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Re: Tunesien, Ägypten, Albanien und nun Algerien?

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Von Willi Übelherr am 30. Januar 2011 02:51:11:

Als Antwort auf: Tunesien, Ägypten, Albanien und nun Algerien? von Karsten Tempelmann am 30. Januar 2011 00:38:25:

hallo lieber karsten,

jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, ob du meine antwort für wertvoll hältst. ich versuche mal, einiges von dem, was mich bewegt, darzulegen.

Zbigniew Brzezinskis war wesentlicher teil und ideenproduzent einer konferenz 1995(?oder 96) in einem hotel in san franzisko, organisiert von gorbatschow. anwesend waren 500 der sich wichtigst fühlenden leute dieses planeten. gegenstand war die vorbereitung auf die zukunft. eine lösungsstrategie war 20/80 tittytainment.

kern dieser methode: 20% der weltbevölkerung sind wichtig und nützlich, der rest, 80%, werden versorgt (titty) und unterhalten (tainment). offen dargelegt, offen besprochen, offen seinen niederschlag findend in den meisten politischen reden und theorien, wenn wir genauer hinhören. auch über die 'Neue Welt Ordnung' und seiner notwendigkeit und ausgestaltung wird offen gesprochen und geschrieben.

Zbigniew Brzezinskis nimmt wohl auch in seinen büchern kein blatt vor den mund. ich habe sie nie als ganzes gelesen, kenne aber auszüge aus dem internet. dies nur zur frage nach offenheit. es ist ein offener tatbestand, daß die meisten menschen sich vor dem fürchten, was zu lesen wäre und ängstlich sich abwenden.

das, was ich jetzt skizzierte, waren planungsvorstellungen der eliten und ihrer hofdenker und -schreiber. das hat aber mit der wirklichkeit nur wenig zu tun, wie wir es auch aus der geschichte erkennen können. menschen sind auch physikalische instanzen. es wird höhere antriebsenergie benötigt, um sie aus dem stillstand in bewegung zu versetzen. solche geschehnisse wie die installation israels, die zerstörung von selbstorganisationen (iran, südostasien, süd- und mittelamerika), 11.9.2001, der krieg gegen irak und afghanistan und pakistan, treiben zur wahrheitssuche, weil die widersprüchlichkeiten nicht mehr aufgelöst werden können.

und nun entsteht, im großen stil seit 20 jahren, eine kommunikative dichte über alle geografischen und sprachlichen grenzen hinweg, die alle begrenzungen des voneinander wissens aufzulösen scheint. ursprünglich in der naivität mitgetragen, kapitalistische räume in ihrer weite und tiefe zu expandieren. dabei wurden aber von den profitorientierten kräften die sozialen und politischen wirkungskräfte völlig unterschätzt. alle printverlage laufen auf die auflösung zu. alle politischen kontrolleure verlieren ihre dominanz. alle instanzen der selektiven informationsaufbereitung verlieren ihre, wenn auch nur scheinbare, notwendigkeit.

dann entstehen solche kraftvollen infozentren wie Al-Jazeera, Telesur, Wikipedia, Archive.orgs, all die vielen infoportale und diskursforen wie z.b. den muslim-markt, die sozialen netzwerke, die open source und peer-produktion projekte, eine endlose vielfalt, also mannigfaltigkeit, kooperativer prozesse.

inzwischen müssen mitten in New York hochhäuser zerstört werden, um die begründungsbasis für imperiale eroberungszüge generieren zu können. und bei all diesen "false-flag"-aktionen wird dann auch noch derart stümperhaft gelogen und verheimlicht, daß es eigentlich nur noch peinlich ist. aber diese WTC- und pentagonaktionen hatten nicht nur den sinn, angst zu produzieren, sondern waren auch finanztechnisch notwendig. weil in den WTC-türmen lagerten neben goldvorräten von etwa 160 milliarden dollar auch die untersuchungsdaten über börsen- und derivatfälschungen von etwa 70 milliarden dollar und im pentagon tagte als einzigste gruppe in den frisch renovierten räumen die börsen- und bankenuntersuchungskommission (siehe richard gage und AE911truth.org).

wir können dies nun alles als furchtbar kriminell und degeneriert betrachten. wir können dies auch als ausdruck einer schwindenden basis mit gesteigerten verzweiflungsaktionen sehen. in bezug auf die nordafrikanischen staaten wird die entwicklung tatsächlich als rettung der europäischen kapital- und finanzkrise behandelt, weil sich nach auflösung des gewaltsamen schleiers ein großer nachholbedarf einstellen und den ländern eine selbständige realisierung nicht zugetraut wird. das kann sich genauso als illusion herausstellen wie mit dem iran und den lateinamerikanischen ländern.

chaos zu erzeugen, um dann führungsfiguren zu installieren, war noch nie notwendig. angst zu schüren wohl ja. ablenkung ebenfalls. aber mit sicherheit kein chaos. das mögen diese leute überhaupt nicht. weil sich im chaos ordnungsstrukturen auflösen. es sollen sich aber, wenn überhaupt, beschränkungen der ordnungsoptimierung auflösen. und das ist etwas ganz anderes.

mit grüßen, willi



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