Sehr geehrter Herr Walter Leisten ! Sie schrieben: "Eigentlich möchte ich Sie nicht so verstehen, dass sie sich nach der Vergangenheit zurücksehnen." Nun, die Freude über die Vereinigung und dass man ab 1989 problemlos reisen konnte, war wohl allgemein und eigentlich der Hauptgrund für die Unzufriedenheit vieler DDR-Bürger gewesen. Aber diese Freude wurde abrupt betrübt. Ich nenne hier in Stichpunkten nur einiges Wesentliche. 1.Deindustrialisierung des Gebietes der DDR Aus diesem Grunde auch ziehen bis heute ganze ehem. DDR Familien in die alten Bundesländer, nicht etwa weil sie diese schöner finden als ihre angestammte Heimat, sondern weil sie hier keine Arbeit finden ( ähnliche Situation heute in Tunesien )Ein wichtiges Moment noch in diesem Zusammenhang: Mittlerweile übersteigen die "Abwanderungen" in den Westen wegen Arbeitslosigkeit hier den damaligen Abwanderungsstrom aus der DDR in die Bundesrepublik um ein Vielfaches !! 2.Bis heute werden die ehem. DDR-Bürger als Bürger 2. Klasse angesehen und auch so behandelt ( Löhne, Renten u.dgl. Das gibt es m. E. in keinem Staat der Welt ! 3.Dass bei und in der DDR jeder eine kostenlose medizinische Behandlung, Kur und dgl. erhalten hat und dass jeder der das Zeug dazu hatte, studieren konnte und zudem ein nicht rückzahlbares Stipendium erhielt, dürfte eigentlich mittlerweile jeder wissen. Lieber Herr Leisten! Das sind Fakten, denen ich als Wissenschaftler verpflichtet bin und keine Nostalgie. Nichts für ungut! Brigitte Queck |
- Re: Tunesien und sein weiterer Entwicklungsweg Karsten Tempelmann 29.01.2011 16:13
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