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Flüchtlingsproblematik am Beispiel Nordafrika und Elfenbeinküste

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Von Fatima Özoguz am 12. April 2011 08:34:22:

Das Thema "Lampedusa" ist in aller Munde. Bayerns Innenminister Herrmann (ein ausgekochter Islamhasser übrigens, das nur nebenbei) streitet sich mit Berlusconi, der die in Lampedusa angelandeten Flüchtlinge alle auf die EU-Staaten verteilen will.

Dass Deutschland sich dagegen wehrt, ist erst mal verständlich, denn es hat sich ja immerhin enthalten. Wer Krieg führt, hat die von ihm angerichteten Folgen zu tragen, und das sind nun mal in erster Linie Frankreich, Italien und GB.

Grundsätzlich halte es für bedenklich und auch für wenig patriotisch, dass gerade junge, gesunde Männer Tunesien verlassen, da sie zu Hause gebraucht werden, um das Land aufzubauen. Die Japaner fliehen ja auch nicht zu Tausenden, obwohl sie hier sicherlich willkommener wären als Nordafrikaner, sie sind ja keine Muslime.

Ein Land, das ebenfalls lange Zeit von Bürgerkrieg gebeutelt wurde und nun nicht mit den typisch europäischen "Weg - von -unseren Fleischtöpfen" Reflexen auf die Flüchtlinge aus der Elfenbeiküste reagiert, ist deren unmittelbarer Nachbar Liberia.

Liberia muss ein sehr reiches Land sein. Es erlebt in seiner direkten Nachbarschaft einen furchtbaren Bürgerkrieg. Täglich fliehen Tausende aus der Elfenbeinküste. Mindestens 130.000, Stand vergangene Woche, sind in Liberia angekommen. Dort werden sie, berichten Hilfsorganisationen, von den Einheimischen sehr freundlich aufgenommen und versorgt, so gut es geht. Die Liberianer, heißt es, erinnerten sich an die eigene, konfliktreiche Vergangenheit und nähmen jene, die jetzt in Not sind, bereitwillig auf.

Dass die Regierung in Monrovia versucht hätte, die Trecks nach „Wirtschaftsflüchtlingen“ zu durchsuchen, die man zurückschicken könnte, ist nicht bekannt. Es ist auch nicht bekannt, dass sich Liberia Wortgefechte mit den Freunden in Afrika geliefert hätte zu der Frage, wohin man die Gestrandeten weiterschieben könne oder nicht. Das muss wirklich ein reiches Land sein, bei so viel Großzügigkeit im Angesicht akuter Not.

Liberias Bruttoinlandsprodukt pro Kopf liegt bei knapp 150 Euro im Jahr. In der Europäischen Union sind es 23.600 Euro. Sie ist also, vereinfacht gesagt, etwa 160-mal reicher als Liberia. Und hat nichts Besseres zu tun, als über 23.000 oder auch 26.000 Menschen aus Nordafrika zu streiten, die bei uns Zuflucht suchen. Beziehungsweise darüber, wie man sich diese Menschen am besten vom Leibe hält.

http://www.fr-online.de/politik/meinung/von-liberia-lernen/-/1472602/8333088/-/index.html

Immer vorausgesetzt, dass die im Text gemachten Angaben stimmen, was ich nicht nachprüfen kann, fällt die Annahme wohl weg, dass die Liberianer zuviel Geld haben und nicht wissen, wohin damit. Dann bleibt nur noch die Schlussfolgerung, dass es sich bei ihnen um "unverbesserliche Gutmenschen" handeln muss, die Liberia abschaffen wollen...oder?



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