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Re: Verfassung der Islamische Bundesrepublik Deutschland?

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Von Walter Leisten am 26. Januar 2011 14:18:51:

Als Antwort auf: Re: Verfassung der Islamische Bundesrepublik Deutschland? von Fatima Özoguz am 25. Januar 2011 20:03:28:

>>Deshalb, liebe Fatima, verwies ich ausdrücklich auf Kirstin Heisig. Sarrazin hat lediglich eine überfällige Debatte losgetreten bzgl. einer unkontrollierten Einwanderungs-Politik, an dessen Auswirkungen alleine Deutschland verantwortlich ist.
>Ja, das werde ich mir auch noch bei Gelegenheit vornehmen. Hast du das Buch überhaupt gelesen? Sarrazin hat da noch sehr viel andere Dinge thematisiert, über die auch mal gesprochen werden sollte, wie z.B. die Bildungspolitik, Erziehung usw. Darüber spricht aber in den Medien NIEMAND, weder die Befürworter noch die Gegner! Alles fokussiert sich nur noch auf "Fremde raus". "Fremde" sind natürlich ausschließlich Muslime! Sinnvolle Begrenzung der Einwanderung in die Sozialsysteme, ok. Leider hat er aber wenig Rezepte, wie man die gut ausgebildeten jungen Türken hier hält, denn die werden wirklich gebraucht. Er sagt ja selber, dass Deutschland für die sogenannten "Fachkräfte" aus Indien usw. unattraktiv ist.
>
>Projiziere ebenbürtiges auf ein muslimisches Land..., das Ergebnis will ich gar nicht wissen.
>Dazu mal drei Beispiele:
>1. 'In einigen muslimischen Ländern läuft "Einwanderung" oder eher Invasion etwas anders. Da werden die Menschen gleich mit mehreren "christlichen" Armeen "bereichert". Da läuft es eher so nach dem Motto "alles Gute kommt von oben", Raketen und Drohnen in Afghanistan und Pakistan z.B. Die Uranmunition und Streubomben gar nicht mitgerechnet.
>2 . Die Golfstaaten kämen ohne Gastarbeiter gar nicht zurecht, allerdings sind die Gesetze sehr restriktiv, dort ist Integration von Anfang an gar nicht vorgesehen, die Gastarbeiter bleiben auch nur einige Jahre. Aber sollen / können diese Länder ein Vorbild für Deutschland sein?
>3. Iran hat sehr viele Flüchtlinge aus Irak und Afghanistan aufgenommen, hat dafür sogar mal vor Jahren einen Preis gewonnen. Sie tragen also eine Last, die andere verursacht haben.
>
>>Wenn ich hier in Uruguay nicht in der Lage bin, mich selbst über Wasser zu halten, so werde ich von heute auf morgen abgeschoben. So sieht es auch in den meisten anderen Ländern aus, die man als Wahlheimat auserwählt.
>das ist durchaus nachvollziehbar, aber es geht nicht an, wenn jemand rausgeschmissen wird, der jahrzehntelang in die Sozialkassen eingezahlt hat. Wie das System in Uruguay ist, weiß ich natürlich nicht.
>Möchte nun nicht zu sehr in die Details gehen, da ich Deine Intelligenz sehr zu schätzen gelernt habe; gehe also davon aus, das Du den sozialpolitischen Hintergrund meiner Worte verstehst.
>hm...so gerade eben, ja ...
>
>>Die Glaubensrichtungen spielen im Miteinander keine Rolle..., lediglich das Beharren auf den glaubensbezüglichen Grundsätzen.
>>Deshalb, wie ich im vorigen Schreiben eindringlich erwähnte, ist der Respekt gegenüber dem Anderen, unabhängig zu seiner Konfession, der einzige Garant für eine fried- und liebevolle Nachbarschaft.

>dem stimme ich zu. Aber Assimilationsdruck, der in Deutschland ständig zunimmt, etwa wenn Politiker Kopftuchverbote für Schülerinnen fordern, ist für mich nicht unbedingt ein Zeichen für Respekt. Zumal das für die meisten hier lebenden Muslime keine "Wahlheimat" war wie für dich Uruguay. Ihre Eltern sind gekommen und haben sie nicht gefragt, ob sie nach Deutschland wollen, viele sind ja auch hier erst geboren .
>Warum versucht man nicht, gemeinsam mit den Muslimen, die bestehenden Probleme zu lösen? Statt dessen will die Politik einen Kulturkampf herbeireden. Das kanns doch irgendwie nicht sein.
>beste Grüße nach Downunder
>Fatima


Ja, liebe Fatima, das Buch der Kirstin Heisig habe ich voller Interesse durchgelesen. Diese Lektüre ist ein Muß für jeden, dem das Thema Migration in Deutschland am Herzen liegt. Das Ergebnis von Sarrazin zog ich mir eher flüchtig hinein..., doch ist lt. seiner Aussage unter dem Strich alleine Deutschland verantwortlich für den derzeitigen Zustand. Um es auf einen Satz zu reduzieren: Wer Narrenfreiheit gewährt, darf sich nicht wundern, wenn
unkontrolliertes Verhalten die zwangsläufige Folge ist.
Und "Fremde raus"..., nein..., diese Parole kommt von den Minderheiten, die das "arische Volksgut" wieder aufleben lassen wollen. Mit solchen Spinnern hat wohl fast jedes Land seine Probleme.

Die "Einwanderung, bzw. Invasion" in muslimische Länder..., ich bitte Dich! Du wirst mir nicht ernsthaft unterstellen, daß ich kriegerische Handlungen, in welcher Form auch immer, akzeptieren kann. Ob Priester mit den Worten "Gott ist auf unserer Seite" die Waffen segnen oder der "Heilige Krieg" auf muslimischer Seite die Gläubigen in den Tod führt, beides kann auf keinen Fall gutgeheißen werden, weder von den Menschen noch von welchem Gott auch immer. Man kann jedoch mit Sicherheit davon ausgehen, daß die Völker verdummend angeheizt werden, da alleine wirtschaftliche Interessen die Auslöser solcher Konflikte sind.

Uruguay: Hier beantragt man eine Cedula (Ausweis), der alle drei Jahre erneuert wird. Dabei muß der Nachweis jedesmal aufs Neue erbracht werden, unabhängig von staatlicher Hilfe leben zu können. Dieser Status beinhaltet ebenfalls, nicht rechtsbrüchig aufzufallen. Darunter fallen Prügeleien, Einbruch/Diebstahl usw., und mit Konsequenzen wird nicht lange gezögert.
Urugauay ist ebenfalls ein Vielvölkerstaat und setzt sich zusammen aus 20 % Indigenen, ansonsten Spanier, Franzosen, Engländer, Tschechen, Schweizer, Deutsche, einige Polen und neuerdings auch Amerikaner und Südafrikaner. Alle vertragen sich!
Hier gibt es nur wenige Kirchen, die von den 3,5 Millionen Einwohnern auch kaum besucht werden. Will sagen, auch ohne der Gesetzestafeln herrscht ein friedlicher und äußerst höflicher Umgangston..., beim ersten Kennenlernen, ob Mann oder Frau, gibt man sich noch die Hand, beim zweiten Treffen erfolgt schon das nicht wegzudenkende und geschlechtsunabhängige Küßchen auf die Wange.

Letztes Thema: der von den Politikern ausgehende Assimilationsdruck kann nur von den Bürgern außer Kraft gesetzt werden und fällt im angewandten Fall nicht einmal unter "zivilen Ungehorsam".
Auf beiden Seiten also gilt es, der Jugend die traditionellen Werte wieder näherzubringen und sich im höflichen Umgang miteinander zu befleißigen.
Auch da darf ich Uruguay als vorbildlich einstufen..., ob kleine oder größere Kids egal welcher Hautfarbe..., in über 4 Jahre, die ich hier wohne, konnte ich noch keinerlei Streitigkeiten beobachten..., unglaublich aber wahr...!
Seid alle herzlich gegrüßt aus meinem gelobten Land,
Walter



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