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Re: Jüdisch-muslimische ´Leit-Theologie´ und ´Leit-Scharia´

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Von Muhammad Krüger am 28. April 2011 02:02:08:

Als Antwort auf: Re: Jüdisch-muslimische ´Leit-Theologie´ und ´Leit-Scharia´ von Hans Pütz am 27. April 2011 15:58:11:

>in Ihren Beiträgen erkenne ich immer das Bemühen gewisse Gemeinsamkeiten zwischen den großen monotheistischen Religionen herauszuarbeiten. Wie ist eigentlich Ihre Haltung zum "Rest", insbesondere den sogenannten Hindus und Buddhisten.
>Ich würde mich wirklich freuen, da ein paar kurze Worte zu erfahren

Hallo Herr Pütz,

auf Ihre Frage nach Hindus und Buddhisten zunächst ein paar theologische Gedanken: Beide sind nicht unmittelbar monotheistisch, sie definieren das Ziel der menschlichen Entwicklung daher mit anderen Idealen und sie erkennen die Gottesgesandten Moses, Jesus und Muhammad nicht als solche an.

Der Islam lehrt jedoch, dass die erste überhaupt in der Schöpfung begangene Sünde die des Hochmutes war. Als Gott Iblis verlangte: "Wirf dich vor Adam nieder" worauf Iblis antwortete: "Nein! ich bin besser als er."

Das schlechte Beispiel verwerfend darf also ein Muslim niemals das Gefühl in sich dulden, er sei besser als irgend ein Mensch, und auch nicht als ein Mensch der eine andere Religion hat! "Adam" steht eindeutig synonym für "Mensch", nicht für "Muslim".

Andererseits weist die Geschichte Indiens über Jahrhunderte hinweg ein schönes Beispiel nach dem anderen auf, in denen sich Muslime und Hindus respektiert und sehr gut vertragen haben. Insbesondere unter Jalaluddin Muhammad Akbar und Mahatma Gandhi.

Das Schüren religiöser Spaltungen zwischen Hindus und Muslimen, das Instrumentalisieren von Religion, waren seit jeher ein Hauptmittel kolonialer Kräfte. Damals der Engländer, heute der USA. Das alte teile und herrsche. Aber das waren politische Mätzchen. Keine ursächlich religiösen Spaltungen.

Wer heute an Indien denkt, denkt oft zuerst an die Teilung in Indien und Pakistan. Wer sich aber ein wenig auskennt, der entdeckt sehr schnell sehr viel mehr mehr Beispiele für Respekt und Toleranz als für Zwietracht.

Der entdeckt, dass Indien jedem europäischen Land Jahrhunderte voraus ist, in Sachen Integration.


Ganz heiße Filmtipps:
in allen steht ein Muslim und eine Hindu zusammen; Einheit auf der Basis von Mensch sein!

"Jodhaa Akbar"
prächtig, sehr lohnenswert, auch wenn der Islam dabei nicht gut weg kommt

"Mr & Mrs Iyer"
sehr lebensnah, feinsinnig erzählt

"My name is Khan"
Klassiker, muss man gesehen haben


Ich oute mich hiermit als Indien-Fan, und ein bisschen auch als Bollywood-Fan.
Indien fasziniert mich mehr als jedes arabische oder islamische Land.


Zusammengefasst: Auf menschlicher wie auf religiöser Ebene habe ich keine Probleme mit Gläubigen anderer Religionen. Auch nicht mit Atheisten.




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