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Re: Libyen und die Vorstellungen des Kommunismus

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Von Yavuz Özoguz am 23. Februar 2011 09:19:57:

Als Antwort auf: Re: Libyen und die Vorstellungen des Westens von Brigitte Queck am 23. Februar 2011 00:19:49:

>„Seit wann sympathisiert die westliche Bourgeoisie und die von ihnen geführten Medien, mit wirklichen Volksaufständen ?“

Einmal abgesehen davon, dass ich die Begrifflichkeiten eines antiquirten Kommunismus verachte, und einmal abgesehen davon, dass Muslime diese Art von Klassendenken nicht mittragen, gibt es eine einfache Antwort auf obige Frage: Der Westen unterstützt sogenannte "Volksaufstände" in dem Maß, in dem er das Gefühl hat, die Folgen unter Kontrolle zu haben. Dass dieses Despoten in Nordafrika und anderenorts zu einer Belastung für den Westen wurden, ist ja kein Geheimnis. Und dass sie auch nicht mehr lange zu halten gewesen wären, ist auch kein Geheimnis. So versucht man den "Wandel" im eigenen Sinn durchzuführen. Die Tatsache aber, dass der Westen neuerdings Mubarak als Pharao bezeichnet, macht Mubarak ja nicht zum Engel. Er war ein Verbrecher und ist es immer noch, und zwar ein Verbrecher im Auftrag des Westens. Und bei Gaddafi war das nicht anders! Oder hat man sich jemals Gedanken darüber gemacht, warum der Westen troz "Embargos" so problemlos an jenes Öl herankam?

>Was ist also der Grund für ihr plötzliches Engagement für mehr „Demokratie“ in Libyen und den anderen arabischen Ländern ? Geht es den so genannten westlichen „Demokratien“ wirklich um politische, oder gar ökonomische Freiheit, für die in ihren Augen plötzlich zu „Brüdern und Schwestern“ mutierten muslimischen Menschen, ...?

Zweifelsohne nicht! Aber die Tatsache, dass die Westliche Welt unredliche Ziele verfolgt, macht andere Unredliche nicht automatisch "redlich". Einige Teilnehmer haben hier im Forum GROSSE PROBLEME damit, dass Sie stets und sehr undifferenziert auf der Seite von Verbrechern stellen, nur weil diese sich gegen den Westen aufgestellt erscheinen. Immer wieder bekommt der Muslim-Markt sehr viele Mails nach Ihren Postings (wei bei keinem anderen Schreiber), die danach fragen, warum Sie solche menschenverachtenden Verbrecher wie Stalin, norkoreanische Herrscherdynastien und ähliche Massenmörder so uneingeschränkt unterstützen. So lange es Ihnen nicht gelingt, ihre kommunistische Brille abzusetzen, werden sie immer nur "gegen" etwas sein, nie aber "für" die Menschlichkeit. Ist Gaddafis Lebenswandel nicht hinreichend Anlass, über solch eine "Führungspersönlichkeit" nachzudenken? Einstmals wurde er von den Briten installiert, um die islamische Welt zu kontrollieren. Er hat eine Art "Mao-Bibel" (Grünes Buch) geschrieben, das ein Leitbild für die Muslime werden sollte. Jener Unsinn, den er darin verfasst hat, konnte sich nie durchsetzen, also hat man ihn zwischenzeitlich als kontrollierten "Terroristen" missbraucht. Aber allein die Tatsache, dass er seinen Sohn als seinen Nachfolger aufgebaut hat, zeigt doch, dass hier eine Dynastie aufgebaut werden sollte. Und allein die Tatsache, dass er mit Berlusconi gut befreundet ist, müsste doch auch bei jedem Ex-Kommunisten die Alarmglocken schrillen lassen.

Wenn wir das unrecht, dass vom Westen ausgeht verurteilen, dürfen wir nicht in den Fehler verfallen, anderes Unrecht zu übersehen. Sonst verlieren wir unsere Glaubwürdigkeit.

>Auch dass Gaddafi über alle Maßen eitel und prunksüchtig ist, gibt keinen wirklichen Grund für eine anwachsende Unzufriedenheit ...

Mag sein, aber das ist Grund genug für jeden Menschenfreund, einen solchen "Herrscher" abzulehnen!

>Das nennt man- und damit haben ja die ehemaligen DDR-Bürger Erfahrung-
>medialen Export von so genannten „Volksrevolutionen“.

Die DDR war verbrecherisch gegen seine eigenen Bürger! Und die allermeisten DDRler wollen die DDR niemals zurück! Das muss hier auch einmal festgestellt werden. Selbst wenn man behaupten würde, dass die Aubeutung im Westen "anders" ist, und dieses als "schlimmer" bewertet, so mindert es die Ausbeutung in der DDR nicht! Wenn man also gegen das ist, was als "westliche Werte" im wahrsten Sinn des Wortes "verkauft" wird, dann darf man nicht in den Fehler verfallen, sich auf eine Seite zu stellen, die vom Grundprinzip her unmenschlich war und ist.



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