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Unbegrenzte Freiheit ist schädlich

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Von Fatima Özoguz am 09. August 2011 18:17:27:

Als Antwort auf: Der Kapitalismus schafft sich selbst ab. Sozialdemokratie als Alternative...? von Kurt Nickel am 05. August 2011 20:27:59:

Hallo Kurt

deine Ausführungen sind interessant und größtenteils kann ich denen sogar zustimmen, allerdings scheint mir das Problem im Verständnis von "Freiheit" zu liegen.

! Alle Formen des Extremismus, sei es im politischen oder religiösen Bereich zielen immer darauf ab, Anderen die Freiheit zu nehmen! Denn mit extremen Denkweisen lassen sich nur begrenzte Massen infizieren, die schließlich ihren Gegenspielern die die Freiheit nehmen müssen, um ihre eigene Macht zu erhalten!
>Gibt es denn keine weiteren Lösungen...?


Da du ja oben völlig zutreffend schreibst, dass das jetzige System so ausgerichtet ist, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden, muss es eine Institution geben, die den Raubtierkapitalisten auch etwas von der Freiheit beschneidet. Denn zügellose Freiheit ist nur für den Starken, für den Reichen nützlich, nicht für den Armen, da ihm die Ressourcen fehlen, seine Freiheit auszuschöpfen. Daran sehe ich auch nichts Extremes. Der Islam kennt beispielsweise die Fünftelabgabe Khums, eine Art Einkommensteuer, und die Steuer für den Besitz von Gold, Silber, bestimmte landwirtschaftliche Produkte und einige Arten von Nutzvieh (Zakat) .

http://www.eslam.de/begriffe/f/fuenftelabgabe.htm

http://www.eslam.de/begriffe/z/zakat.htm Außerdem verbietet der Islam außer Zinsen auch das Horten.

>Angesichts der Tatsache, dass es keine schlechten Systeme gibt, die sich der Erdenbürger erdacht hatte, sondern der Mensch nicht in der Lage ist, nach seinen eigenen Vorgaben zu leben, weil er sich mit seiner Gier selbst im Weg steht, ist die sozialdemokratische Form für mich die einzige, in der die Rahmenbedingungen der Verteilungsvorgänge der Fairness und der Ordnung am ehesten vom Volk akzeptiert werden können, sofern die drei Staatsgewalten (Legislative, Exekutive, Judikative) rechtens umgesetzt werden. Eine Form der Sozialdemokratie, in der die Fleißigen und Klugen sich von der Masse abheben können, damit es sich für sie lohnt, fleißig zu sein! Und trotzdem werden die Schwachen sich nicht selbst überlassen und das Kollektiv sorgt für sie.

im Grunde ist deine Beschreibung von der Sozialdemokratie dann gar nicht so weit vom islamischen System entfernt. Der Islam sagt, dass der, der mehr arbeitet, auch mehr verdienen und somit einen höheren Lebensstandard haben kann. Gleichzeitig steigt aber mit höherem Einkommen auch die Verantwortung, das Kapital sinnvoll einzusetzen, auch zum Wohle der Gesellschaft.

"Und jenen, die Gold und Silber anhäufen und es nicht auf dem Weg Allahs spenden - ihnen verkünde schmerzliche Strafe. Sura 9:34"


Hier liegt es an den politischen Führungselementen, diese Werte selbst vorzuleben und das System zu überwachen und die Gesetzgebung dem Rechtsempfinden der Bürger anzupassen.

bei den jetzigen Führungselementen sehe ich schwarz. Der Islam dagegen sieht vor, dass das Staatsoberhaupt (Imam) auch der Bescheidenste ist und keinen extravaganten Lebensstil pflegt. Da das Rechtsempfinden sich ständig wandelt, darf man es nicht unbedingt an das der Bürger anpassen, sondern es muss nach zeitlosen, feststehenden Werten gehandelt werden.
wenn man z.B. jetzt unter den vielen Landebesitzern in London, deren Geschäfte von Randalierern geplündert und verwüstet wurden, ein Referendum zur Todesstrafe machen würde, ich möchte nicht wissen, wie das ausginge....




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