Es ist nun mal grundsätzlich nicht vorgesehen, dass Muslime sich zu Debatten äußern, in denen über sie, aber nicht mit ihnen gesprochen wird. Vorgesehen ist allenfalls ein Rechtfertigen auf der Anklagebank, wie es im Artikel ja heißt. Trotzdem, verehrter Herr Friedrich, nehme ich mir die Unverschämtheit heraus, mich als deutscher Staatsbürger muslimischen Glaubens dazu zu äußern. Davon abgesehen, was wäre wohl los gewesen, hätte Erdogan oder Gül gesagt "Das Christentum gehört nicht zur Türkei"? Abdullah Gül sagte allerdings anlässlich des Besuchs von Wulff in der Türkei genau das Gegenteil: "Das Christentum gehört zweifelsfrei zur Türkei". Und kein Türke regte sich künstlich auf oder sah gar die "türkisch-morgenländische Leitkultur" in Gefahr.
All das im Text Genannte sind Fakten, die historisch belegbar sind und unbedingt als Nachhilfeunterricht für Geschichte auf den Tisch gebracht werden müssen. Nicht nur für den Innenminister, sondern für alle, die meinen, es sei historisch nicht beweisbar, dass der Islam zu Deutschland gehöre. Solche Praktiken gehören auch nicht zum Islam!
Außerdem wird immer der alberne Begriff "christlich-abendländische Leitkultur" vorgebracht. Auch hier ist wohl mal eine kleine Hilfe in Geschichte angebracht, denn Jesus (Friede mit ihm) ist bekanntlich nicht in Deutschland, sondern in Bethlehem geboren, und das liegt im heutigen zionistisch besetzten Palästina.
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