Instrumentalisierte Meinungsfreiheit Der Verlauf der Sarrazin-Debatte zeigt den Erfolg einer rechten Kampagnenpolitik Von Thomas Wagner Eine besonders unerfreuliche Folge der ohnehin in nicht gerade wenigen Aspekten desaströs verlaufenden Debatte um Thilos Sarrazins Buch »Deutschland schafft sich ab« ist der Umstand, daß sie der radikalen Rechten die Genugtuung verschaffte, einige der wichtigsten ihrer – bis dahin weitgehend als menschenverachtend bewerteten – Auffassungen akzeptiert und noch dazu auf allen Kanälen der öffentlich-rechtlichen und der privaten Medien verbreitet zu finden. Ausgesprochen reaktionäre Ansichten über die Natur des Menschen, die vermeintliche Notwendigkeit sozialer Ungleichheit und das angebliche Konkurrenzverhältnis der Nationalitäten zueinander werden seitdem auf öffentlichen Foren ernsthaft debattiert, ohne daß irgendeinem Diskutanten dabei noch die Schamesröte ins Gesicht stiege. Quasi über Nacht scheint ein Gedankengut gesellschaftsfähig zu werden, das lange Zeit als rassistisch, nationalistisch und herrschaftsgläubig geächtet war. http://www.jungewelt.de/2011/01-11/018.php
Er Artikel bietet leider gleich schon zu Anfang einige Angriffsfläche, in dem er den Anschein erweckt, Sarrazin die Meinungsfreiheit beschneiden zu wollen. Da werden bei der Sarrazin-Fangemeinde gleich wieder Märtyrerphantasien bedient, insofern war das ein Schlag ins Wasser, werter Herr Wagner.
Also sollte die jw doch in Zukunft etwas besser recherchieren, wenn sie glaubwürdig bleiben will.
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- Re: Die Junge Welt hat im Kern Recht! Willi Übelherr 12.01.2011 23:18
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