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Der deutsche Afrikafeldzug 1941 u d Überfall auf d Sowjetunion vor 70 Jahren

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Von Brigitte Queck am 24. Juni 2011 03:01:57:

Der deutsche Afrikafeldzug 1941- 1943 und der Überfall auf die Sowjetunion durch das faschistische Deutschland vor 70 Jahren

Man sollte sich erinnern, dass Deutschland im 2. Weltkrieg schon einmal zusammen mit seinem Achsenpartner Italien in Libyen einen Kolonialkrieg führte, und zwar unter dem Befehl des „legendären“ Generals (zuletzt Generalfeldmarschall) Rommel. Am 11. Februar 2011 war der 70. Jahrestag der Landung der deutschen Wehrmacht in Libyen.
Wie kam es damals dazu?
Am 10. Juni 1940 erfolgte der Kriegseintritt Mussolini-Italiens an der Seite Hitler-Deutschlands gegen Frankreich und Großbritannien. Zu dieser Zeit stand Frankreich aber bereits kurz vor der Kapitulation. Dessen Streitkräfte waren an allen Fronten geschlagen. Auch die in Frankreich kämpfenden britischen Truppen waren auf den Raum um Dünkirchen zusammengedrängt worden, von wo die deutsche Führung dann allerdings 300 000 Briten sich nach England über den Ärmel-Kanal unbehelligt übersetzen ließ. Diese mussten nur den größten Teil ihrer Ausrüstungen zurücklassen.
Auf Grund der Kapitulationsbedingungen wurde Frankreich in einen unter deutscher Militärregierung stehenden Teil, einen im Westalpengebiet unter italienischer Militärregierung stehenden Teil sowie einen unbesetzten Teil, der unter der sog. Vichy-Regierung stand, geteilt. Elsass-Lothringen wurde vom Großdeutsche Reich annektiert. Die Französischen Kolonien sollten unter der Verwaltung der Vichy-Regierung verbleiben, die mit der Einwilligung Hitlers weiter französische Kolonialmacht bleiben durfte. Vichy-Frankreich wurde unter Pétain Verbündeter Hitler-Deutschlands und Mussolini-Italiens.
Große Teile der 300 000 geretteten britischen Soldaten wurden kurz nach ihrer Heimkehr wieder an der Afrikafront eingesetzt, wo sie sofort den Kampf gegen Italien aufnehmen sollten.
Die italienischen Truppen waren im August 1940 noch in der Lage, Britisch-Somaliland zu erobern. Bei ihren Vorstoß gegen Ägypten von Libyen aus, scheiterten sie aber sehr schnell. Sie konnten lediglich noch bis Sidi Barrani vorstoßen. Ein britischer Gegenstoß von Dezember 1940 bis Februar 1941 führte dann zu ihrer ersten Niederlage und zum Verlust der Kyrenaika, sowie zur Gefangennahme von 130 000 italienischen Soldaten.
Hierbei spielten die libyschen Partisanen, die schon jahrelang gegen die italienischen Kolonialherren gekämpft hatten, eine wichtige Rolle. Das waren zu dieser Zeit aber nicht die einzigen Schlappen der italienischen Truppen. Britische Torpedoflieger fügten der italienischen Flotte am 11. November 1940 im Hafen von Tarent schwere Verluste zu. Das ermöglichte den Briten, in Verbindung mit der Herstellung einer Luftüberlegenheit im Mittelmeerraum die Seeverbindungen Italiens nach Afrika immer mehr zu stören. In Ostafrika nahmen die Briten von Januar bis April 1941 Italienisch- und Britisch-Somaliland (Somalia) sowie Eritrea und Äthiopien ein (Eritrea und Äthiopien waren bis dahin italienische Kolonien gewesen). Italien erlitt dann auch an der Albanienfront gegen Griechenland schwere Niederlagen. Im Nahen Osten verstärkten die Briten ihre Position durch die Niederwerfung eines antibritischen Aufstands im Irak und den Einmarsch in Syrien, das der Vichy-Regierung in Frankreich unterstand, die unter Pétain nach der französischen Kapitulation zum Verbündeten Hitler-Deutschlands geworden war.

Deutschland griff im Afrika schließlich ein, nachdem sich eine vollständige Zerschlagung der italienischen Armee abzeichnete.
Um die Niederlage Italiens abzuwenden, schickte Hitler Anfang Februar 1941 unter der Bezeichnung „Unternehmen Sonnenblume“ die ersten Truppenverbände des späteren sog. Afrikakorps zur Hilfe nach Libyen. Die ersten deutschen Truppenteile davon trafen am 11. Februar 1941 in Tripolis ein. Am 16. Februar 1941 wurde der Stab des Befehlshabers der deutschen Truppen in Libyen unter dem damaligen Generalleutnant Rommel gebildet, die kurz darauf in Deutsches Afrikakorps, dem zunächst nur zwei deutsche Panzerdivisionen angehörten, umbenannt wurden. Rommel hatte sich zuvor als Kommandeur der 7. Panzerdivision im Westfeldzug gegen Frankreich und Belgien im Sinne des Großdeutschen Reichs bewährt.
Aber einem zähen Partisanenkampf war auch Rommel auf die Dauer nicht gewachsen.
Trotz der guten militärischen Ausrüstung fügten die libyschen, arabischen, und afrikanischen Widerstandskämpfer den deutschen und italienischen Einheiten empfindliche Verluste zu.

Am 22. Juni 1941, ein Datum das sich gestern zum 70. Mal jährte, begann der verbrecherische Angriffskrieg Hitlers gegen die Sowjetunion. Hitler und seine Generäle hatten geglaubt, man könne mit einem Blitzkrieg den 1.sozialistischen Staat der Welt in die Knie zwingen. Wie in Afrika wurde die faschistische Armee jedoch von dem Widerstandswillen und der Kraft der sowjetischen Armee, aber auch der Partisanenabteilungen im Hinterland, überrascht. Wie Statistiken vermelden, waren fortan bis zum Ende des 2. Weltkrieges 80% der militärischen Hauptkräfte der deutschen Faschisten im Osten eingebunden.

Das Erscheinen der Rommel-Truppen in der italienischen Kolonie Libyen ermöglichte zunächst eine Stabilisierung der italienisch-deutschen Front in Tripolitanien und einen Vorstoß bis Marsa el Brega. Der von den deutschen Faschisten am 6. April 1941 begonnene Balkanfeldzug gegen Jugoslawien und Griechenland zwang dann die Briten, einige Verbände nach Griechenland abzuziehen. Die jugoslawischen Streitkräfte kapitulierten schon am 17. April, Griechenland am 23. April. Den Briten gelang es schließlich, die Insel Kreta zu besetzen, wo sich die Kämpfe noch bis zum 1. Juni 1941 hinzogen. Erst von diesem Zeitpunkt an zogen sich die geschwächten Briten zurück.

Die deutsch-ilalienischen Truppen begannen im März 1941 bei Marsa el Brega mit ihrer ersten Afrikaoffensive, die relativ schnell zur Rückeroberung der Kyrenaika führte. Wegen der oben genannten Nachschubschwierigkeiten, musste Rommel seinen Vormarsch im April bei der ägyptischen Grenzstadt Sollum stoppen. Es folgte ein monatelanger Stellungskrieg.

Die Wende brachte erst die sowjetische Gegenoffensive an der Ostfront, die am 5. Dezember 1941 mit voller Kraft einsetzte, bis zum März 1942 erfolgreich andauerte und den deutschen Truppen schwere, vernichtende Niederlagen zufügte. Nun konnte sich auch die britische Offensive gegen die Rommel-Truppen entfalten. Im Rahmen der Operation Crusade, stießen die Briten bis Januar 1942 wieder bis Marsa el Brega vor. Das deutsche Oberkommando war durch die Niederlagen an der Ostfront außerstande, seine Kräfte in Nordafrika zu verstärken. Am 25. November 1941 besetzten die Briten das bis dahin belagerte Tobruk, während Rommel seine Truppen bis zur Westgrenze der Kyrenaika zurückzog und die sog. Qasr-el Burayqab-Stellung errichtete.
Die Verbände des Afrikakorps waren jetzt auch verstärkten Angriffen libyscher Partisanen ausgesetzt.
Durch den südostasiatischen Krieg gegen Japan, der am 8. September 1941 begonnen hatte, waren die Briten nicht mehr in der Lage, die nordafrikanische Offensive fortzusetzen. Sie waren gezwungen, beträchtliche Teile ihrer in Afrika stehenden Truppen an die Asienfront abzuziehen.

Die geschwächte Stellung des britischen Empires ermögliche es Rommel, am 21. Januar 1942 erneut die Initiative zu ergreifen. Seine Truppen erreichten zum 7. Februar Tobruk. Bis Ende Juni 1942 stießen seine Verbände bis El Alamein, nur noch 100 Kilometer von Alexandria entfernt, vor. Der weitere entscheidende Durchbruch bis zum Suezkanal und nach Kairo scheitete aber an den fortgesetzten erbitterten Angriffen der Ägypter und Libyer, die auch durch arabische und afrikanische Widerstandskämpfer unterstützt wurden!
Zwischen Italien und dem Großdeutschen Reich hatte sich ein Streit über das weitere strategische Vorgehen entwickelt. Mussolini wollte die Eroberung von Malta. Die deutsche Führung missachtete aber diesen Vorschlag ihres italienischen Verbündeten, offensichtlich, weil es dazu auch an deutschen Flieger- und Marinekräften fehlte. Der weit überwiegende Teil der deutschen Luftwaffe war an der Ostfront gegen die Sowjetunion gebunden. Im Juni 1942 stellte das deutsche Oberkommando erneut einen geplanten Landungsangriff auf Malta zurück. Die deutschen Truppen konzentrierten nunmehr die Angriffwellen an der Ostfront in Richtung Kaukasus. Die starke sowjetische Kaukasusfront vereitelte jedoch zusammen mit der Stalingrad- und Don-Front alle deutschen Durchbruchversuche in Richtung Baku und dem Nahen Osten.

In Afrika wollte Hitler schnell Ägypten erobern und den Suezkanal erreichen, scheiterte aber bei diesem Vorhaben kläglich am Widerstandswillen der ägyptischen, libyschen und afrikanischen Völker, der auch für den heutigen Kampf des libyschen Volkes gegen die NATO-Aggressoren beispielgebend sein kann !!

Eine am 2. November 1942 unter General Bernard Montgomery eingeleitete britische Gegenoffensive hatte zunächst keinen nennenswerten Erfolg. Erst als die Rote Armee ihre Gegenoffensive auf Stalingrad und an der Südfront begonnen hatte und die deutsche Militärführung durch ihre vernichtenden Niederlagen an der sowjetischen Front in völlige Verwirrung geraten war, konnte Montgomery mit Unterstützung auch libyscher Partisanen einen schnellen Vormarsch in die Kyrenaika und nach Tripolitanien beginnen. Hinzu kam, dass etwa 100 000 US-amerikanische und britische Truppen in Marokko und Algerien landeten. Eine notwendige Verstärkung ihrer Truppen über das Mittelmeer konnten die deutschen und italienischen Faschisten durch ihre zunehmenden Niederlagen an der Ostfront im Kampf gegen die Rote Armee nicht mehr gewährleisten. Die französischen Vichy-Truppen leisteten in Marokko, Algerien und Tunesien so gut wie keinen Widerstand mehr. Sie schlossen sich nunmehr der französischen antifaschistischen De Gaulle-Regierung an. Deren Truppen stießen im Süden Libyens in den Fessan vor.

Rommel musste Libyen Ende Januar 1943 aufgeben. Ein Widerstand der deutschen und italienischen Afrika-Verbände konnte nur noch für kurze Zeit in Tunesien organisiert werden. Rommel wurde von Hitler am 9. März 1943 abgelöst. Sein Nachfolger wurde Generaloberst Hans-Jürgen von Arnim, der sich im Feldzug gegen die Sowjetunion bewährt hatte, aber in Afrika von Anfang an erfolglos bleiben musste, weil es ihm an militärischen Kräften fehlte. Am 13. Mai 1943 kapitulierte die Heeresgruppe Afrika unter dem neuen Befehlshaber Generaloberst von Arnim. Rund 130 000 Angehörige des deutschen Afrikakorps gingen in Gefangenschaft. Knapp 18 600 deutsche Soldaten und 13 700 italienische Soldaten waren in diesem Afrikafelszug gefallen.

Die Niederlage des faschistischen Deutschlands und Italiens in Afrika ermöglichte den Briten und US-Amerikanern nunmehr, die totale Kontrolle über das Mittelmeer zu übernehmen.

Es muss aber betont werden, dass vor allem die Niederlagen, die die deutschen und italienischen Faschisten durch die Rote Armee an der Ostfront erlitten haben, auch den Sieg der Briten und US-Amerikaner in Afrika möglich gemacht hatten.

Am 9. und 10. Juli 1943 landeten US-amerikanische und britische Truppen in Sizilien und dann in schneller Folge auch in Süditalien. Die erfolgreichen Landeoperationen der anglo-amerikanischen Alliierten in Italien wurden wiederum auch nur möglich, weil die deutschen Faschisten an der sowjetischen Front bei ihrer Kursker Offensive scheiterten. Mit dem Scheitern des letzten Versuchs der deutschen Faschisten, bei Kursk noch einmal in eine großangelegte Offensive zu gehen, und mit ihrer dabei erlittenen weiteren vernichtenden Niederlage, war nach Stalingrad der Untergang Hitlerdeutschlands und Mussolini-Italiens endgültig und unabwendbar geworden. Italien kapitulierte schon am 8. September 1943 und die neue Badoglio-Regierung in Rom setzte schließlich Mussolini ab.
Den deutschen Faschisten gelang es nach einem schnellen Einmarsch starker Truppen-Verbände nur in Mittelitalien noch einmal länger haltende Abwehrfronten zu errichten, die dann bis 1944 unter den Schlägen der italienischen kommunistischen Partisanen und der US-amerikanischen und britischen Truppen zusammenbrach.

Nach der Einnahme Berlins und der Durchführung der Prager Operation durch die Rote Armee musste Hitler-Deutschland am 8. Mai 1945 endgültig kapitulieren.

Hans-Jürgen Falkenhagen/Brigitte Queck



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