Es ist schade, dass die Kulturen der muslimischen und der christlichen Welt derart auseinanderklaffen, dass ein Dialog zumeist nur mit unterdrücktem Zorn, Schuldzuweisungen und notgedrungenem Zweckverhalten zustande kommt. Zunehmend wird Religion als Waffe und Spielball missbraucht sowohl von der einen, als auch von der anderen Seite. Es ist eine Tatsache, dass der Stellenwert der Religion für die Muslime wesentlich höher ist, als für Christen in der westlichen Welt, was auch Christen aus dem Orient bemängeln. Das muss man akzeptieren und respektieren. Und dass das Einfluss auf die Politik nimmt, ist allzu logisch. Leider bleibt hier zuweilen Gott als Element von Werten auf der Strecke, man benutzt lediglich seinen Namen, um eigene Ziele zu erreichen! Dabei sind es doch oftmals Unehrlichkeiten, einseitige Bewertungen und Missverständnisse sowie das fehlende Bemühen, dem Anderen objektiv zu verstehen die Grundlage dafür, dass eine Annäherung auf ehrlicher Ebene zumeist nicht stattfindet. Was fällt dem westlichen Bürger spontan ein, wenn er den Islam schildern soll?
Terror
Doch warum ist das so? Und sind diese Denkansätze auch fair und berechtigt...?
Liebe Ich möchte mich in diesem Beitrag bemühen, jene Denkansätze objektiv zu analysieren:
Terrorangst Worin besteht der Unterschied zwischen terroristischen Verhaltensweisen von Muslimen und Verhaltensweisen der westlichen Welt? Sind die neuerlichen Aufdeckungen von der Internetseite Wikilaeks, in denen Vorgänge des irakischen Kommandos und dem Vorgehen amerikanischer Soldaten und deren Auswüchse etwa nicht mit Terror gleichzusetzen? Nur weil sie halbwegs offiziell und für den Westen zivilisierter mit ausgeklügelter Technik und beinahe meisterhaften Vertuschungsstrategien stattfinden? Währen die im Verhältnis primitiven Selbstmordattentate von den westlichen Medien angeprangert werden, finden die Gräueltaten der westlichen Alliierten meist im Verborgenen statt. Worin besteht der Unterschied zwischen Bin Laden und George Bush? Könnte man das in Zahlen von Todesopfern ausdrücken, so wäre Bush (Junior sowie Senior) der wesentlich schlimmere Terrorist. Inklusive seinen Verbündeten, die sich an Tötungsprozessen an Orten beteiligen, wo sie eigentlich nichts zu suchen haben, außer, dass sie die Welt zwangsdemokratisieren wollen.
Oder ist der Begriff Terrorist etwa etwas, das man einzig Muslimen zuordnen darf? Wie funktioniert die Berechnungsgrundlage von Terroropfern...? Gemessen an der Zahl der Toten, die durch Gewalt ums Leben kamen, dürften Bush und seine Vorgänger in der „Tabelle“ deutlich anführen. Hunderttausende zivile Tote im Irak, eine erheblich größere Zahl in Vietnam und Andernorts, die mit Meuchelmorden und Cluster Bombs von den Amerikanern und deren Verbündeten zustande kamen? Zählen die etwa nicht? Man sollte annehmen, dass hunderttausende tote Zivilisten, die von offiziellen Armeen oder deren Handlanger dann den Kriegsopfern zugeordnet werden, währen alle Opfer der anderen Seite nun die Terroropfer seien. So einfach geht die Berechnung und die westliche Welt fühlt sich schließlich völlig im Recht und die Schergen der Gegenseite sind nun die Bösen. Und nachdem das eigene Meucheltum nun vertuscht und bagatellisiert wurde, wird den Medien ein unehrliches und vom Eigennutz geprägtes Bild präsentiert, dass man dann verbreitet.
Gräueltaten, Brutalität Bei aller Liebe und Sympathie: Natürlich akzeptiere und respektiere ich für mich derartig barbarische erscheinende Vorgehensweisen keinesfalls! Genauso wenig, wie ich jene Grausamkeiten akzeptiere, die westliche Pseudo- Alliierte der Bevölkerung antun, um sie zu „befreien“. Daher stellt sich die Frage, wie gegen das, was wir als „Barbarei“ empfinden vorzugehen ist? Und wer sind wir, dass wir festlegen, was Barbarei ist? Was passiert, wenn “die Anderen“ auch so verfahren? Was passiert, wenn z.B. die muslimische Welt sagte, dass wir massenmörderische Barbaren seien, die 200.000 ungeborene Menschen jedes Jahr im Mutterleib ermorden, nur, weil sie uns momentan „unpassend“ sind? Und sie uns daher „Menschlichkeit“ mit Soldaten bringen wollten, wäre das akzeptabel...?
Zudem, machen wir uns nichts vor: Ist es korrekt, wenn in der westlichen Rechtsprechung oftmals der Straftäter eher geschützt wird, als das Opfer? Dafür gibt es massenweise Beispiele! Und das soll Jenes sein, was der Westen von Recht versteht?!! Oftmals wurde am Stammtisch oder in der morgendlichen Runde mit Kollegen mit verbitterter Stimme gefordert, dass man so einen Zumwinkel steinigen oder einem Kinderschänder den Penis scheibchenweise abschneiden sollte! Man sprach schlicht aus, was einem die gesunde Rechtssprechung fühlen ließ, wobei man gleichzeitig wusste, dass das unserer Kultur nicht entspricht. Es war schlicht der Zorn, der derartige Gedanken in uns reifen ließ. Nun, in gewissen Islamischen Staaten tut man es halt, was wir in unserer sadistischen Phantasie für einige fordern, wenn auch nicht ganz so drastisch!! Das ist für mich schlicht auch verwerflich! Natürlich möchte ich jetzt nicht eine Laudatio über Vorgänge halten, die ich selbst im Grunde verachte. Doch ich möchte einzig darauf hinweisen, dass in unserer westlichen Rechtsprechung die Elemente für Anstand, Moral und ehrenhaftes Verhalten völlig fehlen. Und das ist eben der Boden der Ausartungen in der Gesellschaft, wenn Rechtempfinden und Rechtssprechung nicht konform sind!!
Aggressivität
Fanatismus
Es ist schade, dass Fanatiker oftmals vorhandene Ansätze der Annäherung zerstören. Dabei haben sie zumeist nur Angst davor, dass sie ihre Rolle aufgeben und auf Vorteile verzichten müssten. Doch Gerade wegen diesen Fanatikern wendet man sich geängstigt ab, will nichts mit der Sache zu tun haben.
Doch auch bei dieser Forderung nach „Distanzierung“ müssen wir uns natürlich auch an unsere eigene Nase fassen. Denn wer von unseren regierenden Politikern distanziert sich z.B. eindeutig und unmissverständlich von den USA und ihren Verbrechen in der Welt? Guantanamo ist noch immer nicht geschlossen! Von den großmundigen Vorankündigungen Obamas ist einzig die Erkenntnis übrig geblieben, dass auch er schlicht eine Marionette einiger Strippenzieher in seinem Land zu sein scheint, die dort wahrscheinlich das wahre Sagen haben!
Es sei hier angemerkt, dass sich immer in allen Bereichen der Entwicklungen auch extreme Formen entwickelt haben. Insofern ist die Tatsache, dass dieses in religiösen Gebieten geschieht allzu logisch. In Christentum sind z.B. die Zeugen Jehovas mehr oder weniger eine „light- Formation“. Die Sekte Scientology ist da schon eine heftigere Form, die gezielt den Geist von Menschen manipuliert und auf geschicktester Weise sogar prominente Personen mit einbeziehen kann. In übelster Weise werden die Mitglieder psychologisch derart gesteuert, dass sie sich völlig unterordnen und ihr gesamtes Hab und Gut dieser Sekte, deren führende Köpfe dann steinreich und wie die Könige leben, vermachen.
Unverständliche Verhaltensvorgaben (Ganzkörperschleier) Welch eine widerliche Art zu werten mussten diese Leute an den Tag legen, welch widerliche Einstellung und Respekt brachten sie dem Land und seine Kultur entgegen, dass sie als Gäste aufnahm und sie bewirtete!! Wie kann ein Mensch nur so hochmütig sein, eine verschleierte Muslima als Gespenst zu bezeichnen, wenn gleichzeitig in seinem eigenen Land zu gewissen Jahreszeiten sich die Menschen Pappnasen und Narrenkappen aufsetzen und ganze Landstriche Volltrunken außer Kontrolle geraten. Unglaublich!! Wenn ich die Love-Parade oder die Schwulen- und Lesbenparaden betrachte, wie sie wie die Affen Alkoholisiert und von Drogen vollgepumpt auf den Präsentationswagen herumhüpfen, dann habe ich meine Zweifel, ob jene Entwicklungsprozesse empfehlenswert sind und noch viel mehr Verständnis dafür, dass sich die muslimische Welt dagegen wehrt!! Zwar finde selbst ich eine Ganzkörper- Verschleierung überhaupt nicht schick und irgendwie etwas gespenstisch. Doch dieser Vorgang hat einen jahrtausend alten, religiösen Hintergrund. Auch habe ich etwas dagegen, wenn eine Frau zu dieser Verschleierung gezwungen wird, also etwas tun muss, gegen das sie sich nicht wehren kann. Doch sofern das auf eigenem Wunsch passiert, dann sollte man diesem Ritual Respekt zollen, auch, wenn es für uns suspekt aussieht. In einem schönen Film über Jesus und die heilige Maria würde ich mich sehr wunder, wenn Maria nicht verschleiert wäre!! Man sagt, dass die Verschleierung ein Symbol dafür sein soll, die Dominanz des Mannes gegenüber den Frauen zu demonstrieren. Hierzu sei angemerkt, dass sicherlich zu unseren Vorstellungen zur Emanzipation noch sehr große Gegensätze klaffen, doch die Rollenverteilung in der Islamischen Kultur und die Rahmenbedingungen der Durchführung sowie religiöse Ansichten und Zuordnungsprozesse scheinen noch nicht so weit zu sein, dass man eine bedingungslose Anpassung sofort verlangen kann. Prozesse, die bei uns Jahrhunderte benötigten, kann man nicht übers Knie brechen, als legte man einen Schalter um. Und schon gar nicht dadurch, als dass man sie Anderen aufzwingen will. Nur, weil wir glauben, in diesen Entwicklungsprozessen etwas weiter zu sein, wird von den Muslimen von jetzt auf gleich abverlangt, dass sie so werden, wie wir uns das vorstellen. Dabei sind jene Prozesse noch nicht einmal bei uns selbst abgeschlossen. Wie wenig dieser Prozess in den westlichen Ländern abgeschlossen ist zeigt, dass schon allein die Lohnanpassung von Mann und Frau dort zwischen 20 – 30% auseinanderklaffen! Und dieser Westen will dann als Ober-Lehrmeister den Muslimen gegenüber treten. Vielleicht böte er sich als Ratgeber an, dann würde das als weniger arrogant empfunden! Ein muslimischer Freund wies mich darauf hin: Viele muslimische Länder (Türkei, Pakistan) hatten viel früher eine Frau zum Staatspräsidenten als wir. Und eine muslimische Hausfrau hat Kraft ihrer Religion Anspruch auf Lohnzahlung von ihrem Mann für jeden noch so kleinen Handgriff im Haushalt. Das sind Bereiche, die wir viel zu wenig kennen, um uns darüber erheben zu wollen. Und unsere Nacktkultur, die bis hin zur angeblich so „freiwilligen“ Pornografie mündet, dürfte hier wohl auch hinterfragt werden...
Zwangsehen Insofern kann man nicht erwarten, dass die weniger religiös orientierten Muslime Verhaltensweisen annehmen, die wir selbst noch gar nicht oder gerade erst abgelegt haben. Entwicklungsprozesse ziehen sich meist über Jahrzehnte oder Jahrhunderte hin und sind ein Vorgang des Wachstums. Abgesehen davon, ob jene Entwicklungsprozesse immer als Segen zu bezeichnen sind, da sie nicht immer einen Weg finden, der das Volk befriedet. Für praktizierende Muslime hingegen wäre eine Zwangsheirat ungültig und der Mann ein Vergewaltiger mit Strafandrohung. Darum sollte man bei Verurteilung von Verhaltensvorgaben anderer Kulturen immer bedenken, dass jene Vorgaben, als man sie schuf, immer der Erhaltung der Art dienten und bei der Erschaffung auch notwendig waren und zudem mit dem Ideal teilweise wenig zu tun hatten. Dass die Zeit in vielen Bereichen Anpassungsprozesse erfordert, ist unumstritten und man sollte es jeder Kultur selbst überlassen inwieweit und in welchem Tempo sie dabei vorgeht. Mit Kanonen und Interventionen geht das sicherlich nicht schneller!! Nachdem ich jene „negativen Elemente“ nur angesprochen hatte, wollte ich mich nun dem Gegenpol widmen und folgende Fragen stellen: Warum fallen dem westlichen Bürger, der den Islam schildern soll nicht diese Elemente ein...?:
Liebe
Liebe ist - auf einen Nenner gebracht - nichts anderes als der Drang nach
Islam bedeutet nicht Trennung, sondern das Respektieren von Menschen im
Ein Baum mag viele Äste haben, einige höher als die anderen, doch die Früchte
Geborgenheit
Als Kind hatte ich immer ängstlichen Respekt, wenn meine Eltern mit mir in die Kirche gingen. Nie hatte ich das Gefühl von Geborgenheit in den Gotteshäusern, sondern das Instrument Kirche wurde von meinen Eltern immer dazu benutzt, dass sie mich mit „der liebe Gott wird mit dir schimpfen, wenn du nicht gehorchst“, immer in eine Stimmung versetzten, dass ich mich dort unwohl fühlte und ängstigte. Auch die Geistlichen und ihre Stäbe brachten durch ihre Selbstherrlichkeit nie (oder mit einigen wenigen Ausnahmen, die fast als atypisch zu bezeichnen sind) das Gefühl von Obhut herüber. Man sollte dabei immer berücksichtigen, dass es in allen Kulturen und Religionen Gruppen gibt, die durch Verhaltensauffälligkeiten, die gar nicht den Religionen entsprechen, die objektiven Wertungen verzerren. Sie benutzen jenes Instrument für ihr eigenes „Schaulaufen und der Selbstdarstellung“ und missbrauchen es. Der Name Gottes wird einfach nur benutzt, um ihre eigenen Ziele zu erreichen.
Freier, ehrlicher Glaube zu Gott Und die andere Gruppe, in der Gewalt und Machtstreben sowie reiner Eigennutz das treibende Element ist. Gott ist hier nur Nebensache und wird wie ein Werkzeug benutzt. Hier sind Angst und Schrecken die treibenden Elemente. *
Der Fairness halber sollte man erwähnen, dass wir im Westen Politiker kritisieren oder verbal gar angreifen können, ohne dass man Angst um sein Leben haben muss. Auch das Betreiben von Foren, die sich äußerst kritisch mit der Politik des Landes und seinen Religionen auseinander setzen, ist in den muslimischen Ländern nicht selbstverständlich und teilweise sogar lebensgefährlich. Doch ich bin mir sicher, dass sich die beschriebenen Entwicklungsprozesse auch dort ihren Weg suchen werden, sofern man Jenen Zeit dazu gibt. Erzwingen, wie sich das die Amerikaner auf die Fahnen geschrieben haben, kann man das nicht. Paradoxerweise schießen sie dann Millionen von Menschen tot, um sie zu „befreien“ und Deutschland hilft ihnen dabei. Das verstehe, wer will. Ich möchte betonen, dass ich diese Zeilen ohne jegliche, charakteristische Vorkenntnisse schrieb. Hätte ich sie gehabt, wäre das nicht möglich gewesen. Sie wären völlig anders interpretiert worden und die Objektivität „wäre auf der Strecke“ geblieben. Ich hoffe sehr, dass sich mit keinem Wort jemand verletzt fühlte, als er meinen Beitrag las. Das war niemals mein Ziel und würde es auch niemals werden!! Ich wollte einzig die Hand reichen und zum ehrlichen Dialog auffordern. Abschließend würde ich meinen muslimischen Mitbürgern gerne einmal die gleiche Frage vortragen, wie ich sie eingangs stellte: Was fällt dem muslimischen Bürger spontan ein, wenn er das Christentum schildern soll? Eine ehrliche Antwort würde mich sehr interessieren...
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- Re: Die Scheu des Westens vor den Muslimen Albert von Bieren 30.10.2010 10:00
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- Re: Die Scheu des Westens vor den Muslimen Kurt Nickel 30.10.2010 10:37
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- Re: Die Scheu des Westens vor den Muslimen Kurt Nickel 30.10.2010 10:37
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- Wahrhafte Christen sind gar nicht scheu Muhammad Krüger 30.10.2010 03:26
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- Re: Wahrhafte Christen sind gar nicht scheu Kurt Nickel 30.10.2010 11:00
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- Re: Wahrhafte Christen sind gar nicht scheu Kurt Nickel 30.10.2010 11:00
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