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Re: Zur Frage der Musik

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Von Steffen Zander am 27. Dezember 2010 01:11:54:

Als Antwort auf: Re: Zur Frage der Musik von Cengiz Tuna am 26. Dezember 2010 13:15:07:

Hallo Cengiz,

Deine letzten beiden Antworten haben mich sehr gefreut! Du bringst darin Vieles auf den Punkt und zeigst eine tiefe Reflexion Deines Standpunktes und damit etwas, das ich hier in Deutschland bei den meisten Menschen sehr vermisse. Überall sagen die Leute hier eine Sache, glauben sich das vielleicht selbst noch und vergessen´s gleich darauf wieder, weil sie wieder "normal", sprich den gängigen (meist unbewußten, unhinterfragten) Gruppennormen folgend funktionieren wollen. Wie Du´s geschrieben hast, geht´s um Geld, Prestige und Macht (was ja sowieso Hand in Hand geht). Dummerweise wissen die meisten noch nicht mal, was sie glauben und reagieren nur aggressiv, wenn man auf allgemeine Aussagen, die häufig irgendwie mit "man sollte" oder "man muss ja" anfangen, mit Fragen nach "Warum" und "Wie" nachhakt. Gleichzeitig wird dann immer noch was von "Vernunft" oder "Freiheit" geschwätzt...
Mein Eindruck, dass in diesem Forum wirklich diskutiert wird, hat sich auch bestätigt. Warum konnte ich ähnlichen geistigen Austausch nicht auch im Studium erleben? Natürlich habe ich mittlerweile eine ganze Menge Antworten und schlüssige Erklärungen zu dieser Frage finden, aber das führt jetzt zu weit und ist zwar tragisch, aber nicht so wichtig.

Ich hoffe sehr, dass auch in Deutschland mal ein Politiker an die Macht kommt, der Vertrauen verdient, nur daran zu glauben fällt mir momentan schwer.

Dass ich nicht einfach das erste Gebot genannt habe, liegt daran, dass ich erst auf Umwegen zum Glauben gefunden habe. Meine Familie ist nicht religiös und ich habe mich viel mit Philosophie beschäftigt, bis mir mein Standpunkt und damit auch Weltbild klar wurde. Das war sowohl intellektuell als auch emotional eine lange Reise, in der ich erst mal ziemlich die Orientierung verloren hatte, als ich erkannte, dass Erkenntnis ohne Gott eine Illusion ist. Dadurch fielen erst mal die Bindungen zu den genannten Gruppennormen weg. Schlimmer noch war für mich jedoch, die Schönheit und Klarheit der Erkenntnis, Geschöpf des einen liebenden, ewigen Gottes in seiner großartigen Schöpfung zu sein, mit anderen teilen zu wollen und dann sehr häufig nur als lästig aber abgehoben behandelt zu werden. Zum Glück vergeht auch dieses Selbstmitleid...

Schon seit ca. einem Jahr hatte ich immer wieder den Gedanken, mich auch mit dem Koran und dem Propheten Muhammed zu beschäftigen. Kannst Du etwas deutschsprachiges empfehlen?

Gruß,
Steffen



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