Muslim-Forum
Willkommen im Forum der Muslime für deutschsprachige Gottesehrfürchtige

Alle Autoren des Forums zeichnen mit ihrem realen Namen


Unerträgliche Arroganz und Heuchelei des Westens!

Neues Thema eröffnen

Neuste Beiträge

Einzelansicht

Themenansicht

Archiv

Registrieren

Foren-Links

Kontakt

Muslim-Markt

Von Fatima Özoguz am 03. Februar 2011 08:38:40:

Als Antwort auf: Re: Nutznießer der Volksrevolutionen in d.arabischen Staaten von Muhammad Krüger am 02. Februar 2011 23:20:26:

@M. Krüger:

Dass die Imperialisten nicht ruhig dasitzen und "abwarten und Tee trinken", ist doch logisch, wer etwas anderes erwartet, ist schlicht naiv. Trotzdem , es ist eine Riesenchance für die betreffenden Länder, aktuell Ägypten.
Dieses Herrenmenschen-Denken sitzt doch schon lange in den Europäern drin, nur kommt es jetzt noch deutlicher als je zuvor zum Ausdruck. Außerdem ist doch immer wieder faszinierend, wie jetzt die selbsternannten "Islam-, bzw. Nahost-Experten" wieder wie Pilze aus dem Boden schießen, wenn Israel nur seine "Besorgnis" gehüstelt hat. Dass die absolut keine Ahnung davon haben, was die Menschen vor Ort bewegt, hält sie nicht davon ab, noch weitschweifige "Analysen" abzugeben. Sozusagen per Ferndiagnose.
Gerade von den Demokratie-Freaks ist immer wieder zu hören, dass sie zwar "prinzipiell" für Demokratie für alle Völker seien, aber die Muslimbrüder auf keinen Fall gewählt werden dürfen, denn "Hitler wäre ja schließlich auch demokratisch an die Macht gekommen" . Wer so argumentiert, zeigt, welch (Un-) Geistes Kind er im Grunde ist. Mit anderen Worten: "Demokratie gerne, aber bitte nur, solange es uns in den Kram passt". Selbstbestimmungsrecht der Völker? Aber gerne, solange dieses "Selbst" eine Marionette des Westens ist.
Auch ist öfter von Politikern und Journalisten zu hören "wir müssen mit der Muslimbruderschaft verhandeln" "wir müssen akzeptieren"usw. Verehrte Damen und Herren, es ist in Ägypten überhaupt kein Thema, ob Sie irgendetwas oder irgendjemanden "akzeptieren" wollen! Das ist allein die Entscheidung des ägyptischen Volkes, von wem es regiert werden will, von niemandem sonst!
Dass eine Exiliranerin nun auch noch "offene Briefe" an die ägyptischen Frauen schreibt und sie vor den "Islamisten" warnt, hat dabei höchstens einen gewissen Unterhaltungswert. Es ist immer wieder faszinierend, für wie bedeutend sich selbst die allerkleinsten Lichter halten. Aber wie heißt es so schön: "Wenn die Sonne tief steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten."
Hat man im Iran eigentlich auch öffentlich in Talkshows darüber debattiert, ob man Merkel "akzeptieren" will?

Bei der allgemeinen Dämonisierung der Muslimbrüder weiß man auch nicht so recht, wer das nun genau ist, was ihre Ziele sind usw. Macht nichts, man "weiß" doch, Muslim = Böse, mehr will und braucht man doch auch nicht zu wissen. Dass die Muslimbrüder viele soziale und karitative Aufgaben übernommen haben, mit denen der Staat völlig überfordert war, interessiert in diesem Zusammenhang die selbsternannten "Experten" herzlich wenig. Ebenso die Tatsache, dass sie unter Mubarak verfolgt, eingesperrt und gefoltert wurden.

Am meisten empört mich aber die Heuchelei westlicher Politiker, die jetzt so tun, als wären sie immer schon gegen Mubaraks Diktatur gewesen. Dabei haben sie ihn doch jahrzehntelang mit Militärhilfe gepäppelt, und die Tatsache, dass er ebenfalls seit Jahrzehnten mit Notstandsgesetzen regierte, war auch nicht weiter von Interesse.
Eben das ist es, was Imam Khomeini (qs) als "istikbar" bezeichnete, diese westliche Arroganz und Kolonialmentalität.



Antworten: