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Palästina - und Reste-Palästina

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Von Muhammad Krüger am 23. Mai 2011 13:43:02:

Zur Vereinheitlichung des Sprachgebrauchs:

Ein Palästinenser hat mich auf einen Quell der Verwirrung aufmerksam gemacht: den Gebrauch des Namens "Palästina":

"Wenn Muslime heute "Palästina" sagen, meinen sie das ungeteilte Palästina von 1922. Ohne ein "Israel". Angrenzend nur an Ägypten, Jordanien, Syrien und Libanon.

Wenn die Medien Europas und der USA den Namen Palästina verwenden, meinen sie Ghaza und das West-Jordanland.

Aus der Sicht von Muslimen handelt es sich bei diesen Schnipseln um Reste-Palästina.

Um weiterer Verwirrung zu entgehen verwende ich zukünftig die Sprechweise der palästinensischen Muslime: Palästina für das Gebiet von 1922, Reste-Palästina für das jetzige Situation, deren Grenzen vollständig undefiniert sind!


Oben steht:
Wenn die Medien Europas und der USA den Namen Palästina verwenden.
Die Unverschämtheit ist: Sie verwenden den Namen Palästina praktisch nie!
Sie sagen "Palästinensische Autonomiegebiete", so als hätte irgendjemand den dortigen Einwohnern Autonomie gewährt - großzügiger Weise. Eine Unverschämtheit. Denn derjenige, der so spricht, erkennt dort gar keinen Staat an. Noch nicht einmal einen Staat "Reste-Palästina".


Und auch Wikipedia kennt den Staat Palästina nicht, weder in der Sicht der Muslime, noch in der der UNO. Dort finden sich nur die Einträge:


Palästina steht für:

- Palästina (Region), eine Region an der südöstlichen Küste des Mittelmeeres
- Palästinensische Autonomiegebiete
- Palästina (Comic), eine Comic-Reportage des Amerikaners Joe Sacco

sowie historisch für:

- Palaestina, eine Provinz des Römischen Reiches
- Völkerbundsmandat für Palästina (1920–1948)


Eine weitere Unverschämtheit ist, dass der Staat Israel sich auf die UNO als Gründungsinstanz beruft - aber die Grenzen überhaupt nicht anerkennt. Über den Teilungsplan von 1948 reden heute weder die Medien noch der Friedenssuchende Obama. Alle sprechen von den "Grenzen von 1967" - obwohl das überhaupt keine Grenzen sind! Das sind eroberte Gebiete, besetzte Gebiete und Zwangsentsiedelte Gebiete.

Doch selbst das ist Israel noch zu wenig, sie bezeichnen die Linien von 1967 als "nicht zu verteidigen".

Zu all dem kommen die bis heute vorangetriebenen Landnahmen, Enteignungen und Zerstörungen in den Landesteilen der "Palästinensischen Autonomiegebiete".

Nach all dem zeigt sich Israel als unablässig wucherndes Etwas, das entrechtet, enteignet, an sich reißt - und von dem was es hat nie zufrieden ist.

Dann der Mauerbau. Höher und raffinierter als Honeckers Mauer!
Der Wasserraub an den Palästinensern.
Der Vernichtungsfeldzug gegen die Zivilbevölkerung von Gaza.


Genau das haben die Muslime 1947 vorausgesagt: Sie haben vor der Gründung eines "Staates Israel" gewarnt, die UN, England und die ganze welt gewarnt, und sie haben dagegen agiert. Bis heute haben sich diese ihre Positionen, die älter sind als der Staat Israel, nicht im geringsten verändert.


Die Position der Palästinenser und der Masse der Muslime, sich nur mit Palästina, und nicht mit irgendeinem bis heute undefinierten Reste-Palästina zufrieden zu geben,
ist historisch, juristisch und gerechtigkeits-technisch höchst plausibel
- auch wenn sie in Deutschland nicht vertreten werden darf.



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