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Fanal der Liebe

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Von Yavuz Özoguz am 13. Dezember 2010 10:01:02:

Fanal der Liebe

Wie soll man in einer Welt, in der fast jeder Keim der Nächstenliebe zerstört wird, Liebe empfinden? Aber Aschura verpflichtet uns dazu!

Es gab scheinbar einfachere Zeiten, um über Liebe zu philosophieren, als diese lieblose Weltzeit, in der im Namen des nach Allmacht strebenden kapitalistischen Götzen so viel Hass verbreitet wird. Die Pharisäer des goldenen Kalbes reden von Menschenrechten und zeigen uns unaufhörlich Guantanamo als ihr Modell der Menschenrechte. Sie sprechen vom selbstbestimmungsrecht der Völker, von Freiheit, Demokratie und all den anderen Propagandabegriffen, und erklären uns dann, dass Vertreibung, Besatzung, Raub, Mord und all die anderen unschönen Handlungen im besetzten Palästina zum Wohl der Menschheit notwendig seien, und man gegen die Verbrecher nichts ausrichten dürfe oder solle. Jeder, der auch nur zum friedlichen Boykott gegen das zionistische Verbrecher-Regime aufruft, wird mit der Gewalt des medialen Unterdrückungsapparates überzogen. Selbst wenn altehrwürdige Kanzler der Republik höflichst und vorsichtig dazu aufrufen, dass es so nicht weiter gehen kann und darf, wird es schlichtweg der eigenen Bevölkerung nicht mitgeteilt. Damit erklärt man dann auch, was unter “freier Meinungsäußerung“ zu verstehen ist: Jeder darf seine Meinung äußern, aber was andere hören dürfen, entscheidet der Kapitalismus.

Sie erklären uns, dass Diebstahl eine Straftat sei, und berauben ihre noch nicht einmal geborenen Enkel in einem Maß, wie sämtliche Räubereien der Welt zusammengerechnet es nicht bewirken könnten. Sie meinen, dass demokratisch abgestimmt werden müsste, aber wenn ein Volk anders stimmt, als es der Kapitalismus vorgesehen hat, dann darf man jenes Volk auch ungestraft in Schutt und Asche bombardieren, samt ihrer Kinder, und danach den Wiederaufbau blockieren. Sie erklären uns, dass alle Bürger gleiche Chancen auf Bildung haben sollten und erhöhen die Studiengebühren, in manchen Ländern derart, dass die Hälfte des Jahreseinkommens der Eltern dafür aufgewandt werden müsste, damit das Kind studieren kann. Sie verbreiten das Märchen von sozialer Gerechtigkeit, während die Armen immer ärmer und die Reichen immer reicher werden! Sie erklären, dass Diktatur und Tyrannei keine Regierungsformen seien, die zu unterstützen sind, und paktieren mit dem schlimmsten Diktatoren und Tyrannen unserer Zeit. Dann verbreiten sie in angeblich geheimen Dokumenten (die vorher “nur“ 2,5 Millionen Menschen einsehen konnten), dass jene Könige und Prinzen jedem Kleindieb die Hand abhacken und sich selbst auf Drogenparties mit Prostituierten vergnügen und glauben, dass diese Information jemanden überraschen könnte, der nicht an Demenz leidet.

Aber auch in sogenannten Demokratien sitzen nicht die integersten, die anständigsten, die vernünftigsten Köpfe an der Spitze und tragen die Verantwortung, die ihnen das Volks gegeben hat, um das Wohl des Volkes zu mehren. In einer Mediokratie regieren Schauspieler, Sexsüchtige, Unbeherrschte, Korrupte und oft ähnliche Gestalten. Kaum einer dieser Regierungschefs ist in der Lage, seine eigene Familie vernünftig zu führen, wie soll er dann ein ganzes Land führen?

An die Besatzung von Afghanistan und Irak hat sich die Menschheit schon gewöhnt; zumindest in der Westlichen Welt. Jetzt sollen sie sich an weitere Umwälzungen in Pakistan, Jemen und anderen Ländern gewöhnen. Wird im Iran bei regulären Wahlen ein Ergebnis erzielt, das der Westlichen Welt nicht passt, wird ein Aufstand ohnegleichen in der Mediokratie veranstaltet. Lässt aber in Ägypten ein Pharao seine Untertaten antreten, damit sie ihn zwangsweise wählen, dann hat der kapitalistische Götzendienst nichts einzuwenden.

Und während sich die gesamte westliche Welt um eine zum Tod verurteilte Frau im Iran sorgt, kümmert es kaum jemanden im Westen, wie viele Insassen in den mit Zehntausenden gefüllten Gefängnislagern der Zionisten sterben, obwohl sie dort unschuldig einsitzen.

Sie verbreiten Unfrieden, Unfrieden und noch einmal Unfrieden. Und sie haben bei all dem Unfrieden, den sie verbreiten, auch das aus ihrer Sicht ideale Feindbild gefunden: Der Muslim! Vertreter von Religionen, die seit Jahrtausenden Weltkriege über Weltkriege mit angezettelt haben, Vertreter von Staaten, die Atomwaffen auf Menschen abgeworfen haben und überhaupt keine Menschlichkeit kennen projizieren alle ihre Schandtaten auf Muslime in der Welt, wenn es um Opfer für ihren Kapital-Götzen geht.

Wie soll man bei solch einer wahnsinnigen Weltsituation Liebe empfinden? Wie ist es möglich in einer Welt, in der die mächtigsten und größten Institutionen tagtäglich Hass auf allen Kanälen und in allen Dimensionen verbreiten, überhaupt an Liebe zu denken? Aber ist nicht Imam Husain, die Leuchte, die im Namen des Islam, in Befolgung seines ehrwürdigen Großvaters, in der Treue zu seinem ehrwürdigen Vater, in Liebe zu seiner wunderbaren Mutter, in Fortsetzung des Weges seines ehrwürdigen Bruders diese Leuchte der Liebe, die Fackel des Lichtes der Liebe angezündet hat, und keine Macht der Welt in der Lage ist, sie zu löschen?

Wer heute Liebe empfinden möchte, der muss das Fanal der Liebe verstehen. Imam Husain lebte in einer Zeit, in der die islamische Befreiungsrevolution für die ganze Menschheit durch die gelebte Liebe, die Barmherzigkeit für die Menschheit, den Propheten Muhammad (s.) eingeläutet worden war. Doch Imam Husains Großvater weilte nicht mehr unter den Lebenden, jedenfalls nicht für jeden erkennbar. Keine 50 Jahre waren vergangen, seit die Befreiungsbewegung über die arabische Halbinsel verbreitet worden ist, da hatten die dunkelsten Gestalten der Weltgeschichte die Macht an sich gerissen und unterdrückten nunmehr im missbrauchten Namen des Islam. Der sogenannte Kalif Yazid war ein Trunkenbold, ein Verschwender, ein Massenmörder, ein sexbesessener und ein Verrückter, der in seinem Palast einen Affen als Gefährten hielt! Jener Affe war Thema der damaligen Nachrichten!

War es damals so anders als heute? Ist es wirklich so wichtig, ob das Gebäude Palast heißt oder Weißes Haus? Ist es so wichtig, ob der erste (“first“) Hund oder der erste Affe das Thema der Medien ist? Spielt es eine Rolle, ob jenes Gebäude in Damaskus oder Washington steht? Ist es bedeutsam, ob nubische Sklavinnen oder moderne Praktikantinnen den Herrscher bedienen? Spielt es eine Rolle, ob damalige Nachrichtentrommler oder heutige Chefredakteure der Hofberichterstattung das Feindbild verbreiten und als Hofschreiber ihre Menschlichkeit prostituieren? Nein, die Menschheit hat sich kaum geändert! Die Technik ist anders geworden, nicht aber der Mensch!

Noch immer strebt eine Mehrheit der Menschen nach Glück, nach Frieden, nach Freiheit, nach Gerechtigkeit und viele andere universelle Werte. Aber der Mensch strebt auch nach irdischem Wohlstand, und genau das wird ihm zum Verhängnis, genau das macht ihn zum Sklaven der kapitalistischen Sklaventreiber. Sie entziehen den Leuten den irdischen Wohlstand und geben ihn nur jenen, die bereit sind, sich dafür als Huren oder Zuhälter des Kapitalismus zu verkaufen! Die anderen werden ausgebeutet! Es ist heute genau so, wie damals!

Eine der Lehren von Imam Husain ist: Jeder Tag ist Aschura, jeder Ort ist Kerbela! Und wir sehen es immer wieder. Diese universelle Wahrheit wird in jedem Teil der Erde deutlich. Eine andere Lehre der Ereignisse dieser Tage vor fast 1400 Jahren ist die Aufforderung: Leben wie Zainab oder – wenn das nicht mehr geht – sterben wie Imam Husain. Nur die Bereitschaft, sich selbst und seine Familie für die Wahrheit aufzuopfern, kann der Menschheit Befreiung geben! Und nur der, der sich für die Menschheit aufopfert, ist wirklich frei!

Selbstverständlich wissen auch die Feinde der Menschlichkeit von diesem Dilemma, dass es eine Freiheit des Menschen gibt, die unbesiegbar ist. Um sie wenigstens medial zu besiegen, verbreiten sie die Märchen von Terroristen, die unschuldige Menschen töten wollen. Aber haben sie nicht selbst die meisten dieser Terroristen herangezüchtet?

Einstmals wurde auch über Imam Husain verbreitet, er sei ein Terrorist, weil er sich mit einer getreuen Schar von weniger als 100 Gefährten einer Armee von Zehntausenden stellte am Fuß des Euphrat, von dem sie abgeschnitten waren, in der Ebene von Kerbela am Tag von Aschura. Und sie waren bereit, abgeschlachtet zu werden.

Ihr Kampfruf war: „Niemals Unterdrückung!“ Es war ein Liebesruf, ein Fanal der Liebe ausgerufen für die ganze Menschheit. Es war der Ruf, der die Lehre Gottes, die Lehre des Islam, die Lehre des größten und vollkommendsten aller Menschen, Prophet Muhammad, über alle Zeiten unüberhörbar erschallen lassen sollte! Das Echo dieses Rufes fand sich in der Befreiungstheologie unserer Tage wieder. Und das Gesicht der Liebe zu Imam Husain kann jeder im Gesicht Imam Sayid Ali Chamenei’s erkennen, wenn er es nur ein Mal richtig ansieht!

Imam Husain hat Liebe gespürt, gespeist von der Quelle der Wahrheit, gespeist von der Quelle Kauthar, einer himmlischen Quelle der Liebe, die seine Mutter Fatima, die ehrwürdigste aller Frauen aller Zeiten geküsst hat. Imam Husain hat sogar seine Feinde geliebt! Ein Offizier der gegnerischen Armee namens Hur hat diese Liebe zu spüren bekommen und hat die Seiten gewechselt, wohlwissend dass es sein letzter irdischer Auftritt für Wahrheit sein würde. Aber die Liebe war stärker!

Alle irdischen Kräfte und Mächte aller Zeiten haben, unabhängig davon, in welchem Namen sie aufgetreten sind, stets nur eines versucht: Die Liebe zum Diesseits zu vergrößern, damit die Liebe zur Ewigkeit verblasst. Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit sind aber keine irdisch begrenzten Werte! Sie sind universelle zeitlose Werte, die weit über ein einzelnes individuelles Dasein hinausreichen! Wer das Diesseits liebt, der wird sich niemals für Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit einsetzten können, denn die Gegner brauchen nur damit zu drohen, ihm sein Diesseits zu zerstören, und schon wird er zum Sklaven. Gott aber hat die Menschen frei erschaffen! Frieden, Freiheit und Gerechtigkeit sind Werte im Herzen, die jeder in sich entwickeln kann, wenn er die wahre Liebe versteht! Wer das Diesseits liebt, der kann nicht wirklich Menschen lieben, denn Menschen sind für die Ewigkeit erschaffen, nicht für das begrenzte Diesseits.

Imam Husain hat diese Liebe vorgelebt und seine Schwester Zainab hat die Botschaft der Liebe für alle Zeiten übertragen. Sie lebte in einer Zeit, in der sämtliche Massenmedien in der Hand des brutalen Gewaltherrschers standen! Dennoch, Zainab hat die Liebe ausgesprochen. Nur wenige haben es gehört, aber sie haben es weitergetragen. Als der Gewaltherrscher Zainab vorführen ließ und ihr die Grausamkeiten des Massakers von Aschura vortrug, antwortete sie: „Ich habe nichts anders gesehen als Schönheit!“ Wer Liebe im Herzen trägt, der sieht die Schönheit! Wer Liebe im Herzen trägt, der setzt sich für diese wahre Schönheit ein.

Das Fanal der Liebe leuchtet unaufhörlich. Und wir haben an diesen Tagen die Gelegenheit, uns an den Strahlen dieses Lichtes zu wärmen; unsere Herzen zu läutern. Liebe drückt sich durch Liebe aus. Wenn der Hass die Liebe übermannt, dann haben wir alles verloren! Und diese Welt strengt sich an, damit wir alles verlieren. Aber wenn die Liebe obsiegt, dann werden wir frei. Die Liebe beginnt in der Nächstenliebe, in der Liebe zu den eigenen nahen Verwandten, Bekannten, Nachbarn, zum eigenen Dorf, Stadt, Land und die ganze Menschheit. Liebe drückt sich dadurch aus, dass man die Wahrheit sagt und schreibt, ohne Angst davor zu haben, dass die heutigen Imperien uns so behandeln werden, wie einst Imam Husain behandelt wurde. Denn die Liebe ist stärker als alle Waffen der Welt.

Wir leben in einer Zeit, in der erstmals die Geschichte von Aschura, die Ereignisse von Kerbela einer sehr großen Zahl von Menschen bekannt gemacht werden können. Auch wenn die westlichen Medien es verschweigen. So sind doch derzeit hunderte von Millionen Anhänger Imam Husains auf den Straßen der Welt in Prozessionen zu Aschura, darunter auch Christen und Hinduisten! Aschura ist für alle Menschen da, die davon erfahren wollen. Und das Fanal der Liebe wird obsiegen, daran gibt es keinen Zweifel. Ob mit uns oder ohne uns, das liegt an uns.

PS: Es ist sicherlich kein Zufall, das ausgerechnet in diesen Tagen in Schweden ein terroristische Anschlag erfolgt mit Rohbomben, die merkwürdigerweise nicht zünden und nur den Terroristen töten, der aus England gekommen sein soll und angeblich aus dem Irak stammt. Mit solchen Geschichten versuchen sie die Wahrheit zu verdrehen. Doch zweifellos: Wahrheit ist, dass inzwischen die allermeisten Regierungschefs der westlichen Welt zu JEDEM Verbrechen des Zionismus “Ja“ und “Amen“ sagen, und solchen Menschen ist alles wahrlich zuzutrauen! Ein wahrer Anhänger Imam Husains wird niemals auch nur an eine terroristische Tat denken, denn es geht nicht darum “zu siegen“ in dem Sinn, wie die Weltverliebten “siegen“ verstehen, sondern um die Liebe. Die aber kann nur der verstehen, der sich ihr hingibt!

Im Namen des gesamten Muslim-Markt-Teams wünsche ich gesegnete Aschura-Tage



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