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Islamhetze im missbrauchten Namen Jesu gefährdet die Liebe

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Von Yavuz Özoguz am 03. November 2010 09:53:20:

Muslime müssen dieser Tage “höllisch“ aufpassen, dass die sich täglich steigernde Hasspropaganda auf allen Ebenen sie nicht von dem eigentlichen Ziel des Lebens, Liebe Gottes zu empfangen, abbringt.

Immer wieder glaubt man, dass die bestehenden Hasspredigten der sich “christlich-jüdisch“ gebärdenden Westlichen Welt nicht mehr allzu sehr gesteigert werden können, und wird dann am nächsten Tag aufs Neue belehrt, welch subtilen Ideen die Hasspropaganda doch entwickeln kann.

So erwartet man von einer kleinen betulichen christlichen Gemeinde in einem kleinen Ort wie Bad Eilsen nicht unbedingt, dass es seinen medialen Platz in der Islamhetze einnehmen würde, noch dazu gepaart mit Iranhetze, aber auch sie tut es. In einem Theaterstück einer Gemeinde zu Weihnachten heißt es: “Wie ein iranisches Kind die Heilige Nacht erlebt“. Es handelt von “Suleilas erste Weihnachten“ und ist ein Kinder-Musical. Der Bericht dazu in der Landes-Zeitung scheint harmlos.

Aber wenn man genau hinschaut, dann wird deutlich, welch Bild dem Christenbürger – noch dazu zu Weihnachten – eingetrichtert wird, damit er den Muslimen “hilft“ etwas von der Welt zu lernen. So heißt es in dem Bericht so ganz nebenbei: „Und weil Suleila aus dem islamischen Iran die Bedeutung des Weihnachtsfestes und dessen Historie nicht kennt, erzählt er ihr und ihren Freunden die Geschichte ...“ Ja so sind sie die armen Iraner, sie sind Muslime und kennen daher das Weihnachtsfest nicht. Was für eine Propaganda!

Hier wird wirklich die Welt auf den Kopf gestellt. Es gibt doch sowohl zahlenmäßig als auch anteilsmäßig mehr Muslime, die an die Jungfrauengeburt Jesu glauben, als Christen. Es gibt mehr Muslime, die sich über die Verunglimpfung Jesu und Marias aufregen, als Christen. Und – es ist sicherlich nicht fern anzunehmen – dass es mehr Muslime gibt, die sowohl die christliche als auch die muslimische Weihnachtsgeschichte kennen, als Christen nur ihre eigene. Man könnte ja einmal die Kinder fragen, wer denn Caspar, Melchior und Balthasar waren und woher sie kamen, denn die kamen aus dem Iran. Und in der Islamischen Republik Iran gratulieren die höchsten Würdenträger des Islam wie auch der Staatspräsident den Christen regelmäßig zu Weihnachten; ein Verhalten, von dem Muslime in Deutschland bei ihren Feiertagen nicht einmal mehr zu träumen wagen.

Doch jene kleine Episode aus einem kleinen Kurort ist nur eine von Tausenden, die sich dieser Tage im Land abspielen. Erheblich gravierender wirkt da die Missachtung des eigenen Grundgesetzes durch politische Persönlichkeiten, die lauthals und tagtäglich von der “christlich-jüdischen“ Prägung des Staates faseln. Als ob das nicht bereits ein Widerspruch in sich wäre, fügen sie dann auch noch Humanismus und Aufklärung hinzu!

So haben gestern der Bürgerschaftspräsident in Bremen, Christian Weber (SPD), und die CDU-Politikerin Elisabeth Motschmann sich demonstrativ an die Seite des Christentums gestellt und behauptet, dass eine Gleichstellung von Islam und Christentum ausgeschlossen sei. Zudem sprach sich Bremens Parlamentspräsident gegen eine weitere Trennung von Staat und Kirche aus. Begründet wird jene grundgesetzwidrige Behauptung unter Anderem damit, dass Ehrenmorde nicht akzeptabel seien. Das ist eine Argumentation auf dem Niveau, dass man behauptet, der Katholizismus gehöre nicht zu Deutschland, weil Kindesmissbrauch nicht akzeptabel sei.

In immer tiefere Schubladen greifen Politiker und deren Hofschreiber, um Muslimen im Land das Gefühl zu geben, dass sie definitiv nicht dazu gehören und auch niemals dazugehören werden, so lange sie einen Restfunken Islam in sich tragen. So lange ein Muslim in diesem Land nach “Gerechtigkeit“ rufen wird, wird er bekämpft werden, dass soll er wohl denken!

Hier greift eindeutig der Vers aus dem Heiligen Qur´an: „Und nicht zufrieden mit dir sind die Juden und die Christen, bis du ihrer Nation folgst...“ (2:120). Der hier verwendete Begriff “Nation“ (arabisch “milla“) wurde zu einer Zeit niedergeschrieben, als es noch keine Nation im heutigen Sinn gab. Insofern ist hier eine bestimmte Verhaltensweise, Denkweise, Ideologie, oder mit heutigen Worten, Leitkultur gemeint. Das fürchterliche an jener Leitkultur ist vor allem ihre Beliebigkeit. Seit fast einem Jahrzehnt wird darüber diskutiert, was jene Leitkultur ablehnt (nämlich den Islam), aber bis heute kann niemand auch nur annähernd sagen, wie jene Leitkultur denn gestrickt ist, dass man drüber diskutieren könnte. Gehört der Raubtierkapitalismus dazu? Ist der Imperialismus Bestandteil der Leitkultur? Oder gehört auch der Zionismus dazu? Ist es Bestandteil jener Leitkultur, dass Reiche immer reicher und Arme immer ärmer werden? Oder gehört die totale Ausbeutung des weiblichen Körpers im missbrauchten Namen der Freiheit dazu? Gehört das Christentum, wie es die Bibel lehrt dazu, oder ist die Auflösung der Familie und Massenmorde in Form von Abtreibung ein Bestandteil jener Leitkultur? Beschreibt die Leitkultur die christliche Nächstenliebe mit Soldaten in Afghanistan und Guantanmo, oder gibt es andere Maßstäbe? Um es kurz zu machen, jener Kampfbegriff der Leitkultur – übrigens von einem “muslimischen“ Professor in Deutschland eingeführt, der zum Lohn jetzt in den USA lehren darf – ist lediglich eine inhaltslose Worthülse, die nur einem einzigen Zweck dient: Dem Kampf gegen den Islam und die Muslime!

Wenn dann zudem von der Kirche in Bagdad berichtet wird, bei der über 50 Menschen in einer Kirche umgebracht wurden, und verheimlicht wird, dass kurz zuvor Zionisten eine Kirche in Jerusalem angezündet haben, dann kocht die Seele vieler Muslime in der Westlichen Welt hoch. Nebenbei sei darauf hingewiesen, dass die Hofberichterstattung nie danach gefragt hat, wer die Christen umgebracht hat, denn sie wurden bei der Erstürmung der Kirche getötet. Auch wurde nie gefragt, wer den Befehl zur Erstürmung gegeben hat und warum!

Anteilslos vernehmen Muslime im Land die Nachricht von irgendwelchen obskuren Briefbomben aus Jemen, die sowohl ein Flugzeug in die Luft sprengen sollten als auch eine Synagoge in Chicago und wundern sich über die technische Höchstleistung jener Terroristen, die erst das Transportflugzeug sprengen können, um danach in Chikago zu landen und eine “jüdische Einrichtung“ gefährden. Oder anders ausgedrückt: Viele Muslime wundern sich eigentlich über gar nichts mehr. Vielmehr warten sie derzeit stündlich darauf, dass eine Eilmeldung über die Nachrichtenticker kommt, dass sie der griechische Ableger Al-Qaidos zu den Paketanschlägen auf westliche Botschaften in Athen und das Kanzleramt in Berlin bekennt.

Genau diese Situation, genau diese abgewandte Haltung der Muslime, genau diese täglich zunehmende Abneigung der Muslime gegen die Mehrheitsgesellschaft ist aber das Ziel all jener Hasspropaganda! Denn würde solch eine Wirkung tatsächlich erfolgreich erzielt werden, dann wäre es gelungen, Muslime ein Stück von ihrem Islam zu entfernen!

Der Islam ist die Religion der Liebe und Einladung zur Wahrheit in Liebe. Der Islam ist die Religion, die erklärt, dass Gott uns erschaffen hat, damit wir Seine Liebe empfangen dürfen, in ihrer höchsten Form und in Freiheit. Der Islam ist die Religion, die erklärt, dass die Liebe von Gott kommt – nicht von den Mitmenschen! Die wahre Quelle der Liebe ist Gott! Und der Liebesempfänger läuft über in Liebe und gibt diese Liebe weiter. Nächstenliebe ist im Islam viel höher angesiedelt, als im “christlich-jüdisch aufgeklärten Humanismus“. Und die gelebte Liebe, der Prophet Muhammad selbst, hat eine Geduld gegenüber all jenen vorgelebt, die ihn ermorden wollten, wie sie die wahre Liebe Gottes widerspiegelt.

Es ist das Ziel all jener Hasspredigten, die Menschen zu spalten, um sie besser beherrschen zu können! Aber der wahre praktizierende Muslim lebt das vor, was Christen schon längt vergessen haben; er liebt auch seinen Feind! Das bedeutet nicht, dass wir jede Schandtat schweigsam hinnehmen! Es bedeutet nicht, dass wir zu jeder Hasspredigt gegenüber dem Islam und den Muslimen schweigen. Aber es bedeutet, dass unser Antrieb die Liebe sein muss und nicht der Hass! Selbst die Ablehnung bestimmter Schandtaten folgt aus unserer Liebe! Wenn uns das genommen wird, dann haben wir alles verloren!

Es ist zugegebenermaßen in diesen Tagen in Deutschland nicht einfach, die Liebe des Islam so auszuleben, wie wir es uns wünschen. Aber ist es schwerer als in der Zeit, als unser geliebter Prophet verbannt im Tal von Abu Talib mit seinen Getreuen leben musste? Und der Heilige Qur´an sagt auch: „Dann, wahrlich, mit der Drangsal ist, wahrlich, mit der Drangsal ist Erleichterung“ (Heiliger Qur´an 94:5-6). Diese betonte Widerholung ist ein Hinweis darauf, dass man sich nicht negativ beeinflussen lassen sollten von äußeren Stimmungen, sondern die Liebe als Licht in sich trägt, unabhängig davon, wie Dunkel es draußen ist. Und je Dunkler es draußen wird, desto heller wird das Licht zu sehen sein! Siehe dazu auch die Folgeverse und die Folgesure. An anderer Stelle hießt es:

„Wahrlich, diejenigen, die überzeugt sind, und die Juden, die Christen und die Sabäer, wer überzeugt ist von Allah und den letzten Tag und Gutes tut diese haben ihren Lohn bei ihrem Herrn und keine Furcht ist mit ihnen und sie werden nicht trauern.“ (Heiliger Qur´an 2:62)

Ja, Muslime müssen dieser Tage “höllisch“ aufpassen, oder vielmehr aufpassen vor dem “Höllischen“. Denn das Licht der Wahrheit wurde in jedes neugeborene Herz eingepflanzt. Nur wenn wir dessen Strahlen bewahren und nicht mit Hass bedecken, nur dann können wir auch den Hass, der dieser Tage weltweit aufgebaut wird, überwinden. Und das ist unser aller Aufgabe, damit wir dann “paradiesisch“ aufpassen!



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