unterdrückte sieht in dem Vers eine Art Befreiung, denn er erkennt, dass die Welt Gottes so groß ist, dass er friedlich auswandern kann, selbst unter größten Schwierigkeiten, und falls er dabei stirbt, Gott ihn belohnen wird! Solch eine Deutung geht in die Richtung der Befreiungstheologie, die den Islam auszeichnet.

Die größten Theologen unserer Zeit, wie Imam Chomeini – Gott schenke seiner Seele die höchste Glückseligkeit – deuten solch einen Vers aber noch viel weitgehender und tiefer. Denn das Auswandern ist nicht “nur“ zielgerichtet auf Allah, sondern auf „Allah und Seinen Gesandten“. Und das ist nur möglich, wenn einerseits jedes Wort, jede Geste, jeder Atemzug des Propheten (s.) fehlerfrei ist und andererseits der Prophet nach wie vor im islamisch-immateriellen Sinn lebt, denn sein Licht ist von Gott “unsterblich“ gestaltet.

Derjenige, der Auswandert ist derjenigen, der aus seinen eigenes Herzen (seinem Haus) “heraustritt“. Er überlässt sein Herz einzig und allein dem in ihm wohnenden Geist Gottes, damit dieser den Thron Gottes vollends darin entfalten kann. Denn in jenem Haus (Bait) kann nur eine Macht die wahre Entfaltung erzielen! Und das ist nur möglich mit dem reinen und fehlerfreien Propheten, den uns die Ahl-ul-Bait (Leute des Hauses) – und nur die Ahl-ul-Bait in dieser fehlerfreien Form – vorstellen! Und der weitere Verlauf des Verses kann auch anders übersetzt werden, als es in den üblichen Übersetzungen erfolgt. Die Übersetzung kann auch lauten:

„Und wer aus seinem Haus heraustritt und zu Allah und seinem Gesandten auswandert, daraufhin ereilt der Tod ihn, für seinen Lohn sorgt Allah, und Allah ist allverzeihend, begnadend.“

In dieser Lesart (sie unterscheidet sich nur durch einen Halt bzw. eine andere Betonung) ist der Tod die zwangläufige Folge der Auswanderung. Und so erläutert Imam Chomeini den Vers. Wer mit seinem “Ich“ sein “Haus“ Haus verlässt, wer also seine eigene aufmüpfige Seele aus seinem Herz heraustreten lässt, dessen “Ich“ stirbt zwangläufig: „daraufhin ereilt der Tod ihn“. Und solch ein Mensch wird von Allah mit den Wundergaben des “Wir“ belohnt; dem “Wir“ mit dem geliebten Ehepartner, dem “Wir“ mit der Familie, mit der Nachbarschaft, dem “Wir“ mit den gnadenerfüllten Menschen, dem “Wir“ mit den Ahl-ul-Bait und dem “Wir“ mit Allah, dem Höchsterhabenen, Pracht aller Herrlichkeit.

Lasst uns auf diesem Weg unsere eigene Auswanderung zum “Wir“ nie vergessen liebe Geschwister im Islam.

Wer sich für diese Art der Deutung der ersten beiden Verse des Heiligen Qur’an von Imam Chomeini interessiert, dem sei bereits jetzt angekündigt, dass Inschaallah zum Beginn des Monats Oktober das besonders wertvolle Buch “Hamd“ von Imam Chomeini im m-haditec-Verlag erscheinen wird - Inschaallah. Vorher aber gibt es noch ein Buch über den großen Imam-Gefährten Hischam ibn Hakam und einen der Höhepunkte der diesjährigen Buchveröffentlichung: „Unsere Wirtschaft – Iqtisaduna“ von Muhammad Baqir Sadr zum Jahr der Wirtschafts-Anstrengung, das Imam Chamene’i – Gott schütze ihn – ausgerufen hat.

Erlaubt mir, liebe Geschwister, dass ich als einer der Verlagsleiter des m-haditec-Verlages mich heute direkt an Euch, an Sie, liebe Leser, wende. Der m-haditec-Verlag mit seinem Flaggschiff der Enzyklopädie des Islam im Internet hat sich mit Ihrer schönen Unterstützung – Gott sei Dank – sehr gut weiterentwickelt. Nach und nach bringen wir alle bereits ausverkauften wertvollen deutschsprachigen Bücher der Vergangenheit in überarbeiteter Form und zahlreiche neue Bücher auf den Markt. Solch eine Arbeit – die von keiner externen Seite finanziert wird, sondern ausschließlich selbsttragend ist – kann letztendlich nur existieren, wenn Sie als Leser die Bücher kaufen. Das hat – Gott sei Dank – erheblich zugenommen. Gemessen am Potential deutschsprachiger Muslime mit Liebe zu den Ahl-ul-Bait gibt es aber sicher noch viel Luft nach oben.

Meine heutige Bitte richtet sich an die Leser, die noch nicht die Gelegenheit hatten, einen Blick in die Zeitschrift “Muslim-Aktuell“ zu werfen. Diese so wertvolle Veröffentlichung bedarf noch erheblich mehr Abonnenten, damit zumindest der Druck der Zeitschrift kostendeckend arbeiten kann. Sämtliche Autoren arbeiten ohnehin ehrenamtlich! In einer Zeit, in der die ganze muslimische Welt Hilfe bedarf, komme ich mir etwas schäbig vor, wenn ich sie höflichst darum bitte, die Zeitschrift zu abonnieren, damit auch dieser Baustein deutschsprachiger muslimischer Veröffentlichungen sich weiterentwickeln kann. Aber ich bitte nicht um eine Spende, sondern um ein Abonnement mit entsprechender Gegenleistung! Ein Jahresabonnement von 22.- Euro für 6 Ausgaben inklusive Versand ist keine Bitte zur Spende, sondern die Bitte “unsere“ gemeinsame Zeitschrift mitzutragen. Siehe:

http://m-haditec-shop.de/index.php?page=categorie&cat=5&x91199=755b67ff7e0ddffc9719670261dad267

Alle Mitarbeiter und Zuarbeiter des Verlages hoffen, dass wir Ihnen auch in Zukunft ein attraktives Programm anbieten können.

Ihr Bruder im Islam
yavuz




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