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Von Brigitte Queck am 24. Februar 2011 20:53:17:

Sehr geehrter Herr Özoguz, liebe Forumfreunde des Muslimmarktes !
Erst einmal freut es mich, dass unser Artikel ein großes Echo gefunden hat, obgleich es dazu keine ungeteilte Zustimmung gab. Ein Meinungsstreit ist immer fruchtbar und alle Beteiligten, glaube ich, lernen daraus.
Wie sagt doch ein altes Sprichwort: „Im Meinungsstreit wird die Wahrheit geboren!“
Erst einmal, lieber Herr Özoguz, würde ich nicht sagen wollen, dass der Kommunismus antiquiert ist.
Auch, wenn dieser Begriff nicht immer gebraucht wird, ist doch das Grundanliegen bei den Muslimen,Christen, Kommunisten und Atheisten gleich, wenn sie sich dem Humanismus, der Mitmenschlichkeit und der Gerechtigkeit verpflichtet fühlen.
Sie schreiben, dass ich mich „sehr undifferenziert auf die Seite von Verbrechern stellen“ würde nur, „weil diese sich gegen den Westen aufgestellt erscheinen“.
Da Sie selbst die völlig ungerechtfertigten Anwürfe gegen die Muslime nicht nur in deutschen Medien miterlebt haben, dürfte Ihnen bewusst sein, dass man nicht immer alles glauben sollte, was dort gehetzt wird. Das gilt übrigens auch für Länder und Personen ! Auch Jesus als Verfechter des Guten wurde schließlich verfemt und ans Kreuz geschlagen. Und trotzdem wagen sich heute so genannte Christen wie Bush, Obama, Merkel, um nur einige zu nennen, im seinem Namen und im Namen des Christentums Krieg zu führen gegen andere Länder, ja, dies noch als „Kampf für Demokratie und Menschenrechte" zu deklarieren !
Das der Islam per se der besste Glaube ist, kann ich nicht nachvollziehen.
Ich kenne auch Juden, wie Professor Dr. Günther, die sich unter Einsatz des eigenen Lebens der Wahrheit verpflichtet fühlen ( z. B.seine Anklage gegen die Anwendung von Depleted Uranium- Bomben und Geschossen in den von der NATO überfallenen Ländern, vor allem im arabischem Raum !)und dafür kämpfen und ich kenne auch viele Atheisten, von denen man das Gleiche sagen kann.
Wenn man darauf verweist, dass es im Sozialismus einige ( viel zu viele ) Verräter gegeben habe und damit beweisen will, dass das System an sich falsch war, so würde ich das nicht sagen. Gab und gibt es denn auch unter den Muslimen mehrere Politiker, die dem Volk untreu geworden sind. Damit ist doch aber der Islam, den ich sehr achte, doch nicht aus diesem Grunde falsch, oder ?
Übrigens waren die Christen der DDR nach 1989 die ersten, die laut und vernehmlich FÜR die DDR aufgetreten sind. Ich nenne hierbei nur die Pfarrer Vogel, Franz oder Frielinghaus.
Als Wissenschaftler fühlen sich Dr. Falkenhagen und ich nach gründlicher Analyse der Wahrheit verpflichtet, was, das gebe ich zu, nicht immer leicht ist, da manch anderer Gegenteiliges erlebt hat. Nichts desto trotz gilt in der Wissenschaft, das man das Wesentliche von weniger Wesentlichem trennen muss.
Schon von jeher habe ich Menschen (auch Wissenschaftler ) verachtet, die ihre Meinung nicht zu sagen wagten, weil diese dem Main-Stream widersprach.
Da das Muslim-Forum sich sehr wohltuend von den heutigen Foren unterscheidet, meine ich, dass man hier auch offen zum Ausdruck bringen darf, was einen bewegt.
Manche heutigen Politologen meinen nämlich, Themen einfach aussparen zu können, nur weil das nicht genehm ist.
Auch wenn es heute nicht opportun erscheint, zu jemand wie Stalin Stellung zu beziehen, darf ich doch darauf aufmerksam machen, dass unter Lenins und seiner Führung die islamische Religion ausdrücklich anerkannt wurde und es z. B. der Iran und Afghanistan waren, die als eine der ersten Staaten den ersten sozialistischen Staat auf der Welt anerkannt haben.
Zur DDR darf ich bemerken, dass die DDR-Bürger mehrheitlich ein anderes Bild haben, als uns das in den bürgerlichen Medien weis gemacht wird. Das haben auch die 12 Jahre wöchentlicher Mahnwachen der „Mütter gegen den Krieg Berlin-Brandenburg“ ergeben, die bezeugen können, dass viele DDR –Bürger ihren Staat wieder haben wollen.
Zu Gaddafi: Natürlich missfiel auch mir einiges in der Person und der Vorgehensweise Gaddafis. Das heißt aber nicht, dass ich als Wissenschaftlerin nicht meiner Besorgnis zum Ausdruck geben darf: „Was kommt nach Gaddafi ?“ oder
„Ist das Ganze nicht hauptsächlich ein gewolltes Szenario des Westens ?“

Wer wäre denn nicht für wahre Volksrevolutionen ?
Aber wissen die Menschen genug über die Pläne der Trilateralen und Bilderberger Konferenzen bzw. Kronstädter Gespräche, die allesamt das Ziel ansteuern, wie man am besten die Souveränität der Staaten weltweit beseitigt und sie ihrer Führung beraubt, sowie eine Neuordnung ganzer Gebiete im Nahen Osten anstrebt, um letztendlich überall in der Welt eine Weltherrschaft des Kapitals zu errichten ?
Weiß man, dass die von der CIA geförderten sog. bunten Volksrevolutionen vor allem gegen Russland und China gerichtet sind ? Davon zeugte auch die kürzlich gescheiterte so genannte Volksrevolution im Iran, bei der der Twitter-Revolutionsheld Mir –Hossein Mousavi an der Spitze seiner Demonstrationen rufen ließ: “Tod für Russland, Tod für China ?“
Wem nutzt denn das Ganze ? !!
Ich habe mir kürzlich auch die Einschätzung von Karam Khella „Ägypten und Revolution“ angeschaut, die erst NACH den Volkserhebungen im arabischem Raum herausgegeben wurde.
Im Wesentlichen teile ich alle seine Einschätzungen. Das Wohltuende bei ihm ist aber, dass er weniger aufgeregt und emotional, sondern gestützt auf Fakten, die Lage dort einschätzt. Er zeichnet dort im Übrigen auch ein differenzierteres Bild von Mubarak und listet seine Stärken und Schwächen auf, so wie es sich für einen guten Analytiker geziemt.
Jedenfalls ist zu wünschen, dass die Volksrevolutionen im arabischem Raum, im Gegensatz zum Wollen der westlichen Regierungen, in eine nicht von ihnen gewollte Richtung umschlägt und nicht nur in den arabischen Ländern, sondern überall auf der Welt, zu mehr Gerechtigkeit und wahrer Volksdemokratie führen.
Brigitte Queck



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