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Von Yavuz Özoguz am 29. August 2011 09:19:05:

Quds-Tag 2011
Warum Deutschland nicht vom Quds-Tag erfahren darf

Manche Ereignisse in der Heimat und in der Welt können Deutsche nur noch über die Auslandsmedien erfahren. Die Ex-DDR lässt grüßen.

Genau wie damals im ehemaligen kommunistischen Block, können auch bestimmte Kreise des kapitalistischen Blocks die Wahrheit im eigenen Land wie in der Welt nicht ertragen und versuchen sie ihrer eigenen Bevölkerung vorzuenthalten. Dazu zählt vor allem der Quds-Tag (Jerusalem-Tag) am letzten Freitag (26.8.2011) in der Welt mit weltweiter Rekordbeteiligung und am Samstag (27.8.2011) in Berlin mit ebenfalls Rekordbeteiligung. In nahezu allen Ländern der muslimischen Welt gab es Aufmärsche von Hunderttausenden, die gegen das Besatzungsregime von Jerusalem demonstriert haben. Allein in Teheran und Maschhad waren jeweils mehrere Millionen auf der Straße (die westliche Hofberichterstattung schreibt in Nebenberichten von “Zehntausenden“). Erstmalig gab es Quds-Tag-Demonstrationen auch in Ägypten! Dazu gab es kaum ein Wort in der westlichen Hofberichterstattung.

In Deutschland waren am Samstag über 1400 Demonstranten auf der Kurfürstendamm in Berlin (die Hofberichterstattung schweigt oder spricht von wenigen hundert). Wir haben selbst mehrfach durch zuverlässige Zähler mit Zählwerk in der Hand nachzählen lassen! Die Demonstration begann am Adenauerplatz und führte über den Kurfürstendamm bis zum Wittenbergplatz.

Eine der inhaltlich wichtigsten Parolen der Demonstranten war: „Muslime, Juden und Christen – Hand in Hand gegen Zionisten“! Darüber gab es kein Wort in der Hofberichterstattung. Es liefen in vorderster Linie neben muslimischen Geistlichen (es waren mehr da als je zuvor in den letzten Jahren), fünf Rabbiner mit! Einer der Rabbiner hatte seine Botschaft vorher verlesen lassen (er konnte es nicht selbst vortragen aufgrund des Sabbat). Dazu gab es kein Wort in den deutschen Medien! Die Zustimmung in der Bevölkerung war überwältigend, wie es die Verteiler der Infoblätter hinterher berichten konnten. Die zionismusfreundliche Presse kann das nicht ertragen und schweigt. Die Demonstration, an der viele Frauen und Kinder teilnahmen, lief absolut friedlich ohne jegliche Zwischenfälle ab! Wäre es anders gewesen, hätte die Hofberichterstattung genüsslich darüber berichtet. Selbst eine kleine Gruppe von ca. 20 eingeschleuster randaliergefährdeter Jugendlicher, die sich als Palästinenser ausgaben, hatten keine Chance Unruhe zu stiften angesichts der absoluten Übermacht der friedlichen Demonstranten und der eigenen Ordner, die für Disziplin sorgten. Einer der wenigen "Zwischenfälle" bestand darin, dass jemand durch den Demonstrationszug lief und den Demonstranten zurief "Geht doch nach Hause"! Daraufhin gingen zwei freundliche deutsche Demonstrantinnen ohne Migrationshintergrund zu ihm und erklärten ihm, dass sie hier zuhause sind! Nicht einmal das Anti-Konflikt-Team der Polizei musste eingreifen.

Die zionistischen Gegendemonstranten hatten keine 50 Personen aufbieten können (die Hofberichterstattung versechsfacht ihre Zahl), und es waren einmal mehr weniger Menschen bei ihnen anwesend, als Organisationen dazu aufgerufen hatten, darunter auch die Berliner Linke, die sich mit solchen Aufrufen und der demonstrativen Abwesenheit der eigenen Mitglieder lächerlich macht! Warum sollten Muslime in Berlin eine Partei wählen, die dazu aufruft, an der Seite jener zu demonstrieren, die für die Besatzung unschuldiger Frauen und Kinder eintritt?

Nein, das war absolut keine antisemitische Demonstration!! Es war eine Demonstration für Freiheit und Gerechtigkeit, eine Demonstration gegen den Raubtierkapitalismus und die Unterdrückungspolitik der Westlichen Welt. Es war eine Demonstration für ein friedliches Miteinander. Manche Glaubensschwestern hatten ganz bewusst weiße Kopftücher angezogen als Zeichen des Friedens. Hochkarätige Redner hatten ihre Botschaft verbreitet. Sender aus arabischen Ländern und dem Iran haben ausführlich berichtet; der deutsche Hofjournalismus aber musste offensichtlich schweigen!

Ist das aber wirklich so verwunderlich? Was würde denn mit z.B. der Springer-Presse geschehen, wenn Juden, Christen und Muslime gleichberechtigt im Heiligen Land leben? Wer würde die heutigen Chefredakteure noch akzeptieren, wenn der Westliche Imperialismus zu Ende geht? Würde es nicht möglicherweise sogar Anklagen wegen Angriffe auf die Menschenwürde gegen Spitzenhofjournalisten geben, wenn der Raubtierkapitalismus zusammenbricht?

Auch in Türkei gab es Hunderttausende, die zum Quds-Tag auf der Straße waren oder geeignete Veranstaltungen durchgeführt haben. Währenddessen hat die türkische "islam-freundliche" Regierung die ehemals enteigneten Kirchen und Synagogen den jeweiligen religiösen Gemeinden zurückgegeben! Das sei hier an dieser Stelle noch einmal erwähnt: Während sämtliche westhörige und von der Westlichen Welt gelenkte frühere Regierungen der Türkei weder Juden noch Christen ihr Eigentum zugebilligt haben, hat es jetzt die muslimisch orientierte Regierung getan, und das ist der westlichen Hofberichterstattung kaum eine Zeile wert! Warum wohl? Weil immer deutlicher in der ganzen Welt wird, dass das räuberische Herrenmenschendenken der Westlichen Welt sich nicht nur gegen Muslime, sondern auch gegen Juden und Christen richtet, wohingegen der Islam die anderen Religionen schützt! Davon hat auch Sayyid Nasrullah – der Generalsekretär der Hizbullah – im Libanon beim Quds-Tag gesprochen. Es gab nicht ein einziges Wort darüber in den deutschsprachigen Medien. Die gleichen Medien, die jeden Hustenanfall USAma bin Landens in jede nur erdenkliche Sprache übersetzt haben, haben kein einziges Wort Nasrullahs vom Quds-Tag übersetzt!

Was ist das für eine umfassend verordnete Schweigsamkeit der gesamten deutschsprachigen Hofberichterstattung? Es ist allerdings nicht verwunderlich. So lange der Raubtierkapitalismus existiert, wird sich das auch nicht ändern! Daher müssen wir uns ändern. Wir selbst müssen umfassend, ehrlich, aufrichtig und ohne Übertreibung von den Dingen berichten, die in Deutschland geschehen.

Mehr dazu siehe: Quds-Tag 2011 - Überblick



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