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Von Muhammad Krüger am 14. April 2011 00:18:41:

Als Antwort auf: Re: Machtstreben der Propheten, und in der Bibel von Thomas Laas am 13. April 2011 14:42:17:

Die Führerschaft der Gläubigen wächst nicht auf dem Boden weltlicher Macht, die zwingt, sondern auf himmlischer (geistiger) Macht, die überzeugt. Sie kommt von innen, aus dem einsichtigen, geläuterten Selbst heraus:

Der einzige Staat der Welt, dessen Oberhaupt religiös und zugleich politisch ist, ist Iran, mit seinem Führer Imam Chamenei. Und seine Macht gründet sich darauf, dass ihm die Herzen der Gläubigen zufliegen. Allein wenn er eine iranische Provinz Provinz bereist, dann kannst du riesige Menschenmassen zu ihm strömen sehen. Weil er wirklich ein Führer ist, ganz genau so wie du ihn beschreibst: auf überzeugender, geistiger, himmlischer Macht beruhend, die von innen kommt, aus einem einsichtigen, geläuterten Selbst heraus. Ich bin sehr gern bereit, für jedes dieser Eigenschaften einiges weitere auszuführen.

In seinem obigen Beitrag spricht Yavuz das bereits direkt und sehr schön an.


"20 Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde: Wann kommt das Reich Gottes?, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, dass man's beobachten kann;
>21 man wird auch nicht sagen: Siehe, hier ist es!, oder: Da ist es! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch."

Der letzte Satz stimmt mit christlicher, jüdischer und islamischer Auffassung überein, wenn man sie auf die Zeit des Wartens auf den Erlöser bzw. den Mahdi bezieht. Sprituell und in den Herzen ist der Mahdi (der Versprochene) mitten unter den Menschen, aber auch existenziell!

Jesus wurde diese Frage jedoch von Pharisäern gestellt. Von jüdischen Schriftgelehrten also, die ihn genau so verhöhnt haben wie die Römer, die Jesus als "König der Juden" eine Dornenkrone aufs Haupt gedrückt haben. "Na, König, wo ist denn das Königreich?" "Wann kommt denn dein Reich Gottes"?

Und diesen Pharisäern, diesen total auf Konfrontation mit Jesus eingestellten Schriftgelehrten hat Jesus geantwortet: "Es ist nicht hier und nicht da." Denn diese engstirnigen Pharisäer mussten erstmal begreifen, dass sie mit ihrer Auslegung der heiligen Schriften grundlegende Fehler hatten. Diese neue, erweiterte Botschaft Jesu sollten die Pharisäer verstehen.

Wo ist das Reich Gottes heute? Mit meinen Augen kann ich es nirgendwo sehen.

Auch die islamische Republik Iran ist nicht das Reich Gottes! Sie ist ein Versuch von Menschen, sich in die Richtung monotheistischer Prinzipien zu bewegen, und in ihrem Umfeld die Voraussetzungen zu schaffen. Voraussetzungen, dass ein Mensch im Einklang mit seinen spirituellen Werten leben kann. Dass insbesondere die monotheistischen Gläubigen einen Ort der Ruhe haben. Und sehr viele Christen die ich gesprochen haben, sind mit genau diesem Eindruck von Geborgenheit aus Iran zurückgekehrt.

Eines ist klar: Gott und seine Propheten haben uns Menschen nicht und niemals verboten, unsere Länder nach religiösen Prinzipien zu regieren. Geführt von moralisch möglichst tadellosen Persönlichkeiten. Auch wenn in der Bibel die Hinweise darauf fehlen, wahrhaftig christliche Staatsgebilde zu schaffen.

Die Trennung christlicher Theologie von christlicher Regierung stammt aus der Erfahrung, dass sich Könige immer mit Päpsten um Macht gestritten haben. Das das Modell König und Papst nicht funktioniert. Vielleicht weil in der christlichen Fundamentalliteratur nicht genug Quellen und Angaben existieren, um einen christlichen Staat zu errichten. Und weil zur Zeit der Aufklärung das Wissen von gerechter, Menschen-zentrierter Staatsführung noch in den Windeln lagen.

Aber es ist allein die Erfahrung, dass Papst und König nicht funktionieren. Andere Konstruktionen christlicher Staatsmodelle wurden überhaupt nicht weiter in Erwägung gezogen! Es gilt heute als Tabu darüber zu reden oder gar nachzudenken. Warum?? Ist es nicht an der Zeit, hier Diskussion, Philosophie und Forschung neu anzusetzen?


Die Konsequenz der Aufklärung, der Erkenntnis dass Papst und König nicht funktionieren ist nämlich, dass wir heute westliche Staatsmodelle haben, in dem Lobbyisten regieren. Nicht der Souverän, das Volk. Und schon gar nicht Gott. In denen die Gierigsten und Reichsten die meiste Macht haben, die die westlichen Staaten über Verschuldung in totale Abhängigkeit und Erpressbarkeit von "Systemtragende Finanzinstituten" manövriert haben.

Moralische Menschen an der Führung, wie in Iran, und sogar in der laizistischen Türkei, verschulden ihre Staaten nicht!



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