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Von Muhammad Krüger am 11. November 2010 11:22:12:

Als Antwort auf: Die neue deutsche Identität der Bildungsferne von Yavuz Özoguz am 10. November 2010 09:56:35:


>In einem Interview vom 7.11.2010 mit der österreichischen Zeitung “Die Presse“ sagte kein geringerer als der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse: „Wer als Bürger türkischer oder arabischer Herkunft und islamischen Glaubens in diesem Land dauerhaft leben will, muss akzeptieren, dass zur deutschen Identität die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus gehört. Daher sollten sie selbstverständlich auch das Tagebuch der Anne Frank lesen.“

Ein Versuch, Migranten mit einem Schuldkomplex zu beladen. Wer Deutscher ist, hat eine Teilschuld. Interessant, dass hier explizit türkische und arabische Bürger angesprochen werden. Die hier dauerhaft leben wollen. Willst du Pass - dann fühl die Schuld. Sonst raus.

>Hatte Thierse nicht auch im gleichen Interview gesagt: „Unser Identitätskern ist schließlich, dass soziale und natürliche Herkunft nicht zum unentrinnbaren Schicksal werden.“ Wenn soziale und “natürliche“ Herkunft (was immer das ist) nicht zum unentrinnbaren Schicksal werden sollen, warum sollte dann die geschichtliche Herkunft zu einem unentrinnbaren Schicksal werden?

Sehr richtig. Und vor allem, wie kann man einen Geschichtlichen Rucksack, der drei Generationen alt ist, weitergeben?

>Doch zur deutschen Geschichte gehört auch Goethe. Hatte der nicht einstmals gesagt: „Wer sich selbst und andere kennt, wird auch hier erkennen: Orient und Okzident sind nicht mehr zu trennen.“ Das ist immerhin zwei Jahrhunderte her. Warum gilt nicht Goethe als geistiger Vorreiter der Globalisierung und von Multi-Kulti? Und warum sollte jene Aussage nicht viel mehr deutsche Identität sein?

Unermesslichen Dank an Goethe, für dieses deutsche Erbe. Dieses Meisterstück deutscher Kultur. Diesen deutschen Klassiker der Integration. Diese Weisheit und diese Achse gebildeter, aufgeklärter deutscher Identität.

Lasst uns nicht allein auf Goethe ruhen: Schiller hat mit seiner Ringparabel einen noch weiteren Bogen gesponnen. Und neben Goethe ist Schiller durch seinen Drang nach Freiheit und Gerechtigkeit vielleicht noch ein wenig der deutschen Kultur und Identität näher als Goethe.

Goethe und Schiller waren vor 200 Jahren weiter als der deutsche Medienkonsument von heute. Ihre Werte, ihre Rufe der Aufklärung haben in der deutschen Kultur von heute kaum überlebt.

>Fazit: Es geht bei jener aufgezwungenen Identität weder um “Christlich-Jüdisches“ noch um Geschichte. Es geht weder um Nation noch um Religion. Es geht nicht einmal um die Sprache, obwohl sie sehr wichtig ist! Es geht ausschließlich darum, die Menschen zu teilen und zu herrschen!

Die politische Instrumentalisierung dreier Religionen.

Deutschland braucht eine Aufklärung.



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