Muslim-Forum
Willkommen im Forum der Muslime für deutschsprachige Gottesehrfürchtige

Alle Autoren des Forums zeichnen mit ihrem realen Namen


Warum werden so viele Lügen gegen den Iran benötigt?

Neues Thema eröffnen

Neuste Beiträge

Einzelansicht

Themenansicht

Archiv

Registrieren

Foren-Links

Kontakt

Muslim-Markt

Von Yavuz Özoguz am 10. März 2011 09:48:35:

Warum werden so viele Lügen gegen den Iran benötigt?

Eigentlich sollte doch ein “Regime“ dass soooo unmenschlich sein soll, wie es von den Verantwortungsträgern des Iran behauptet wird, mit ihren wahren Taten entlarvt werden können. Warum sind dann soooo viele Lügen notwendig?

Heute gab es in der Frankfurter Rundschau (gilt als seriös) eine rührselige Geschichte einer Exil-Iranerin mit dem Titel „Ich habe mich sehr geschämt“:
http://www.fr-online.de/panorama/-ich-habe-mich-sehr-geschaemt-/-/1472782/7913720/-/view/asFirstTeaser/-/index.html

Obwohl ihr der Geheimdienst des Iran alles Mögliche angedroht haben soll, ist jene Frau angeblich so mutig, um in den deutschen Medien aufzutreten und “ihre“ Geschichte aus dem iranischen Gefängnis zu erzählen. Eigentlich hat sie nichts zu erzählen. Sie habe ein Geständnis abgelegt, aber es sei erpresst. Wie, sagt sie nicht. Sie sei nicht gefoltert worden, aber andere seien es, zumindest habe sie das gehört. Ihre Gerichtsverhandlung sei eine Farce gewesen. Alles klingt so rührselig, dass man Mitleid bekommen könnte, selbst wenn es inhaltlich keine Substanz hat. Dann aber kommt ein Satz, der es in sich hat. Er beschreibt, warum die Gerichtsverhandlung eine Farce gewesen sein soll: „…Die Öffentlichkeit, meine Eltern, die US-Botschaft waren ausgeschlossen. Mir wurde klar, was für ein Witz dieses Justizsystem ist.“

Die Beweise sind wirklich erdrückend! Merkwürdig nur, dass jene Exiliranerin (die möglicherweise nie in ihrem Leben politisch aktiv war und auch nie in einem Gefängnis) nicht einmal wusste, dass die USA gar keine Botschaft im Iran hat! Merkwürdig auch, dass allen verantwortlichen der Frankfurter Rundschau, die das rührselige Propaganda-Interview gelesen haben, das nicht aufgefallen ist, um einmal höflichst nachzufragen, wie denn die US-Botschaft bei jenem Gerichtsverfahren hätte dabei sein können. In dem angeblichen Verfahren ging es um ihre angebliche Tätigkeit für den CIA. Seit wann ist es in anderen Ländern üblich, dass man die Vertreter des Staates mit zu der Verhandlung einlädt, wenn ein Spionagevorwurf gegen jenen Staat vorliegt, selbst wenn sie in jenem Land Botschaften hätten? Die Gnade Gottes lässt die Lüge immer deutlicher hervortreten und die Wahrheit auch!!

Eine andere Lügengeschichte wurde in den letzten Tagen vom “Institut für Islamfragen“ der “Evangelischen Allianz“ unter dem Titel: „Der Iran hebt das Verbot einer nationalsozialistischen Webseite auf“ verbreitet. Darin wird mit Bezug auf “al-Arabiya“ behauptet: „Die iranische Webseite „Ros“ hat die Aufhebung des Verbotes der genannten Webseite verurteilt und den Vertreter des Ministers des o. g. Ministeriums, Muhammad Ali Ramin, für seine Sympathien des Nationalsozialismus kritisiert.“ Jene Homepage war im letzten Jahr verboten worden und soll jetzt unter neuem Namen wieder erlaubt worden sein, was schwer zu prüfen ist, da die betreffende Internetseite nicht angegeben wird. Gleichzeitig werden die alten Lügen über den auch in Deutschland bekannten Muhammad-Ali Ramin verbreitet, er sei ein Holocaustleugner usw. und habe deshalb in seiner Funktion als stellvertretender Minister und zuständig für Medienangelegenheiten das Verbot aufgehoben. Der Haken an der Geschichte ist, dass offensichtlich weder “al-Arabiya“ noch das “Institut für Islamfragen“ mitbekommen haben, dass Muhammad-Ali Ramin seit vier Monaten gar nicht mehr stellvertretender Minister ist und sich aus dem Ministerium vollständig zurückgezogen hat. Die Wahrheit ist dementsprechend genau das Gegenteil von dem, was gegen die Islamische Republik Iran gehetzt wird. Als Herr Ramin noch stellvertretender Minister war, wurde jene Nazi-Homepage verboten, und – wenn überhaupt – erst nach ihm wieder frei gegeben, was allerdings angesichts der sonstigen verbreiteten Lügen angezweifelt werden darf.

Und so reiht sich Lüge an Lüge, um die Islamische Republik Iran zu diskreditieren. So wird z.B. dieser Tage berichtet, dass angeblich hochmoderne Waffen abgefangen worden sein sollen, die der Iran an die Taliban in Afghanistan geschickt habe für deren Frühjahrsoffensive. Einmal abgesehen davon, dass es schon geradezu absurd anmutet, dass die Westliche Welt die konventionelle Waffentechnik des Iran hochlobt, gibt es in Afghanistan unter bis zu hundert verschiedenen Gruppen, die gegen die Besatzer kämpfen, wohl keine Gruppe, die gegen die Islamische Republik Iran so extrem feindlich gesonnen ist, wie die US-Taliban. Warum also sollte der Iran ausgerechnet seine ärgsten Feinde ausstatten? Und warum wird nicht darauf verwiesen, dass jene Taliban bisher ausschließlich mit US-Waffen gekämpft haben? Die unumstößliche Quelle für jene “Nachricht“, die von der westlichen Hofberichterstattung unkritisch weitergeleitet wird ist ein nicht genannter eines westlichen Geheimdienstes.

Aktuell wird der Islamischen Republik Iran auch vorgeworfen, dass sie wieder einmal bald in der Lage sein soll, Atomwaffen zu produzieren, und das obwohl sie aufgrund fehlender Brennstoffe noch nicht einmal den ersten Atomreaktor in Betrieb nehmen konnte. Dazu heißt es in fast allen westlichen Medien übereinstimmend: „Die fünf Veto-Mächte im UN-Sicherheitsrat und Deutschland haben in einer gemeinsamen Erklärung von Iran verlangt, seine starre Haltung im Atomstreit aufzugeben und mit der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA zusammenzuarbeiten.“ Die Süddeutsche setzt den Titel „Warnung an Iran“ über den Text. Merkwürdigerweise gibt die chinesische Nachrichtenagentur gleichzeitig eine andere Verlautbarung von sich: „China hofft, dass der Standpunkt der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA bei der iranischen Atomfrage weiterhin objektiv und fair bleibt und die Behörde eine konstruktive Rolle bei ihrer Lösung spielen wird. Dies sagte Li Song, der Vize-Direktor der Abrüstungs-Abteilung des chinesischen Außenministerium auf einer Sitzung der IAEA in Wien. In Bezug auf den jüngsten Bericht des IAEA-Generaldirektors forderte Li Song Aufklärung über den Ursprung der zitierten Quellen und anderen benutzten Materialien.“ Das klingt vielmehr wie eine Warnung an die westliche Welt, siehe: http://german.cri.cn/1565/2011/03/09/1s153378.htm

Selbst bei Nachrichten, die eigentlich gar nichts mit dem Iran zu tun haben, werden propagandistische “Seitenhiebe“ gegen den Iran verteilt. So gab es bezüglich der isländischen Bankenpleiten einige Festnahmen in Großbritannien. Dazu heißt es in der Süddeutschen Zeitung: „Unter den Festgenommenen befinden sich auch die aus dem Iran stammenden Tschenguiz-Brüder“. Selbst bei den isländischen Bankenpleiten ist also der Iran mitschuld. Allerdings wird dem Leser verschwiegen, dass jene Brüder Robert and Vincent Tschenguiz heißen und eigentlich einem ganz anderen Land zuzuordnen wären. Sie sind unter anderem Mitbesitzer von Mitchells & Butlers, einem der größten britischen Eigentümer von Kneipen.

Was aber ist der Grund dafür, dass seit 32 Jahren permanent Lügen über die Islamische Republik Iran verbreitet werden? Und warum sind jene Lügen teils zudem derart plump, dass jeder, der sich mit der Materie halbwegs auskennt, sie sofort erkennen kann.

Die Antwort auf alle jene Fragen ist sehr einfach: Die Islamische Republik Iran ist die Speerspitze einer weltweiten kultur- und religionsübergreifenden Bewegung zur Befreiung der Menschheit von den Fesseln der Unterdrückung durch den Kapitalismus! Und im Gegensatz zum ebenfalls materialistischen Kommunismus, hat der Islam eine Alternative anzubieten, die auch für Nichtmuslime attraktiv wäre, würden sie nicht ständig propagandistisch gegen den Islam und die Muslime aufgehetzt werden. Das erklärt zwar die Feindschaft gegen den Islam und den Iran aber nicht, warum die Lügen teils so plump sind. Letzteres hängt damit zusammen, dass fanatischer Hass Menschen erblinden lässt! Die Diener des Kapitalismus sind derart erblindet, dass sie weder die 60 Millionen Essensmarken in den USA sehen, noch die größten Fondmanager, die allesamt ihre US-Anleihen verkaufen, noch den unaufhaltsamen Staatsbankrott der USA. Sie sehen nur den “Feind“ Iran und schießen darauf, tagtäglich. Bei jeder westlichen Berichterstattung über Nordafrika stehen nicht die Bevölkerung und deren Schutz im Vordergrund, sondern dass sie angeblich alles wollen, nur nicht ein islamisches System. Aber diese Blindheit der Hofberichterstattung und der Verantwortungsträger fällt letztendlich auch auf das eigene Volk zurück. Die Konsequenzen sind die Gefährdung der eigenen Wirtschaftssituation.

Es mag wie eine Ironie der Geschichte klingen, aber der Kapitalismus stirbt am Kapital. Und die Islamische Republik Iran zeigt den Völkern Wege auf, wie man sich rechtzeitig davon befreien kann, um nicht mitzusterben. Es ist eine Tragödie, dass ausgerechnet Länder wie Deutschland, die die besten Möglichkeiten dazu hätten, sich zu befreien, so tief in den Abgrund mit hineingerissen werden, nur und nur, weil man sich von den schlimmsten kriminellen Staatsführungen der Welt nicht abzukoppeln vermag.

Lügen haben kurze Beine und Ehrlich währt am längsten. Ach ja, da gab es doch einstmals ein Gebot in der christlich-jüdisch-abendländischen Kultur, das Lügen verboten hat. Wahrscheinlich ist das Gebot wohl aufgehoben, weil weder “christlich“ noch “jüdisch“ vom Abendland stammt. Möge das Abendland nicht zum Nachtland werden.



Antworten: