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Von Muhammad Krüger am 21. April 2011 23:29:45:

Als Antwort auf: Re: Jüdisch-muslimische ´Leit-Theologie´ und ´Leit-Scharia´ von Thomas Laas am 21. April 2011 00:37:57:

>Der Kern des Christentums besteht darin, einen neuen Geist anzunehmen, nicht eine neue Lehre.

>14 Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, die Herrlichkeit des einzigen Sohnes vom Vater, voll Gnade und Wahrheit. [...] 17 Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben, die Gnade und die Wahrheit kamen durch Jesus Christus. (Evangelium nach Johannes 1,14;17)
>Gott hat seinen Sohn, das ewige Wort, das Licht der Menschen gesandt, damit er unter den Menschen wohne und ihnen vom Inneren Gottes Kunde bringe (vgl. Joh 1,1–18). Jesus Christus, das Fleisch gewordene Wort, als Mensch zu den Menschen gesandt, redet die Worte Gottes (Joh 3,34). Wer ihn sieht, sieht auch den Vater (vgl. Joh 14,9).

Ich verneige mich vor deiner Überzeugung und deinem persönlichen Glauben, Thomas.
Auch wenn ich sie nicht völlig teile.
Ich wünsche dir, dass dein Glaube nie nachlässt sondern nur tiefer und reiner wird. Mögest du nie müde werden, deine Religion von Tag zu Tag näher kennenzulernen und besser zu leben - und dich darin Gott zu nähern.


>Er ist es, der durch sein ganzes Dasein und seine ganze Erscheinung, durch Worte und Werke, durch Zeichen und Wunder, vor allem aber durch den Tod und seine herrliche Auferstehung von den Toten, schließlich durch die Sendung des Geistes der Wahrheit die Offenbarung erfüllt und durch göttliches Zeugnis bekräftigt, dass Gott mit uns ist, um uns aus der Finsternis von Sünde und Tod zu befreien und zu ewigem Leben zu erwecken.

Genau das ist es, was Islam und Judentum grundsätzlich nicht so sehen.
Und indem du das detaillierter ausführst, bestätigst du genau das, die Gemeinsamkeit von Islam und Judentum, die ich anfangs beschrieben habe, hinsichtlich der besonderen Stellung Jesu in der christlichen Fundamental-Theologie.

>Wir Christen glauben an den einen Gott und meinen die Dreieinheit aus Gott, Mensch und der verbindenden Kraft des Heiligen Geistes. Einheit also, nicht Einzelheit, die vom Menschen abgetrennt ihm unnahbar gegenübersteht.

und genau wie du schreibst, zeigt sich auch in der Auffassung Gottes die starke Gemeinsamkeit zwischen Judentum und Islam, und die diesbezügliche -entschuldige bitte- theologische Abseitsstellung des Christentums.

Es sind und waren christliche Theologen, die Judentum und Islam bewusst vom Christentum abgegrenzt haben, indem sie uns als Gesetzesreligionen bezeichnen. Die sieben Punkte in meinem Posting hätten aus einem frühen christlichen Traktat abschreiben sein können.

Auf gar keinen Fall jedoch will ich eine der drei Religionen relativieren, oder gar diskreditieren.

Es lag mir lediglich daran, die von Politikern und Medien unwahre Parole von einer "jüdisch-christlichen Leitkultur" widerlegen. Von den fast 1500 jährigen Geschichte der Progrome des christlichen Abendlandes an den Juden fange ich hier besser nicht an...

Die Parolen von der "jüdisch-christlichen Leitkultur" entstammen einer pro-zionistischen Quelle, also einer nicht-religiösen Strömung.

Ausnutzung religiöser Überzeugungen zu politischen Zwecken. Mehr als Ausnutzung: Instrumentalisierung. Gläubige Juden wie gläubige Christen könnten hier in Deutschland gegen den Islam ganz einfach aufgestachelt werden. Leider sind nicht alle Menschen so grundaufrichtig überzeugt wie du, und lassen sich mehr als alles von der Nächstenliebe leiten.

Die Serben waren auch Christen, instrumentalisierte Christen, die vor wenigen Jahren entsetzliche Progrome gegen bosnische Muslime begangen haben. Die mit ihren Methoden gezielt die islamische Scham und Moral zertreten haben. Keine "ethnischen" Säuberungen. Progrome, die in ihrer Grausamkeit und die der Nazis noch deutlich übertrafen !

Heute ist die deutsche Christenheit nicht von Überzeugung getrieben, beschäftigt sich leider nicht tief mit dem eigenen Glauben, ist im Glauben eher oberflächlich verankert. Aber wenn es darauf ankommt, dann ist man Christ. Und genau dieser Zustand ist ein potentieller, gefährlicher Nährboden für unreflektierte Hassentladungen.

Geschickte Manipulatoren der Masse hat es schon im alten Rom gegeben, und die heutigen haben noch mehr drauf! In diesem Zusammenhang habe ich hier vor einiger Zeit etwas über Löwen-Zionismus und Lämmer-Zionismus geschrieben.


Die j-cL ist nicht integrativ sondern desintegrativ. Sie fördert Zwietracht, nicht Eintracht.

Und um die separatistische "j-cL" mal heillos zu überspannen:
Für Deutschland kommt eine "indische Lösung" nicht infrage, bei der seinerzeit ein islamisches Pakistan abgespalten wurde. Man kann die deutschen Muslime nicht ins Saarland, nach Bremen oder Hamburg umsiedeln. Und völlig absurd ist eine "Endlösung" wie unter Hitler oder Milosevic. Also besteht die einzige Lösung in einer echten integrativen Lösung, bei der keine Seite eine andere ausgrenzt.

Aus diesen Gründen stelle ich separatistischen Ansätzen wie dem der "jüdisch-christlichen Leitkultur" ein Konzept von größtmöglicher Gemeinsamkeit und Einigkeit entgegen. Das Konzept der Einheit der drei Weltreligionen, das der Ringparabel. Ein Konzept der Vernunft, des Friedens und der Ausgeglichenheit.

Das Konzept einer religiösen, politischen, gesellschaftlichen, kulturellen Dreieinigkeit in meinem Vaterland. Ein Konzept, das sich als sehr praxistauglich erwiesen hat, und dessen Erfolg in unzähligen Fällen historisch nachweisbar ist. Besonders im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation, und seit dessen Anbeginn!


Dir und allen christlichen Glaubensgeschwistern wünsche ich ein gesegnetes Ende der Passions- bzw. Fastenzeit, sowie ein gesegnetes Osterfest.




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