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Re: Zur Frage der Musik

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Von Cengiz Tuna am 25. Dezember 2010 16:50:07:

Als Antwort auf: Re: Zur Frage der Musik von Steffen Zander am 25. Dezember 2010 12:46:18:

"Das dies eine große Verantwortung für mich selbst und andere darstellt, ist mir klar; auch habe ich Jahre mit Alb-Träumen, Magenkrämpfen und Visionen verbracht, in denen ich mich entschieden habe, nicht mehr zu "unterhalten", Publikum zu "bespaßen", Kunsthandwerk vorzuführen. Auch wenn die klanglichen Ergebnisse sehr variieren, möchte ich Musik nur noch als Lobpreis Gottes und seiner Schöpfung machen und wenn es wirklich läuft, merke ich, wie mein Ego aus dem Weg tritt und ich selbst zum Instrument werde."

Das hört sich doch gut an, wenn dir das bewusst ist und du es zum Gutem verwendest.

"Da halte ich Deine Meinung für sehr optimistisch, ich glaube, Du unterschätzst die Größe menschlicher Freiheit (siehe aktuellster Beitrag im Forum) und überschätzst die Wirksamkeit von Verboten."

Ich glaube nicht, dass ich die Größe der menschlichen Freiheit unterschätze. Wenn Verbote der menschlichen Natur widersprechen, wird sich der Mensch immer wehren. Wenn Verbote einen positiven Sinn haben, wird es erfolgreich sein. Aber es wird immer einen kleinen Teil der Menschen geben, die nicht zur „Vernunft“ zu bringen sind.

Besonders hier im Westen würde ich mir noch mehr von menschlicher Freiheit wünschen. Es dauert nicht mehr lange, dann haben wir den totalen Überwachungsstaat. Das ist immer wieder ein Phänomen, wie die Menschen immer das Gegenteil von dem wahrnehmen, was der Realität entspricht.

"De facto funktionieren Verbote (auf der ganzen Welt), egal um was es geht, nicht wirklich, bzw. nur für Leute, die sozial leicht manipulierbar sind und das Risiko, aus der Gemeinschaft verwiesen zu werden, fürchten - kurz, für die Schwachen und Ängstlichen (die Skrupellosen machen eh was sie wollen)."

Auch das ist zu kurz gefasst. Das Volk im Iran z.B. besteht absolut nicht aus Schwachen und Ängstlichen. Gerade die Opferbereitschaft und der Mut, haben den Iran zu einen der wenigen unabhängigen Länder werden lassen. Wie schwer euch das auch fällt zu glauben, die meisten Menschen im Iran stehen hinter der Regierung und zu dem System. Nicht weil sie ein skrupelloser Diktator unterdrückt, sondern aus der Erkenntnis!

"Und überhaupt, braucht es wirklich mehr als die zehn Gebote? Es gibt einen Philosophen der sagte: die meisten Gesetze sind im verkommensten Staat."

Hier wird wieder ein Widerspruch deutlich. Sind die Gebote nicht eine Art Verbote? Wer hält sich hier noch an die Gebote? Wer schützt hier diese Gebote?

"Und was Kinder angeht: ich glaube, Kinder brauchen vor Allem Erziehende mit glaubwürdiger Autorität und nicht nur Verbote. Und glaubwürdige Autorität setzt schon wieder Wissen und Erkenntnis voraus... "

Erkenntnis und Verbote ergänzen sich. Gehören zusammen.

"Und auch Deine Position, dass der Staat quasi als "Vaterfigur" auftritt, finde ich beklemmend, da dies ein an Autorität und Hierarchie orientiertes Menschenbild ausdrückt. Wie weiter oben bereits ausgeführt, wird es jedoch immer Skrupellose geben, die die bestehenden hierarchischen Systeme für sich ausnutzen; je mehr Gesetze und Verbote herrschen, um so leichter haben´s die; sieh Dir doch nur mal an, wie unser "Rechtsstaat" jetzt schon funktioniert... Und da willst Du "mehr Einschränkungen"?"

Es ist mir schon klar, dass den meisten hier Vaterfigur bzw. Autorität und Hierarchie Schimpfwörter sind, aber das liegt an der antiautoritären Umerziehung nach dem zweiten Weltkrieg.

Die Hierarchie ist ein natürliches Phänomen bei uns Menschen. Es geht nicht ohne Hierarchie. Ohne Hierachie endet eine Gesellschaft im Chaos. Aus dem Chaos entsteht automatisch eine neue Hierarchie. Das ist naturgegeben. Und wieso soll eine Hierarchie immer negativ sein? Es gehören nur die richtigen Personen an die richtigen Stellen und das Volk muss sie erkennen und wählen. Das ist im Iran der Fall nur die meisten erkennen das nicht.

"Freiheit ohne Verantwortung ist eine Fiktion, so wie Wahrheit ohne Liebe ein trockenes intellektuelles Konstrukt bleibt. Und Moral ohne Mitgefühl wird schnell hochnäsig und gefährlich."

Da gebe ich dir Recht. Nur weiß ich nicht, worauf du das beziehst.



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