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Lawrence von Libyen

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Von Muhammad Krüger am 30. August 2011 22:31:41:

Als Antwort auf: Lohnt sich Krieg wirklich...? von Kurt Nickel am 29. August 2011 20:25:10:

>Als seinerzeit die Schröder-Regierung den Alliierten im Irak-Krieg eine Absage erteilte und Deutschland bei der Intervention gegen Saddam Hussein nicht mitmachte kam es zu Spannung im diplomatischen Bereich.

Seinerzeit war ich stolz auf mein Land! Deutschland.

... oder man das Volk verdummen wollte. „Zum Brunnenbohren nach Afghanistan!!“, war die unglaublich naive Devise, mit der der Einsatz gerechtfertigt wurde.


>Zunächst natürlich: Ja! Gaddafi und seine Schergen waren im Begriff, ihr eigenes Volk abzuschlachten und zu knechten. Die Unterstützung der Rebellen war erforderlich, da vom Rechtsempfinden her die Guten unterstützt wurden, die frei sein wollten.

Würde man genau diese Wertmaßstäbe und diese politischen Konsequenten an Israel anlegen, so hätte man schon längst eine ganze Armee nach Israel geschickt, dem Treiben des israelischen Regimes ein Ende gemacht und die Staatschefs gehetzt, gefangen, abgeurteilt - und vielleicht gehenkt, wie Saddam.

>Sie alle hatten ein gemeinsames Ziel: Gaddafi musste weg und das einte sie ausnahmslos!

Ein kolonialistische Beutegemeinschaft waren und sind sie. Der Gaddafi, mit dem sie gestern noch Geschäfte gemacht hatten, und der Gejagte von heute ist ein und derselbe.

Sie waren und sind sich einig, fette Beute zu machen. Sich in Zeiten klammer Kassen
und einer zusammenbrechenden Weltwirtschaft schnell noch ein paar Ölfelder,
absolut KRISENSICHERE ANLAGEN einzuverleiben.

>Doch nun, wo der Diktator weg ist, Gigantische Geldsummen frei werden und der Kuchen des Ölreichtums verteilt werden soll:
>- Sind sie sich nun alle noch einig?

Wir haben es mit einer Beutegemeinschaft zu tun, von denen jeder einzelne in hohem Maße skrupellos, gierig und egoistisch ist. So egoistisch, dass sie über tausende libischer Leichen gegangen sind.
Was nun folgt ist das Gezänk von Löwen um das größte Stück Zebrafleisch.

>- Haben sie alle noch gleiche Vorstellungen von Teilung der Staatsgewalten und Demokratie?

Mein Lieber, du gehst mit unerschütterlichem guten deutschem Idealismus an die Sache. Dieser idealistische Ansatz ist hier m.E. nicht gerechtfertigt. Denn: Demokratie oder gar Gerechtigkeit treibt diese Täter NICHT! Wollen sie gar nicht.


>Insofern bleibt abzuwarten, ob sich die Intervention des Westens in Libyen gelohnt hat oder ob das Blutvergießen jetzt erst so richtig beginnt...

Ich warte und beobachte, wie sehr sich englische, französische oder USAmerikanische Agenten in die Struktur der Rebellen eingenistet haben.

Es ist ziemlich genau 100 Jahre her, da hat den Engländern für exakt solch ein Unternehmen ein einziger Mann genügt: T.E.Lawrence, oder "Lawrence von Arabien".

Ein Mann hat genügt, und 100 Jahre lang floss das Öl der arabischen Halbinsel in die Tanklager Englands und der USA. 100 Jahre! Und es fließt bis heute!

Mit jedem "Militärberater der NATO" versklaven sich die "Rebellen". Ja noch schlimmer: Es waren diese "Berater", die überhaupt Struktur in die Rebellen und ihre Führungsstruktur gebracht haben. Die jetzt schon Strukturen aufbauen, mit denen sie eine Regierungsmannschaft haben, die ihnen demnächst das libische Öl rüberpumpt. Und das Wasser in der Wüste versickern lassen wird.

Und wenn sie so vorgegangen sind wie in Bosnien, dann haben sie alle Männer mit signifikanten Führungspotential umgebracht, isoliert, oder auf ihre Seite gebracht. Denn einen Che, einen Castro oder einen Chavez wollen sie nicht. und schon gar keine islamischen Führer wie Hassan Nasrallah, Musa Sadr oder Morteza Mutahhari oder Beheschti.

Und es muss aus ihrer Sicht mit absoluter Sicherheit verhindert werden, dass sich überhaupt eine islamische Identität festigt. Mit einem islamischen System, dass sich ideologisch der Islamischen Revolution im Iran unter Imam Khamenei anschließt.

Halte Ausschau nach den "Lawrences von Libyen".



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