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Druck auf Iraner - nicht Druck auf Iran

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Von Muhammad Krüger am 23. Dezember 2010 12:59:45:

Der Westen übt mit seinem "Wirtschaftsembargo gegen den Iran" einen erheblichen Druck aus.

Die Ursachen für das Embargo sind a) Irans fundamental-antiimperialistische Haltung und b) Irans Fundamentalkritik am Beschluss der UNO, durch den 1948 in Palästina kein Palästinenserstaat, sondern Israel begründet wurde.

Doch gegen wen richtet sich dieses Embargo? Wie weit geht der Westen mittlerweile mit den Wirtschaftsrepressalien? Warum berichten die Medien nicht darüber?

Das anfängliche Wirtschaftsembargo der USA ist längst kein "Wir-handeln-nicht-mehr-mit-Iran-und-enthalten-dem-Land-die-Segnungen-unserer-Zivilisation-vor" mehr. Denn sofort nachdem die USA dieses tumbe Boykott verhängt hatten, verhängte Iran ein Boykott auf alle US Waren.

Längst haben die USA die europäischen Staaten schanghait und auf ihre Linie gebracht und machen sogar auf Russland und China Druck, ihrer Linie zu folgen.

Was als US-Boykott gegen Iran begonnen hatte, hat mittlerweile die Dimension eines globalen Wirtschaftskrieges erreicht. Doch dieser Krieg wird nicht wirklich gegen Iran geführt: Der Krieg von heute richtet sich gegen Iraner. Gegen jeden Iraner, sei er im Iran oder außerhalb.

Die Geschichte eines Abiturienten in Hamburg, der sich einen PC auf Raten kaufen wollte, und der mit den Worten abgefertigt wurde: "mit Iranern machen wir keine Geschäfte" ist mittlerweile zwei Jahre alt. Heute gehen sogar die Banken dazu über, Iranischen Staatsbürgern ihre privaten Girokonten zu schließen! Versuchen Geschäfte rückgängig zu machen! Bloß weil die USA und US-Banken drohen, sie würden die Banken schädigen, die weiter mit Iranern Geschäfte machen. Die USA späht mit Argusaugen -und dank unserer Politiker über das SWIFT-Abkommen ganz legal- jede einzelne Kontobewegung aus.

Iraner sein ist wie kriminell sein, sagte ein Freund zu mir. So weit sind wir in Deutschland gekommen. Von Menschenwürde weit und breit keine Spur!

Iraner im Iran sind nicht so drauf. Aber auch dort macht sich der Druck der USA bemerkbar: Allerdings durch eine verschlechterte Versorgungssituation für die einfachen Bürger. Iraner, die immer gern auf Qualitätswaren aus Europa und den USA gesetzt haben, müssen sich heute mit chinesischer Qualität begnügen.

Die oberen Schichten haben es verstanden, immer noch reicher zu werden - und haben genug Geld, jedes Luxusgut irgendwie doch ins Land zu bringen. Und Iranische Politiker genießen eh besondere Versorgungsrechte um vor Bestechung abgesichert zu sein, sie verspüren den Druck der USA also auch nicht am eigenen Leibe.

Hauptgeschädigte sind unteren und mittleren Schichten der Iraner.

Ich gehe fest davon aus, dass genau dies ein Bestandteil der US-Politik ist: Iran zu destabilisieren indem man Unzufriedenheit im einfachen Volk erzeugt.

Washington trägt seinen eigenen Ärger auf dem Rücken der einfachen Iraner aus.
Mobbt sie, schädigt sie, desintegriert sie und kriminalisiert sie.
Bezeichnet das Boykott aber vor der Welt als "Maßnahmen gegen das Iranische Regime".

Darf ein Land wie Deutschland, in dem Menschenrechte in Ehren gehalten werden, diese US-Politik der Knute mitmachen?

Oder sollten wir unser Grundgesetz amerikanisieren und diesen unbequemen Passus mit den Menschenrechten herausnehmen?



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