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Wie anfällig sind die Deutschen für anti-islamischen Populismus?

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Von Fatima Özoguz am 06. Juli 2011 21:40:36:

Wie anfällig sind die Deutschen für anti-islamischen Populismus?

In letzter Zeit ist sehr viel von den Salafisten die Rede, von denen angeblich Gefahr für unseren Rechtsstaat und unsere Demokratie ausgehe. Darüber, dass die Salafisten sich gerade so einer medialen Aufmerksamkeit erfreuen können, habe ich ja meine eigene Theorie, aber das gehört in einen gesonderten Beitrag.

Nach den Aussagen des Vize-Chefs des Bundesverfassungsschutzes, Alexander Eisvogel, wird die Zahl der Salafisten deutschlandweit auf etwa 2500 Anhänger und 200 Hauptakteure geschätzt.

Wenn man dagegen betrachtet, wie Anhänger radikale Ansichten und Parolen bei vielen Deutschen haben, kommt man zu einem erstaunlichen Ergebnis.

Mehrere Studien, darunter die der Universität Leipzig für die SPD-nahe Friedrich – Ebert- Stiftung, zeigen dagegen eine islamfeindliche Haltung eines Großteils der deutschen Bevölkerung. Es wurden mehr als 2. 400 Menschen befragt, und es ergab sich, dass die anti-islamische Stimmung zugenommen hat. 55 % vertreten eine entsprechende Ansicht. Der Aussage "Für Muslime in Deutschland sollte die Religionsausübung erheblich eingeschränkt werden" stimmen sogar fast 60 Prozent der Bevölkerung zu - in Ostdeutschland sogar 76 Prozent. Zu ersehen in der Studie „Die Mitte in der Krise“:

http://library.fes.de/pdf-files/do/07504.pdf

Und von wegen „Rechts“- Populismus: Es hat sich gezeigt, dass auch ein nicht geringer Teil der Deutschen, die sich eher als „links“ einordnen, durchaus empfänglich für anti-islamische Hassparolen sind.

Dagegen sind die paar Salafisten nahezu lächerlich.

Islamfeindliche, stark verhetzende Blogs und Foren, wo die User ihren Hass anonym ins Internet gröhlen und sogar zu Gewalt gegen Muslime und sogenannte "Gutmenschen" aufrufen, haben großen Zulauf.

Selbst Report Mainz verstieg sich bei der Sendung 04. 07. 2011 zu der Bemerkung, Jugendliche würden „zum Islam verführt“, und da ist definitiv eine Grenze erreicht.

Wenn er „Extremismus“ gesagt hätte, wäre dagegen nichts einzuwenden. Die extremistische Form des Salafismus verallgemeinernd mit „Islam“ zu bezeichnen, soll wohl wieder die Stammtischparolen bedienen.

Für den Verfassungsschutz ist der anti-islamische Populismus allerdings kein Thema.



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