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Reisebericht über eine Iranreise des Schweizer Nationalrats Daniel Vischer

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Von Fatima Özoguz am 25. Juni 2011 22:34:25:

Als Antwort auf: Schweizer Grüne rufen zum Boykott israelischer Waren auf von Fatima Özoguz am 25. Juni 2011 22:20:40:

Auch wenn ich nicht in allem seiner Meinung bin "restaurative Züge des Mullahregimes", ist der Bericht doch halbwegs fair. Leider lässt aber auch er außer Acht, dass es mit Imam Khamenei nie eine iranische Atombombe geben wird, aber diese Fatwa hat sich wohl bis zu Herrn Vischer nicht herumgesprochen. Aber wenigstens weicht der Bericht von der üblichen Mainstreamhetze ab.

Eindrücke einer kurzen Iranreise

Daniel Vischer, Schweizer Nationalrat (Die Grünen) im Februar 2007

Ich weilte mit Geri Müller, Vizepräsident der APK, und seiner Assistentin und Protokollführerin Rahel Lauber vom 1. bis 5. Februar vier Tage im Iran. Dabei verbrachten wir einen Tag in Isfahan, die restliche Zeit in Teheran, vornehmlich politischen Diskussionen gewidmet. Wir folgten einer Einladung des iranischen Parlamentes. Ueber die einzelnen Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern des Aussenministeriums, des Umweltministeriums, der parlamentarischen Kommissionen sowie mit Botschafter Welti und seinen schwedischen und italienischen Kollegen führte Rahel Lauber ein Protokoll.

Nach so kurzer Aufenthaltsdauer lässt sich wenig festhalten. Die Eindrücke sind flüchtig. Sie entstehen durch ein Gemisch aus vorgefassten, durch Lektüre und Gespräche gewonnenen Ansichten, unmittelbar im Iran Wahrgenommenem, wie auch durch Gespräche mit Repräsentanten und zufällig getroffenen Menschen in Hotelhallen oder auf der Strasse. Wir waren zwar unterwegs als Politdelegation, der prägende Eindruck indessen nährt sich aus der Anschauung von spirituellen, rational durchformten und an Schönheit kaum zu übertreffenden Monumenten einer dreitausend Jahre alten Kultur vor allem in Isfahan und der sichtbaren Urbanität Teherans mit ihrer eigenen Widersprüchlichkeit von Modernität und Religiosität. Eine spürbare Heiterkeit widerspricht der Erwartung. Der Iran ist eine islamische Kultur, das Weltzentrum des schiitischen Islam ist in Qom, gleichzeitig scheint der Zoroastrismus unterschwellig fortzuleben und damit ein Stück Heidentum, wie unser Kunstführer aus Isfahan unterstrich. Nahm ursprünglich der Islam bei seiner Ankunft im Iran und seiner Konfrontation mit den vorgefundenen religiösen Strukturen synkretistische Formen an, müsste man Mircea Eliade fragen.



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