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Re: Die J�dische Frage aus Sicht eines Muslims

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Von Christoph Sanders am 09. November 2010 11:03:11:

Als Antwort auf: Die J�dische Frage aus Sicht eines Muslims von Yavuz �zoguz am 07. November 2010 12:31:14:

Lieber Herr Özoguz!
Einige Zeilen zu Antisemitismus/Islamophobie/Christenfeindlichkeit, die zwar nur untergeordnet mit dem Thema zu tun haben, die ich aber für sehr wichtig halte.
An folgenden Zeilen habe ich mich "gestoßen", weil sie nicht wirklich zusammenpassen.
"Antisemitismus hingegen ist ein Verbrechen!"
"Menschen, die Juden ablehnen, weil sie Juden sind, sind Antisemiten, und das ist ein Rassismus, der abzulehnen ist."
Antisemitismus, ebenso wie Islamophobie und Christenfeindlichkeit, kann meiner Ansicht nach kein Verbrechen per se sein, weil es nach meinem Verständnis um eine Einstellung geht, die sich in den Köpfen der Betroffenen befindet. Für Gedanken und Einstellungen wird man ja -zum Glück- noch nicht bestraft. Das wäre auch gar nicht machbar. Die Gedanken sind bekanntermaßen frei.
Etwas grundlegend Anderes ist es, wenn aus der eigenen Religionsfeindlichkeit heraus Straftaten begangen werden.
Abraham Melzer hat einen sehr vernünftigen Gedanken dazu ausformuliert:
"Wenn jemand privat Juden hasst, interessiert mich das nicht. Das tut mir auch nicht weh. Ich werde auch einen Teufel tun, jeden zu bekämpfen, der Juden hasst. Da muss jeder mit sich selber fertig werden. Wenn jemand die Juden nicht mag, dann eben nicht. Aber wenn ich hier frei leben kann, wenn ich hier zu einhundert Prozent nicht diskriminiert werde, reicht mir das."

Und jetzt komme ich zum eigentlichen Punkt: Das Gefährlichste an der Religionsfeindlichkeit ist meiner Ansicht nach die teils recht gezielte Verbreitung eben dieser Religionsfeindlichkeit. Ein Antisemit, der Antisemitismus verbreitet verhält sich in meinen Augen genauso verbrecherisch wie ein Islomophober der Islamophobie verbreitet oder ein "Christenfeind" der Christenfeindlichkeit verbreitet. Es wird jedoch leider häufig nicht zwischen Religionsfeindlichkeit und der Verbreitung von Religionsfeindlichkeit unterschieden. Antisemitismus abzulehnen, ist eine wichtige zu unterstützende Einstellung. Antisemitismus als Verbrechen zu bezeichnen, ist nach meinem Verständnis von Antisemitismus falsch. Die Verbreitung von Antisemitismus hingegen, ist als Verbrechen einzustufen.

Herzliche Grüße,

Christoph Sanders



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