>>Die Debatte, die Christoph Blume, Chef des Düsseldorfer Flughafens und designierter Präsident der ADV (Arbeitsgemeinschaft deutscher Verkehrsflughäfen) ins Rollen brachte, Fluggäste in Risikoklassen einzuteilen und entsprechend zu überprüfen, >Ich bin kürzlich über London-Heathrow geflogen, und musste vorher durch die Kontrolle, wie sie an jedem Flughafen stattfindet: Mantel, Handy, Gürtel und Handgepäck zum Durchleuchten durch den Scanner - selber durch den Metalldetektor schreiten. >Dahinter stand, was selbst mich sprachlos machte: Die Security. Ein junger Mann und eine junge Frau: Zwei Pakistanis! Er mit frappierender Barttracht: rasierte Oberlippe und langer Kinnbart, dazu kurzgeschorenes Oberhaar, weite pakistanische Hose, Weste und weißes Hemd und auf dem Kopf ein weißes Gebetskäppi. Sie mit sehr weiten Hosen und Jacket und selbstverständlich einem perfekt sitzenden Kopftuch. Beide verrichteten ganz selbstverständlich ihren Dienst. Wachsam und selbstbewusst. >Man sollte die Engländer nicht unterschätzen, haben sie sich doch zu Kolonialzeiten als Meister darin erwiesen, das Selbstbewusstsein muslimischer Völker zu brechen. >Doch auf der anderen Seite kann man auch englisches Fair-Play genießen. Und auch ein gutes Maß an britischem Humor, denn die konsternierten Gesichter der (nicht-britischen) Mitreisenden vor und hinter mir waren unbezahlbar. >England lässt hier die Durchreisenden die Souveränität spüren, mit der England mit muslimischen Minderheiten umgeht. > >Und in Deutschland? >In Deutschland kam es noch vor einigen Monaten zu Massenentlassungen türkischer Security-Angestellter an deutschen Flughäfen. Dabei sind türkisch- und libanesisch-stämmige Menschen Spitzenkräfte in den Bereichen Security und Personenschutz. Zu den höchstbezahlten Bodygards in Deutschland gehören überdurchschnittlich viele Libanesen. Wegen ihrer besonderen Treue, Korrektheit und Selbstlosigkeit. >In Deutschland will man aus Gründen der Optimierung der Security (nicht mehr als nicht muss) Profiling einführen, eine Klassenteilung. Klassenteilung oder Kastenteilung? >Ist das etwa ein Beitrag zur Integration? >Verfallen deutsche Politiker jetzt in die grauen Zeiten des britischen Kolonialismus, in der der britische Rassismus bahnbrechend war, und in denen die Briten ihren Kolonialvölkern das Selbstwertgefühl mit Füßen zertreten haben? >Finden wir hier noch Reste von Würde des Menschen?
es ist die Hysterie des Terrors, das die Menschen erfasst. So sind die Menschen nun mal und so ganz unberechtigt ist sie auch nicht. Wenn wir ehrlich sind hat diese Hysterie auch ihren Grund, denn es herrscht Angst vor den Muslimen. Und machmal umspült mich das Gefühl, dass es so manchem Muslimen auch gefällt, dass man Angst vor ihm hat, dass er gefürchtet ist. Ich für mich bemühe mich jedenfalls, die Gesamtsituation fair zu werten und nicht in diese Hysterie zu verfallen. Trotzdem hatte ich bei meinem letzten Flug doch ein gewisses Unbehagen bei dem Gedanken, dass eine Bombe zündete oder irgendwelche Fanatiker mich bedrohten. Also diese Angst besteht nun mal und warum alles so gewachsen ist, wie es ist, wäre ein eigenständiges Thema. Ich werde mich deshalb nicht beirren lassen und weiterhin ohne Vorurteile auf die Menschen zugehen. Mag sein, dass ich irgendwann dafüt enttäuscht werde, doch vor Gott kann ich jederzeit treten. Er weiß, dass ich es ehrlich meine. Ich möchte Ihnen und Ihren Angehörigen ein schönes und erfolgreiches neues Jahr wünschen Kurt Nickel |
- Re: Profiling - Rassismus im Namen der ´Sicherheit´ Said Rezek 31.12.2010 18:25
(3)
- Re: Profiling - Rassismus im Namen der ´Sicherheit´ Kurt Nickel 01.01.2011 12:36
(0)
- Re: Profiling - Rassismus im Namen der ´Sicherheit´ Muhammad Krüger 01.01.2011 11:41
(1)
- Re: Profiling - Rassismus im Namen der ´Sicherheit´ Said Rezek 01.01.2011 14:02
(0)
- Re: Profiling - Rassismus im Namen der ´Sicherheit´ Said Rezek 01.01.2011 14:02
(0)
- Re: Profiling - Rassismus im Namen der ´Sicherheit´ Kurt Nickel 01.01.2011 12:36
(0)