Muslim-Forum
Willkommen im Forum der Muslime für deutschsprachige Gottesehrfürchtige

Alle Autoren des Forums zeichnen mit ihrem realen Namen


Es gibt keinen Frieden mit Kapitalismus

Neues Thema eröffnen

Neuste Beiträge

Einzelansicht

Themenansicht

Archiv

Registrieren

Foren-Links

Kontakt

Muslim-Markt

Von Yavuz Özoguz am 04. Februar 2011 11:14:47:

Es gibt keinen Frieden mit Kapitalismus

In der arabischen Welt wird heute das gesamte Ausmaß westlicher Unmenschlichkeit deutlicher als je zuvor.

Inzwischen geben es selbst die hartgesottensten Hofjournalismus der Westlichen Welt offen zu. In Ägypten wurde nahezu drei Jahrzehnte lang mit Notstandgesetzen tyrannisiert. In Ägypten wurde mit US-Hilfe gefoltert. In Ägypten hat der Staat im Laufe der Jahre tausende Menschen ermordet. In Ägypten wurden Wahlen massiv gefälscht. Der von der Westlichen Welt gestützte Machthaber wurde vom eigenen Volk als Pharao bezeichnet und empfunden. Er ist ein Massenmörder, Despot, Menschenrechtverbrecher, Demokratieverhinderer und so weiter und so fort. Das alles wird von den westlichen Medien inzwischen unverblümt zugegeben.

Und was sind die Konsequenzen? An welcher Stelle wird verlangt, dass Menschen, die in drei Jahrzehnten mehr Verbrechen begangen haben als die derzeit weltweit gejagten Terroristen, zur Verantwortung für ihre Verbrechen gezogen werden? Welcher westliche Hofschreiber verlangt, dass der Pharao vor ein internationales Gericht gestellt wird? Welcher westliche Politiker stellt sich uneingeschränkt hinter das Volk in Ägypten und verlangt die Bestrafung eines Massenmörders? Nein, er kann es nicht verlangen! Denn damit müsste er auch seine eigene Bestrafung verlangen. Schließlich hat sich jener Pharao nur deshalb an der Macht halten können, weil sämtliche westlichen Politiker ihn drei Jahrzehnte lang unterstützt haben. Wenn der Pharao von Ägypten auf einer Anklagebank sitzen müsste, dann würde er Aussagen machen, die sehr schnell die gesamte westliche Polit-Elite neben ihm Platz nehmen lassen würde, einschließlich einer Reihe von Bundeskanzlern.

Sind das die westlichen Werte? In einer TV-Talkshow hat ein als geistiger Brandstifter für Unterdrückung empfundener Hassprediger aus dem zionistischen Umfeld gesagt, dass die Bereitschaft in der deutschen Bevölkerung zur militärischen Besatzung von Öltürmen in fernen Ländern zunehmen würde, wenn der Benzinpreis auf fünf Euro steigt. Niemand hat ihm widersprochen! Der Mann hat im öffentlich-rechtlichen deutschen Fernsehen faktisch behauptet, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung (er meinte eigentlich die gesamte Westliche Welt) zu Verbrechern mutieren würde, wenn an ihren Wohlstand gekratzt wird. Eine bezeichnendere Beschreibung für Kapitalismus kann es kaum geben!

Die Welt befindet sich in einem Weltkrieg zwischen Kapitalismus und Islam. Dieser Weltkrieg wird an einigen Stellen mit brutalen Waffen ausgetragen, aber an den meisten Stellen mit dem Rufmord der Massenmedien und einem Kulturkampf. Denn der Kapitalismus kennt weder Menschlichkeit, noch Menschenrechte. Er kennt weder Freiheit noch Demokratie. Und Gerechtigkeit ist ein Begriff, den Kapitalismus so scheut, wie der Teufel den wahren Propheten!

Was wir heute in Ägypten sehen, ist ein Spiegelbild für Kapitalismus. Genau so, wie die USA 30 Jahre lang einen Pharao installiert und an der Macht gehalten haben, um das Land zu plündern in Namen von Freiheit und Demokratie, so plündert der Kapitalismus die gesamte Menschheit im Namen von Freiheit und Demokratie. Der Kapitalismus lehrt, dass man mit einem Minimum an Aufwand ein Maximum an Kapitalertrag erzielen muss. Der Islam lehrt, dass Nächstenliebe das höchste Gut ist, unabhängig davon, welch ein Aufwand dafür nötig ist. Der Kapitalismus lehrt, dass man Menschen verdinglicht und Dinge vergöttert, vor allem das Kapital. Der Islam lehrt, dass wahre Freiheit nur möglich ist, wenn man sämtliche Götzen ablehnt und im einzigen wahren Gott die Quelle aller Liebe entdeckt. Der Kapitalismus lehrt, dass Kapital die Voraussetzung für Glückseligkeit ist. Der Islam lehrt, dass Liebe die Voraussetzung für Glückseligkeit ist. Der Kapitalismus schickt Soldaten in die ganze Welt, um ganze Länder zu plündern. Der Islam lehrt, dass Angriffskriege verboten sind (selbst wenn sich viele muslimische Machthaber der Geschichte nicht daran gehalten haben, weil sie faktisch kapitalistisch orientiert waren). Der Kapitalismus kennt Präventivbestrafung, Präventivkriege, Präventivbesatzung, Präventivmorde und vieles andere Ähnliche mehr. Der Islam lehrt, dass man niemanden für etwas bestrafen darf, was er noch gar nicht begangen hat! Der Kapitalismus verlangt, dass man sich ihm uneingeschränkt unterwirft, behauptet das aber von allen anderen Ideologien. Der Islam gibt dem Menschen die Freiheit, sich selbst für oder gegen die höchste Stufe der Liebe zu entscheiden. Der Kapitalismus versklavt die Menschen, der Islam befreit sie. Der Kapitalismus behauptet, es sei Freiheit, wenn Menschen ihre Körper gegen Kapital prostituieren dürfen. Der Islam sieht darin eine Ausbeutung zur Versklavung der Menschen.

Der Kapitalismus kennt Rassen. Im Islam stammen alle Menschen von einem Elternpaar ab. Der Kapitalismus teilt Menschen innerhalb eines Staates in Bürger erster und zweiter Klasse ein, wie sehr deutlich in Israel zu sehen. Der Islam kennt nur eine klassenlose Gesellschaft. Der Kapitalismus ist – bei hinreichender Bezahlung – bereit, alles und jeden zu verkaufen. Der Islam investiert in die Herzen der Menschen. So lange es den Kapitalismus gibt, werden gottesehrfürchtige Menschen sich gegen den Kapitalismus auflehnen!

Im Kapitalismus “heiligt“ der Zweck die Mittel, selbst wenn die Mittel verbrecherisch sind. Im Islam dürfen reine und lautere Ziele niemals mit verbrecherischen Methoden angestrebt werden! Der Kapitalismus rechtfertigt sogar Besatzung, Massenmord, Einsatz von Chemiewaffen, Abschuss von zivilen Flugzeugen, Einsatz von Uranmunition mit Verstrahlung unzähliger Kinder, Bombardierung ganzer Wohngebiete mit “Kolateralschäden“, aber der Islam verbietet das alles (selbst wenn nicht alle Muslime sich daran halten).

Die Unterschiede zwischen Kapitalismus und Islam sind ähnlich groß, wie zwischen Kommunismus und Islam. Kapitalismus und Kommunismus sind von sich aus Verbrechen. Der Islam verbietet Verbrechen. Daher wird ein gläubiger und praktizierender Muslim sich stets gegen den Kapitalismus wenden. Es scheint, als wenn er dabei immer unterliegen müsste, weil die Methoden, die er anwenden darf, nicht so uneingeschränkt sind, wie die Methoden des Kapitalismus! Der Terrorismus, der zurzeit einigen Muslimen zugeschrieben wird, gehört nicht zu den erlaubten Methoden des Islam. Unschuldige Menschen zu schädigen, Frauen und Kinder in Mitleidenschaft zu ziehen, Zivilisten zu treffen, gehört nicht zu den erlaubten Methoden des Islam, das sind die Methoden des Kapitalismus! Und Ägypten ist für jene Muslime, die es immer noch nicht verstanden haben mögen, eine neuerliche gute Chance, es zu verstehen.

Muslime, die in der Westlichen Welt leben – ja, sogar hier ihre irdische Heimat haben – werden sich mit friedlichen Mitteln gegen den Kapitalismus stellen; nicht weil sie gegen die Bevölkerungen agieren wollen, sondern weil sie der Bevölkerung wahre Menschlichkeit vorleben wollen. Als Teil der Bevölkerung müssen sie sich dafür einsetzen, die Versklavung durch den Kapitalismus zu überwinden (auch im eigenen Leben).

Selbstverständlich wird die Hofberichterstattung jeden Muslim, der so denkt und sogar seine Gedanken öffentlich macht, mit der Macht seines Hassen überziehen, aber versinken jene Schreiber dadurch nicht immer tiefer im Sumpf der Verbrechen, die sie seit Jahrzehnten gegen die gesamte Menschheit mittragen?

Selbstverständlich wird der Verfassungsschutz jeden Schreiber solcher Zeilen “beobachten“. Aber müsste sich nicht eines Tages jeder Verfassungsschützer die Frage stellen, ob er wirklich die Werte des bundesdeutschen Grundgesetzes schützt oder den Kapitalismus? Wann wird es endlich in diesem Land eine Debatte darüber geben, ob der Kapitalismus nicht die größte Bedrohung für das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland ist? Einige “Linke“ glauben, das Potential in der Bevölkerung, das nach mehr Gerechtigkeit strebt, dadurch gewinnen zu können, indem man die Phrasen des Kommunismus in einer kapitalistischen Färbung wiedergibt, während einige ihrer Führungspersönlichkeiten im privaten Leben das goldene Kalb anbeten. Aber das wird niemals funktionieren.

Die einzige verbliebene Ideologie in dieser Welt, die dem Kapitalismus ernsthaft die Stirn bieten kann, ist der Islam, sind die gläubigen und praktizierenden Muslime. Das genau ist der Grund dafür, dass der Kapitalismus so ziemlich sämtliche Schandtaten seiner eigenen Verbrechen auf die Muslime projiziert und den natürlichen Hass der Bevölkerung auf den Sündenbock lenkt. Wüsste die Bevölkerung, wohin der Kapitalismus sie lenkt, würden sich viele Menschen davon abwenden. Und damit sind wir auch bei einem der Hauptunterschiede zwischen Kapitalismus und Islam: Der Kapitalismus geht von einem Menschenbild aus, bei dem fast jeder Mensch zum Verbrecher werden kann, wenn der Preis (oder das Maß der Unterdrückung) stimmt. Der Islam geht davon aus, dass das Gute in der Welt dominiert und obsiegen wird und nicht jeder Mensch käuflich ist!

Was in Ägypten passieren wird, kann niemand vorhersagen. Möglicherweise wird ein neues kapitalistisches System installiert, dass der Westlichen Welt hörig ist, möglicherweise gelingt die Befreiung. Was aber vorhergesagt werden kann, ist Folgendes: Sollte auch nur ein Minimum an wahrer Befreiung gelingen, muss sich die ägyptische Bevölkerung genau so auf die ewig anhaltende Feindseligkeit des Kapitalismus gefasst machen, wie es die Bürger der Islamischen Republik Iran erleben, seitdem sie den kapitalistischen Schah vertrieben haben! Wir sehen, wie die gleichen Mächte, Politiker und Schreiberlinge, die drei Jahrzehnten keine Sorge um die Demokratie in Ägypten hatten, sich heute um die Demokratie sorgen, falls der Pharao abtritt, aber im Islam gilt Heuchelei als etwas Schlimmeres als offene Feindschaft.

Von Muslimen in Europa wird tagaus tagein verlangt, dass sie sich gegen den Terrorismus positionieren und ihre Friedfertigkeit mehrmals am Tag öffentlich bekunden. Im zunehmenden Druck dieser mit Repressalien untermauerten Unterdrückungsmaschinerie der kapitalismushörigen Medien, sind die Stimmen viel zu vieler Muslime im Land nahezu völlig verstummt! Es wird Zeit, dass sie sich wieder zu Wort melden und klipp und klar bekennen, dass wir uns gegen JEDE Form des Terrorismus wenden, sowohl den Terrorismus, der im missbrauchten Namen des Islam erfolgt, als auch den Terrorismus, der von kapitalistischen Machthabern ausgeht. Und dieses wird – so Gott will – bis zu unserem letzten Atemzug so bleiben, unabhängig davon, welche Brutalität vom Kapitalismus noch zu erwarten ist.

Die Wahrheit kann nur mit wahrhaftigen Methoden vertreten werden, die Falschheit zeigt sein wahres Gesicht durch falsche Methoden. Frieden und Freiheit gibt es nicht ohne Gerechtigkeit und im Islam ist Gerechtigkeit eines der wichtigsten Werte.

Demokratie im Islam führt zu Gerechtigkeit, Gerechtigkeit im Islam führt zu Frieden, Frieden im Islam führt zur Freiheit. Demokratie im Kapitalismus führt zur Sklaverei.

Im Namen Allahs, des Gnädigen, des Begnadenden
Bei der Sonne und bei ihrem Morgenglanz
und bei dem Mond, sobald er sie zitiert
und bei dem Tage, sobald er sie erstrahlt
und bei der Nacht, wenn sie sie bedeckt
und bei dem Himmel und bei dem, der ihn aufgebaut hat
und bei der Erde und bei dem, der sie ausgebreitet hat
und bei einer Seele und bei dem, der sie gebildet hat
und ihr den Sinn für ihre Sündhaftigkeit und für ihre Gottesfurcht eingegeben hat!
Erfolgreich ist derjenige, der sich geläutert hat
und versagt hat jener, der sie verkommen lässt.

(Anfang der Sure “Die Sonne“ (91) aus dem Heiligen Qur’an)



Antworten: