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Wahrheiten und Lügen zu Gaddafi

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Von Brigitte Queck am 23. März 2011 20:56:32:

Lügen und Wahrheiten zu Gaddafi

Leider waren sich im Falle der Bewertung der Person des Revolutionsführers Gaddafis
fast alle in Deutschland von rechts bis links einig : Gaddafi muss weg.
Diese Bewertung erleichterte den USA, nachdem sie Gaddafi durch faustdicke Lügen wie weiland Milosevic und Saddam Hussein dämonisiert hatten, im Weltsicherheitsrat eine Entscheidung durchzusetzen, die durch die Zustimmung zur Durchsetzung einer Flugverbotszone über Libyen zu einer nicht Einsetzung eines möglichen Vetos im Sicherheitsrat durch Russland und China geführt hat.
Dieses Vorgehen unter vorherigem Missbrauch der Arabischen Liga, von deren Staaten nur 9 von 22 einer Flugverbotszone zugestimmt hatten und einer übernommenen Führungsrolle Frankreichs innerhalb der NATO ( nachdem der französische Präsident Sarkozy willkürlich 22 Regierungsvertreter der NATO nach Paris eingeladen hatte und dann während der Sitzung dort den Angriffskrieg auf Libyen erklärt hatte, obwohl darüber die UNO-Kommission zu befinden hatte ) hat der UNO schweren, nicht wieder gut zu machenden Schaden, zugefügt.
Der Angriff auf Libyen seitens dreier NATO-Partner: der USA, Großbritanniens und Frankreichs, stellt eine Verletzung des Artikels 2, Absatz 7 der UNO-Charta dar und bedeutet eine Demontage des Völkerrechts !!
Nachdem der Westen vorher Gaddafi vorgeworfen hatte, sein eigenes Volk zu bombardieren, hatte die NATO keine Schwierigkeiten damit, eine Millionen-Stadt wie Tripolis mit über 100 Cruise –Missiles zu bombardieren !

Ich möchte in diesem Zusammenhang Lügen und Wahrheiten über Gaddafi gegenüberstellen:
1. Lüge : Gaddafi ist in seinem Lande Alleinherrscher
Wahrheit: Gaddafi ist weder Präsident, noch Regierungschef Libyens. In Libyen regiert die Sozialistische Arabische Volks-Dschamahirja.
Die 'Große Sozialistische Libysch-Arabische Volks-Jamahirija' basiert auf der Verfassung von 1977, die das Land zum basisdemokratischen Staat auf der Grundlage des Islam erklärt [97 Prozent der Bevölkerung bekennen sich zum Islam]..." (WISSEN-digital.de)

2. Lüge : Gaddafi unterdrückt sein Volk
Wahrheit: Libyen ist ein Land, das in ganz Afrika den höchsten Lebensstandard hat und das seinen relativen Reichtum der Bevölkerung zukommen lässt wie kaum ein anderer Staat. Es gibt dort keine Hungernden, oder Obdachlosen wie z. B. in den NATO-Ländern, die jetzt Libyen bombardieren.
Quelle für die Angaben zum Lebensstandard ist der "Human Development Index" (HDI) der Vereinten Nationen aus dem Jahr 2010.
In der HDI-Weltrangliste ist Libyen von Position 64 im Jahr 2000 auf Position 53 im Jahr 2010 gestiegen.

Das Gesundheitswesen in Libyen gehört zu den am besten ausgebildeten auf dem afrikanischen Kontinent; die Sozialversicherung umfasst u.a. auch eine Altersvorsorge und eine Witwen- und Waisenrente. Die mittlere Lebenserwartung der libyschen Bevölkerung liegt bei 76 Jahren.
3. Lüge : Gaddafi bombardiert sein eigenes Volk.
Wahrheit : Der internationale Nachrichtensender »Russia Today« (RT) hat westliche Meldungen dieser Art inzwischen als reine Kriegspropaganda entlarvt. Hochrangige Quellen der russischen Militäraufklärung berichteten, dass die von westlichen Medien und Politikern mit Empörung verurteilten Luftschläge gegen die Zivilbevölkerung in Bengasi durch libysche Regierungstruppen nicht stattgefunden haben. Die militärische Führung Russlands, die die Entwicklung in Libyen mit Hilfe moderner Aufklärungsmittel, inklusive Satellitenbeobachtung, von Anfang an genau verfolgt hat, stellte fest, dass die angeblichen Angriffe der libyschen Luftwaffe auf demonstrierende Menschenmengen eine „reine Lüge“ westlicher Medien sei.
Belegt sind allerdings einige Luftangriffe der Regierungstruppen auf von Rebellen eroberte Munitionslager, was von den westlichen Journalisten, aber leider auch vom im von den Amerikanern militärisch besetzten Emirat Katar tätigen Sender Al- Dschasira als ANGRIFF AUF DEMONSTRANTEN umgelogen wurde.
Mit dieser Lüge allerdings wurde sowohl eine Flugverbotszone über Libyen durch Teile der Arabischen Liga, als auch durch den UNO-Sicherheitsrat, gerechtfertigt und damit den gewollten Angriffen dreier NATO-Staaten auf den souveränen Staat Libyen Tür und Tor geöffnet.
. Die Lüge westlicher Medien, Gaddafi hätte sein eigenes Volk bombardiert, entlarvte sowohl der unabhängige Korrespondent der USA, Keith Harmann, der sich vor Ort in Libyen befindet, in einem RT-Interview am 7.3.2011, als auch Janan Moussa, eine junge Korrespondentin, die für die Nachrichtenagentur Al Aan Network aus den Vereinigten Arabischen Emiraten arbeitet und die in den letzten Tagen Hunderte von Kilometern die Rebellen an die Front begleitet hatte. Sie äußerte sich RT gegenüber so: Die WESTLICHEN MEDIEN SEIEN NICHT DARAN INTERESSSIERT “WIE MAN BLUTVERGIESSEN UND GEWALT VERHINDERN“ könne, sondern sie „FORDERN GERADEZU MEHR DAVON“ ( Quelle: Jungewelt vom 10.03.2011, Leitartikel ) Welchen Zweck hat das Ganze ? Die Finanz-und Monopolbourgeoisie hat darin schon Übung, wie man die Führer DER Länder, die einen anderen Enwicklungsweg einschlagen, als die sog. westliche Welt, erst in den Augen der Weltbevölkerung dämonisiert und dann außer Gefecht setzt. Ohne Führung aber sind diese Staaten der internationalen Monopolbourgeoisie schutzlos ausgeliefert. Das war so beim jugoslawischen Präsidenten Milosevic 1999 und dem irakischen Präsidenten Saddam Hussein im Jahre 2003. Das Gleiche geschieht jetzt mit dem libyschen Revolutionsführer Gaddafi .
Bei den “eingefrorenen” Milliarden im Ausland, die angeblich im Privatbesitz Gaddafis waren, dürfte es sich eher um Gelder handeln, die dem libyschen Staat gehören. Und an die wollen die Globalisten heran. Wo werden wohl Mubaraks abgebliche 70 Milliarden Auslandsguthaben landen? Und in Zukunft die saudischen , bahrainischen und kuwaitischen Auslandsvermögen? Gewiss nicht bei der Bevölkerung dieser Staaten. Noch lukrativer sind natürlich die Erdölbestände dieser Länder.
Gaddafi ist die vielleicht wichtigste Figur in Nordafrika, denn er hat die Erdöleinnahmen Libyens nicht in Paläste, Yachten und Fuhrparks gesteckt, sondern in sein Land investiert. Der “wahnsinnige” Gaddafi ( wie er im Westen genannt wird ) hat 1980 ein riesiges Projekt zur Wasserversorgung für Libyen, Ägypten, Sudan und den Tschad begonnen und beinahe fertiggestellt. Und das ohne einen Cent der Weltbank und des IWF ( des Internationalen Währungsfondes )!!

Dieses Projekt sollte ganz Nordafrika in einen blühenden Garten verwandeln !
Das Ganze steht jedoch dem Ziel der Destabilisierung, der Neokolonialisierung des Kontinents Afrikas, der Errichtung der Weltdiktatur der Konzerne, entgegen. Am 01. September 2010 konnte der erste Großabschnitt dieses Projektes nach dreißigjähriger Planung und Bauzeit in Betrieb genommen werden. Das war 5 Monate vor Beginn der Unruhen, also bevor das Projekt im wahrsten Sinne des Wortes Früchte tragen konnte !! Im Süden Libyens gibt es vier große Wasserreservoirs (das Kufra Basin, das Sirt Basin, das Morzuk Basin und das Hamada Basin), 35.000 Kubikkilometer Wasser lagern dort ! Der Wert dieser Wasserreservoirs höchster Güte wird auf 58 Bill.Euro beziffert. Mit diesem Projekt hätte Libyen die Versorgung Afrikas mit Lebensmitteln übernehmen und Libyen und Nordafrika aus den Klauen des IWF befreien und unabhängig machen können. Am 20.03.2009 konnte man in den Maghreb-Nachrichten lesen, dass libysche Offiziere auf dem 5. Wasserforum in Istanbul ein Projekt zur Wasserförderung vorgestellt hatten, das im Auftrage des libyschen Revolutionsführers Gaddafi entstanden war und das eine 4000 km lange Wasserleitung von im Grunde liegenden Wüstenwassers durch die libysche Sahara in den Norden fließen lässt. Auf dem Wasserforum wurde es als 8. Weltwunder bezeichnet !! Der Wasservorrat sollte bis zu 4.860 Jahren reichen, wenn die davon profitierenden Staaten Libyen, Sudan, Tschad und Ägypten ihn, wie vorgesehen, verwenden. Bei der Einweihungsfeier sagte Gaddafi , dass dieses Projekt “die größte Antwort auf Amerika ist, das uns anklagt, den Terrorismus zu befördern.” Auch Mubarak war ein großer Anhänger des Projekts.
( Quelle: http://www.water technology.net/projects/gmr/ )

Dass man hinter den Aufständen in Bengasi auch langfristige Pläne der Führungsspitzen in Washington und Brüssel für die Länder des Nahen und Mittleren Ostens sehen muss, dieses Gebiet und ganz Afrika den Herrschaftsplänen des westlichen Monopolkapitals einzuverleiben, hat Dr. Pierre Hillard, Spezialist für die deutsch-französischen Beziehungen, docteur en science politique und Autor mehrerer Publikationen über die Zerschlagung von Staaten nach ethnischen Kriterien bereits
in seinem Buch"Greater Middle East"beschrieben, deren Auswirkungen wir heute mit Entsetzen verfolgen.

Bei dieser Zerschlagung von Staaten im Nahen Osten wurde Libyen anscheinend eine Art Schlüsselrolle zugedacht.

In einem Interview mit german-foreign-policy am 08.09. 2008 äußerte Dr. Pierre Hillard auf die Frage, welche Staaten von den geplanten Umstrukturierungen betroffen wären: „Sämtliche Staaten des Großen und Mittleren Ostens". Die Landkarte der US-amerikanischen Militärzeitschrift AFJ (Armed Forces Journal) gäbe nur einen Ausschnitt preis. Man müsse wissen, dass auch die Staaten Nordafrikas zu Objekten der Zerschlagung gemacht würden.
Das erklärte Ziel der westlichen Staaten sei es, die Denkweisen der Muslime zu verändern, damit diese die politischen, ökonomischen und philosophischen Prinzipien übernehmen, die den Westen beherrschen. Ethnische Umstrukturierung und Umstrukturierung des religiösen Denkens der Bewohner des Nahen und Mittleren Ostens - das seien die beiden Waffen, die von den Führungsspitzen in Washington und Brüssel benutzt würden, um die gesamte Region umzustürzen.

Die Veröffentlichung von entsprechenden Ethno-Karten, sowie des AFJ-Artikels von Ralph Peters in einer amerikanischen Militärzeitschrift dazu, seien Vorschläge, mit denen man auch die Reaktionen, vorrangig die Reaktionen unter den Muslimen, testen wollte. Das Geschickte an einer solchen Veröffentlichung sei, dass sie Debatten bei den Betroffenen auslöse. Man würde Befürworter und Gegner dieser Konzepte erkennen können, es werde zu Brüchen und Widersprüchen in den islamischen Staaten kommen, die man dann geschickt auf diese oder jene Weise ausnützen könne, um die muslimischen Staaten zu entzweien.
Angestrebt werde eine völlige Neuorganisation der Staatlichkeit - zwischen Griechenland im Westen und Indien im Osten. Einen solch umfassenden Umsturzversuch hätten nicht einmal die Kolonisatoren des 19. Jahrhunderts unternommen !

Die Führungsspitzen in Washington und Brüssel würden das Zerbrechen der Staaten im Mittleren Osten, aber auch in Europa, begünstigen. Dabei würden sie im Geist der so genannten Globalisierung handeln. Die Philosophie einer angeblich notwendigen Durchsetzung „universeller Werte“ diene ihnen dabei als Handwerkszeug..

Die deutsche Politik würde bei der Propagierung dieser Ideen z. B. über die Bertelsmann-Stiftung, die im Rahmen der Kronberger Gespräche ganze Maßnahmenbündel ausarbeitet, um den Mittleren Osten umzugestalten, eine große Rolle spielen. Der davon ausgehende Einfluss sei so bedeutend, und zwar unabhängig davon, welche Regierungsmannschaft in Berlin gerade an der Macht sei.

Mit anderen Worten, zählt die Bertelsmann-Stiftung zu den großen Think Tanks über die die Monopol-und Finanzbourgeoisie weltweit ihre Konzepte ausarbeiten und über die NATO dann militärisch verwirklichen lässt.

Die Veröffentlichung der Ethno-Karten in einer amerikanischen Militärzeitschrift im Juni 2006 sei kein Zufall. Es handele sich um die Begleitmusik für einen Umsturzprozess großen Stils. Die US-Außenministerin Condoleezza Rice habe auf ihrer Pressekonferenz am 21. Juli 2006, noch während der Kriegsereignisse im Libanon, erklärt: "Ich sehe kein Interesse der Diplomatie, zum status quo ante zwischen Israel und dem Libanon zurückzukehren.“
Angesichts dieser Worte müsse man sich fragen, ob der Krieg im Libanon nicht vorsätzlich begonnen wurde, um die Umsturzpolitik im großen Stil voranzutreiben. Es sei zu befürchten, dass auf dem jetzt eingeschlagenen Weg sehr viel Blut fließen werde.

Das entscheidende Ziel sei die Entwicklung der neuen Weltordnung ( unter Führung der USA versteht sich! d. Verf.) bei der es darum gehe, die verschiedenen Kontinentalblöcke (Europa, Afrika, Nord¬amerika, Südamerika) politisch und wirtschaftlich zu vereinen.

Quellen: www. german foreign policy vom 08.09.2008. Interview mit Dr. Pierre Hillard)
http://www.water technology.net/projects/gmr/
Übrigens, ist diese Seite im Internet schon vorsorglich ( warum wohl ?) nicht mehr zugänglich. Man kann sie auch unter:

Brigitte Queck, Diplomstaatswissenschaftler Außenpolitik



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