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Lasst uns die Faszination von Aschura erhalten!

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Von Fatima Özoguz am 20. Dezember 2010 13:27:26:

Liebe Geschwister,

Wir alle haben uns die letzten Tage an das Martyrium Imam Hussains (a.s) und seiner Gefährten und Familienangehörigen erinnert. Wir haben Latmiyas gesungen, bei den teilweise ergreifenden Ansprachen und Majlis Aza (Trauersitzungen) zugehört, wir haben geweint, wir haben Parolen gerufen, dass wir auf die Erlösung durch Imam Mahdi (aj) warten. Wir schauten uns auf iranischen und arabischen Sendern, soweit verfügbar, die verschiedenen Veranstaltungen an, die Reden der verschiedenen Gelehrten, wobei besonders die von Sayyed Nasrallah zu erwähnen ist. Wir sahen mit größter Faszination die Prozessionen in vielen Ländern zu, in Kerbala, Mashshad, Teheran - aber auch in vielen, in denen die Schia früher so gut wie unbekannt war. Aschura war dort kaum präsent, bis auf ein paar verborgene Nischen. Das hat sich - Allah sei Dank – gründlich geändert. Ein schöner Höhepunkt war auch die Rede Erdogans vor Hundertausenden von Trauergästen in Halkali (Istanbul), in der er betonte, dass kein Türke einem Kurden, Tscherkessen oder Lasen überlegen sei, und kein Sunnit einem Ja ´fari (Schiit).

Leider ist die Rede vorerst nur auf Türkisch vorhanden.

http://meryemdeutschemuslima.wordpress.com/2010/12/16/ashura-in-der-turkei-erdogan-uber-kerbela/

Erdogan unterstrich darin seine Verbundenheit im Imam Hussain (a.s) und allen Unterdrückten, sowie die Notwendigkeit des Zusammenhalts im Volk über alle religiösen und ethnischen Verschiedenheiten hinweg. Er rief "Labbayka ya Hussain", und die Anwesenden antworteten mit einem lauten "Salawat". Hätte man sich das noch vor wenigen Jahren in der Türkei träumen lassen?
Ist das nicht ein Zeichen der Hoffnung, dass die Welt sich ändert, liebe Geschwister? Der Segen von Aschura strahlt in alle Welt, und ich bete darum, dass er auch die erfassen möge, die bisher noch nichts davon mitbekommen haben, egal ob in den islamischen Ländern oder im Westen. Sei es, weil sie wie das Volk von Kufa damals um die Wahrheit betrogen werden von der Parallelgesellschaft der Politiker und Medien, sei es, weil man ihnen eingeredet hat, der Islam sei ihr größter Feind und ein Fremdkörper, den es zu eliminieren gelte.
Wie auch immer, lasst uns die Faszination von Aschura lebendig erhalten, statt wieder nach den Trauertagen zur Tagesordnung überzugehen. Das können wir am besten damit erreichen, in dem wir unsere Anstrengungen auf Allahs Weg erhöhen und nach den richtigen Zielen streben. Wenn wir etwas tun wollen, sollten wir überlegen, ob uns das zu einem besseren Gefährten von Imam Hussain (a.s) macht oder nicht. Können wir die Frage bejahen, dann kommen wir damit gleichzeitig auch Allah näher. Können wir das nicht, dann ist es eine Sache, die uns eher von Allah entfernt.
Vor allem unsere Jugend ist jetzt gefragt. Ihr seid die Nachfolger von Imam Hussain (a.s). Bildet euch, nicht nur im Islam, sondern auch in den Wissenschaften. Strebt nach Unabhängigkeit, nicht nur auf materieller Ebene, aber auch dort, so dass ihr nicht betteln müsst, sei es beim Sozialamt oder woanders. Verkauft euch, eure Religion und eure Überzeugungen nicht um eines geringen Preises willen, egal ob das jetzt die gesellschaftliche Anerkennung ist oder eine gute Bezahlung. Zeigt Einsatz, nicht nur für eure Moschee, so ihr eine habt, sondern auch für eure Mitmenschen, egal ob sie Muslime sind oder nicht. Übernehmt Verantwortung für dieses Land, so ihr dauerhaft hier leben wollt.
Denn der Prophet (s.a.s) hat gesagt:
„Der Beste ist derjenige, der den Menschen am meisten nützt.“ Arbeiten wir daran, dass wir zum Nutzen dieser Gesellschaft werden, in der wir leben.
Imam Sadiq (a.s) sagte zu seiner Schia: „Seid uns eine Zierde, keine Schande.“
Arbeiten wir daran, dass wir mit der Hilfe Allahs zur Zierde der Schia in diesem Lande werden!
Wir reden immer gerne davon, wie wir die Welt verändern können. Aber wir müssen bei uns selber anfangen. Imam Khomeini hatte den Vers „und wer sie (die Seele eines Menschen)am Leben erhält, so soll es sein, als hätte er der ganzen Menschheit das Leben erhalten.“ (5: 32) dahingehend interpretiert, dass der Mensch seine eigene Seele retten muss, mit Jihad un Nafs, dem Kampf gegen das Ego.
Wenn wir unser Selbst verbessern, dann strahlt das auch auf unser Familienleben aus, auf unsere Nachbarschaft, unsere Stadt, unser Land, und letztendlich auf die ganze Welt. In einem anderen Vers heißt es:
„Gewiss, Allah ändert die Lage eines Volkes nicht, ehe sie nicht selbst das ändern, was in ihren Seelen ist (13 : 11). Und vor allem seien wir dankbar, denn Allah sagte "Wenn ihr dankbar seid, werde Ich euch mehren. Wenn ihr aber undankbar seid, dann ist Meine Strafe wahrlich schwer!"

Denken wir vor allem daran: Jeder Tag ist Aschura, jeder Ort ist Kerbala!!



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