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Re: Zur Frage der Musik

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Von Cengiz Tuna am 25. Dezember 2010 21:23:03:

Als Antwort auf: Re: Zur Frage der Musik von Steffen Zander am 25. Dezember 2010 21:05:04:

„...Ich stelle fest, dass unsere Perspektiven recht unterschiedlich sind und glaube, dass wir wohl trotzdem letztlich das Gleiche wünschen: möglichst vielen Menschen ein möglichst freies Leben. Und ich muss zugeben, ohne Verbote ist dieses Ziel wohl nicht erreichbar. Mein Standpunkt lässt sich wohl so zusammenfassen: wenn schon Verbote, dann möglichst wenige und möglichst unmissverständliche. „

Ich denke hier sind wir auf dem selben Nenner.

„...Den "Überwachungsstaat" fürchte ich nicht mehr so sehr - es werden ja jetzt schon mehr Daten gesammelt als überhaupt ausgewertet werden können. „

Genau, die Drohung der Kontrolle dient nur dazu, Angst zu erzeugen und die Menschen einzuschüchtern. Täglich klingelt ca. 200 Millionen mal das Telefon allein in Deutschland. Wer soll das alles kontrollieren. Dazu kommen dann noch die Mails, Briefe etc. Es ist auch schon vorgekommen, dass ein Mensch vor einer Überwachungskamera gestorben ist, ohne das es jemanden aufgefallen ist. Wie soll man auch alles kontrollieren?

„...Warum glaubst Du, ich sei so falsch über die politische Lage im Iran informiert? ...“

Weil die meisten ein falsches Bild über den Iran haben. Ich gebe zu, dass ich vorurteilhaft war. Ich vermutete, dass du dich mit deinen Argumenten auf den Iran bezogst. Stichwörter Freiheit, Musik, Autorität usw. Damit werden wir immer konfrontiert.

„..Auch das mit der "natürlichen" Hierarchie sehe ich ähnlich. Skeptisch werde ich dann, wenn´s darum geht, die "richtigen" Personen zu erkennen und zu wählen. Kurz gesagt, ich glaube fast niemand ist nur "richtig" oder nur "falsch" und ich glaube auch, dass Macht die allermeisten Menschen (zum Schlechteren) verändert. “

Eine Skepsis ist vollkommen berechtigt und natürlich. Es ist aber falsch zu glauben, dass es nie Menschen geben kann, denen man vertrauen kann. Die gibt es! Auch in den allerhöchsten Positionen. Erkennen tust du sie an ihrer Lebensweise. An ihren Früchten. Diese Menschen wollen keine Macht, haben auch kein Reichtum. Ihnen liegt nichts am Materiellen. Denn die ist vergänglich. Es sind Menschen die Gott erkannt haben und die ihren Ego besiegt haben. Nur gefällt den meisten ihre Lebensweise bzw. ihr glauben nicht. Genauso wie die Menschen auch die Propheten und die Heiligen nicht erkannt haben. Diese Lebensweise schien ihnen schwer und unfrei. Dabei waren gerade sie die, die frei waren.

„...Außerdem macht es für mich einen großen Unterschied, ob es um eine konkrete, menschliche "Vaterfigur" oder ein gesellschaftliches Konstrukt handelt. Und je mehr institutionelle Hierarchie, umso mehr Machtmissbrauch. Ich glaube, die besten Hierarchien sind die, in denen es nicht um Personen geht, sondern in denen je nach aktuellem Ziel die besten Fähigkeiten verknüpft werden; ohne permanente Aktualisierung erstarrt das ganze zur Machtpyramide, die auf die Dauer (so auf der ganzen Welt durch die ges. Menschheitsgeschichte) zum Selbstzweck wird...“

Das mit den besten Fähigkeiten kann ich nur unterstreichen. Eine permanente Aktualisierung ist sicherlich auch vorteilhaft, aber auch ohne müsste es nicht zu einer Machtpyramide erstarren. Das Volk, die Personen müssten permanent an die Verantwortung erinnert werden. Das ist denke ich das wichtigste. Ein Wechsel von unverantwortlichen Personen würde nichts ändern. So ein Wechsel haben wir ja bei uns stetig, aber trotzdem wird nur an den Eigennutz gedacht. Deshalb, je gottergebener die Führung und die Personen an den wichtigen Stellen, um so besser.

"...Ein Satz wie "es geht nicht ohne Hierarchie" lässt mich schmunzeln: Was genau meinst Du mit "es"?..."

Das bedeutet, dass es an der menschlichen Natur liegt, dass die Gesellschaft sich automatisch hierarchisch strukturiert. Sei es im negativen oder positiven Sinne. Wenn einem Staat die Machtstrukturen entzogen werden, fällt die Gesellschaft in ein Machtvakuum und damit ins Chaos, bis eine neue Machtstruktur bzw. Autorität gebildet ist.

Und es liegt an uns Menschen, welche Form von Hierarchie wir selbst zulassen. Die Pyramide kann wie derzeit auf Macht, Ausbeutung und Kontrolle aufgebaut sein, oder eben auf Liebe und Gerechtigkeit. Da wir Menschen noch nicht reif sind für die Liebe und Gerechtigkeit, müssen wir halt mit unseren Problemen leben. Es entsteht aber ein immer größeres Bewusstsein dafür.

Auch ich wünsche dir Gottes Segen.



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