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Von Fatima Özoguz am 08. Dezember 2010 14:32:22:

Laut einer Studie hegt nicht nicht die sogenannte "Unterschicht" Feindschaft gegen Muslime und Hartz IV- Empfänger, sondern die Gebildeten und Besserverdienenden. Nun ist das ja menschlich, da der Mittelstand ausfranst auch diejenigen sich immer mehr vom sozialen Abstieg bedroht sehen, die sich bisher in materieller Sicherheit wähnten.

In der Gruppe der Besserverdienenden ist ein deutlicher Anstieg abwertender Einstellungen gegenüber verschiedenen schwachen Gruppen in der deutschen Gesellschaft zu beobachten. Rechtspopulistische Einstellungen nehmen bei den Einkommensstarken deutlich wahrnehmbar zu. Sie verbinden sich mit islamfeindlichen Haltungen und sind aggressiv aufgeladen.

So lauten die wichtigsten Zwischenergebnisse der empirischen Langzeituntersuchung „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, die ein Team um den Bielefelder Sozialwissenschaftler Wilhelm Heitmeyer am Freitag in Berlin vorgestellt hat. Mit Heitmeyer auf dem Podium saßen seine Kollegen Beate Küpper und Andreas Zick. Der frühere Finanzminister Peer Steinbrück, der eingeladen gewesen war, die Forschungsresultate zu kommentieren, hatte dagegen kurzfristig abgesagt.

http://www.hintergrund.de/201012031269/soziales/sozialabbau/gegen-muslime-und-sozial-schwache.html

Ob die Studie jetzt so stimmt oder nicht, sei dahingestellt, ich halte es aber für durchaus möglich. Was mich aber weitaus mehr irritiert, ist der Umgang der Medien damit, nämlich so gut wie Null!
Als die Studie herauskam, die den Zusammenhang zwischen Gewaltbereitschaft und Religiosität bei jungen Muslimen belegen sollte, wurde in den Medien endlos darüber debattiert, eine Talkshow jagte die andere. Vom Sarrazin-Hype , egal ob pro oder contra, ganz zu schweigen. Auch als es um die angebliche "Deutschfeindlichkeit" bei jungen Migranten ging, die natürlich pauschal zu Muslimen gemacht wurden, wurde diesem Thema eine große Medienpräsenz eingeräumt. Warum jetzt das große Schweigen im Blätter- und Talkshowwald, wenn man mal von einigen Randnotizen absieht?!

Auch die meisten linken Politiker / Publizisten nehmen sich des Themas nicht so gerne an, habe ich den Eindruck, obwohl die Studie ja dem deutschen Bürgertum im Grunde ein vernichtendes Zeugnis ausstellt. Warum wehrt es sich nicht dagegen und beweist, dass dieses negative Bild falsch ist? Oder findet es die Aussagen der Studie gar richtig?
Schweigt man deswegen lieber, weil sich dieses Studienergebnis nicht so gut populistisch ausschlachten lässt? Weil man unangenehmen Wahrheiten nicht gern ins Auge sieht, obwohl man sich in gewissen Kreisen ja so gern damit schmückt, "politisch inkorrekt" zu sein? Oder ist man gar nur "politisch inkorrekt", wenn es um Muslime und sozial Schwache geht? Wenn es so wäre, wäre es traurig und obendrein verlogen. Aber ich gabe zu, Hetze gegen Migranten und Hartz IV-Empfänger hat zur Zeit Hochkonjunktur und beschert mich Sicherheit mehr Interesse, Verkaufs- und Zugriffszahlen als die oben erwähnte Studie. Aber vielleicht ist das auch das Ergebnis eines Naturgesetzes. Auf die mediale Hetze, die den Sarrazin-Debatten folgte, sprangen vor allem die Stammtische auf, also die einfachere Schicht, und jetzt geht es auch gegen sie. Wer jetzt noch nicht kapiert, dass er eines Tages auch dran sein wird, wenn er weiter zu diesem haarsträubenden Unrecht und der schleichenden Vergiftung des sozialen Klimas schweigt, hat immer noch nicht begriffen, wie die Fronten verlaufen. Nämlich nicht zwischen angstammten Deutschen und Zuwanderern, auch nicht zwischen Muslimen und Nichtmuslimen, sondern zwischen Arm und Reich.
Wenn das so weitergeht, schafft sich Deutschland wirklich bald ab, und daran sind nicht wir Muslime Schuld!



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