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Re: In diesem Spiel spielen drei Teams - um Einheit

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Von Muhammad Krüger am 28. April 2011 01:08:53:

Als Antwort auf: Re: In diesem Spiel spielen drei Teams - um Einheit von Thomas Laas am 27. April 2011 12:08:24:

>Deiner erzieherischen Ambitionen in allen Ehren, Muhammad, aber gestatte mir dazu zwei Bemerkungen: 1. Meinst Du, dass Du mit diesem Anliegen in dieser Form hier im richtigen Forum bist? Wie viele Christen, die der j-c-L das Wort reden gibt des hier?

Keine. Du hast recht.

Eigentlich schreibe ich nur in diesem Forum, und verbreite nur hier was mir so durch den Kopf geht. Aus Gewohnheit vielleicht, und weil ich mich hier wohl f�hle.

Kannst du mir ein christliches oder ein j�disches Forum nennen, in denen ich mit meinen Gedanken willkommen w�re?

Und meinst Du 2., dass Du mit derartigen Belehrungen irgendetwas anderes erreichst als genau die selbe (berechtigte) Ablehnung, auf die das gerede von der j-c-L bei Muslimen st��t?

Doch, ich will schon etwas anderes erreichen als Ablehnung!

Manche Gedanken will ich nur loswerden und mal laut sagen,
manche zur Diskussion stellen.
Feedbacks sind mir wichtig, Tadel wie Schulterklopfen.
Ich wei� dass ich nicht vollkommen und oft im Unrecht bin.


>Und genau das ist es, was ich wirklich nicht verstehe: Wenn Jesus nicht gekommen ist, um die Gesetze der Juden und aller vorherigen Propheten au�er Kraft zu setzen, warum wurde es getan??
>Was wurde denn getan und von wem?

All die alt-testamentarischen Gebote und Verbote �ber Fasten, Beten, Sch�chten, Hidjab usw. wurden abgeschafft.

Soweit ich geh�rt habe nur wegen einer einzigen Bibelstelle:
Markusevangelium [Bearbeiten]

Wikipedia:
Die erste dieser Stellen befindet sich im Markusevangelium bei Mk 7 EU. An dieser Stelle sehen Pharis�er und Schriftgelehrte einige J�nger Jesu Essen mit nicht gewaschenen H�nden zu sich nehmen, wonach auch das Essen, was sie zu sich nehmen unrein sein w�rde. Daraufhin sprechen sie Jesus darauf an, aber er jedoch erwidert ihnen, �dass das, was von au�en in den Menschen hineinkommt, ihn nicht unrein machen kann? Denn es gelangt ja nicht in sein Herz, sondern in den Magen und wird wieder ausgeschieden.� Im Christentum hat sich weitl�ufig die Meinung gebildet, dass Jesus hier alle Speisen f�r rein erkl�re. (Mk 7,18-19)

Paulus macht dies erneut in seinem Brief an die R�mergemeinde klar, wo er schreibt �denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, es ist Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist� (R�m 14,17).
http://de.wikipedia.org/wiki/Biblische_Speisegebote

Wenn ich diese Stellen aus islamischer Sicht betrachte, dann sind sie bei weitem nicht explizit genug, um alle "Scharia"-Gebote des AT auszusetzen.

Au�erdem st�nde das Aussetzen dieser Gebote m.E. im Widerspruch zu:

"Ihr sollt nicht w�hnen, da� ich gekommen bin, das Gesetz oder die Propheten aufzul�sen; ich bin nicht gekommen, aufzul�sen, sondern zu erf�llen."
(Matth�us 3.15) (R�mer 3.31) (1. Johannes 2.7)

"Denn ich sage euch wahrlich: Bis da� Himmel und Erde zergehe, wird nicht zergehen der kleinste Buchstabe noch ein T�ttel vom Gesetz, bis da� es alles geschehe." (Lukas 16.17)

"Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten aufl�st und lehrt die Leute also, der wird der Kleinste hei�en im Himmelreich; wer es aber tut und lehrt, der wird gro� hei�en im Himmelreich." (Jakobus 2.10)


Aber wen interessiert ideologische Reinheit - Gott?

Ich denke dass Gott uns Menschen geschaffen hat, damit wir Mensch sind. Und seine Gebote sind lediglich Vehikel, ohne die wir allerdings die Gipfel menschlicher Vervollkommnung nicht erreichen k�nnen.

Man mag Gesetze und Gebote bel�cheln, aber nicht einmal ein weltlicher Staat funktioniert ohne Regel- und Gesetzeswerk.

Wer also nach Vervollkommnung strebt, in der von Gott in Bibel und Quran aufgezeigten Weise, der kann m.E. nicht auf die Zuhilfenahme der Reinheits- und Speisegebote, der Fasten- und Bekleidungsregeln usw. verzichten und sich davon trennen.

Goethe hat schon gesagt:
"So ist's mit aller Bildung auch beschaffen:
Vergebens werden ungebundne Geister
Nach der Vollendung reiner H�he streben.

Wer Gro�es will, mu� sich zusammenraffen;
In der Beschr�nkung zeigt sich erst der Meister,
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.

Nehmen wir zum Beispiel die S�nde des sexuellen Verlangens um seiner selbst Willen: Du begehrst eine Frau nicht aus Liebe, sondern aus Lust. Dort, wo Du in der Liebe Gottes stehst, kommt dieses Begehren gar nicht erst auf und dort, wo Du ein Gottesehrf�rchtiger bist, keimt zwar das Begehren, aber Du gibst ihm nicht nach. Diese Unterscheidung kennt "der" Islam sicher auch?

Ja, die Pflicht den Blick zu senken, sich nicht am Anblick einer anderen Frau (als der eigenen) zu erfreuen und alle Triebe in diese Richtung zu kontrollieren, kennt der Islam auch. Auch die Tatsache, dass man sich dieser Versuchungen allein dann wirklich entziehen kann, wenn man N�he zu Gott hat. Oder "in der Liebe Gottes steht", wie du sehr sch�n gesagt hast.

Doch ist es im Islam keine S�nde, sexuelles Verlangen -sei es allein des Genusses willen- mit dem ehelichen Partner zu stillen. Es ist sogar eine Pflicht, die man zu erf�llen hat; und in der Freude dieses sexuellen Genusses liegt ein Hinweis: ein winziger Vorgeschmack auf die Freuden im Paradies.


Friede sei mit dir
Muhammad



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