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Re: Flugverbotszone über Libyen bedeutet Aggression

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Von Cengiz Tuna am 16. März 2011 13:23:35:

Als Antwort auf: Re: Flugverbotszone über Libyen bedeutet Aggression von Brigitte Queck am 15. März 2011 23:37:47:

Nun ja, Russland ist kein sozialistischer Staat mehr, wie viele Länder verständlicherweise auch nicht mehr, aber Russland, Putin usw., heben sie in Ihren Artikeln immer als antiimperialistisch hervor. Das wäre doch wieder eine Gelegenheit gewesen, die Haltung Russlands gegen den Westen zu beweisen. Aber Russland macht genau das Gegenteil, und das müsste Sozialisten eigentlich beschämen. Die Argumentation, es handele sich nur um ein islamisches Land, ist keine Entschuldigung. Sie sympathisieren und verteidigen Gaddafi doch auch nur deshalb, weil er angeblich antiimperialistisch ist.

Wenn man sich den Lebenslauf Gaddafis anschaut, kann man leicht durchschauen, dass er auch nichts andres als eine Marionette des Systems ist, der nur einen Revoluzzer spielt. Er ging auf ein italienisches Gymnasium und besuchte die britische Militär Akademy Sandhurst.

http://www.army.mod.uk/training_education/training/17057.aspx

Gaddafi machte als Nachrichtenoffizier schnell Karriere und schaffte es binnen 3 Jahren zum Hauptmann. Wie man unschwer erkennen kann, genoss er schon Privilegien mit denen er an seine Position gehievt wurde. 1969 gelangte er dann durch einen angeblichen Putsch an die Macht, wobei er die Monarchie abschaffte und sich selbst zum Oberst und als „Revolutionsführer“ erkor. 1970 enteignet Gaddafi die größeren Privat-Unternehmen in Libyen und verweist alle Ausländer des Landes. Und nun das Wichtigste (!), keiner der betroffenen Staaten wagt eine Gegenwehr; die USA und Großbritannien räumen ihre Militärstützpunkte kampflos. Das erinnert mich an die heutigen Aktionen, in denen eine Marionette oder ein System, gegen eine andere ausgetauscht wird. Wenn dieser Putsch nicht gewollt wäre, wären die Militärstützpunkte nicht kampflos aufgegeben worden. Übrigens: Die Putsch-Aktion wurde "Operation Jerusalem" genannt.

Wenn Gaddafi ein echter Revolutionär wäre, wäre er genauso bekämpft worden, wie der Iran seit über 30 Jahren. Sogar heute gehe ich noch davon aus, dass der Konflikt in Libyen künstlich geschürt wird. Weder der Westen ist Konsequent im Verhalten gegenüber Gaddafi, noch Gaddafi gegenüber den Rebellen. Warum aber diese künstliche Spannung aufrechterhalten wird, darüber kann ich nur spekulieren. Das dumme Gerede Gaddafis über Al-Kaida bestätigt nur meine Sicht. Zuerst behauptet er die Al-Kaida stecke hinter den Aufständen, dann droht er sich mit der Al-Kaida zu verbünden, wenn der Westen so weitermacht. Also etwas Dümmeres könnte er wirklich nicht von sich geben.

Aber lassen wir doch die Analysen der Geschichte, zumal wir nicht hinter die Kulissen schauen können, und schauen auf das Leben dieses Revolutionsführers und seiner Familie. Sie nennen sich Muslime haben aber eine unislamische Lebensweise. Gaddafi kauft sich einen Fußballverein und besticht in einem großen Skandal Schiedsrichter. Sein Sohn Saif al-Islam kauft sich seinen Doktortitel und sein Sohn al-Arab gibt sich Saufgelagen und Prügeleien in deutschen Diskos. Die Söhne Gaddafis sind bereits in mehreren Ländern durch Straftaten oder Eskapaden in Erscheinung getreten.

Noch etwas: Können Sie sich noch an das Massaker im Abu Salim-Gefängnis am 29. Juni 1996 erinnern. Wo 1200 Häftlinge massakriert wurden, weil sie gegen die Haftbedingungen klagten? Glauben Sie das Volk hat dieses Verbrechen vergessen?

http://aufstand-in-arabien.blogspot.com/2011/03/libyen-das-massaker-im-abu-salim.html

So eine Familie ist nicht würdig und nicht in der Lage ein Volk zu regieren. Deswegen verstehe ich nicht, warum Sie Gaddafi so verteidigen. Und das meinte ich damit, dass Sie auf dem sozialistischen Auge blind sind. Nur weil er anbeglich gegen den Westen ist, können Sie all diese Sachen nicht ignorieren. Ich gebe ja zu, dass der Westen hier nur eigene Interessen hat, aber Gaddafi spielt dieses Spiel mit, und die leidenden sind wieder mal die unschuldigen Menschen in Libyen.



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