Muslim-Forum
Willkommen im Forum der Muslime für deutschsprachige Gottesehrfürchtige

Alle Autoren des Forums zeichnen mit ihrem realen Namen


Die Libysche Opposition in Bengasi

Neues Thema eröffnen

Neuste Beiträge

Einzelansicht

Themenansicht

Archiv

Registrieren

Foren-Links

Kontakt

Muslim-Markt

Von Brigitte Queck am 16. April 2011 12:45:22:

Die Libysche Opposition in Bengasi von Brigitte Queck und Dr. Falkenhagen Herkunft und Hintergrund der genannten Oppositionspolitiker

Scholl Latour schreibt dazu in seinem Buch „ Kampf dem Terror-Kampf dem Islam“ :
Rebellenführer Jalil und Junis sowie die meisten Mitglieder des Rebellen-Rats sind Mitglieder des mit der Al-Kaida verbundenen Stammes der Harabi.
Nach heutigen Erkenntnissen ist der libysche Zweig von Al-Kaida die Fortsetzung der Libyschen Islamischen Kampfgruppe, deren Zentrum die Städte Darnah und Benghasi sind. Die ethnische Basis der LIFG bildet allem Anschein nach der Gaddafi-feindliche Stamm der Harabi, dem neben der Mehrheit der Mitglieder des Rebellen-Rats auch die beiden Hauptanführer der Rebellion, Abdul Fattah Junis und Mustafa Abdul Jalil, angehören. Alles deutet demnach darauf hin, dass es in der Praxis Überlappungen zwischen der LIFG, der Elite des Harabi-Stammes und dem von Obama unterstützten Rebellen-Rat gibt. Von Fred Wills, dem inzwischen verstorbenen ehemaligen Außenminister von Gyuana, einem echten Kämpfer gegen Imperialismus und Kolonialismus, habe ich vor vielen Jahren gelernt, dass sich hinter der Maske politischer Gruppierungen in Entwicklungsländern (und nicht nur dort) oftmals ethnische und religiöse Rivalitäten verbergen; so ist es auch in Libyen. Die Rebellion gegen Gaddafi ist ein gefährliches Gebräu aus fanatischem Hass gegen Gaddafi, Islamismus, Stammeswesen und Lokalpatriotismus
Interessant ist dabei die Rolle von Gaddafis ehemaligen Innenminister Abdulfattah Junis, der plötzlich in der Rebellenhochburg Bengasi auftauchte und nun seine Unterstützung für die zwischenzeitlich auf den Namen "Bewegung des 17. Februar" getaufte Opposition erklärte. Inzwischen ist er als Generalsstabchef zuständig für die Kontakte mit den Alliierten westlichen Armeeführungen.

Am 20. und 21. Februar ist der libysche Justizminister Mustafa Abdul Jalil und der Generalstaatsanwalt Abdul-Rahman al-Abbar dem Beispiel von Junis gefolgt.

Bemerkenswert, dass die drei wichtigsten Funktionäre der sog.staatlichen Repression im Polizeistaat Libyen scheinbar umstandslos zur bewaffneten Opposition übergelaufen sind und dort noch dazu höchste Posten eingenommen haben.

Man sagt, dass Junis in seiner Funktion als Innenminister den Ausbruch der Unruhen in einer letzten Amtshandlung mit befördert haben könnte. So wäre bereits am 17. Februar der Befehl vom Hauptquartier in Tripolis gekommen, die Polizeistationen zu verlassen, erklärte ein hochrangiger Polizist aus Tobruk "Wir wurden aufgefordert, unsere Uniformen auszuziehen und nach Hause zu gehen."

In Bengasi hatte dann dieses Triumvirat Ende Februar einen sog. "Nationalrat" gebildet, der inzwischen als wichtigster Ansprechpartner der westlichen Alliierten in Erscheinung tritt.

Der frühere Justizminister Abdul Jalil hat die Leitung dieser Gegenregierung übernommen. Zunächst hätte sogar der ehemalige Innenminister Junis Anspruch auf die formale

Führungsrolle erhoben. Aber dies wäre der Opposition schwerer zu vermitteln gewesen als der frühere Justizminister.

Beide Politiker, wie man jetzt weiß, verfügen seit langem über gute Beziehungen in den Westen . So hätte sich Jalil nach Aussagen ausländischer westlicher Diplomaten "schon früher dem Westen gegenüber als kooperativ gezeigt". Auch Innenminister Junis hätte über qualifizierte eigene Kontakte, vor allem nach Großbritannien, gehabt. Mit der britischen Regierung hatte Junis ab 1992 bezüglich des gemeinsamen Umganges mit verschiedenen Gewalt- und Terrorismusdelikten verhandelt.

Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass sich die britische Regierung im Falle Libyens frühzeitig und äußerst undiplomatisch für einen Regime-Change in Libyen ausgesprochen hatte !!

Bereits Ende Februar hatte Premier David Cameron den Einsatz britischer Bodentruppen in Libyen und die Bewaffnung libyscher Aufständischer nicht ausgeschlossen. Außenmister William Hague war es, der am 2. März die Lüge in Umlauf gebracht hatte,Gaddafi sei nach Venezuela geflohen. Während am 21. März noch alle westlichen Staaten Wert darauf legten, dass die UNO-Resolution weder Bodentruppen noch Aktionen gegen Gaddafi erlaube, hatte der britische Verteidigungsminister Liam Fox gegenüber der BBC bereits erklärt, ein Angriff auf Gaddafi sei "eventuell eine Möglichkeit"!!

Zu diesem Zeitpunkt waren aber bereits britische Bodentruppen in Libyen im Einsatz ! Schon am 4. März hätten sie sich in der Nähe von Bengasi aufgehalten und das Ganze flog nur auf, weil diese Gruppe "schwer bewaffneter Soldaten" ausgerechnet durch Truppen der Aufständischen verhaftet worden waren.

"Berliner Sicherheitskreise" übermittelten dann, dass getarnte Teams des SAS und des (SBS) "bereits vor Wochen" den Oppositionellen militärische Hilfe geleistet hätten. Bei den Briten habe es sich um 250 schwer bewaffnete Soldaten gehandelt, die bereits einen Monat vorher ( also noch im Februar !!)in Libyen im Einsatz gewesen seien.

Das Zentrum der libyschen Exilorganisation befindet sich übrigens seit Jahrzehnten in Großbritannien. Im Jahr 2006 war dann schließlich in London die National Conference für the Libyan Opposition gegründet worden, welche die größten Oppositionsgruppen, abzüglich der Islamisten, organisiert hatte. Der britische Auslandsgeheimdienst hatte dann mit deren Hilfe im Februar 1996 einen Anschlag auf Gaddafi ausgeführt. Sein "offizielles" ( aber nicht wirkliches ) Ende fand diese Koalition erst einmal nach den angeblichen islamischen Angriffen am 11. September auf die USA.

Dass eine sog. Koalition von NATO-Willigen gegen Libyen überhaupt zustande gekommen war, hatte wesentlich an einem plötzlichen Sinneswandel der französischen Regierung gelegen. Die Franzosen hätten plötzlich Großbritannien als Wortführer abgelöst und am 18. März zusammen mit den USA und Großbritannien den Luftangriffen auf Libyen begonnen.
Der Hintergrund war folgender: die Außenminister des Nationalrats, Mahmud Jibril und Ali al-Issawi, beide ehemals wichtige Figuren aus Gaddafis Regime, wären am 10. März im Elysee-Palast von Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy empfangen worden. Am gleichem Tage hatte dann Frankreich überraschend und ohne Absprachen innerhalb der EU, den Nationalrat als legitime Vertretung der libyschen Rebellen anerkannt. Kurz danach hatten sich in Europa die wichtigsten Handelspartner Libyens für eine Koalition zusammengefunden: Großbritannien, Frankreich, Spanien, Niederlande und Italien,bzw. British Petroleum, Total, Repsol YPF, Shell und Eni.
Quelle: Malte Daniljuk „Der merkwürdige Aufstand“ in: Portal amerika21 vom 26.3.2011

Zu diesem Kampf um Öl und Gas darf man jedoch den Kampf um Wasser nicht vergessen, dessen Wert auf 58 Billionen Euro beziffert wurde.
Die Wasserstrasse durch die Wüste, die auf der Istanbuler Wassermesse noch als 8. Weltwunder gefeiert worden war, stand kurz vor der Fertigstellung und hätte nicht nur Libyen, sondern auch den Sudan, bzw. Tschad u.a. Länder Afrikas langfristig gesehen, von Lebensmittelimporten aus den USA unanhängig gemacht. Damit hätten diese Länder künftig politisch unabhängig in der UNO agieren können, ohne vor Abstimmungen dort von der US-Drohung eingeschüchtert zu werden, sollten sie nicht in ihrem Sinne verhalten, dann würden sie von künftigen Weizenimporten abgeschnitten werden !!
Gaddafi und das Heilige Triumpherat

Das sog. „Heilige Triumpherat- die USA, Europäische Union und die NATO- , nunmehr erstmals im Verbund mit der UNO, hatten vor ihrem brutalen militärischen Angriff des souveränen Staates Libyen anfangs scheinheilig nur von einer Flugverbotszone für libysche Flugzeuge über den Rebellenhochburgen Bengasis gesprochen. Aber mit der schließlichen Verabschiedung der UNO-Resolution 1973 wurde nicht nur die UNO-Charta außer Kraft gesetzt, gemäß derer die UNO sich verpflichtet, die Souveränitätsrechte eines jeden UNO- Mitgliedsstaates zu schützen, wenn dieser selbst keine Angriffskriege gegen einen anderen Staat unternimmt, sondern sogar die zu Libyen angenommene UNO-Resolution 1973 selbst mißachtet, indem die UNO zuließ, dass die Dreierkoalition (USA, Großbritannien und
Frankreich ) einseitig für die Rebellen Partei ergriff, ja, sogar die Millionenstadt Tripolis und andere libysche Städte ohne UNO-Einspruch bombardieren durfte.

Gaddafi selbst hat sich in der UNO niemals respektvoll gegenüber diesem “Heiligen Triumpherat” verhalten , das keine höhere Gewalt anerkennt und die UNO für seine eigenen Zwecke ausnutzt !!
Deshalb nehmen die Westmächte mittlerweile auch kein Blatt mehr vor den Mund, dass es ihnen letztendlich um den Sturz von Gaddafi geht und die Einsetzung eines ihnen untergebenen Gefolgmannes, der weder:
1.die Unabhängigkeit Libyens und der Staaten Afrikas vom Internationalen Währungsfond und der Weltbank ( also vom internationalen Monopolkapital ) anstrebt durch eine eigene stabile afrikanische Währung, sondern auch noch
2.eine eigene Ernährungssicherheit und damit politische Unabhängigkeit Afrikas
anstrebt. Es geht dem „Heiligen Triumpherat“ um Neokolonialisierung des afrikanischen Kontinents!!
Die Opposition in Bengasi, die Gaddafi ersetzen soll

In diesem Zusammenhang stellen sich folgende Fragen:
1.Was werden diese Kräfte nach dem von ihnen im Verbund mit dem Westen beabsichtigten Sturz Gaddafis mit dem in libyschen auf dem auf Oil begründeten Wohlfahrtsstaat machen ?
2.Wem wird das dort vorhandene Oil zur Verfügung stehen ?
3.Wird die Staats-dominierte Wirtschaft privatisiert werden ?
4.Werden diese Oppositionskräfte weiterhin in die Entwicklung des Sub-Sahara
Afrikanischen Entwicklungsprojektes und in das Wasserstrassenprojekt Sudan Tschad Libyen investieren ?
5.Werden diese Kräfte US-Militärbasen und NATO-Übungen auf ihrem Gebiete zulassen ?

Um diese Fragen beantworten zu können, muss man wissen, wer die Führer der Opposition in Bengasi sind, in deren Namen die NATO Krieg führt:

Die neue libysche Elite kommt teilweise aus den USA nicht aus Libyen, sind Verfechter der Neoliberalimus, glauben an den Markt und sind gegen staatliche Eingriffe in den Wettbewerb. Viele davon haben Kontakte zum CIA.
Der neue Führer der libyschen Rebellenarmee, Chalifa Hifter, verbrachte die letzten 20 Jahre in Virginia, wollte aber unbedingt vor dem heiligen Krieg gegen Gaddafi seiner Heimat Libyen zurückkehren.
Auch der neue Finanz- und Ölminister der Rebellen, Ali Tarhouni, ist seit 1978 in den USA, wo er sein Studium abschloss, seit 1985 als Professor an der Universität von Washington in Seattle tätig war und sich ausgerechnet jetzt in Bengasi einfand. Dort ist er jetzt für Wirtschaft, Finanzen und Öl zuständig.
Auch Mahmoud Jibril, Premierminister der Rebellen, lebte bis vor kurzem in den USA und hatte dort Ökonomie und Politische Wissenschaften studiert.
Schon allein aus diesen 3 Beispielen wird klar, dass die libysche Revolution gewiss keine Revolution ist, in der sich das libysche Volk von einem Diktator befreit. Dies ist ein Putsch in dem eine bestehende Regierung gestürzt wird um die Ressourcen – und Profite – die sie nunmehr kontrolliert, im Sinne des ausländischen Monopolkapitals (vor allem des amerikanischen !!) und der inländischen Neoliberalen, neu zu verteilen. Das libysche Volk wird dies sicherlich bitter zu spüren bekommen.
Von wegen „Schutz der Zivilbevölkerung“! Es geht schlicht um Profite, Absatzmärkte und neue Stützpunkte für die NATO auf dem Kontinent Afrika. Schließlich muss man ja die den arabischen und afrikanischen Völkern geraubten Rohstoffe militärisch absichern. Alles NATO? Oder was ?!!
Was die Neuaufteilung der geraubten Ölschätze Libyens anbelangt, ist Katar mit dabei. Als Dank sozusagen dafür , dass es an vorderster Linie zusammen mit der Dreierkoalition (USA, Großbritannien und Frankreich ) Libyen überfallen und zerbombt hat, darf es jetzt die Vermarktung und Vertrieb des Öls übernehmen, welches die Rebellen exportieren wollen.
Ein Blick auf die Landkarte zeigt, welche Länder mit ca. 49 % iger Beteiligung an der Ausbeutung der Ölschätze Libyens vorher beteiligt waren.
Wie jetzt bekannt wurde, hatten die USA auch schon vorher mit der Opposition gekungelt und sich deshalb besonders an der Küste Libyens etabliert !
Kampfgruppen der Opposition
Die Kampfgruppen der Opposition bestehen zum größten Teil aus nichtausgebildeten zivilen Milizen, ehemaligen Angehörigen der libyschen Streitkräften und der gut ausgebildeten Libyschen Islamischen Kampfgruppe (LIFG).
Die LIFG hat sich mit der Al-Kaida verbündet, welche von den USA in Afghanistan gegen die Sowjets in den 70iger Jahren aufgebaut und jetzt von den USA und der NATO als Werkzeug im Kampf gegen Gaddafi ausgenutzt wird.
Der Wirtschaftswissenschaftler Professor Chossudowsky schreibt: „Ist es nicht eine Ironie, dass die LIFG vom UNO-Sicherheitsrat als Terroristen eingestuft wurden“ und
„sowohl Washington, als auch die NATO behaupten, einen Krieg gegen diese Terroristen zu führen ?“ ( vgl. : Professor Chossudovsky „Unser Mann in Tripolis: Von den USA und der NATO unterstützte islamische Terroristen schließen sich der libyschen Demokratiebewegung an“ in: infowars vom 7.4.2011 unter :Geheimdienst; Krieg; Terror; Terror unter falscher Flagge; USA; unter Schlagwörter NATO;UN )
Als Quellenverweis gibt Chossudovsky an: Treasury Designates UK-Based Individuals, Entities Financing Al Qaida -Affiliated Libyan Islamic Fighting Group – US Fed News Service vom 8. Februar 2006.

Die dahinter stehenden Männer werden in World Socialist webseite von Patrick Martin am 4.4.2011 wie folgt beschrieben, der wiederum auf das „Wallstreet Journal vom 2.4.2011 verweist.
So hätten 3 libysche Rebellenführer von Bengasi mit Osama bin Laden in Afghanistan gekämpft und nähmen nun eine Führungsrolle der Rebellenfront im Norden Libyens ein.
Zwei dieser drei wären wegen Teilnahme an Al Quaida-Operationen von den USA in Gewahrsam genommen worden und hätten 6 Jahre in Guantanamo verbracht bis sie im Jahre 2007 auf das Gaddafi-Regime angesetzt wurden.
Diese 3 Rebellenführer sind:
•Abdel Hakim al-Hasady, der als 2einflussreicher Islam- Prediger und Hochschullehrer” beschrieben wird, “der 5 Jahre in einem Trainingscamp in Ostafghanistan” verbracht habe und „nun für die Rekrutierung, das Training und die Aufstellung von ca. 300 Rebellenkämpfern von Darna“ , einer Stadt in Ostlibyen zuständig sei.
•Salah al-Barrani, würde “als ehemaliger Kämpfer der Libyschen Islamischen Kampfgruppe (LIFG )Hasady’s Feldkommandeur sein.
•Sufyan Ben Qumu hätte “ als libyscher Armeeveteran, der für Osama bin Laden’s agierende Kompanie in Sudan und spatter für eine mit AlQuaida verbundene Einheit in Afghanistan gekämpft” und der nunmehr das „Training für viele Stadtkämpfer übernommen habe“.
Scholl Latour beschreibt in einem Beitrag „Wer sind die Rebellen? “in „Bild“, am 22. März 2011 eine andere Gruppe von Libyern, die sich ebenfalls den Rebellen angeschlossen haben:„Das sind Leute einiger weniger Stämme in Ostlibyen nahe der ägyptischen Grenze, die mit der Regierung in Tripolis unzufrieden waren. Sie haben sehr unterschiedliche Interessen. Eine wichtige Rolle unter den Rebellen nimmt die islamische Senussi-Bruderschaft ein, die einst den gestürzten Konig Idris I gestellt hat.“
Die Senussi-Bruderschaft galt lange Zeit auch im Westen als Terrororganisation, die von Killerauftragsmorden lebt. Und ausgerechnet diese Rebellen werden von dem ehemaligen Innenminister Gaddafis, Junis, geführt, der aus dem an der libysch-ägyptischen Grenze sesshaften Stamm der Obeidat stammt.
Die Sanussi-Bruderschaft ist eine antiwestlichen muslimischen Sekte. In Libyen ist die Senussi-Bruderschaft eng mit der Monarchie verbunden, da König Idris I., der 1951 von den Briten eingesetzte und 1969 von Gaddafi gestürzte Herrscher, auch Anführer des Senussi-Ordens war. Die Senussi-Bruderschaft stand in den 1930er Jahren an der Spitze der Rebellion gegen den italienischen Kolonialismus in Gestalt von Marschall Rodolfo Grazini und seiner Armee. Heute benutzen die Rebellen die Flagge der Monarchie und es ist anzunehmen, dass sie für die Rückkehr eines der beiden Thronanwärter aus der Idris-Linie eintreten.
Wer war König Idris ?
König Idris entstammte einer Herrscherlinie des Senussi-Ordens, einer 1842 in Al Bayda gegründeten sufistisch-religiösen Bruderschaft, die eine konservative, strenge Form des Islam praktiziert. Die Sanussiya war eine politische Kraft in der Cyrenaika und es ist somit kein Zufall, dass diese Region mit Gruppen wie der Libyschen Islamischen Kampfgruppe (LIFG) auch die Heimat des libyschen Jihadismus ist.

Die Stütze von Gaddafis Herrschaft war stets eine Allianz der Stämme im Westen und im Zentrum Libyens sowie der Fezzan im Süden gegen die Harabi und die Obeidat, die sich mit den früheren herrschenden Monarchisten identifizieren.

Die Stämme in Süd-Libyen, bekannt als die Fezzan, sind dunkelhäutig.
Die Harabi und Obeidat sind für ihren tiefsitzenden rassistischen Hass gegen die Fezzan bekannt.
Deshalb darf es nicht verwundern, dass in Meldungen der proimperialistischen Medien zu Beginn des Aufstands in Libyen, die offenkundig von Berichten der Harabi inspiriert waren, von schwarzen ausländischen Söldnern für Gaddafi die Rede war, die man ruhig „auslöschen“ könne.
So seien in Libyen viele Gastarbeiter aus dem Tschad und anderen Ländern von Anti-Gaddafi-Kräften systematisch ermordet worden.
Diese schockierende Geschichte eines Massenmords durch ihre neuen rassistischen Freunde in der Cyrenaika habe die Obama Administration in Washington bislang geflissentlich ignoriert.

Entgegen dem Obskurantismus der Senussi habe Gaddafi das muslimische Äquivalent eines Priestertums aller Gläubigen gefördert, unter Hinweis darauf, dass man kein Kalifat brauche, um die Bedeutung des Korans zu ermitteln. Ergänzt wurde dies durch seine panafrikanische Perspektive.

Gerald A. Perreira schreibt in seinem Black Agenda Report Folgendes über die theologische Spaltung zwischen Gaddafi und der Neo-Senussi-Bruderschaft in Nordost-Libyen und andere Formen des Obskurantismus: „Al-Kaida steht in der Sahara an seinen Grenzen und die Internationale Union muslimischer Gelehrter verlangt, [Gaddafi] vor Gericht zu stellen […]. [Gaddafi] hat den Islam der Moslembruderschaft und Al-Kaidas aus koranisch-theologischer Sicht infrage gestellt, er gehört zu den wenigen Politikern, die dazu in der Lage sind […]. Benghasi war schon immer das Zentrum der Konterrevolution in Libyen, dort wurden reaktionäre islamistische Bewegungen wie die Wahabiten und Salafiten gefördert. Diese Leute haben die in Benghasi beheimatete Libysche Islamische Kampfgruppe gegründet, die sich mit Al-Kaida verbündet hat und seit Jahren für die Ermordung führender Mitglieder des libyschen Revolutionskomitees verantwortlich zeichnet.“ Und außerdem: Wie wäre es wohl unter den Neo-Senussis im Rebellen-Rat von Benghasi beispielsweise um die Stellung der Frauen bestellt? ( Quelle: Webster G. Tarpley „CIA-Rebellen in Libyen: Diesselben Terroristen, die im Irak NATO-und US-Soldaten ermordet haben“ vom 6.4.2011 unter Verweis auf die US-Militärakademie West Point Studie zum Hintergrund ausländischer Guerillakrieger vom Dezember 2007 )
Herkunft und Hintergrund der führenden Oppositionspolitiker

Scholl Latour führt dazu in seinem Buch „ Kampf dem Terror-Kampf dem Islam“ aus:
Rebellenführer Jalil und Junis sowie die meisten Mitglieder des Rebellen-Rats sind Mitglieder des mit der Al-Kaida verbundenen Stammes der Harabi.
Nach heutigen Erkenntnissen ist der libysche Zweig von Al-Kaida die Fortsetzung der Libyschen Islamischen Kampfgruppe, deren Zentrum die Städte Darnah und Benghasi sind. Die ethnische Basis der LIFG bildet allem Anschein nach der Gaddafi-feindliche Stamm der Harabi, dem neben der Mehrheit der Mitglieder des Rebellen-Rats auch die beiden Hauptanführer der Rebellion, Abdul Fattah Junis und Mustafa Abdul Jalil, angehören. Alles deutet demnach darauf hin, dass es in der Praxis Überlappungen zwischen der LIFG, der Elite des Harabi-Stammes und dem von Obama unterstützten Rebellen-Rat gibt. Von Fred Wills, dem inzwischen verstorbenen ehemaligen Außenminister von Gyuana, einem echten Kämpfer gegen Imperialismus und Kolonialismus, habe ich vor vielen Jahren gelernt, dass sich hinter der Maske politischer Gruppierungen in Entwicklungsländern (und nicht nur dort) oftmals ethnische und religiöse Rivalitäten verbergen; so ist es auch in Libyen. Die Rebellion gegen Gaddafi ist ein gefährliches Gebräu aus fanatischem Hass gegen Gaddafi, Islamismus, Stammeswesen und Lokalpatriotismus
Unterschied des Aufstandes in Libyen zu den Aufständen in den anderen arabischen Staaten

In diesem Zusammenhang muss man sich vergegenwärtigen, wie die sog. Revolution in Libyen gelaufen ist. Im Unterschied zu Tunesien und Ägypten gab es da keine Demonstrationen unzufriedener, oder gar hungernder Volksmassen.
Am Anfang der „Revolution vom 17. Februar“ standen, wie Berichte auch westlicher Zeitungen bestätigen, die Familien der 1200 Opfer, die 1996 bei einer Gefängnisrevolte im Gefängnis Abu Salim nahe Tripolis sowie am 17. Februar 2006 bei einer Demonstration gegen das Gaddafi-Regime ums Leben kamen. (Das ist aufschlussreich insofern, als bei der Gefängnisrevolte damals überwiegend gemeine Kriminelle wie Mörder, Diebe und Räuber beteiligt waren, die ihre durch Gerichte verhängten Strafen verbüßten. Die genaue Zahl der Todesopfer bei der Niederschlagung dieser Gefängnisrevolte ebenso wie bei der mysteriösen Demonstration vom 17. Februar 2006 konnte nie verifiziert werden.

Es gab in Libyen aber nicht nur „frustrierte Angehörige“ der oben genannten Gefängnismeuterer und Demonstranten, sondern eben auch zahlreiche eingeschleuste Agenten und auch Verräter, die jahrelang von den verschiedensten Geheimdiensten über CIA, Mossad, englischem Geheimdienst u.a. finanziert wurden Diese konnten sich offensichtlich zu Rebellengruppen formieren.

Eigentliche Rebellen konnten aber nur in Bengasi und wenigen weiteren ostlibyschen Orten die lokale Macht ergreifen. Hätten die USA und NATO nicht militärisch eingegriffen, wären sie heute schon völlig entmachtet, denn sie hatten im Volk keinerlei nennenswerte Basis und Unterstützung. Sie standen zunächst im selbsternannten Nationalrat unter der Führung des früheren Justizministers der Sozialistischen Libysch-Arabischen Volks-Dschamahirija, Mustafa Abdel Jalil. Sein Stellvertreter wurde der Rechtsanwalt Abdul Hakim Ghoga, langjähriger Vorsitzender der Rechtsanwaltskammer von Bengasi. Diese Person war eine von vier Personen, die den „Aufstand des 17. Februar“ ausgerufen hatten.
Die reale Macht ist inzwischen auf ein sog. „Komitee der Krisenbewältigung“ übergegangen, das direkt im Auftrag Washingtons ein Exekutivorgan bildet und trotz seiner nur dreiköpfigen Führungsbesetzung als eigentliche Regierung der Bengasi-Rebellen gilt. Es ist ebenso wie der Nationalrat auch nicht von irgendwelchen repräsentativen Libyern gewählt worden, es wurde per Befehl von Washington einfach eingesetzt. An der Spitze steht ein gewisser Mahmoud Jibril. Er wird inzwischen in westlichen Hauptstädten auch als Regierungschef in Bengasi und schon von Gesamtlibyen bezeichnet. Er ist 59 Jahre alt und hat in Kairo und Washington Ökonomie und Politologie studiert. Er ist ein Mann nicht nur schlechthin mit Washingtoner Stallgeruch, sondern der verlängerte Arm der Obama-Administration in Libyen. Er lebte, eingeflogen aus den USA, seit 2007 in Tripolis und war für Auslandsinvestitionen zuständig. Unter seiner Regie arbeitet als Finanzminister der an der Universität von Washington lehrende schon oben genante Ökonomieprofessor Ali Tarhouni, der dem Nationalrat angehört und jetzt Führungsmitglied des „Komitees der Krisenbewältigung“ und für die oben schon genannten Aufgaben der Wirtschaft, Finanzen und Ölvermarktung zuständig ist. Dritte Person des „Komitee der Krisenbewältigung“ ist der ehemalige libysche Botschafter in Indien, Ali Al Issawi. Das dreiköpfige „Komitee zur Krisenbewältigung“, das die eigentliche Regierung bildet, ist also, sieht man von dem Botschafter ab, rein amerikanisch besetzt und gelenkt. Es soll den Neoliberalismus über Libyen bringen, also die Sozialistische Libysch-Arabische Volks-Dschamahirija mit seinem vorbildlichen System der Volksmitbestimmung und mustergültigen Sozialsystem demontieren und zerschlagen.

Das militärische Kommando führen derzeit zwei Generäle, die ebenso wie Jalil und Ghoga ihre Meriten schon unter Gaddafi verdien hatten, bevor sie überliefen und Verräter wurden.
Es ist der Generalstabschef der Rebellen Abd al-Fattah Junis (Jounis), ein früherer bedingungsloser Gefolgsmann von Gaddafi als langjähriger Chef der Spezialkräfte und Innenminister. Er galt noch bis zum 17. Februar 2011 als Nummer Zwei hinter Gaddafi. Allerdings trauen ihm die USA deswegen nicht über den Weg. Nach Aussagen von Mahmoud Jibril, dem direkten Washingtoner Statthalter in Bengasi, soll er bald abgelöst, das heißt geschasst werden. Der Mohr hätte dann seine Verräterschuldigkeit getan, der Mohr kann gehen.
Kommandierender General ist Khalifa Heftar, der die Operationen der Bengasi-Rebellenarmee leitet. Immerhin gilt er als zuverlässiger als Abd al-Fattah Junis. Khalifa Heftar wurde 1998 im Tschad als libyscher Offizier gefangen genommen und ist dann von den Franzosen gegen Gaddafi umgedreht worden. Es ist dann ein Sarkozy-Agent geworden und steht jetzt offensichtlich auch in den Diensten des CIA.

Das Problem der Amerikaner ist, dass das, was sich Rebellen oder gar Revolutionäre nennt, ideologisch keine einheitliche Masse ist. Da gibt es da divergierende Interessen.
Zum Beispiel in Derna zwischen Tobruk und Al Baida befindet sich ein Stützpunkt sog. islamischer Gotteskrieger, die, obwohl sie als Gegner Gaddafis gelten, auch im Visier der NATO-Luftschläge stehen. Man will sie gerne wegen „Al Qaida-Verdacht“ auch bombardieren.
Klar, nach Ahmed Bani, dem Militärsprecher der Rebellen, wolle man nie einen islamischen Staat akzeptieren. Das erklärten übereinstimmend auch alle drei Führungspersonen des „Komitees für die Krisenbewältigung“, der eigentlichen Regierung mit entsprechenden Exekutivbefugnissen, Mahmoud Jibril, Ali Tarhouni und Ali Al Issawi, die de facto in Bengasi die Regierungsgewalt ausüben.
Versuch einer Einschätzung der sog. Revolution in Libyen

Gerald A. Perreira schrieb unter Berücksichtigung aller schon genannten Einzelheiten über die Aufstände der sog. Rebellen in Libyen am 3.2.2011
„Libyen hat das Recht auf eine revolutionäre Pan-afrikanische Perspektive“:


“Die Medien und ihre ausgewählten Kommentatoren haben nichts besseres zu tun, eine Meinung zu verbreiten, dass in Libyen das Gleiche geschieht, wie in Ägypten und in Tunesien.... Tausende von Indern, Chinesen, Philippinen, Türken, Deutsche, Engländer, Italiener, Malaysier und Koreaner and ein Teil anderer Nationalitäten verlassen jetzt Libyen. Es wirft die Frage auf: was haben sie in Libyen gesucht ? Westlichen Medien und Al Jaziera zufolge sind es ca. 30% Arbeitslose. Wenn das so ist, warum sind dieses alles Ausländer ? Für diejenigen, die in Libyen gelebt und gearbeitet haben, haben längst die Lage durchschaut, im Unterschied zu den westlichen Medien und ihren Analytikern, die nichts anderes zu tun haben, als ihre eurozentrische Perspektive zu zeichnen....
Den Medien zufolge, ist Gaddafi ein ebensolcher Tyrann, wie sie in Ägypten und Tunesien an der Macht waren und der gewaltige Summen Geldes an den Schweizer Banken horten.Aber wie sie es auch drehen und wenden, es gelingt ihnen nicht, aus Gaddafi einen Mubarak zu machen.... Laßt die Fakten sprechen. Unter Führung von Muammar Gaddafi hat Libyen den höchsten Lebensstandard in Afrika erreicht und fällt unter die Kategorie von Ländern mit einem Durchschnittskapital von 2200 und 6000 Euro....
1951 noch zählte Libyen zu einem der ärmsten Länder der Welt. Gemäß der Weltbank betrug das Durchschnittskapitaleinkommen weniger als 50$ pro Jahr, also weniger als in Indien.
Heute haben in Libyen alle ihr eigenes Haus, bzw. eine mietfreie Wohnung und ihre eigenen Autos. Die meisten haben Fernseher Videorecorder und Telefone. Die Libyer verdienen heute mehr Geld als die Briten. Libyens Reichtum ist fair in der Gesellschaft verteilt. Die Unterschiede der jährlichen Einkommen sind geringer als in den meisten Ländern. Jeder Libyer hat eine freie und oft ausgezeichnete Bildung, medizinische und Gesundheitsfürsorge. Neue Colleges und Hospitäler entsprechen internationalen Standards. Auch das kleine Business und Kleinbetriebe florieren dort.

Libyen hat 9 Jahre unter Wirtschaftssanktionen des Westens gelitten und auch die Weltwirtschaftskrise hatte Spuren hinterlassen. Aber zu sagen Ungerechtigkeit wäre der Ausgangspunkt des Konfliktes in Libyen gewesen, das wäre falsch Jeder Libyer hat freien und kostenlosen Zugang zu Ärzten, Kliniken und Medizin.
Worum geht es also in Libyen ?
Es ist ein Kampf um Afrika. Der Kampf tobt zwischen den pan-afrikanischen Kräften einerseits, die sich entschlossen haben, Gaddafis Vision eines vereinigten Afrikas zu realisieren und den reaktionären rassistischen Kräften andererseits, die Gaddafis Plan der Vision von einem Libyen als Teil eines vereinigten Afrikas ablehnen und anstatt dessen mit der EU zusammengehen wollen, und die nach Europa blicken, weil sie in ihm für Libyen und die arabische Welt die Zukunft sehen.
Einer von Gaddafis am kontroversesten diskutierten und schwierigsten Pläne war, sein unbedingtes Eintreten für Afrika und sein zielgerichteter Wunsc, Afrika mit einer gemeinsamen Währiung, einer Armee zu vereinen und die Vision, eine wahre Unabhängigkeit und Freiheit für den ganzen Kontinent zu erzielen. In dieses projekt steckte er viel Zeit und Energie sowie eine Menge Geld und wie Kwame Nkrumah hat er dafür einen hohen Preis gezahlt.
Manche libyschen Menschen haben diese Bestrebungen nicht unterstützt. Sie wünschten, dass sich ihr Führer nach Europa orientiert. Natürlich verbanden Libyen mit Europa große Investments und kommerzielle Kontakte, aber die Libyer wussten, dass sein Herz für Afrika schlägt.
Vor vielen Jahren erklärte Gaddafi auf einer Veranstaltung, auf der nicht nur Libyer, sondern auch Revolutionäre aus vielen Teilen der Welt present waren, dass die Schwarzafrikaner die wahren Bewohner von Libyen waren, lange bevor die Araber in Nordafrika eindrangen und dass die Libyer zu begreifen hätten, dass die an ihre Vorfahren mit afrikanischen Wurzeln ihren Tribut zu zahlen hätten. Das war das, was viele Libyer nicht hören wollten.
Bruder Führer, Führer der Revolution und Könige der Könige, das sind einige Titel, die die Afrikaner Gaddafi verliehen haben. Erst im letzten Monat hatte Gaddafi zur Bildung eines Sekretariats von afrikanischen Führern und Königen , zu denen er ausgezeichnete Kontakte pflegte, aufgerufen, um die Anstrengungen zu vergrößern, eine afrikanische Einheit auf der Grundlage einer Graswurzelbasis über den ganzen Kontinent zu schaffen. Dieser Schritt zu einer afrikanischen Vereinigung, die schon Kwame Nkrumah und Sekou Toure angestrebt hatten, wurde weltweit von vielen Pan-Afrikanern unterstützt.
Afrikanische Söldner oder Friedenskämpfer ?

Es ist ein Mythos, dass die Afrikaner, die kämpfen, um die Dschamahrija und Muanmmar Gaddafi verteidigen, Söldner seien, die für ein paar Dollar kämpfen. Und diese Einschätzung basiert auf gewöhnlichem Rassismus und einem verstellten Blick auf die Schwarzafrikaner.
Denn in Wirklichkeit sin des Menschen aus ganz Afrika und der Afrikanischen Diaspora, die Gaddafi unterstützen und ihn respektieren, wegen seinem unschätzbaren Beitrag im weltweiten Kampf für die afrikanische Emanzipation..
Die letzten 2 Jahrzehnte haben Tausende von Afrikanern des ganzen Kontinents Bildung, Arbeit und militärische Ausbildung erhalten- viele von ihnen kommen aus der Befreiungsbewegung.
Durch Libyens Unterstützung für die Befreiungsbewegungen in ganz Afrika und der Welt, wurden internationale Bataillone gebildet.Diese Bataillone sahen sich selbst als Teil der libyschen revolution und nahmen es auf sich, diese Revolution gegenüber Attacken im Inneren und außerhalb der Grenzen zu verteidigen. Und diese Afrikaner kämpfen, um Gaddafi zu verteidigen und die Errungenschaften der Revolution und, wenn nötig, dafür zu sterben. Ist es nicht so ähnlich, als internationale Bataillone kamen, um die revolutionären Kräfte gegen die Franko-faschistischen Kräfte in Spanien zu verteidigen ?
Als Afrikanische Kämpfer aus Tschad, Niger, Mali, Ghana, Kenya und Südsudan ( es sollte unterstrichen werden, dass Libyen die Sudanesische Volksbefreiungsarmee unter John Garang in ihrem Kampf für die Befreiung gegen die arabischen Hegemonisten in Khartoum unterstützt hat, während alle anderen Arabischen Führer hinter dem Khartoum-Regime standen ) verteidigen sie diese Afrikanische Revolution, indem sie das Risiko eingehen, durch ihre Unterstützung für Gaddafi getötet zu werden. Ein Türkischer Konstrukteur beschreibt ein Massaker: “Wir hatten 70-80 Leute aus Tschad, die für unsere Kompany arbeiteten. Sie wurden mit Brennscheren und Äxten getötet, indem die Attackierenden riefen ‘ Ihr unterstützt die Gaddafi-Truppen!’ Die Sudanesen wurden auch massakriert. Wir haben es mit eigenen Augen gesehen:“
Das ist weit von dem entfernt, was in den Medien als’Friedfertige Demonstranten’ porträtiert wird., gegen die Gaddafi-Kräfte vorgehen. In Wirklichkeit zeigt die Mehrheit der Bengazi Revolte Männer mit Macheten, AK 47 und RPGs. Im Grünen Buch tritt Gaddafi für die Übergabe der ganzen Macht, des Reichtums und der Armee direkt in die Hände der Menschen selbst ein.
Nicht einer kann leugnen, dass die Libysche Armee schwer bewaffnet ist.
Das ist Teil von Gaddafis Philosophie der Armee, die nicht das Monopol eines Teils der Gesellschaft sein darf. Es muss gesagt werden, das das keine gewöhnliche Praxis für Tyrannen und Diktatoren ist, ihre Bevölkerung zu bewaffnen!!
Gaddafi hat sehr scharf reagiert, wenn Afrikaner, die nach Europa emigrieren wollten, dort mit Rassismus, mehr Armut und Gewalt seitens extremer rechter Gruppen zu tun hatten und vielfach zu Tode kamen, wenn ihre nicht tauglichen Boote auf ihrem Wege dorthin sanken.
Bewegt von ihrem Leid, hat er auf einer Konferenz in Libyen im Januar diesen Jahres, auf der mehr als 500 Delegierte und Sprecher aus der ganzen Welt anwesend waren, der Konferenz den Namen gegeben „Ein anständiges Leben in Europa oder eine willkommene Rückkehr nach Afrika“.
„Wir wollen in Europa mit Anstand und Würde leben“ sagte Gaddafi den Teilnehmern.“Wir brauchen eine gute Nachbarschaft mit Europa, nicht eine Beziehung von Meister und Sklave.Es sollte eine enge Beziehung zwischen Afrika und Europa geschaffen werden. Unsere Anwesenheit sollte fest, real und gut sein. Es liegt an Euch der Afrikanischen Diaspora. Wir haben noch viel zu tun, bis die Einheit Afrikas erreicht ist.
Von nun an, so Gott will, möchte ich Gruppen bilden, die forschen, investizieren und die Zusammenarbeit zwischen den Afrikanern in Europa knüpfen, um ihre Situation dort zu erkunden… Das ist meine Pflicht und Rolle gegenüber den Söhnen von Afrika; Ich bin ein Kämpfer für Afrika.
Ich bin für euch da, ich arbeite für euch und deshalb möchte ich euch nicht im Stich lassen“....
Gemeinsame Komitees von Afrikanischen Migranten, den Vereinten Nationen, der Afrikanischen Union, der Europäischen Union und internationaler Organisationen, die auf der Konferenz anwesend waren, diskutierten die Notwendigkeit, die auf der Konferenz gemachten Vorschläge zu berücksichtigen und die Anstrengungen zu ihrer Umsetzung zu koordinieren....
Ein Afrikaner kommentierte dazu:
„Als ich heranwuchs, las ich mit 10 Jahren ein Comic-Buch über diese revolution. Die Diktatoren kamen und gingen, aber Colonel Gaddafi hat auf mich den Eindruck gemacht als ein Mann, der wirklich Afrika liebt! Die Libyer könnten sich beklagen, dass er ihren Reichtum anderen Afrikanern zugute kommen lässt. Aber diesen Afrikanern half er, Macht zu gewinnen, Schulen und Moscheen zu bauen und er brachte viele Formen der Entwicklung, die zeigen, dass die Afrikaner es vermögen, selbst zu tun. Falls diese Afrikaner es zuließen, dass er sitzen gelassen wird und von dem Westimperialismus mit seinen Lügen gestürzt würde als Diktator im Namen der sogenannten Demokratie…falls sie das tun würden, dann sollten sie die Namen und das Schicksal unseres geliebten Führers teilen, das der Westen ihm zugedacht hat. Wenn nur einer halb so uneigennützig wie er ist, möge er einen Schritt nach vorn machen.” Und ein anderer Afrikaner fügte hinzu:
„Dieser Mann ist vieler Dinge beschuldigt worden und wenn man auf die Welt hören würde, die noch kürzlich seine Gastfreundschaft genossen hat, dann würde man denken, dass er schlimmer als Hitler ist. Der Rassismus und die geringschätzige Haltung der Araber gegenüber den Schwarzafrikanern hat mich von Natur aus ihnen gegenüber skeptisch gemacht bezüglich einer engeren Beziehung zu Schwarzafrika, aber Gaddafi war eine Ausnahme.
Die Opportunistische Revolte
Diese konterrevolutionäre Revolte hat jederman erschreckt, einschließlich der Libyschen Autoritäten. Sie wussten, was die Medien nicht berichten: dass so wie beispielsweise in Ägypten und Tunesien sowie anderen Ländern in der Region, wo es eine unwahrscheinliche armut, Arbeitslosigkeit gibt und wo repressive pro-westliche Regimes an der Macht sind die Libysche Revolte ganz anders war. Jedoch ein Gemisch aus opportunistischen Kräften, sogenannter Islamisten und Arabischer Supermarxisten, einschließlich derer, die kürzlich den inneren Machtzirkel Gaddafis angehörten, haben die Ereignisse in den Nachbarländern als Vorwand genutzt, ihre eigene Agenda für die Libysche Nation zu verkünden. Viele dieser formaligen Ofiziellen hatten das anti-Afrikanische Pogrom in Libyen zwischen Afrikanern und Arabischen Libyern vor einigen Jahren miterlebt, das vielen Afrikanern das Leben kostete. Das war ein Versuch gewesen, Gaddafi zu entmachten und seine Bestrebungen in Afrika zu unterminieren.
Gaddafi war der Islamischen Seite lange ein Dorn im Auge.In seiner kürzlichen Rede an die Libyschen Menschen, ausgestrahlt von den Ruinen der Bab al –Azizia Siedlung, die 1986 von Reagan bombardiert worden war, fragte er die „Bärtigen“ in Bengazi und Jabal al Akhdar, wo sie denn gewesen sind, als Reagan sein Anwesen in Tripolis bombardierte, Hunderte von Libyern, einschließlich seiner Tochter, getötet hatte.
Er sagte, dass sie ihre Häuser gehütet und den USA applaudiert hätten und er fügte hinzu, dass er es niemals erlauben würde, dass sein Land an sie und ihre kolonialen Meister zurückgegeben wird...
Nelson Mandela nannte kürzlich Gaddafi einen der größten Friedenskämpfer dieses Jahrhunderts.
( die gleiche Einschätzung wird übrigens seitens der meisten Länder Lateinamerikas und der Bevölkerung vieler ehemaliger sozialistischer Länder, vor allem Serbiens geteilt, das 1999 durch NATO-Bombardements das selbe Schicksal getroffen hatte ! d. Verf. )

Gerald A. Perreira lebte viele Jahre in Libyen und war an Exekutivmitglied der Welt Mathaba.

Übersetzung aus dem Englischen: Brigitte Queck

Quelle: www.blackagendareport.com/libya-getting-it-right-revolutionary-pan-african-perspective



Antworten: